Frage zur Meinungsäußerung im Nah-Ost-Krieg?

Mir ist bewusst, dass meine Frage sehr kritisch ist und ich möchte vorweg schicken, dass der Terrorangriff der Hamas durch nichts zu rechtfertigen ist und ich mich davon abgestoßen und angewiedert fühle und mich Menschen die so einen Hass empfinden anwiedern.

Nun zu meiner Frage: Wir haben in der Schule auch vom Nah-Ost-Konflikt gehört. Dieser geht ja nun schon sehr lange. Und während dieser vielen Jahre und Jahrzehnten sind sicher auf beiden Seiten große Fehler gemacht worden. Unter anderem wurde auch die Siedlungspolitik Israels lange Zeit scharf kritisiert. Mein Eindruck war, dass der Westen sich meist nur im Nah-Ost-Konflikt engagiert hat wenn es - mal wieder - etwas zu doll geknallt hat und dann meist sehr proisrealisch unterwegs war.

Aktuell hat es ein Schreiben an meiner alten Schule gegeben indem den Schulleitern durch das Land Berlin empfohlen wurde an der Schule JEDE Handlung zu unterbinden die als Duldung, Relativierung, Sympathie oder Unterstützung der Hamas aufgefasst werden kann. Dazu zählt auch das Tragen eines Palästinensertuches oder der Flagge von Palästina.

Interviews im Deutschland Funk, einem eigentlich äußerst seriösen Sender, werden so geführt, dass Palästinensern Haltungen in den Mund gelegt werden. Eine Kritik an Isreals Palästina-Politik vor dem Terrorangriff wird aktuell mit einer Legitimation des Hamas-Terrors gleichgesetzt. Und ich verstehe das nicht, wieso man nicht sagen kann: Israrel hat über Jahre provoziert, siedelt auf dem Gebiet der Palästinenser, blockiert nach eigenem Wohlgefallen Wasser, Strom, Zufahrtswege und Güterzufuhr in die Autonomiegebiete und ignoriert letztlich ja auch die diplomatischen Forderungen der palestinensischen Autonomiebehöre.

Welche anderen Möglichkeiten ihre Forderungen zu erfüllen haben die Palestinenser denn noch. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Hamas niemals solchen Zulauf hätte wenn die Palestinenser gemerkt hätten dass sie mit ihrem Präsidenten und der Autonomiebehörde durch Verhandlungen schneller und mit weniger Toten etwas erreichen könnten.

Natürlich rechtfertigt das nicht diesen barbarischen Terror, den wir vor einer Woche beobachten mussten. So eine Schandtaten sind nicht zu rechtfertigen! Es gibt kein Gerechtgkeitsempfinden dass es zulässt junge Menschen, die keinen Einfluss auf die Politik haben zu ängstigen, zu verletzen oder umzubringen! Zivilisten sind aus gutem Grund als UNBETEILIGTE anzusehen.

Aber gäbe es überhaupt noch einen Nahostkonflikt wenn Isreal die Millionen Menschen in den Autonomiegebieten wirklich als Menschen respektieren würde und ernsthaft an einer Zwei-Staaten-Lösung interessiert gewesen wäre?

Ich verstehe nicht warum sich jetzt - wie es aus der deutschen Politik heist - jede Kritik an Isreal verbietet? Ich finde gerade jetzt, nach diesem für Isreal traumatischen Angriff ist es besonders wichtig, auch das eigene Handeln kritisch zu hinterfragen.

So wie es im privaten Leben und auf persönlicher Ebene doch auch passiert. Natürlich muss ich mich verteidigen wenn mein Nachbar in mein Haus kommt und mich verprügelt. Aber ist nicht nach der ersten Abwehr auch die Frage notwendig, wieso der Nachbar das tut und warum er ausgerechnet zu mir gekommen ist und ausgerechnet mich verprügeln wollte und ob ich ihm vielleicht einen Anlass gegeben habe? Ob der Anlass am Ende ein Grund oder ein Vorwand war wäre dann das nächste Thema.

Wir kommen alle aus den abrahamitischen Religionskreisen. Juden, Christen und Moslems. Das heist wir haben doch die selben Propheten auf die wir unsere Religionen beziehen nur dass einige von uns eben noch auf den Messias waren und andere sagen dass er schon da war. Und allen diesen Relionen wohnt auch der Gedanke der Vergebung inne. Die Erkenntnis dass es kein gutes Ende nimmt wenn nur der Gedanken auf Rache herrscht und dass "vergeben" nicht gelichbedeutend sein muss mit "vergessen".

Kann mir also jemand erklären, warum ich aktuell in Deutschland das Gefühl habe dass man sich momentan überhaupt nicht israelkritisch, bzw. propalestinensisch äußern darf? Ist das ein deutsches Phänomen und wenn ja, woher kommt es?

Ich bitte bei diesem Thema um äußerst respektvolle und sensible Wortwahl mit stetigem Blick auf die Position der jeweils anderen Seite. Außerdem möchte ich alle AntworterInnen bitten ihre Antwort mit dem Wort "Avocado" zu beginnen, damit ich sehe ob sie diese Frage bis zum Ende gelesen haben. Ich bin nicht an Stammtischgepolter oder Propaganda interessiert.

Israel, Nahostkonflikt
Was bedeutet das Nationalstaatengesetz für Palästinenser in Israel?
Nationalstaatsgesetz (Israel)Das Grundgesetz: Israel – Der Nationalstaat des jüdischen Volkes (hebräisch חוק יסוד: ישראל – מדינת הלאום של העם היהודי), allgemein bezeichnet als Nationalstaatsgesetz, auch Nationalgesetz oder Nationalitätengesetz,[1][2] ist ein Gesetz des Staates Israel, das den jüdischen Charakter des Staates festschreibt[3] und die nationalen Werte des Staates Israel rechtsverbindlich verankert. Als eines der israelischen Grundgesetze ist das Gesetz Teil der Verfassung des Landes.[4][5] Darin wird festgeschrieben, dass Israel die „nationale Heimstätte des jüdischen Volkes“ und das vereinte Jerusalem die Hauptstadt ist. Hebräisch wird zur alleinigen Nationalsprache erklärt, während Arabisch, das in Israel bisher ebenfalls offizielle Sprache war, nur einen nicht näher definierten Sonderstatus erhielt. Betont wird auch, dass jüdische Siedlungen in Israel im Interesse des Nationalstaates seien.[6][7][5] Das Gesetz wurde von Avi Dichter (Likud) und weiteren Abgeordneten eingebracht und am 19. Juli 2018 nach achtstündiger Debatte mit 62 Stimmen bei 55 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen in der Knesset verabschiedet.[8] Dem ging eine jahrelange Debatte voraus; Avi Dichter hatte den Gesetzesvorschlag im Jahr 2011 erstmals eingebracht.[3] Das Nationalstaatsgesetz führte zu heftigen Kontroversen: Für Ministerpräsident Netanjahu ist die Verabschiedung des Gesetzes ein „Schlüsselmoment in der Geschichte des Zionismus und des Staates Israel“. Israel sei der Staat des jüdischen Volkes, der zugleich die Bürgerrechte aller Einwohner respektiere. Arabische Abgeordnete hingegen verurteilten das Gesetz.[3]Nationalstaatsgesetz (Israel)

https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalstaatsgesetz_(Israel)

Israel, Palästina
Wie könnte eine Lösung des Nahost-Konfliktes aussehen?

Da sind die drei großen Weltreligionen mit ihrem Ein-Gott-Glauben in Jerusalem versammelt. 

Glaubt eigentlich jede dieser Religionen, der Gott der anderen wäre derselbe? Also dass Jahwe, der christliche Gott und Allah das selbe Wesen wäre?

Wenn ja, würden die Gläubigen doch in Frieden und Gerechtigkeit miteinander leben können.
Anscheinend doch nicht, weil die Menschen, die zum Beten auf den Tempelberg kommen, dies nur in ihren Gebetsstätten tun dürfen, aber nicht in denen der anderen. 

Wenn nein – und ich vermute, dass das eher zutrifft, zumal Jahwe das auserwählte Volk in das Gelobte Land Kanaan führte und befahl, die dort lebende Bevölkerung zu vernichten – 

so gäbe es eine ganz andere Möglichkeit, einen evolutiven Weg. Den ich der UN vorschlagen würde, wenn die Möglichkeit bestünde gehört zu werden:

Alle Gebetsstätten auf dem Tempelberg – und ich fürchte, man wird mich gleich steinigen – zu einer offenen Tempelanlage verbinden, so dass alle Menschen Zugang haben. Und einen großen Garten anlegen, der jedem immer offenstehen soll. Und der Garten sollte heißen: 

Garten der Menschlichkeit. Garten der Freundschaft.

Ein epikureischer Garten eben.

Epikur ermahnt uns, dieses nie zu vergessen:

Von allen Geschenken, die uns das Schicksal gewährt, gibt es kein größeres Gut als die Freundschaft – keinen größeren Reichtum, keine größere Freude.

Einer der treuesten Anhänger Epikurs war Diogenes von Oinoanda, ein reicher Herr, der im zweiten Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung lebte und ein ungewöhnliches Mittel wählte, um die Lehre Epikurs zu verbreiten. Er kaufte einen Hügel in der Nähe seiner Heimatstadt in Lykien (Kleinasien) und ließ dort eine rechteckige Säulenhalle errichten. Auf dem Giebel des Säulengangs ließ er eine Inschrift einmeißeln, die auf über hundert Metern Länge eine Zusammenfassung der epikureischen Lehre darstellte. Diese Inschrift wurde 1884 von zwei französischen Archäologen entdeckt. Sie begann so:

„Mein Leben neigt sich dem Ende zu, und ich will nicht scheiden, ohne eine Hymne auf Epikur gesungen zu haben für das Glück, das ich durch seine Lehre erfahren habe. Ich möchte der Nachwelt diese Botschaft weitergeben: Durch die Aufteilung der Erde hat jedes Volk ein anderes Vaterland. Aber die bewohnte Welt bietet allen Menschen, die zur Freundschaft fähig sind, ein einziges gemeinsames Zuhause: Die Erde.“

https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=312&start=0

Religion schadet nicht, wenn die Menschen sich in Freundschaft miteinander verbinden. Dann können aus den Ruinen Blumengärten entstehen.

Christentum, Israel, Muslime

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