Widerspruch in kommunistischen Diktaturen?
1. In China, Albanien usw war ja nach dem Tod Stalins die antirevisionistische Aktion. Mao selber hat aber in seinem roten Büchlein geschrieben das die kommunistische Anschauung nie dogmatisch sein darf sondern durch Kritik und Selbstkritik geprägt sein. Antirevisionismus ist doch aber dogmatisch??
2. Marxismus war besonders bei Intellektuellen populär. So bildeten sich auch die ersten kommunistischen Bündnisse. Wieso jagten aber später einige kommunistische Führer, zb Pol Pot, Intellektuelle. Zudem befürwortet der Marxismus ja die Weiterbildung und Fortschritt in der Wissenschaft.
3 Antworten
Der Widerspruch liegt schon viel weiter vorne:
Eine Diktatur kann niemals kommunistisch sein und Kommunismus niemals autoritär.
Denn Kommunismus geht per Definition von einer Gleichheit der Menschen aus, eine Diktatur von einer Ungleichheit.
Der Kommunismus lehnt Hierarchien ab, eine Diktatur basiert darauf.
Und so weiter...
Mao und Pol Pot sind einfach Spinner, die gesehen haben, dass eine Propaganda von Kommunismus bei den Leuten besser ankommt als wenn sie das sagen würden, was sie tatsächlich vorhatten - logisch.
Diese Diktatoren stehen schon von beginn weg im Widerspruch zum Kommunismus, diese Handlungen sind die logischen Folgen davon.
Diese "Diktatur des Proletariats" ist ein recht schwammiger und nichtssagender Begriff, der auch fast nur in der marxistischen Theorie vorkommt.
Er löst diesen unweigerlichen Widerspruch auch nicht auf.
Abgesehen davon dürfte das "Proletariat" zur Zeit dieses Begriffes eine grosse Mehrheit der Bevölkerung gestellt haben. Eine klassische Diktatur wäre es also ohnehin nicht.
Damit meinte man eigentlich eine Diktatur der Mehrheit, also eine Demokratie. Ixh denke der Begriff sollte einf nochmal betonen, dass die Klassenverhältnisse umgekehrt werden sollten
Das habe ich in meinem letzten Abschnitt ja auch etwa so angetönt, aber ja, danke sicher für die Klarstellung.
diese wird jedoch theoretisch nicht durch einen einzigen Diktator an der Spitze symbolisiert
Der Marxismus bzw. Kommunismus lässt als realitäsferne Ideologie enorm viele Ausprägungen zu und so ist das Verständnis dieser Ideologien enorm ausgefranst und vielfältig. Jeder Vertreter einer bestimmten Richtung hält sich für im Besitz der absoluten Wahrheit, woraus zwangsläufig resultiert, dass alle anderen irren müssen. Da alle anderen gleichzeitig auch immer eine Bedrohung der eigenen Machtstellung darstellen, werden sie bis auf den Tod bekämpft. Auch das ist typisch für ziemlich alle realitäsfreie Ideologien, egal ob gesellschaftlicher, wirtschaftlicher oder religiöser Natur.
Eine Diktatur kann nicht kommunistisch sein. Es gab in der Realität auch noch einen kommunistischen Staat - sondern nur solche, die so genannt wurden.
Diktatoren haben die Idee des Kommunismus ausgenutzt, um die Massen gefügig zu machen.
Nordkorea, China und die ehemalige Sowjetunion haben sehr wenig mit der Idee des Kommunismus zu tun.
Es gab in der Realität auch noch einen kommunistischen Staat - sondern nur solche, die so genannt wurden.
Ich kaufe ein "nie". 🙋
Das mag sein, aber Kommunismus läßt sich eben nur unter Zwang durchsetzen.
Da Kommunismus nur ohne Zwang funktionieren kann, ist er gar nicht durchsetzbar. Zwang = Diktatur!
Man kann nicht jeden zwingen, sich bestmöglich in die Gesellschaft einzubringen ohne einen Anreiz zu schaffen.
So selbstlos sind wir Menschen nicht. Jeder würde nur nehmen wollen ohne viel zu geben.
Es gibt die Diktatur des Proletariats im Sozialismus