Klassenmodell nach Karl Marx?

2 Antworten

Schau' Dir die Karrikatur 'mal genau an! Das kapitalistische Prinzip der Ausbeutung ist bis zum heutigen Tag im Wesentlichen geblieben. Nur die Namen haben sich geändert und die Vertuschungs-Heuchelei ist perfider geworden!

Die Arbeiter heißen heute Arbeitnehmer - das klingt besser - aber schuften müssen sie immer noch! Die Bourgeoisie präsentiert sich nicht mehr fressend in der Öffentlichkeit. Die nennen sich heute Manager oder Vorstands- und Aufsichtsrat-Mitglieder. Die Armee zieht heute - statt mit Bajonett und Kanonen - mit Hightech und Nuklear-Waffen in den Krieg.

Einzig die Kirche hat durch ihre Rückständigkeit (Enzyklika) und durch Eigenverschulden (Missbrauchsfälle) - speziell in den letzten Jahren - Einbußen an ihrer eigenen Macht erlitten. Sie ist aber noch immer stark genug in dieser Gesellschaft verankert und genießt bei vielen Entscheidungen ein gewichtetes Mitspracherecht.

Wenn man 'mal von islamisch-fundamentalistischen Regimen absieht (hier regieren die Mullahs mit eiserner Faust und Gewalt), oder auch von jedweder Diktatur, so steht über der Kirche noch das ganze Marionetten-Theater, was sich Regierung nennt. Die haben fachlich größtenteils keine Ahnung, müssen aber Entscheidungen treffen, wie es im Staate voran gehen soll. Selten kommt hier 'was Gescheites dabei heraus - erst recht nicht in einer so genannten "Demokratie" wo diese Entscheidungen durch Mehrheits-Beschlüsse getroffen werden müssen. Irgendwer hat immer was zu meckern - das nennt sich in der Politik dann "Gesunde Opositions-Arbeit"! Und was letztendlich zu Papier gebracht wird, sind lediglich faule Kompromisse, zu Lasten der Steuerzahler (auch so ein schöner neuer Begriff für "schuftender Prolet"). Das Kasperle-Theater - genannt "Bürokratie" - will ich gar nicht erst ansprechen!

ABER das höchste "Wesen" - die Gottheit, die nach wie vor über Allem und Jedem thront - ist ungebrochen das Geld. "Geld regiert die Welt!" Hier werden selbst die frommesten Bischhöfe (F.P. Tebartz van Elst), die treuesten Manager (FloTex-Scandal) und die überzeugtesten christlichen Politiker (Sauter und Nüßlein = Corona-Masken-Scandal) zu Ganoven und Verbrechern, wenn nur die Summe stimmt... (die Liste der Beispiele könnte unendlich fortgesetzt werden!)

Alles in allem muß man an dieser Karrikatur nicht viel erklären - man muß sich nur umschauen, wie es heute noch immer genau so läuft!

Saragoza  09.01.2024, 15:58

Oder auch treffend: "Geld ist unser Gott" !

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dsteinigfn  09.01.2024, 17:07
@Saragoza

RICHTIG!

In dieser Welt
steht und fällt
Alles mit dem "Lieben Geld"!

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Ein "Klassenmodell nach Karl Marx" gibt es nicht und wurde von ihm an keiner Stelle entwickelt. Solche Fragestellungen sind immer mit Vorsicht zu genießen, da sie auf irgendwelchen Vorurteilen beruhen. So hat die abgebildete Grafik z.B. mit irgendwelchen "Modellen" von Marx überhaupt nichts zu tun.

(Die einzige Aussage von Marx, die ich in dieser Grafik in gewisser Weise wiederfinde, ist die Tatsache, dass im Kapitalismus nicht irgendwelche Menschen herrschen, sondern "das Kapital", und dass das Kapital alle anderen beherrscht, einschließlich der Kapitalisten selber. )

Marx definiert "Klassen" aufgrund ihrer Stellung im Produktionsprozess. Der kapitalistische Produktionsprozess wird im wesentlichen geprägt vom Zusammenwirken von Kapital und Lohnarbeit. Die Hauptklassen sind daher die Kapitalisten - die Manager des Kapitals - und die Arbeiter (worunter bei Marx ausschließlich die Lohnarbeiter fallen). Die Kapitalisten bilden genau genommen nach Marx zwei verschiedene Klassen: die Klasse der industriellen Kapitalisten und die Klasse der Finanzkapitalisten. Daneben gibt es noch die Klasse der kleinen Selbständigen, für die prägend ist dass der Inhaber selbst einen großen Teil der Arbeit aufwendet (Bauern und Handwerker). Diese Klasse ist aber für den eigentlichen kapitalistischen Produktionsprozess nebensächlich und schrumpft außerdem immer mehr. Und es gibt die sogenannten unproduktiven Klassen wie Staatsdiener, Ärzte, Anwälte, Gelehrte, die meisten Dienstleister usw. "Unproduktiv" deswegen, weil sie - anders als die Kapitalisten und die Arbeiter - nicht an der Produktion von Mehrwert mitwirken, sondern umgekehrt davon leben, dass andere ihren Lohn bzw. ihren Gewinn bei ihnen ausgeben.

Zwischen den jeweiligen Hauptklassen einer ökonomischen Periode gibt es Interessensgegensätze, weil jede Klasse versucht ihren Vorteil auf Kosten der anderen Klasse zu maximieren. Diesen "Klassenkampf" beschreibt Marx im "Kommunistischen Manifest" als Triebfeder des gesellschatlichen Fortschritts. In seinen späteren Werken, so auch in seinem Hauptwerk "Das Kapital", hat Marx diese Ansicht allerdings nicht mehr wiederholt. Seine Aussagen im "Kommunistischen Manifest" können darum nicht als seine letzte Meinung gelten. Allerdings war Marx zeitlebens der Ansicht, dass eine Überwindung des Kapitalismus durch eine Erhebung der Arbeiterklasse eingeleitet werde, da die Arbeiterklasse diejenige Klasse ist, die am meisten unter der kapitalistischen Produktionsweise leidet.