Neues grechtes System?

8 Antworten

Die Demokratie funktioniert deswegen nicht, weil alle Menschen über einen Kamm geschert werden, obwohl sie verschiedene Fähigkeiten mitbringen. Manipulierbare Leute mit geringem Verstand wählen Marktschreier.

Das Ergebnis ist, dass nicht immer die Intelligentesten, sondern oft die gerissensten Lügner und Dummköpfe (Beispiel Trump) in Positionen kommen, denen sie nicht gewachsen sind.

Das Gleiche passiert bei Genossenschaften. Einfache Arbeiter haben nicht immer den Horizont, um den brauchbarsten Vorstand zu wählen.

Allerdings stimme ich Dir zu, dass Arbeiter am Unternehmen beteiligt werden sollten - dann bekämen sie aber keine fixen Löhne, sondern je nach Konjunkturlage mal mehr, mal weniger... Trotzdem benötigt ein Unternehmen meist Startkapital - und Geldgeber, die nicht mitarbeiten, müssen auch ihren Anteil am Gewinn kriegen.

Das Problem ist generell, dass alle Parteien immer nach dem eigenen Vorteil schielen, anstatt sich zu überlegen, wie das große Ganze am besten zu handhaben ist und wie man Gewinne am gerechtesten verteilt (man muss ja auch investieren).

Wenn in der Wirtschaft Sachlichkeit, Transparenz und Fairness vorherrschten, bräuchten wir keine Arbeitskämpfe, die nur Geld kosten und Menschen behindern, die darauf angewiesen sind (öffentlicher Verkehr)....

In einem gebe ich Dir vorbehaltlos recht: Die Infrastruktur sollte generell von öffentlichen Trägern, also der davon betroffenen Gemeinschaft, betrieben werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

vanOoijen  15.09.2024, 04:28

Fixe Löhne gehen schon, nur dann halt ein Grundgehalt + Boni. Und die Boni sind dann nicht fix.

Dichterseele  15.09.2024, 17:08
@vanOoijen

Ja, das ist gut. Bisher kriegen nur Manager Boni - seltsamerweise auch dann, wenn sie Verluste eingefahren haben. Fazit: Die Führungseliten haben eine Ausbeutermentalität.

Gerechter wäre es sicherlich. Was es für so ein Prinzip noch benötigt, ist wohl ein Finanzierungssystem für Investitionen der Genossenschaften, welches sehr ausgewogen zw. Risiko und Sicherheit "arbeitet".

Außerdem, nach heutigem Verständnis von Genossenschaften (längerfristige Mitgliedschaft) , ist es wohl nötig, die Bedingungen für Betriebswechsel sinnvoll zu formulieren.

Da ich ansonsten auch nicht so viel Ahnung davon habe, erscheint es mir als der organisatorisch leichteste Weg in einere gerechtere Gesellschaft.

Der große Vorteil an dieser Art zu Wirtschaften, ist wohl, dass das erwirtschaftete Geld zu einem viel größeren Teil wieder in Konsum Aller, oder in der Erweiterung der Genossenschaften landet, also auch langfristig stabilisierend und krisenvermeidend wirkt.


Inkognito-Nutzer   14.09.2024, 22:47

Endlich mal.einer der die Vorteile erkennt.

Dieses System kann nicht als gerecht gewertet werden. Dafür werde ich aber erstmal über die Gerechtigkeit ausholen, und nach einer mittellangen Erklärung, die einzelnen Aspekte deduzieren.

Über Gerechtigkeit und die Natur des Rechts

Das Wort "Gerecht" oder "Gerechtigkeit" leitet sich von einer einfachen moralischen Dichotomie innerhalb des Rechts, nämlich gibt es die Wörter: "gerecht" und "ungerecht". Diese, wie erwähnt, stammen vom Recht, welches gewisse Handlungen als "rechtfertigbar" (also "gerecht") und andere Handlungen als explizit nicht-rechtfertigbar ("ungerecht") kennzeichnet. Was aber ist das Recht? Das Recht ist ein ethischer Kodex, der angibt, wie mit Konflikten umgegangen wird. Sagen wir, ich will mit einem Stock ein Feuer anzünden, und du willst mit demselben Stock zur selben Zeit fischen gehen. Dann haben wir ein Konflikt. Ein Konflikt ist nichts anderes als widersprüchliche Handlungen, das heißt, die Nutzung des einen (bspw. ich) schließt den anderen (also dich) von der Nutzung derselben Sache aus. Indem ich feuermache, folgt, dass du nicht damit fischen kannst, vice versa. Widersprüche sind also unmöglich, folglich müssen die Konflikte irgendwie gelöst werden. Aber sollen sie gelöst werden? Das ist die Frage, des Rechts. Das Recht sagt, welche der beiden Handlungen (entweder mein Feuer-Entzünden oder dein Fischen) genehmigt, heißt gerechtfertigt (=gerecht) ist, und welche nicht. Wo man sich freiwillig einigen kann, braucht es kein Recht, da es keinen Konflikt gibt. Wo aber eine Durchsetzung einer Handlung erfolgt, diktiert das Recht, welche der Handlungen gerecht ist, wessen Handlung sein soll. Deswegen normativ. Aber gibt es so etwas, wie ein normatives Recht überhaupt? Gilt in der Natur nicht einfach das Recht des Stärkeren, das Gesetz des Dschungels? Wer gewinnt, der gewinnt, und nichts anderes soll sein? Nicht ganz, ich kann natürlich hier keine detaillierte oder vollständige Darlegung bieten, aber ich kann es trotzdem anreißen.

In einem jedem Konflikt gibt es eine strenge Trennung zwischen der bloßen Sachherrschaft über ein Gut und dem Recht auf Sachherrschaft (genannt Eigentum). In unseren Konflikt beispielsweise bin ich mir durchaus bewusst, dass du rein praktisch gesehen durch pure Gewalt an diesen Stock kämest und dein Fischen durchsetzen wirst. Andererseits denke ich, obzwar du bloße Sachherrschaft erlangen kannst, ich das Recht auf die Sachherrschaft habe. Du denkst das Gegenteilige. Wenn man jetzt aber das Recht auf Sachherrschaft einfach dadurch gewinnen könnte, dass man mit reiner Gewalt auf das jeweilige Gut zugreift, wie verhindert man dann, dass eine dritte Person es wiederum klaut, und sich damit als rechtschaffender Sachherrscher etabliert. Das würde heißen, dass Sachherrschaft und Eigentum (Recht auf Sachherrschaft) nicht unterscheidbar wären, was sich mit der fundamentalen Annahme widerspricht. Somit kann Gerechtigkeit nicht durch bloßen Sieg erreicht werden. Recht existiert.

Des Weiteren folgt, dass nur der erste Aneigner, der das Gut direkt aus der Natur in seine Gewalt gebracht hat, derjenige sein kann, der Anspruch auf dieses erhält. Denn nur dieser hat es nicht zuvor von jemanden anderen genommen. Von dem Punkt an kann dieses frisch erworbene Eigentum nur noch freiwillig in die Obhut anderer Leute gelangen.

Da die Natur des Rechts verlangt, dass Konflikte gelöst werden, können diese ja nicht selbst gerechtfertigt werden. D.h. Konflikte selbst sind nicht gerechtfertigt, also gerecht, und derjenige, der den Konflikt kausal-direkt auslöst, genannt der "Aggressor", ist im Unrecht. Wenn du also friedlich mit deinem Eigenen hantierst, und ich dann da längs komme, um dich zu behindern, begehe ich Aggression und Unrecht. Daraus folgt das ultimative Fundament des objektiven Rechtes: Das Nicht-Aggressions-Prinzip (kurz NAP).

Damit haben wir die Grundlagen des Rechts erforscht, kommen wir nun, zu deiner Gesellschaftsidee …

Neues gerechtes System?

Im Grunde sind beinahe alle deine Punkte im Spezifischen fehlgeleitet und damit ungerecht. Lass mich das näher erläutern.

Zunächst verbindest du die Wörter Recht und Staat (Rechtsstaat), und addierst das Konzept der Demokratie hinzu. Diese Systeme sind allerdings höchst ungerecht. Zum einen ist der Staat das Monopol der Gerichtsbarkeit und des Gesetzes und Monopole sind unzulässig, sowie ich keinen dazu zwingen kann, alleinig meine Dienstleistung der Konfliktschlichtung (Richtertum) anzunehmen. Genauso könnte sich ja auch kein Tomatenhändler auf den Markt stellen und behaupten, alle dürften nur bei ihm kaufen, und alle anderen hätten seine Gewalt zu spüren, dies wäre schlicht Aggression gegen die anderen Anbieter. Außerdem versucht ein legislativer Staat (ein sogenannter Rechtsstaat) selbst Recht und Gesetz zu erschaffen, was aber unmöglich ist. Wie wir gesehen haben, leitet sich die Ethik des Rechts und die Natur des Rechts alleinig aus der Logik und Natur der Konflikte durch reine Vernunft ab, nicht aber durch subjektives Dekret, Meinung oder Wille. Ein "Gesetz", welches sich mit dem Naturrecht widerspricht, ist schlicht unzulässig und ungültig. Des Weiteren ist Demokratie höchst ungerecht, da in dieser Form der Gesellschaft die Mehrheit über Konflikte entscheidet, aber nicht das Recht. Laut Recht (wie oben erklärt) solle der Erst-Aneigner (bzw. derjenige, der es von einem anderen freiwillig erworben hat) im Konfliktfalle über die Anwendung eines Gutes bestimmen, nicht aber die Mehrheit oder sonst wer. Gerechtigkeit bedeutet: Ich bestimme über das Meine. Demokratie: Die Mehrheit (oder das Volk™) bestimmt über das Meine.

Zusätzlich ist es ungerecht, sämtliche Infrastruktur willkürlich in die Obhut eines einzigen Agenten, also dem Staat, zu erklären. Das ist schlicht und ergreifend Diebstahl gegenüber den Eigentümern der Straßen, Kraftwerke, Wasserwerke, Telekommunikation und weitere. Wie wir oben gesehen haben, können Eigentumstitel nur freiwillig in fremde Obhut wandern.

Es ist unzulässig, allen Vereinen (also auch Unternehmen) eine gewisse Struktur, wie der, der Genossenschaft, vorzuschreiben. Ein Verein besteht grundlegend nur aus einer Sammlung von Verträgen und freiwilligen Vereinbarungen. Eine dritte Partei (wie der Staat, oder die "Gesellschaft", oder deine Wenigkeit) darf sich nicht in die Angelegenheiten anderer einmischen, sowie sie das nicht wollen, da dieser Bevormundung einer Aberkennung von Rechtsfähigkeit gleichkommt. Mit anderen Worten Rechtsbruch, bzw. Konflikt, welcher (wie oben erwähnt) illegal ist. Wenn jemand eine Organisation gründen will, die als Firma agiert und keine Genossenschaft ist, welche du oder der Staat somit verbietest, generierst du einen Konflikt, und bist und handelst selbst oder Gesetzgeber höchst kriminell.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Voluntarist, Libertärer Anarchokapitalist, Anarcho-Urbist

Problem sind die 13.000 Aktiengesellschaften die du "enteignen" müsstest. Dann kannst du ja mal schauen was mit AGs passiert wenn man sie enteignet. Und dann kannst du schauen was mit Aktionären passiert wenn AGs enteignet werden.


Inkognito-Nutzer   14.09.2024, 17:23

Es geht nicht darum wie man dahin kommt. Stell dir einfach vor jeder Aktionär verkauft seine Aktien an das Unternehmen zurück und die wandeln sich alle in Genossenschaften um. Wie man da hinkommt ist nicht die Frage sondern wie es laufen würde wenn es so wäre. Du musst auch nicht Deutschland als Beispiel nehmen.

GoldRubicon  14.09.2024, 17:27
@Inkognito-Beitragsersteller

Erstens würde kein Aktionär das jemals machen. Wenn dann nur auf staatl "Befehl". Und danach gäbe es keinerlei Gewinnanreiz mehr, keine Arbeitsmoral, jeder Unternehmer würde das Land verlassen, es würden keine Firmen mehr gegründet werden. Du hättest den Privatbesitz abgeschafft. Du kannst den Weg dahin nicht ignorieren.

treppensteiger  14.09.2024, 17:32
@GoldRubicon

keinerlei Gewinnanreiz ist Blödsinn, es würde ja immer noch produziert und verkauft werden, Löhne gibt es immer noch.

Auch jetzt existieren bereits Genossenschaften. Sehr bekannt im Immobilenbereich, oder in der Landwirtschaft. Und das funktioniert...

GoldRubicon  14.09.2024, 17:47
@treppensteiger

Mhm und dann schau dir mal den Gewinn bei einer Genossenschaft an und den eines Aktionärs... Denn Genossenschaften sind nicht auf Gewinn aus...

treppensteiger  14.09.2024, 18:12
@GoldRubicon

Und gehen die deswegen Pleite? Obwohl es ringsum gewinnorientierte Firmen gibt. Nö, die erhalten eher noch Zulauf von Leuten, die nicht ständig steigende Mieten haben, und teils gar Aktionäre mitfinanzieren wollen.

treppensteiger  14.09.2024, 18:21
@GoldRubicon

Ich finde nur Nachrichten, dass die Zahl der Genossenschaftsneugründungen abnimmt.

Hast du mal paar links, für das, was du da behauptest?

treppensteiger  14.09.2024, 18:57
@GoldRubicon

Dort steht nur, dass die Anzahl wegens Fusionen geringer geworden sind. Das ist vermutlich keine Ursache, die du meintest.

GoldRubicon  14.09.2024, 19:02
@treppensteiger

So eine hohe Anzahl kommt sicher nicht nur durch Fusionen aber das ist was Anderes. Eine Genossenschaft ist nicht auf Gewinn aus, und funktioniert nur wenn jedes Genossenschaftsmitglied das auch so hinnimmt. Und die meisten Genossenschaftsmitglieder gehen ja wohl noch normal arbeiten bei AGs uä.

Es ist und bleibt ein feuchter Traum der Kommunisten.

Sozialismus ist nie ein gerechtes System...

Gruß Fantho


Dichterseele  15.09.2024, 17:11

Kommt drauf an, wie man das definiert und handhabt.

Inkognito-Nutzer   14.09.2024, 23:32

Warum? Was ist an dem System das ich nenne schlecht?