Sollten Beamte, Selbstständige und Abgeordnete in die Rentenversicherung einzahlen?

Sehr positiv 36%
Eher positiv 31%
Eher negativ 18%
Sehr negativ 14%
Unentschieden 1%

72 Stimmen

10 Antworten

Eher negativ

Die Rentenversicherung weist immer darauf hin, dass Beamte im Durchschnitt länger leben und somit auch länger Leistungen beziehen. Insofern sehe ich darin eher einen Nachteil.

Bei Selbstständigen ist die Situation insofern anders, als nur ein Teil von ihnen (z. B. Ärzte, Rechtsanwälte) berufsständischen Versorgungswerken angehören. Nur die, auf die das nicht zutrifft (Kaufleute, Handwerker) würde ich in die gesetzliche Rentenversicherung aufnehmen. Künstler sind durch die Künstlersozialversicherung abgesichert.

Abgeordnete sollten auch in die gesetzliche Rentenversicherung eingegliedert werden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

fairbeamtet  11.06.2025, 14:31

Genau, du sagst es. Beamte leben i.d.R. länger und somit müssen wir die Renten länger ausbezahlen. Es würde sich nur in den ersten Jahren lohnen, in denen die aktiven Beamten in das System auszahlen und es noch keine "Rentner" bei den Beamten gibt, die sich das Geld auszahlen lassen. Irgendwann schlägt das aber um und die hohen Rentenzahlungen stellen uns vor das nächste Problem, was dann sogar noch schlimmer ist.

Letztendlich geht es aber darum, wieder etwas Zeit zu schinden und die "Lösung" des Problems ein paar Jahre weiter hinauszuzögern.

Denn der Politik war das Problem in den 70'er Jahren schon bekannt. Angefasst hat es nur noch niemand. Da wartet man lieber bis zum Kollaps...

buntan  05.08.2025, 11:07
@fairbeamtet

Nein, Die Rentenkasse wurde immer wieder vom Staat für andere Aufgaben ausgenutzt und viel Geld abgezogen.

vanOoijen 
Beitragsersteller
 23.05.2025, 13:12

Abgeordnete haben nach 8-10 Jahren die Rente sicher. 8 Jahre Bundestag oder 10 Jahre Landtag und man hat ausgesorgt. 2 Legislaturperioden muss man nur durchhalten.

Und ich kenne keinen Rechtsanwalt der nicht beim Versorgungswerk der RAs wäre.

Sehr positiv

Ich finde es völlig wild dass Selbstständige und Freiberufler nicht normal einzahlen müssen. Ich bin Selbstständig im Ausland und zahle ganz normal Sozialabgaben wie ein Arbeitnehmer (nur dass ich eben sowohl den Arbeitnehmer- wie auch den Arbeitgeberanteil direkt selber zahle).


docdespair  28.05.2025, 08:27

Ich finde es auch wild, dass man sie zwingen will. Manche Selbstständige (das sind übrigens Freiberufler in der Regel auch) müssen ja bereits einzahlen. Aber ich weiß nicht, warum man andere zwingen sollte. Finanzielle Flexibilität ist ein wichtiger Punkt und sie müssen ja den vollen Beitrag leisten. Allein in der GKV zahle ich schon um die 1.150 Euro pro Monat. Und auch da noch so einen riesigen Batzen zu zahlen, finde ich schwierig. Ich versichere mich lieber so, wie ich will. Mit Riester bin ich z.B. viel flexibler und kann die Rentensituation an meine Bedürfnisse anpassen.

whabifan  28.05.2025, 09:18
@docdespair

Das Problem ist dann später, wenn die Leute nicht vorsorgen dann kann der Staat die Rente zahlen. Ein Arbeitnehmer kann auch nicht einfach so auf Renteneinzahlung verzichten und ausschliesslich selber vorsorgen (oder eben nicht)

Eher positiv

Finanziell macht es keinen großen Unterschied: Heute wird die Pension von Beamten vom Staat bezahlt. Das Gehalt, das Beamte bekommen, wird auch vom Staat bezahlt. Wenn sie in die Rentenversicherung einzahlen, entfällt die Pension, aber dafür müssen ihre Gehälter angehoben werden, damit sie netto gleich viel bekommen.

Sinnvoll finde ich es dennoch, weil sie dann genauso viel Rente bekommen wie normale Arbeitnehmer. Das ist nur fair.


turnmami  23.05.2025, 19:13

Jeder Angestellte im öD hat eine Betriebsrente. Diese hebt die Rente auf 68% hoch. Dies würde dann auch für die Beamten gelten. Was also soll dann das Ganze bringen?

Sehr positiv

ja

In Österreich und vielen anderen Ländern wurde das schon lange eingeführt, dass auch die Beamten in die Rentenversicherung einzahlen müssen.

Woher ich das weiß:Hobby
Eher negativ

Selbständige auf keinen Fall. Die müssen die Flexibilität haben das Geld in den Betrieb investieren zu können. Die zu zwingen anderweitig vorzusorgen könnte sehr schädlich sein.

Und auch wenn ich eine gleichbehandlung von Beamten und Angestellten befürworten würde, löst dies das Problem nicht. Der Steuerkasse würde doppelt belastet werden. Die Pensionen für ausgeschiedenen und die RV Beiträge für die aktiven. Bestehende Verträge lassen sich sowieso nicht einfach so ändern und bereits verdiente pensionsansprüche können sowieso nicht einfach so gestrichen werden. Zudem haben die, verglichen mit der freien Wirtschaft oft ein geringeres Einkommen während sie arbeiten. Ohne die hohen Pensionen müssten höhre Vergütungen für die aktive Zeit gezahlt werden um Personal zu finden.

Und die paar hundert abgeordnete machen sowieso keinen nennenswerten Unterschied.