Hey, kurz zu mir: Ich bin 18 Jahre alt, männlich, und seit fast drei Jahren mit meiner ersten Freundin zusammen. Ich bin jungfrau.
Schon in der dritten Klasse entwickelte sich bei mir erstes sexuelles Interesse. Nicht in Form des "normalen" Sexs, sondern in Form von Füßen. Ich bin seitdem ich Kind bin Fußfetischist. Richtig realisiert habe ich das natürlich erst später.
So richtiges Interesse an Sex hatte ich nie. Es gibt sehr vereinzelt Phasen, in denen ich mir Sex vorstellen könnte. Wir haben es auch schon versucht, meistens hat es nicht geklappt, oder ich habe zugegeben, dass ich dabei ein unwohles Bauchgefühl bekomme.
In irgendeiner Form "ekel" ich mich davor. Es kommt mir persönlich so vor, als wäre es nicht natürlich. Auch an Oralsex habe ich kein Interesse, selten lasse ich Oralsex bei mir zu.
Mich belastet das schon. Ich verfolge eigentlich einen grundlegenden Lebensstil, im Traumjob arbeiten, viel vereisen, Kinder und Familie, ein Haus. Zur Familiengründung gehört aber nun mal der Sex. Nun, bis dahin habe ich noch Zeit. Ich überlege trotzdem, was ist, wenn ich keinen Sex haben kann?
Meine Freundin weiß das alles. Ich befürworte eine offene Kommunikation und dementsprechend sprechen wir darüber auch. Sie ist ein herzensguter Mensch und akzeptiert mich, so wie ich nun mal bin. Sie wünscht sich Sex, ich würde ihr diesen Wunsch gerne erfüllen - ich kann es aber nicht, weil es mich "anwidert". Ich schaffe es einfach nicht. Sie hat das Gefühl, dass ich mich nur für sie nicht interessiere. Sie denkt, dass ich mit anderen gerne Sex hätte. Natürlich finde ich andere Frauen auch hübsch, ich bin ja durch die Beziehung nicht blind. Letztendlich weiß ich allerdings, wo ich hingehöre und da bin ich auch zufrieden. Möglicherweise liegt das auch an unseren unterschiedlichen Auffassungen von Freundschaft: für mich ist bspw. körperliche Nähe ohne andere Gedanken (selbstverständlich nicht so wie in einer Beziehung) zu andersgeschlechtlichen Freunden völlig normal.
Meiner Meinung nach herrscht ein Erwartungsdruck in unserer Gesellschaft. Ich habe das Gefühl, alle anderen Menschen um mich herum brauchen unbedingt Sex. Ich ziehe zumindest in der Öffentlichkeit damit mit und sage, dass ich bereits Sex hatte. Ehrlich gesagt wäre es mir sehr peinlich zuzugeben, dass ich keinen Sex hatte. Man gilt dann als impotent und als nicht "normal".
Eigentlich bin ich mit meiner "Asexualität" zufrieden. Ich habe kein Verlangen nach Sex und sehne mich auch nicht danach. Es fehlt mir nicht. Ich priorisiere die gemeinsame Zeit mit meiner Freundin und meinen Freunden, die Unternehmungen zu zweit und das Kuscheln.
Ich frage mich, ob es hier jemanden genau so geht wie mir. Ich würde mich sehr über Tipps, wie ihr damit umgeht oder was ich machen könnte, freuen.