Ich hab in meinem Leben einige Beziehungen mit Männern gehabt.
Bei fast allen war es so, dass sie sehr genau wussten, was sie wollten und einfach davon ausgegangen sind, dass die Frau (in dem Fall ich) sich anpasst.
Egal, ob es um Urlaubsort, Hauskauf oder Wohnung mieten ging, egal ob es darum ging, über was man redet oder wie man ein neues Spiel erlernt. Immer war es so, dass der jeweilige Mann es vermeintlich besser wusste und die Entscheidungen an sich gerissen hat.
Ich durfte netterweise noch JA und AMEN dazu sagen, seine Ideen, Entscheidungen und Ausführungen/Belehrungen also freundlich abnicken.
Meine eigene Meinung hat nicht wirklich interessiert. Auf jeden Fall ging es den Männern darum sich mit ihrem Vorhaben/ihrer Idee durchzusetzen.
Da gab es wenig bis gar keinen Spielraum für gemeinsames Entdecken und Planen, es gab wenig Möglichkeiten mich in meinem Anderssein einzubringen und eine Diskussion auf Augenhöhe zu führen.
Nein, der Patriarch musste Recht behalten. Er wusste es ja sowieso besser, kannte sich besser aus und hatte die Entscheidung auch für mich "zu meinem besten Wohle" bereits getroffen.
Ich merke erst jetzt (Jahre später und nach etlichen gescheiterten Beziehungen dieser Art), dass ich eigentlich gar nicht vorhanden war in diesen Beziehungen. Die Männer brauchten jemanden, den sie führen, belehren, dirigieren und zu ihrem eigenen Wohl manipulieren konnten und ich habe das jahrelang mitgemacht ohne aufzubegehren.
Diese Männer können sich nur deshalb so stark und selbstbewusst fühlen, weil sie Frauen an ihrer Seite haben, die sie darin unterstützen immer nur IHR DING zu machen. Diese Frauen haben zu wenig eigenes Selbst-Bewusstsein, um zu wissen, was sie können, um die Besserwisserei der Männer zu durchschauen und um eigenständig zu entscheiden.
Wäre es nicht mal an der Zeit diese Strukturen des längst überkommenen Patriarchats zugunsten eines wahrhaft gleichberechtigten Zusammenseins auf Augenhöhe aufzulösen?