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Warum fragen so viele nach Quellen, wo es keinen Sinn ergibt?

Warum verstehen so viele Nutzer nicht, wo es Sinn ergibt, nach einer Quelle zu fragen, und wo nicht?

Quellen sind nützlich und sinnvoll, um strittige oder fragwürdige Angaben sowie Aussagen mit einem gewissen Verständnis- und Interpretationsspielraum zu verifizieren und zu konkretisieren, keine Frage. Aber sobald man belegen muss, dass Paris die Hauptstadt von Frankreich ist, wird es einfach nur lächerlich und unsinnig und stört den Diskussionsfluss ungemein. Das gilt insbesondere in Zeiten der schnellen Informationsbeschaffung durch das Internet.

Ich habe es beispielsweise schon erlebt, dass Personen nach einer Quelle für von zentralen Organisationen herausgegebene objektive Kennzahlen wie beispielsweise das aktuelle BIP eines Landes gefragt haben. In diesem Fall hätte man also wirklich für 3 Sekunden eine Suchmaschine seiner Wahl bemühen können und hätte sich eine etwaige darauf folgende peinliche, den Diskussionsfluss störende, den Thread unnötigerweise aufblähende Diskussion um die Seriösität der Angabe sparen können ... aber gut.

Noch viel schockierender: Ich habe schon ersthaft Personen gesehen, die nach einer Quelle gefragt haben, wenn jemand einfach nur mit Logik argumentiert hat, woraufhin ich mich gefragt habe, ob wir nun endgültig in Idiocracy angekommen sind ... Beim Argumentieren mit Logik bewegt man sich innerhalb eines in sich geschlossenen Systems von Prämissen, Definitionen und Schlussfolgerungen. Die Gültigkeit einer Aussage hängt dementsprechend einzig und alleine davon ab, wie sinnvoll und in sich konsistent diese ist.

Ich denke, diese Obsession von vielen, bei jeder Behauptung, die man nicht sofort versteht, direkt nach einer Quelle zu fragen, ohne auch nur kurz darüber nachzudenken, ob das in diesem Zusammenhang überhaupt Sinn ergibt, kommt davon, dass in der Schule logisches Schlussfolgern und kritisches Denken kaum eine Rolle spielt.

Dass saubere Quellenarbeit wichtig und Quellenangaben für nichttriviale bzw. nicht rein logischen Aussagen essenziell sind, steht völlig außer Frage. Nichtsdestotzotz sollte das Schülern eher durch erklären vermittelt statt durch gebetsmühlenartiges x-Faches Wiederholen von "Immer nach der Quellen fragen" in deren Köpfe gebruteforced werden, um genau dieses Phänomen zu vermeiden.

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Welche Parallelen zu Heute geben Quellen aus den 1920ern her?

Was denkt man denn so, wenn man z.B. Radio-Mitschnitte aus den 30er Jahren hört?: Die Stimmen klingen wirklich verzerrt und extrem seltsam. Oder: Haben die damals echt in schwarz-weiß gelebt? (also wenns z.B. eine Doku auf ZDFIInfo ist oder so).

Oder anderes Beispiel: Man liest etwas von einem Autor, der nunmal um 1850 rum gelebt hat. Was denkt man da so? Irgendwie denkt man doch (immer) auch, dass die damals dümmer waren als wir jetzt, oder etwa nicht?

Wenn man jetzt davon ausgeht, dass der Mensch in sagen wir 100 Jahren nicht intelligenter wird, sondern das dauert schon so von der Steinzeit bis jetzt, und sich so mal mit älteren Texten etc. beschäftigt, sich also frägt: Was hat der denn gemeint, aus seiner Situation zu der Zeit? Der war doch mit Sicherheit nicht irgendwie dümmer als ich..

Die Frage: Wenn man so (objektiv) Quellen aus den 20er Jahren 19XX betrachtet, welche Parallelen zu jetzt gibt es? Und das in den Bereichen:

  • Wirtschaft / Wohlstand / bzw. Wirtschaftskrise??
  • Antisemitismus / Rassismus und so?
  • Parteienlandschaft und wehrhafte Demokratie / Verfassung?
  • Grad der Globalisierung bzw. des internationalen Kapitalismus?
  • .....usw usw usw.

Soo, das wars. Sie haben jetzt 90 Minuten Zeit für Ihren Aufsatz, und die 90 Minuten beginnen.....jetzt! :)

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Ist „sie adressiert“ grammatikalisch korrekt?

Hallo zusammen,

Ich habe vor kurzem eine Geschichtsklausur zurückbekommen, in der wir eine Quelle analysieren sollten und habe wie üblich mit der Einleitung begonnen. In meiner Einleitung habe ich geschrieben: „ Die vorliegende Traditionsquelle ist eine Gründungsurkunde, verfasst von Herzog Konrad von Zähringen im Jahre 1122. Sie adressiert die Stadt Freiburg von Breisgau, welche über die Marktgründung und den Zuspruch an Privilegien der Bürger informiert sein soll.“ Nun frage ich mich erstens wieso mir mein Geschichtslehrer angestrichen hat, dass ich Traditionsquelle geschrieben hab, obwohl ich vorher ihn gefragt habe, dass es eine Zweideutigkeit in diesem Text gab, bezüglich der Quellengattung gab. Normalerweise sind Urkunden Überrestquellen, das ist mir bewusst, jedoch steht im Text ich zitiere: „ und es schien mir ratsam, wenn sie in einer Urkunde nieder geschrieben würden, damit sie während langer Zeit im Gedächtnis gehalten würden, so dass meine Kaufleute und ihre Nachkommen von mir und meinen Nachfahren dieses Privileg in aller Zeit behaupten können“. Also der Verfasser dieser Quelle weist offensichtlich darauf hin, dass diese Quelle für die Nachwelt ist und somit eine Traditionsquelle, denn diese Quellen sind für die Nachwelt. Ich habe ihn extra bezüglich dies noch mal gefragt, jedoch hat er mir gesagt ich solle mich entscheiden und da finde ich es ziemlich dreist, dass er mir so etwas als Fehler markiert. Ein weiterer Aspekt ist, dass ich extra vorher nachgeschaut habe, ob man schreiben kann. Sie adressiert die Stadt Freiburg in Breisgau, ob man sie adressiert in diesem Zusammenhang schreiben kann. Und ich habe auf mehreren Grammatik Webseiten geschaut, um natürlich kein Fehler zu machen. Jedoch hat er mir dies auch als Fehler angestrichen mit der Bemerkung „ist…an“. Daher wollte ich noch mal hier sichergehen. Adressiert ist doch kein grammatikalischer Fehler und vor allem nicht im Satzbau, da so eine Wortwahl doch möglich ist. Ich bitte um Hilfe

Quellenanalyse

Schuldfrage nach dem ersten Weltkrieg - Mommsen?

Hallo,

Ich mache eine Referat über die Schuldfrage nach dem ersten Weltkrieg und muss hierfür einmal eine Quelle von Fritz Fischer und eine von Mommsen bearbeiten.

Fritz Fischer habe ich soweit bearbeitet und verstanden. Mommsen leider nicht.

Kann mir jemand bei der Quelle von Wolfgang J. Mommsen (steht unten) weiterhelfen?

Ich kann nicht rauslesen wen genau er jetzt als schuldig sieht.

Ich würde sagen die Machthaber (Kaiser?), da er ja von „Staatsmännern“ spricht. Was sind aber genau die „imperialistischen Ziele“? Ist damit die Kolonialzeit gemeint?

Irgendwie verstehe ich garnichts :(

Könnte mir jemand vielleicht erklären wer der Schuldige ist und wieso Mommsen ihn als schuldig sieht? Hat er eine andere Meinung als Fischer?

Vielen Dank!

„Die verantwortlichen Staatsmänner [...] wagten es gar nicht erst, den öffentlichen Erwartungen hinsichtlich der Aussichten einer Verwirklichung imperialistischer Ziele entgegenzuwirken, weil "sie fürchteten, dass sie dann des Defätismus (4) (Miesmacherei) oder Pazifismus geziehen würden. Angesichts der Tatsache, dass sie keine ausreichende politische Basis im Reichstag besaßen und ihnen die Kontrolle über die traditionellen Machtträger innerhalb des Kaiserreiches, insbesondere des Offizierkorps, die Hofgesellschaft und die preußische Bürokratie, zunehmend entglitten war, verfügten sie auch gar nicht über die politischen Möglichkeiten, um der steigenden Flut nationalistischer Erwartungen wirksam entgegenzutreten. [...] Unter diesen Voraussetzungen ist es nicht überraschend, dass sich die deutsche Regierung im Juli 1914 [...] eigentlich gegen die eigene Überzeugung für einen politischen Kurs entschied, der nach Bethmann Hollwegs Eingeständnis "einem Sprung ins Dunkle" gleichkam und den Ausbruch des Ersten Weltkrieges unvermeidlich machte.“
(4) Machtlosigkeit, Hilflosigkeit
Schule, Geschichte, Krieg, Analyse, Erster Weltkrieg, Historie, Quellenanalyse, Schuldfrage

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