Warum sind die öffentlich rechtlichen Sender so parteiisch und nicht neutral?
Gerade jetzt im Wahlkampf fällt es mir auf und ich sehe es in jeder politischen Diskussion: kaum tritt ein Vertreter einer unbeliebten Partei auf, wird ihm über den Mund gefahren, lässt man ihn nicht ausreden, stellt ihm unfaire Suggestivfragen, ist unfreundlich und greift denjenigen mit persönlichen Argumenten an. Auch die Moderatoren, deren Aufgabe es eigentlich ist, für eine faire Diskussion zu sorgen, sind total parteiisch.
Ich dachte immer, Sender die von der breiten Allgemeinheit finanziert werden, sollten neutrale Informationen liefern, anstatt die Zuschauer in eine bestimmte Richtung zu rücken, aber wieso ist das augenscheinlich nicht so?
26 Antworten

Es ist ein journalistischer Trend, nicht mehr neutral zu sein. Leider auch bei den öffentlich-rechtlichen.
Du fragst, warum dies der Fall ist. - Weil wir es uns gefallen lassen und die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft ziehen.

Ist tatsächlich ein Problem.
Ihre Gremien werden überwiegend von den VertreterInnen der Parteien besetzt, die schon an der Macht sind.
Der öffentlich rechtliche Feldzug gegen die AfD nervt mich auch. Gerade weil ich eigentlich ganz in der anderen Ecke stehe.
Man macht sie öffentlich zu Märtyrern.
Ich bin bewusst gegen Gegen-Demos.
Zum einen, weil auch meine politischen Gegner demokratische Rechte genießen sollten, sofern sie nicht definitiv die Abschaffung der Demokratie einfordern.
Zum anderen, weil man die eigentliche Demo damit schnell zu einem Überlebenskampf einer bedrohten Minderheit hochstilisiert. Und ihr damit ein sehr großes Forum schafft.
Toleranz und mediale Ignoranz wären da zunächst die besseren Waffen, sofern es nicht definitiv gegen Demokratie und Menschlichkeit geht.
Noch besser wäre sicher offenes Gespräch mit sachlichen Argumenten.
Die AfD ist meist unsachlich. Die anderen sind es leider meist auch.
Hier auf dieser Website habe ich oft lange an Antworten für bestimmte Fragen getippt. Bis ich fertig war, oder kurz danach, war die Frage zensiert.
Das nervt mich auch.
Mein Ziel war es, falsche Ideen durch gute Argumente aufzumischen.
Aber wenn die falschen Ideen nicht mal offen geäußert werden dürfen, sägt sich die pluralistische Demokratie den Ast ab, auf dem sie sitzt.
Mir würde es schon sehr lange gefallen, wenn es einen öffentlich-rechtlichen Kanal gäbe, der im Prinzip allen Parteien und Verbänden je nach Mitgliederzahl (besser: der Quadratwurzel daraus) eigene Sende-Fenster einräumt. Mit fairem Zuteilungsverfahren.
Statt der bisherigen Wahlkampfkostenerstattung eine Finanzierung dieser Programme.
Dienstags nachts um drei würde dort dann vielleicht das Programm der Partei der "fahrradfahrenden Biertrinker" laufen. Und ne Stunde später die "Naturgesetzpartei" (gibt es die noch?).
Die AfD hätte deutlich mehr und bessere eigene Sendeplätze.
Und müsste überlegen, was sie dort anzubieten hat.
Und die Menschen vor dem Bildschirm wüssten dann deutlich eher, dass das "echt" CDU, Grüne, AfD (oder sonst ne Partei) ist.
Echt gut. Oder echter Schrott.
Wer mag, darf dann vor seinem Bildschirm dagegen demonstrieren. Oder versuchen, sich mit Vorschlägen bzw. Argumenten an die jeweilige Redaktion zu wenden. Und darf dann selbst bewerten, wer wie fair mit seinen oder anderen Argumenten umgeht.
Und dann selbst entscheiden, wieso er die einen wählt, und nicht die anderen.
Ich selbst denke, dass die AfD nicht so echt auf pluralistische Demokratie steht.
Aber die ARD scheint mir auch nicht viel besser zu sein. Darf man die abwählen?
Liebe Grüße,
Tanja

Diese Sender werden politisch gelenkt. Man merkt das daran, was an Themen erlaubt wird, was nicht. Welcher Partei gehört der Intendant an, welcher Partei die Programmgestalter. Welcher Partei die Moderatoren.
Neutral sind da die wenigsten. Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe. Unpassende Fragen werden unterdrückt bzw. wissentlich übergangen. Das kann man immer wieder bei diesen sinnfreien Talkshows feststellen.
Mitunter werden auch vor den Sendungen Fragen selektiert. Was nicht gefragt werden darf, wird da schon entschieden.
Praktizierte Meinungsfreiheit eben !

Weil das alles nur Menschen sind und mit zunahme der Erregung schwindet die Neutralität, man wendet sich dann dem zu der einem am sympatischten ist, oder der die eigene Meinung vertritt. das passiert ganz automatisch--menschlich eben.
LG Opa

Das hat wohl was mit Macht zu tun.
Wer an der Macht ist bestimmt wer was wann zu sagen hat.
Und wer an der Macht ist setzt seine Leute ein.