Meinung des Tages: Jeder Fünfte bekommt nach 45 Versicherungsjahren weniger als 1.200 Euro Rente – droht eine zunehmende Altersarmut?
Das deutsche Rentensystem ist immer wieder im Gespräch. Zu viele Rentenbezieher, zu weniger Einzahler und von den zu wenigen Einzahlenden sind wiederum zu viele nicht in Vollzeit angestellt – so zumindest der häufig anzutreffende mediale Ton. Der derzeitige Stand zeigt: Mehr als eine Million Menschen in Deutschland bekommen weniger als 1.200 Euro Rente – und das, nachdem sie mindestens 45 Jahre versichert waren.
Den vollständigen Artikel zum Thema findest du ab sofort übrigens hier.
Sahra Wagenknechts Anfrage
Wagenknecht stellte eine Anfrage an die Bundesregierung, in der sie konkret wissen wollte, wie die Renten nach 45 Jahren Beitragszahlung aussehen. Dabei wird deutlich, unter den von ihnen angefragten Parametern gibt es erneut einen Unterschied zwischen Ost und West.
In Brandenburg etwa beziehen rund 71.000 Menschen (nach 45 Jahren) eine Rente, die unter 1.200 Euro liegt. 212.000 derjenigen, die ebenso lange eingezahlt haben, liegen über dem Betrag. In Sachsen ist das Verhältnis 145.000 zu 363.000 (unter 1.200 vs. Über 1.200 Euro Bezug).
Ebenso wollte Wagenknecht die Durchschnittsrente nach 45 Versicherungsjahren erfahren. Der bundesweite Wert liegt dabei bei 1.604 Euro im Monat.
Im Westen sind es 1.663 Euro (Stand Dezember 23), im Osten 1.471 Euro.
Platz eins belegt Hamburg (1.721 Euro), gefolgt von NRW (1.709 Euro). Alle westdeutschen Länder – und Berlin – liegen über einem durchschnittlichen Betrag von 1.600 Euro.
Anders sieht es beispielsweise in Brandenburg aus: Hier beziehen Rentner mit entsprechenden Versicherungsjahren 1.500 Euro, in Sachsen 1.458 Euro und das Schlusslicht bildet Thüringen mit 1.437 Euro.
Wichtig zu beachten: Alle hier aufgeführten Daten stehen unter der Voraussetzung, dass mindestens 45 Jahre Versicherungszeit vergangen sind. Denn bei den allgemeinen Durchschnittsrenten sieht das Ganze anders aus, diese sind im Osten sogar höher als im Westen, da dort viele, besonders auch Frauen, länger gearbeitet haben.
Vorbild Österreich?
Es fragt sich natürlich, weshalb die Renten in Deutschland so niedrig sind. Dafür gibt es einige Ursachen: Beispielsweise beziehen viele Selbstständige, Beamte und auch Hausfrauen eine gesetzliche Altersrente, weil sie irgendwann im Laufe ihres Lebens mindestens fünf Jahre lang Beiträge einbezahlt haben. Bei diesen fünf Jahren handelt es sich um die Mindestdauer, entsprechend sind die daraus folgenden Bezüge sehr niedrig.
Auch tragen (vor allem im Westen) längere Arbeitspausen, mehr Teilzeit und niedrigere Löhne bei den Frauen zu einer geringeren Rente bei.
In Österreich beträgt die Durchschnittsrente für langjährige Versicherte im Schnitt 800 Euro mehr. Doch wie ist das möglich?
Dort gab es vor rund 20 Jahren eine Rentenreform. Seitdem zahlen fast alle Erwerbstätigen in die Rentenkasse ein, das betrifft dort also auch Staatsbeschäftigte.
Allerdings sind dort die Beitragssätze auch wesentlich höher als in Deutschland, das gilt auch für den Steuerzuschuss. Weiterhin wird die Rente in Österreich erst nach 15 Jahren ermöglicht.
Übrigens bezeichnet Wagenknecht die Werte, die ihr übermittelt wurden als „politische[n] Skandal“. Ihrer Meinung nach wird der anstehende Bundestagswahlkampf auch eine Volksabstimmung über die gesetzliche Rente. Sie findet: Deutsche sollten so niedrige Renten, die zusätzlich besteuert werden, nicht weiter hinnehmen.
Unsere Fragen an Euch:
- Sollte Deutschland sich am Vorbild Österreichs orientieren?
- Sollte weiterhin nach 5 Jahren Rente bezogen werden können?
- Sollten generell Staatsbeschäftigte in die Kasse einzahlen?
- Sollten Arbeitgeber mehr zur Rentenbeitragszahlung beitragen müssen?
- Teilt Ihr die Einschätzung von Wagenknecht?
- Was könnte sonst noch getan werden, um das Rentenniveau in Deutschland zu steigern und langfristig auch zu sichern?
- Teilt Ihr ebenfalls die Sorge vor zunehmender Altersarmut?
Wir freuen uns auf Eure Antworten!
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
Quellen:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/rente-deutschland-unter-1200-euro-jeder-fuenfte-100.htmlhttps://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/rente-generationenkapital-100.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/rente-oesterreich-altersversorgung-100.html
104 Antworten
Um ein Skandal zu sein ist das bereits zu lange bekannt. Es ist eher ein Missstand, der vor allem an den starken Lobbys der Beamten, Selbständigen und Freiberufler scheitert, die allesamt nicht in die gesetzliche Krankenversicherung einzahlen und im Alter meist besser versorgt sind (mit der Ausnahme kleiner, wenig erfolgreicher, Selbständigen die im Alter oft zum Sozialfall werden). Aber Beamte und Freiberufler wie Architekten oder Rechtsanwälte sind im Alter wesentlich besser gestellt als Angestellte. Die haben alle ihre eigenen Versorgungswerke. Und das möchten sie nicht verlieren.
Es ist dasselbe wie mit Lauterbachs Idee die gesetzliche und private Krankenversicherung zu einer gemeinsamen Bürgerversicherung umzubauen. Bevor er Gesundheitsminister wurde tingelte er jahrelang mit dieser Idee durch die Talkshows. Prompt nachdem er Gesundheitsminister war sagte er das sei gegen die FDP und den Druck der Lobbys von Versicherungen und Beamten (die über die deBeKa ja ebenfalls privat versichert sind) nicht zu machen. Ganz ähnlich ist es bei der Rente.
Die Macht der Lobbys scheint also in Deutschland zu groß zu sein, oder die Politiker zu schwach.
In Punkto Altersamut kommt in Deutschland noch erschwerend hinzu, dass Deutschland ein Land der Mieter ist. Weniger als die Hälfte der Deutschen wohnen in den eigenen vier Wänden. Die Eigentümerquote ist in so gut wie allen europäischen Nachbarländern höher als in Deutschland. Und selbst wenn die Rente nicht zudem höher wäre, wie in Österreich, den Niederlanden etc. würde es vielen alten Leuten besser gehen wenn sie von der kargen Rente nicht auch noch Miete zahlen müssten.
Ich stimme Frau Wagenknecht insofern zu, dass das deutsche Rentensystem reformiert gehört. Aber keine Partei möchte es sich halt mit Beamten, Freiberuflern etc. verscherzen.
Ob Miete oder Wohneigentum spielt keine Rolle. Im Eigenheim wohnt man auch nicht umsonst. Da kommen dann Grundsteuer, Heizkosten, Hausratversicherung und Reparaturen (defekter Warmwasserboiler etc.) dazu. Das kann eine geringe Rente ebenfalls schnell auffressen.
Heizkosten hat man als Mieter genauso und kann nicht einmal über die Art der Heizung entscheiden. Grundsteuer wird ebenfalls auf die Miete umgelegt. Auch Mieter haben eine Hausratversicherung und müssen kleine Reparaturen selbst tragen.
Nur den Warmwasserboiler bekommen Sie ersetzt. Trotzdem kannst Du nicht bestreiten, dass das Wohnen in den abbezahlten eigenen vier Wänden sehr sehr viel günstiger ist als zur Miete zu wohnen.
Ob Miete oder Wohneigentum spielt keine Rolle.
Das spielt absolut eine Rolle.
Ob hohe oder niedrige Rente - Eigentum ist finanziell im Alter günstiger. Denn auch wenn die Nebenkosten gleichfalls anfallen und hier und da modernisiert werden muss - Hauptkostenpunkt ist und bleibt die Miete an sich.
Wenn dem nicht so wäre würden hierzulande nicht so viele in Immobilien investieren. Denn neben der Sicherheit (Ein Haus löst sich nicht in Luft auf und irgendwo werden Menschen immer wohnen müssen) ist auch die Rendite ganz anständig.
Betongold und so....
Stimme dir zu und ziehe das Fazit, dass die Lobbyisten nicht zu stark sind, sondern die Politiker zu schwach. Sie lassen sich zu einfach manipulieren.
Nein, noch schlimmer. Viele Politiker sind selbst die Lobbyisten. Was anderes ist Lauterbach auch nicht. Und der Rest welcher kein Lobbyist ist, der wird dann Manipuliert.
Trotzdem kannst Du nicht bestreiten, dass das Wohnen in den abbezahlten eigenen vier Wänden sehr sehr viel günstiger ist als zur Miete zu wohnen.
Kann ich bestätigen. Wenn du keine Investitionen oder Reparaturen machst dann kannst du selbst mit einem recht großen Haus recht günstig wohnen. Ich persönlich habe im Monat, ohne Essen keine 300€ Ausgaben. Mit Miete kämmen wohl noch mal 400-800€ dazu.
Die Eigentümerquote ist in so gut wie allen europäischen Nachbarländern höher als in Deutschland.
Haben wir denke ich Agenda 2010 zu verdanken, mit ALG2 wurde Eigenheim, die viel gelobte Altersvorsorge plötzlich Vermögen.
Ja, und dennoch ist der Großteil der Wähler weder das eine noch das andere. Was wiederum die unterschiedlichen Interessen der Parteien definiert.
Das mag bei ein paar wenigen Menschen der Fall sein, aber Deutschland war schon vor HartzIV Mieterland Nr. 1 in der EU. Da muss es andere Gründe geben.
Deutschland ist das Mieterland Nummer 1 in der EU. Über die Hälfte der Bevölkerung (53,5 %) lebte hierzulande im Jahr 2022 zur Miete. Das war der höchste Wert in der EU. Deutlich niedriger lagen die Anteile zum Beispiel in Frankreich (36,6 %), Spanien (24,0 %) oder Polen (12,8 %). Den niedrigsten Anteil in der EU verzeichnete Rumänien. Dort lebten nur 5,2 % der Bevölkerung zur Miete.
Und das ist bezüglich Altersarmut eben auch ein wichtiger Faktor.
Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass es in unserer Gesellschaft verpönt ist, als Erwachsener im Elternhaus zu wohnen, selbst wenn das wirtschaftlicher wäre. Da muss ja spätestens mit 23 jeder seine eigene Mietwohnung haben.
Und wer so früh Miete zahlt, kann nichts ansparen, um später ein Eigenheim zu finanzieren.
In Spanien, Griechenland und Italien wohnen die Kinder viel länger im Haus der Eltern.
Die Rentenversicherung als Umlagenrente ist nicht mehr reformierbar, der Zug ist abgefahren. Das haben die 40er bis 60er Jahrgänge verbockt.
Ist mir auch völlig egal. Soll die Rente halt aus Steuern finanziert werden. Steuern in Deutschland sind ohnehin viel zu niedrig.
Das deutsche Rentensystem basiert ebenso wie der deutsche Arbeitsmarkt auf dem Leistungsprinzip. Wer mehr verdient zahlt mehr ein und bekommt dann auch mehr raus. Der aktuelle Rentenwert liegt bei 39,32 Euro. Für ein Jahr Durchschnittsverdienst als Arbeitnehmer gibt es es einen Entgeltpunkt. Wer 45 Jahre durchschnittlich verdient hat erhält somit 1.779,40 Euro Bruttorente. Wer nur die Hälfte des Durchschnitts verdient hat nur die Hälfte davon. Wer jedes Jahr das Doppelte oder mehr davon verdient hat, das Doppelte. Niedrige Renten beruhen in der Regel darauf dass im Laufe des Erwerbslebens zu wenig oder zu schlecht bezahlt gearbeitet wurde. Über die Renten im Osten kann man trefflich streiten. Dort werden Renten bezahlt für die nie Beiträge in die bundesdeutsche Rentenversicherung entrichtet wurden. Ist es gerechtfertigt dass ehemalige NVA Soldaten die unter dem Schießbefehl standen für diese Zeiten üppige Rentenzahlungen aus der bundesdeutschen Rentenkasse erhalten? Nur mal ein Denkansatz. Die Renten im Osten mögen niedriger sein als im Westen. Aber die Lebenshaltungskosten sind auch deutlich geringer. Es gibt Analysen die zu dem Ergebnis kommen dass ostdeutsche Rentner kaufkraftbereinigt sogar mehr Geld zur Verfügung haben als bayerische oder baden württembergische Rentner. Ähnlich Österreich. Die Renten mögen höher sein. Aber die Lebenshaltungskosten ebenso. Das Hauptproblem des deutschen Rentensystems sind die Bürokratiekosten und die Unfähigkeit des Staates mit Geld umzugehen. Es müssen professionellere, modernere Strukturen aufgebaut werden. Dem deutschen Beamtenstaat haftet immer noch der Staub der 1960 er an und diese Rückständigkeit muss aufgearbeitet werden.
In großen Teilen stimme ich dem zu.
Allerdings was das Leistungsprinzip angeht muss ich widersprechen. Es ist eben nicht so das wenn jemand mehr Einkommen hat er deshalb auch mehr beiträgt, im Gegenteil. Erstmal gibt es bei allen Systemen in Deutschland eine Deckelung die dafür sorgt das die Beiträge zu XY ab einem bestimmten Betrag nicht mehr steigen. Wirklich große Vermögen kommen oft mit einer Besteuerung von 2% / 5% weg mit gesetzlich erlaubter Steuervermeidung, bei aggressiver Steuervermeidung ist noch mehr drin. Der Chef von Amazon z. B. soll seine Einkünfte mal so klein gerechnet haben das er Anspruch auf soziale Zuwendungen gehabt hätte. Zusätzlich sollte man nicht vergessen das Deutschland in Europa auf Platz 3 steht was den niedrig Lohn Sektor angeht. Ausserdem wird in Deutschland sehr viel Care Arbeit kostenlos geleistet, in der Regel von Frauen, Betreuung des Schwiegervaters usw. Honoriert wird das bei der Rente nicht.
Die Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung beträgt 7.550 Euro monatlich, das ist richtig. Oberhalb dieses Betrages werden keine Beiträge mehr abgeführt. Im Gegenzug erhöht sich aber meine Rentenanwartschaft auch nicht mehr. Da sehe ich keinen Widerspruch. Die Rentenversicherung will eine Vorsorge für die Altersversorgung "normal" verdienender Arbeitnehmer schaffen und keine Megarenten für Großverdiener ansparen und später auszahlen. Was das Thema Steuern betrifft gebe ich dir gerne Recht. Das deutsche Steuersystem bietet zu viele Schlupflöcher für große Vermögen und Einkommen. Wer einen Topsteuerberater hat, profitiert. Da muss dringend eine Vereinfachung her und Steuersparmodelle müssen geschlossen werden. Dass nicht jeder den Lohn erhält, der an sich seiner erbrachten Leistung entspricht, stimmt natürlich. Das ist in einer freien Marktwirtschaft aber nicht anders machbar. Ich habe in Deutschland freie Berufswahl. Es steht jedem frei, den Beruf zu erlernen und auszuüben, der maximale Verdienstmöglichkeiten bietet. Das zu nutzen, ist für mich ebenfalls als "Leistung" zu betrachten. Den Großvater zu pflegen ist ebenfalls eine Leistung. Wenn er einen Pflegegrad hat, werden allerdings sehr wohl auf Antrag Rentenpunkte dafür gutgeschrieben. Man kann gerne darüber sprechen auch für andere gemeinnützige unentgeltliche Tätigkeiten Rentenanwartschaften zu gewähren, da stimme ich dir vollauf zu.
Kann ich mich wieder nur teilweise anschließen. Das mit "freie Berufswahl" betrifft nur eine Gruppe von Menschen, die denen das Schicksal wohlgesonnen war. In die richtige Familie geboren, im richtigen Land und Stadtteil. In Deutschland haben schon lange Zeit viele Menschen all diese Freiheiten eben nicht mehr. Das behaupte ich nicht nur, dieser Zustand besteht schon mindestens 30 Jahre und hat vor 20 Jahren seinen Höhepunkt erreicht. Mittlerweile gibt es Studien zu Hauf die das genau belegen. Für die meisten Menschen in Deutschland ist deren Berufliche Laufbahn eben so unvorhersehbar wie eine Schufa Bewertung. Und wenn in Deutschland alles so super und gerecht läuft fragt man sich warum z. B. der europäische Rat Deutschland bereits mehrfach ermahnt hat etwas gegen das Ungleichgewicht zu tun. Ist in anderen EU Ländern nämlich anders. Selbstverständlich möchte das hier niemand gerne hören, das impliziert nämlich dass das eigene Vermögen nicht unbedingt mit mehr erbrachte Leistung im Verhältnis steht. Achja, die UN möchte gerne mehr Steuergerechtigkeit weltweit durchsetzten, wollte die EU auch schon wer war nochmal dagegen???? Achja Deutschland..
Es gibt tausende Beispiele die zeigen das hier von unten aus der Gesellschaft nach oben verteilt wird, damit das den Menschen nicht so auffällt werden regelmäßig Geringverdiener gegen Bürgergeldempfenger aufgeheizt. Lustig dabei finde ich immer das dabei nie einer will das im Niedriglohn mehr verdient wird, nein das geht nun wirklich nicht, das Bürgergeld muss weniger werden damit sich arbeiten wieder lohnt. Die Menschen am Lebensminimum müssen also noch weniger bekommen das man sich im Lohnniedrigsektor besser fühlt die Löhne aber nicht erhöht werden müssen... Das muss jeden der nur einen Funken Menschlichkeit in sich bewahren könnte zu tiefst anwiedern!
Wenn er einen Pflegegrad hat, werden allerdings sehr wohl auf Antrag Rentenpunkte dafür gutgeschrieben
Das ist korrekt, jedoch geht derjenige tatsächlich leer aus, der als Pflegender selbst gar nicht rentenversichert in der DRV ist. Der erhält tatsächlich rein gar nichts - was mMn im Kern sogar verfassungswidrig ist. Die Anrechnung ist nämlich nur möglich, wenn der/die Pflegende pflichtversichert in der DRV ist zum Beginn der Pflege. Ansonsten erhält der/diejenige keinen Cent,obwohl er exakt dieselbe Leistung erbracht hat.
Der Gesetzgeber kann nur das verfassungsrechtliche Grundrecht auf freie Berufswahl garantieren. Umsetzen muss es der einzelne dann schon selbst. Da sind wir wieder beim Thema Leistung. Wenn du z.B. Arzt werden willst brauchst du eben erstmal ein Top Abitur und musst dann noch das Studium schaffen. Niemand will von einem unfähigen Arzt behandelt werden. Und ein reiches Elternhaus ist keine Garantie für Top Leistungen. Gibt genügend verwöhnte Luxuskinder die nie gelernt haben sich im Leben durchzusetzen.
In Deutschland kann jeder bis zum Abi auf Kosten des Staates zur Schule und jeder kann auf Kosten des Staates studieren wenn er will. Auch in manchen westlichen Ländern ist das anders, USA, England z.B.. Da kostet das Studium ein Vermögen. Was soll der Staat noch tun? Kinder ihren bildungsfernen Eltern wegnehmen und von Staats wegen ausbilden? Das ist in unserem freiheitlichen System zum Glück nicht zulässig. Fehlende Erziehung und Förderung durch das Elternhaus kann der Staat nicht ersetzen. Schwache Deutschkenntnisse auch nicht wenn der Betreffende nicht hochmotiviert mitmacht um dies zu lernen und zu ändern. Fehlende intellektuelle Anlagen schon gar nicht, da hat jeder seine individuellen Fähigkeiten oder auch nicht. Es ist auch eine Holschuld, nicht nur eine Bringschuld. Wer ehrgeizig und talentiert ist und das Bildungssystem nutzt kann viel erreichen. Alles auf den Staat zu schieben ist eine sehr billige Ausrede besonders für Verlierer.
§ 44 SGB XI i.V.m. § 50 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 SGB VI.
Die Bedingungen sind nicht zufällig explizit so gestaltet worden, dass Selbstständige, die nebenher Angehörige pflegen, leer ausgehen. Denn zum Einen muss erstmal die Wartezeit von 60 Monaten Pflichtbeiträgen erfüllt sein, zum Anderen sind dier Einschränkungen, nur maximal 30h/Woche arbeiten zu dürfen parallel zur Pflege, um die Anrechnung überhaupt zu erhalten, völig unrealistisch. Pflegende Angehörige, die voll erwerbstätig sind und sein müssen, um die Kosten überhaupt gedeckt zu bekommen, arbeiten neben der Pflege selbstverständlich ganz normal weiter. Wovon sollten sie denn sonst ihre Rechnungen bezahlen?
Das ist genauso zielgerichtet maximal negativ gestaltet worden für Selbstständige wie das Elterngeld - denn im Gegensatz zum Angestellten muss der Selbstständige monatlich erstmal Geld aufwenden, um Umsatz zu machen. Angerechnet wird ihm aber nur der Nettoerlös als Bemessungsgrundlage. Wovon er dann während des Elterngeldbezuges sein Geschäft fortführen soll, bleibt im Dunkeln.Die Kosten für die Selbstständigkeit enden ja nicht mit der Bezugsphase des Elterngeldes.
Klar wurde diese Regelung nicht auf Selbständige ausgerichtet. Da diese meist nicht Mitglied in der GRV sind. Das beruht dann aber auf eigener Entscheidung. Selbstständige können sehr wohl auf Antrag in der GRV pflichtversichert werden.
Machen sie aber nicht weil sie die GRV grundsätzlich als Hexenwerk betrachten und das Geld lieber privat anlegen oder ausgeben. Diese Option hat ein pflichtversicherter Arbeitnehmer nicht.
Die 30 Stunden Regelung beruht auf der Intention der Regelung, eine Kompensation dafür zu schaffen, dass es gerade durch den Aufwand für die Pflege zu Einbußen bei der Rentenhöhe durch normale Arbeitstätigkeit kommt. Wer voll weiter arbeitet hat diese Einbußen ja nicht.
Elterngeld ist sowieso bei 1.800 Euro gedeckelt. Diesen Höchstbetrag gibt es bei 2.770 Euro monatlich netto. Wenn ich das als Selbstständiger nicht mal übrig behalte stellt sich für mich die Frage, was das überhaupt für eine selbstständige Tätigkeit sein soll. Oder es liegen Steuersparstrategien vor und ich rechne mein Netto gezielt klein. Oder verdiene erhebliches schwarz dazu. Dann kann man aber nicht erwarten dass der Staat das noch honoriert. Außerdem verstehe ich deinen Ansatz "wovon er dann während des Elterngeldbezugs sein Geschäft weiterführen soll" überhaupt nicht. Dss Elterngeld wird doch dafür gezahlt, dass er es n i c h t weiterführt. Sonst wäre es ja missbräuchlicher Bezug.
Sorry, du hast recht. 32 Stunden Arbeit ist ja die Grenze. Trotzdem kann natürlich nur das Netto als Bezugsgröße dienen. Nimm Selbständige die mit erheblichem Kapitaleinsatz arbeiten und erhebliche Summen bewegen. Gastronomen, Bauhandwerker, Großhändler, Bauträger, Immoblienhändler, Schmuckgeschäfte etc.. Da kannst du unmöglich das Brutto nehmen, weil sonst astronomische und vollkommen illusorische Summen zusammen kommen.
Außerdem verstehe ich deinen Ansatz "wovon er dann während des Elterngeldbezugs sein Geschäft weiterführen soll" überhaupt nicht. Dss Elterngeld wird doch dafür gezahlt, dass er es n i c h t weiterführt.
Tja, und das ist der Denkfehler.
Bei der Diskussion um die Einführung des Elterngeldes wurde seinerzeit explizit darauf verwiesen, dass man damit *gerade* höher ausgebildeten AkademikerInnen und Selbstständigen ebenfalls die Entscheidung für Kinder erleichtern wollte. Dabei wird aber wie gesagt ignoriert, dass Selbstständige (im Gegensatz zu Angestellten) für die Zeit des Elterngeldbezugs ja nicht einfach ihre Arbeit auf Null reduzieren können von heute auf morgen - dann hätten sie nämlich nach dem Ende der Bezugszeit keine Kunden mehr. Das Konzept ist hier am Markt vorbei entwickelt worden, weil es die beteiligten Parteien respektive deren Entscheider nicht verstanden, dass Selbstständige, um Elternzeit nehmen zu können, ihre Kosten weiterlaufen lassen und ggfs. einen Vertreter bezahlen müssen. Hier sieht man wieder, dass die wirtschaftliche Realität mit Berufspolitikern keine Bezugspunkte hat. Und ja, wenn man das gewollt hätte, hätte man den Bruttokostenrahmen (von mir aus gerne gekürzt um Faktor X) als Bezugsgröße nehmen müssen - denn dieses Geld fließt ja nicht in die Taschen der Elterngeldbezieher, sondern an Dritte (wäre auch leicht belegbar gewesen). DAS wäre eine sinnvolle Unterstützung für AkademikerInnen und Selbstständige gewesen. Aber das war zu heikel, weil gleich wieder "privilegiert" gerufen wirde.
Es gibt in Deutschland rund 3,9 Mio. Selbstständige und 41,9 Mio. Arbeitnehmer. Mit den immensen Elterngeldzahlungen die im Rahmen eines Bruttoansatzes ohne Deckelung für die Selbstständigen fällig würden, wären die Elterngeldaufwendungen für Selbstständige und Arbeitnehmer vermutlich in etwa pari obwohl es mehr als 10 mal so viele Arbeitnehmer gibt. So etwas ist höchstens unter einer FDP Alleinregierung politisch durchsetzbar. Und die wird es in Deutschland sicher niemals geben.
Mit den immensen Elterngeldzahlungen die im Rahmen eines Bruttoansatzes ohne Deckelung
Davon war ja auch keine Rede. Das ändert aber wenig bis gar nichts daran, dass die Zielgruppe damit explizit verfehlt wurde. Es wäre ja auch möglich gewesen, dies an die EStE der Vorjahre zu knüpfen (nur als Beispiel). Wenn man halt mehr Kinder in Akademikerhaushalten wollte statt primär auf den unteren Einkommensschichten, dann wäre das eine optionale Lösung gewesen. Ob es das dann auch bewirkt hätte, steht auf einem anderen Blatt.
Nur 12 Prozent der Akademiker sind selbstständig. 14 Prozent sind Beamte und 73 Prozent sind sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer. Von Verfehlung der Zielgruppe kann da keine Rede sein.
https://www.kas.de/de/web/die-politische-meinung/artikel/detail/-/content/akademikerschwemme
Klar wurde diese Regelung nicht auf Selbständige ausgerichtet. Da diese meist nicht Mitglied in der GRV sind. Das beruht dann aber auf eigener Entscheidung. Selbstständige können sehr wohl auf Antrag in der GRV pflichtversichert werden.
Tja, nur will das keiner - weil er bei den dann fälligen Beiträgen überall sonstwo flexibler und ertragsreicher vorsorgen kann.
Machen sie aber nicht weil sie die GRV grundsätzlich als Hexenwerk betrachten
Nein, sondern als Geldverschwendung. Was es auch ist.
und das Geld lieber privat anlegen
Sehr richtig. Was auch wesentlich zielführender ist.
oder ausgeben.
Das macht praktisch kein Selbstständiger, so er nicht dazu gezwungen ist. Im Gegensatz zum gängigen Narrativ, wie es bei SPD und Grünen weit verbreitet ist, sind die allermeisten Selbstständigen sehr wohl mit Vorsorge befasst. Nur ist das bei wechselnden Einkünften immer eine Abwägung zwischen Sicherheit einer- und Liquidität andererseits. Das ist eben in der Selbstständigkeit so. Dafür kalkulieren Selbstständige mit Anlagezeiträumen von 25 bis 30 Jahren, in den entsprechenden Anlageformen. Das geht halt in der DRV nicht bzw. nur mit sehr magrerer Rendite (wenn überhaupt).
Diese Option hat ein pflichtversicherter Arbeitnehmer nicht.
Der muss sich auch nicht davor fürchten, dass seine Beiträge nicht bezahlt werden. Selbst nicht bei Bezug von ALG1/ALG2.
Nach Schätzungen sind 75 Prozent der Selbstständigen von Altersarmut bedroht. Der Großteil ist eben nicht in der Lage oder willens für das Alter selbst vorzusorgen. Und der Staat d.h. die Allgemeinheit muss dann für die Grundsicherung aufkommen. Sollten alle pflichtversichert sein, meine Meinung.
Nach Schätzungen sind 75 Prozent der Selbstständigen von Altersarmut bedroht.
Das ist schlicht und einfach eine Lüge. Hier nutzt ein Portal für Unternehmensanleihen (!) eine OECD-Grafik, die Renten(!)ansprüche von Selbstständigen mit denen von Vollzeitangestellten vergleicht - was auch immer das nutzen soll. Um Anleihen zu verkaufen - an eben jene ach so armen Selbstständigen.
Weit überwiegend sorgen Selbstständige sehr wohl vor. Die Behauptung,. dem wäre nicht so, lässt sich sehr leicht widerlegen, wenn man sich mal mit den entsprechenden Selbstständigenverbänden in Verbindung setzt. Das Narrativ, Selbstständige wäre pausachal von ALtersarmut betroffen, ist eine politische Lüge, die die SPD unter Genosse Heil in die Welt gesetzt hat, unterstützt von ver.di.
Und der Staat d.h. die Allgemeinheit muss dann für die Grundsicherung aufkommen.
Natürlich kommt das auch vor. Aber das trifft noch nichtmal auf 5% aller Selbstständigen zu. Man kann diese Gruppe auch arm rechnen, wenn man nicht pfändungssichere Formen pauschal als "keine Altersvorsorge" abqualifiziert - obwohl sie genau dazu angeschafft wurden.
Sollten alle pflichtversichert sein, meine Meinung.
Die DRV braucht nicht noch mehr Anspruchsberechtigte, sondern im Gegenteil viel weniger. Das hat die SPD aber bis heute auch nicht begriffen. Klar, man kann alle in der DRV pflichtversichern - aber dann eben nur bei max. 25 - 30% des letzten Nettos. Dafür wurde die DRV seinerzeit 1957 ja auch konzipiert. Die Werte von 70% und mehr aus den 70er Jahren waren ein mathematischer Effekt aus hohen Ein- und geringen Auszahlungen. Das wird es nie wieder geben, und ist auch nicht wünschenswert. Stattdessen müssen die Gehälter rauf und die Abzüge runter, damit jedeR selbst vorsorgen kann - und zwar so, wie er will.
Dann nimm diesen Link.
Einigen wir uns auf "viele" haben keine ausreichende Vorsorge.
Ich arbeite selbst in einer Branche in der ich mit selbstständigen Handelsvertretern zu tun habe. Das sind Leute die sogar selbst Altersvorsorgeprodukte verkaufen. Selbst aber zum Teil eben nicht das Einkommen haben um ausreichend für ihre eigene Rente vorzusorgen. Oder auf zu großem Fuß leben. Oder durch eine Scheidung in finanzielle Probleme geraten. Eigene private Vorsorge ist zudem oft risikobehaftet. Aktienbasierte Anlagen können durch einen Crash in den Keller gehen. Sichere Anlagen bieten geringe Rendite. Das Umlageprinzip der GRV bietet die höchste Sicherheit. Während beim letzten großen Crash Pensionsfonds, z.B in den USA, reihenweise in die Knie gegangen sind hat die deutsche GRV noch funktioniert.
Selbst aber zum Teil eben nicht das Einkommen haben um ausreichend für ihre eigene Rente vorzusorgen.
Ich weiß, was du meinst. Nur - wer sagt denn, dass diese Personen mit 65 aufhören müssten, zu arbeiten? Das ist doch schon der erste Fehler - wer selbstständig ist, entscheidet doch selbst, wie lange er arbeiten darf/möchte. Nur bestimmte Personen mit z.B. hoheitlichen Aufgaben kennen hier eine Altersgrenze (das ist zum Beispiel bei BezirkskaminkehrermeisterInnen so). Und wer sich für den Weg der Selbstständigkeit entscheidet, der muss halt dann, wenn das Geld nicht ausreicht, weiter arbeiten. Oder er darf das, weil es ihm Spaß macht. M.E. ist das ein eklatanter Vorteil der Selbstständigkeit. Ich weiß ohnehin nicht, warum immer alle auf "die Rente" schielen. Ja, es ist sicher schön, mehr Zeit und weniger Druck zu haben. Aber man darf auch nicht vergessen, dass Arbeit auch Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bedeutet. Und dem Leben Sinn bzw. eine Aufgabe gibt.
Wer das nicht braucht, OK. Ich bezweifle aber stark, dass das die Mehrheit ist. Den meisten Menschen geht es nach Eintritt in die Altersrente aufgrund ihrer plötzlichen Bedeutungslosigkeit respektive der zuvielen freien Tage eher schlechter als besser. Wohl dem, der eine Aufgabe, ein Hobby oder eine Funktion hat, der er/sie dann nachgehen kann. Man denke nur an "Pappa ante portas".
Eigene private Vorsorge ist zudem oft risikobehaftet.
Richtig. Das ist nunmal mit Zukunftsprognosen so. Es steht nirgends geschrieben, dass der Staat jedem ein unbeschwertes Leben zu organisieren hat. Da muss sich erstmal jedeR an die eigene Nase fassen.
Aktienbasierte Anlagen können durch einen Crash in den Keller gehen.
Und steigen wieder.
Sichere Anlagen bieten geringe Rendite.
Richtig. Nur ist die DRV keine Anlage, sondern ein Umschichtungssystem. Selbiges hat zwar aufgrund der regelmäßigen Neujustierung der Rentenpunkte eine Rendite von ca. 3,5% p.a., nur ist das Geld hier letztlich mit Schulden erkauft - was die jüngeren Generationen noch bitter erfahren werden.
Das Umlageprinzip der GRV bietet die höchste Sicherheit.
Auf Kosten der Jungen, ja. Die werden sich das aber nicht mehr bieten lassen. Die Beiträge müssen insgesamt für die SV runter auf max. 25% vom Brutto, damit jeder Gehaltsempfänger mehr Netto für die eigene Vorsorge hat - denn der Generationenvertrag ist faktisch tot. Ja, das geht nur mit höheren Gehältern, geringeren Renten, längerer Levbensarbeitszeit und verschiedenen Säulen der AV. Aber alles Andere ist Augenauswischerei.
Ich bin sehr für Generationengerechtigkeit. Das hat aber verschiedene Aspekte. Klar erben die Jungen die schwierige demografische Lage. Aber sie erben auch einen wirtschaftlich leistungsfähigen Staat mit intakter Infrastruktur. Außerdem das Vermögen ihrer Eltern. Über 100 Mrd. Euro werden in Deutschland jedes Jahr verschenkt und vererbt. Das sind die offiziellen Zahlen. Die Dunkelziffer ist aber sehr hoch. Es ist wohl ein Vielfaches davon was am Fiskus vorbei übertragen wird. Ich kenne Familien da sieht es so aus: Vater hat 2 Geschwister, die kinderlos sind. Mutter ebenfalls. Die beiden haben nur 1 Kind. Irgendwann sterben die vier Großeltern dieses Kindes. Irgendwann die Eltern. Und die Tanten und Onkel. Bei "normaler" Erbfolge fließt alles wie durch einen Trichter zu einer Person. Dieses Kind muss sich null Gedanken um die Altersversorgung machen. Allerdings werden nicht alle reich erben. Die Rentenversicherungs Beiträge dürfen nicht über die Maßen steigen da hast du vollkommen Recht. Das kann man nur verhindern indem mehr Steuermittel eingesetzt werden. Und um das sozial gerecht zu machen müssen wir irgendwann an die Erbschaften, Schenkungen und Vermögen ran und diese maßvoll besteuern. Sonst müssen die Jungen die auch noch das Pech haben nichts zu erben die Suppe alleine auslöffeln. Und das wäre alles andere als Generationengerechtigkeit.
Ps:ich muss noch ausdrücklich betonen das die ein oder andere Antwort von mir niemals jemand persönlich anspricht sondern immer Kritik an den vorherrschenden Zuständen und der sich ausbreitenden Gleichgültigkeit und des Egoismus zu sehen ist...
Das deutsche Rentensystem basiert ebenso wie der deutsche Arbeitsmarkt auf dem Leistungsprinzip.
Das solltest du noch mal überdenken, wer weniger verdient leistet nicht unbedingt weniger.
Doch er leistet mehr Einzahlungen. In unserem System kommt es nicht darauf an wieviel du arbeitest sondern wieviel du bekommst.
Dem Arbeitgeber ist die Leistung des IT Spezialisten eben wichtiger als die der Reinigungskraft weil er damit mehr Geld verdient. Außerdem musste sich der dafür deutlich länger bilden. Kann man ungerecht finden aber so funktioniert Marktwirtschaft eben. Sonst sind wir im Kommunismus. Und der hat in der Realität noch nie funktioniert.
Wenn es irgendwann IT Spezialisten wie Sand am Meer gibt aber keine Reinigungskräfte mehr wird sich das Verhältnis der Löhne verändern. Sieht man bei Handwerkern. Wenn du keine mehr kriegst steigen die Preise stark an.
Also ich weiß nicht was die anderen machen wollen, aber ich habe schon längst für meinen Wohlstand ausgesorgt! Ich besitze ein Haus und eine Mietwohnung und das gibt mir sehr viel finanzielle Sicherheit und Freiheit und falls es mir später mal im Alter doch das Geld nicht ausreichen sollte, kann ich diese Immobilien, dessen Wert von Jahr für Jahr steigt, für sehr viel Geld verkaufen und damit meinen Lebensabend versüßen.
Blödsinn. Jeder hat die Möglichkeit, einen anderen Weg einzuschlagen. Selbst wenn das schwierig sein sollte.
Es gibt halt diejenigen, die sich für alles eine Ausrede suchen und die anderen, die sich motivieren.
Mit einem Job der schlecht bezahlt wird? Eher nicht. Komm mir nicht mit „dann muss man sich was anderes suchen, mehr lernen oder studieren. „Normale“ Berufe werden mehr benötigt denn je! Oder wo bekommst du deine Lebensmittel her? Wer hat dein Haus gebaut? Wer pflegt dich im Alter? Wenn alle Lehrer, Arzt, Anwalt oder auch selbstständig werden, bleibt nichts mehr für die Allgemeinheit. Mal abgesehen davon, dass es auch immer noch Menschen gibt die ihren Job nicht des Geldes wegen gelernt haben sondern aus Leidenschaft dazu. Genau das brauchen wir! Und das muss gewürdigt werden. Auch von vornehmen überheblichen Schnöseln.
Wer einen Job im Niedriglohnsektor hat, hat sich das nun mal selbst ausgesucht. Mal abgesehen davon könnte man sich mit allem selbständig machen und ein Unternehmen eröffnen, mit welchem Du deutlich wohlhabender sein könntest.
Und es geht hier wie gesagt nicht um alle. Es wird immer Menschen geben, die es eben nicht machen. Zu denen möchte ich persönlich nicht gehören.
Man hat immer selbst die Wahl.
Gesucht wird übrigens, weil immer mehr Leuten klar wird, dass sie nicht für über 40 Jahre als beispielsweise Altenpfleger knechten wollen. (Auch wenn dieser Mangel an Arbeitern noch mehr Gründe hat)
Das ist auch keine Kritik an die Menschen, die solche Berufe ausführen. Nur das Argument "ich habe ja eh keine andere Wahl" ist absoluter Bullshit!
„Keine Wahl“ hat auch niemand gesagt. Zumindest ich nicht erwähnt. Natürlich gibt es auch solche die jammern aber nichts ändern wollen weil sie zu bequem dafür sind. Viele wollen ihren Beruf aber gar nicht aufgeben. Fühlen sich nur nicht respektiert wenn sie mal was sagen, das zum Beispiel der Lohn nicht reicht. Dann ist eine Aussage wie „such die doch was anderes“ genau die falsche Antwort. Sie wünschen sich das ihre Arbeit auch finanziell gewürdigt wird. Denn viele arbeiten härter als Menschen mit hohen Einkommen. Dazu sind sie zum Rentenalter körperlich total kaputt. Es geht hier also nicht um persönliche Entscheidungen einen finanziell besseren Beruf zu wählen sondern darum offiziell den Lohn zu erhöhen/ anzugleichen um auch diesen Menschen eine Perspektive für ihre Rente zu geben. Wer 45 Jahre dem Staat und der Allgemeinheit gedient hat, hat sich das verdient.
Man sollte definitiv die Berufe lohntechnisch verstärken. Wenn wir nur unter "selbst Schuld" laufen, kackt unter anderem der Gesundheitssektor noch weiter ab.
Man sucht nicht nur einen Beruf, sondern auch eine Berufung. Niemand lernt Altenpfleger oder MFA, weil man damit das beste Geld verdienen kann. Das muss gewürdigt werden und nicht argumentiert werden mit "habt doch selbst Schuld".
Diese Diskussion wird an dieser Stelle in eine ungewollte Richtung gelenkt.
Meine Aussage steht weiterhin.
Jeder kann etwas in seiner Situation ändern. Wenn man sich dazu berufen fühlt, ältere Menschen zu pflegen, fühlt man sich wohl weniger dazu berufen, Dinge zu unternehmen, die deutlich mehr Geld einbringen.
Dann soll man aber nicht sagen: "das ist alles nicht möglich", sondern "ich setzte andere Prioritäten".
Ich hoffe du guckst zurück auf diese Unterhaltung wenn du später mal potentiell auf Pflegepersonal angewiesen bist und es keine gibt, weil "die sich einfach was anderes suchen sollten".
Du hast den Punkt nicht verstanden. Klammer dich mal nicht so an Altenpfleger. Nimm meinetwegen den unterbezahlten Softwareentwickler.
Du pauschalisierst es so, dass es auf alle Berufe trifft, auch Altenpfleger.
Deine Aussage ist schlicht und einfach nicht auf alle Berufszweige anzuwenden.
Wenn du weiterhin der Meinung bist, siehe Kommentar da oben.
Natürlich ist es auf alle Berufszweige anzuwenden.
Zudem gibt es keine objektiv faire Bezahlung.
Meine Aussage ist einfach nur: "Wenn du nicht zufrieden mit dem bist, was du aktuell hast, sollst du nun mal den Arsch hochbekommen und nach einer besseren Lösung suchen. Jeder, der das nicht macht, ist stur, doof oder faul."
Wie gesagt. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Jeder, der das nicht macht, ist stur, doof oder faul.
Ah ja, das heißt, dass meine Freundin mit ihrem Studium als Betriebswirtin und Zertifizierung als QM-Manager, die nicht aus dem Sektor kommt, obwohl sie es versucht, stur, doof oder faul. Verstehe...
Faul war sie auch, weil sie zwei Studiengänge noch neben ihrer Ausbildung gemacht hat.
Sorry, aber mit der Aussage machst du es dir einfach zu leicht.
Du verzehrst meine Aussage.
Was hat die Tatsache, dass deine Freundin nicht aus dem Sektor kommt und trotzdem ein Studium absolviert, mit ihrer Zufriedenheit dahingehend zu tun?
Das alleine lässt keine Schlüsse darüber zu.
Und wenn sie damit unzufrieden sein sollte, dann trifft nach meiner Aussage mind. einer dieser drei Aussagen zu.
Btw. ich sage, dass diese Fälle zutreffen, wenn man nichts an seiner Situation ändert. Das sollte ich vielleicht nochmal klarstellen.
Wenn sie sich umorientiert und aktiv etwas dagegen unternimmt, ist doch alles in Ordnung und mit meiner Meinung in einklang zu bringen.
Was hat die Tatsache, dass deine Freundin nicht aus dem Sektor kommt und trotzdem ein Studium absolviert, mit ihrer Zufriedenheit dahingehend zu tun?
Sie hat ein Studium abgeschlossen und bekommt keinen richtigen Job und arbeitet weiter als MFA, weil sie keiner nehmen will, trotz Studium.
Und wenn sie damit unzufrieden sein sollte, dann trifft nach meiner Aussage mind. einer dieser drei Aussagen zu.
Kurzum Unsinn ist das. Man hat leicht reden, wenn man im Entwicklungssektor arbeitet und man zig Anfragen bekommt. Man kann versuchen etwas zu ändern, das heißt nicht, dass man Erfolg hat und das liegt dann nicht an Deinen Aussagen.
Verloren hat man erst, wenn man nicht mehr aufsteht.
Kurzum Unsinn ist das.
Hast Du die zwei letzten Sätze meines Kommentars gelesen?
Ich habe das Gefühl, dass Du Dich persönlich angegriffen fühlst, was aber nicht gerade begründet ist, wenn man sich meine Kommentare vollständig durchlesen würde.
so sollte es sein, das wird aber immer mehr zum Problem wegen der Auflagen, die bei Renovierungen eingehalten werden müssen - außerdem werden kleine Vermieter (1-2 Wohnungen) rechtlich ganz genau so behandelt wie ein Mega-Konzern mit zig-tausend Mietwohnungen
das fängt schon mit dem Energieausweis an und hört mit der Mietpreisbremse auf - du musst ein Bausachverständiger sein, ein Rechtsanwalt und ein Steuerberater, um all dem gerecht zu werden - für einen Konzern kein Problem: sie können sich solche Experten leisten - ein kleiner Vermieter kann das nicht, sonst zahlt er inzwischen drauf - wenn ein Konzern einige Anwälte usw. beschäftigt, wird das auf die zig-tausend Wohnungen umgeschlagen - wenn jemand nur eine oder zwei Wohnungen hat, würde das den Mietpreis verdoppeln oder gar verdreifachen - wer dies dann tut, der bekommt vom Mieter eine Klage an den Hals (Mietpreisbremse....) - du kannst nur noch vermieten an die Kinder, dann weißt du wenigstens, wofür du dauernd draufzahlst - das Finanzamt allerdings wird auch das nicht verstehen und dann bekommst du noch mehr Ärger
und inzwischen wurden ältere Gebäude praktisch entwertet wegen der Auflagen, wenn sie verkauft werden - dennoch steigt die Gebäudeversicherung in astronomische Höhen
bei uns hier in der Gegend stehen inzwischen viele Häuser leer, weil die Erben sich nicht einig sind oder der eine zwar Geld hat, die anderen aber nicht, um die aufwendigen Arbeiten (Modernisierung) bezahlen zu können - sinnvoll ? nee!!
Das ist jammern auf hohem Niveau. Es ist eine volkswirtschaftliche Schande, sanierungsbedürftigen Wohnraum provokant leer stehen zu lassen, ob aus Erbschaftsstreitigkeiten oder Renditespekulation. Aktuell führt das bsplw. dazu, dass ein 17qm WG-Zimmer für einen Azubi 550€ kostet.
kleine Apartments (hohes Niveau - kfw40) mit rund 20-25 qm : Kaufpreis rund EUR 250000,00 - zuzügl. Nebenkosten wie Notar, Grunderwerbsteuer usw. - wenn du kein Eigenkapital hast, dann zahlst du momentan so rund 1450,00 Euro im Monat an die Bank, gerechnet auf ca. 30 Jahre - wie viel Miete würdest du verlangen bzw. wie viel an Zuschüssen würdest du dem Eigentümer zugestehen, dass er auf den Mietpreis EUR 550,00/Monat kommt und wie viel an Zuschüssen bekommt man momentan hierfür ? sag es mir - einen Gewinn hat der Eigentümer dann noch nicht - was ist mit dem Nebenkosten und ggfs. anfallenden Reparaturen sowie Rücklagen hierfür ? woher soll das Geld kommen ?
wenn der Staat das anders will muss er eben Geld locker machen - das aus Steuern und sonstigen Abgaben eingenommene Geld ist aber verjubelt und nun verlangst du von den Hauseigentümern, sie müssen das Geld für die extravaganten Wünsche des Staates aufbringen, sie werden es aber nie kompensieren können, weil der Staat das verbietet -(Mietpreisbremse) das führt auf die Dauer zu einer Enteignung - was glaubst, wie viele Investoren sich dann noch in DE einfinden werden, um ihr Geld dort anzulegen ? Keinen oder ?
ich gehe nicht davon aus, dass du dein Geld auf eine Bank bringen würdest, die keine Zinsen zahlt und obendrauf noch Geld von dir für die Aufbewahrung des Geldes verlangt (ich meine nicht die Gebühren für Überweisungen etc.) - ein solches Ansinnen würdest du als hirnrissig bezeichnen und dein Geld woanders hinbringen - stimmt's?
Das ist kein Argument dafür, sondern macht klar, dass die Spekulation ein paar Weniger den Mietwucher für die Allgemeinheit begründet.
Was bei diesen hochtrabenden Scheinargumenten unter den Tisch fällt, ist, dass nur eine Minderheit sich diesen Wahnsinn leisten kann, die Mehrheit hat kein Kapital für solche Spirenzchen.
das sind keine Scheinargumente, das rechnet dir jeder Angestellte auf der Bank/Sparkasse vor, wenn du dich für ein solches Objekt interessierst und wegen der Finanzierung nachfragst - jede Bank/Sparkasse ist verpflichtet, dir einen Finanz- und Rückzahlungsplan auszuhändigen - von deinen Kaufplänen würde die Bank/Sparkasse abraten, wenn die Einnahmen (Miete) auf einen längeren Zeitraum nicht die Kosten decken, wenn sich dies eindeutig so verhält - wenn du dies dennoch tun willst, müsstest du der Bank/Sparkasse noch andere Einnahmen (und Sicherheiten) ausweisen, über die du verfügst - sie würden dich aber dennoch darauf hinweisen, dass dies ein ganz schlechtes Geschäft ist und zu permanenten Verlusten führen wird
du kannst es übrigens auch mit Excel berechnen
wenn es bei diesen Preisen keine Nachfrage gibt (das scheitert ja ja am Mietpreis, verursacht durch die hohen Baukosten), dann investiert keiner und es wird nicht gebaut - dass dies so ist, sieht man jetzt
wenn du meinst, dies sei auf die Spekulation einiger weniger zurückzuführen, dann ermittele diese "Spekulanten" doch - ich bin gespannt
wer eine solche Immobilie erwirbt und dann vermietet, kann es schon mal nicht sein - wer bleibt übrig ? da sind noch die Bauunternehmer und das sind in der Regel nicht die Käufer der Immobilien -die Bauunternehmen erarbeiten ein Projekt und bieten die Objekte zum Kauf an, wenn der Preis zu hoch ist, kauft das keiner und dann wird eben nicht gebaut - - natürlich gibt es überall Schlawiner, jedoch ist dies nicht die Regel
Das ist auch mir bekannt. Deine Rechnung ist aber dennoch ohne den Wirt gemacht. Denn es sind die meisten Bürger in D Mieter (64% aller Einwohner) und damit steht D im EU-Ranking an letzter Stelle. Warum ist das so ? Das hat zum einen noch mit dem verlorenen 2ten Wk zu tun, zum anderen damit, dass Investitionskapital in den Händen einer Minderheit liegt.
ja, die meisten Bürger in DE sind Mieter - das ist leider so und -so finde ich- ein Armutszeugnis für diesen Staat, dessen Politiker zumindest bis vor kurzem allüberall auf diesem Erdball herumgereist sind und überall erzählt haben, wie toll alles in DE ist
der Grund ist: die Einkommen sind für den Bau eines Eigenheimes/Eigentumswohnung zu niedrig, bzw. die Kosten für den Bau von Wohneigentum gemessen an den Einkommen zu hoch (man kann es betrachten wie man will, der Effekt ist immer der gleiche) - erhöhst du die Einkommen, steigen die Baukosten weiter und natürlich auch alle anderen Kosten und Preise - DE ist Exportland - DE muss in DE hergestellte Industriegüter exportieren , sonst gehen die Betriebe/Unternehmen in DE pleite bzw. sie gehen zuvor ins Ausland - nur dann, wenn ich mit günstigen Preisen konkurrieren kann, kann ich exportieren, denn es wird immer nur das gekauft, was preiswert ist
wenn du in deiner Gegend zwei Supermärkte hast und beide haben in etwa die gleichen Preise:
Supermarkt A bietet auf sein gesamtes Sortiment einen Rabatt von 5%
Supermarkt B bietet auf das gleiche gesamte Sortiment einen Rabatt von 10%
in welchem Supermarkt würdest du einkaufen?
ich muss es wohl nicht beantworten, ist doch sonnenklar - und genauso funktioniert das auf dem Weltmarkt - wenn du in einem Land super Löhne und Gehälter hast , dann sind die dort hergestellten Produkte teuer und werden von den Händlern in anderen Ländern nicht gekauft - Fazit: die Betriebe in DE gehen entweder pleite oder verlagern ihre Produktion ins Ausland - und was haben dann die Arbeitnehmer in DE davon? 0,00 EUR oder ?
und wo sind jetzt diejenigen, die das verbockt haben ?
die Standards, die an Gebäude gelten, sind einfach zu hoch - das ist wie wenn es Autos nur noch mit vergoldeten Felgen und Mahagoni-Holz-Verkleidung im Inneren gibt, Karosserie nur noch aus Titanstahl, ausgestattet sind die Autos mit Motoren, die nur noch mit Klosterfrau Melissengeist (und nur noch zu kaufen in der Apotheke) betrieben werden können - was passiert dann? Richtig - das kann sich so gut wie keiner mehr leisten
die Standards müssen also wieder niedriger werden, um die astronomischen Kosten zu senken - das ist die eine Seite - früher kam man tatsächlich eher zu einem Haus/Wohnung, da waren aber ja auch die Anforderungen nicht so hoch und so konnte man ein auch ein älteres Haus/Wohnung kaufen und renovieren, sodass es bewohnbar wurde (ich meine keine sündhaft teure, energetische Sanierung mit Luxusausführung von Heizung) - solche Renovierungsarbeiten machte man selber und verzichtete häufig jahrelang auf Urlaub - eine weitere Seite: der Staat förderte Wohneigentum viel höher a) Wohnungsbauprämie, wenn ich mich recht erinnere, gab es rund 300 DM pro Jahr Prämie vom Staat, (weiß jemand, wie viel das heute in Euro wäre (Inflation berücksichtigt?)? und es gab die Steuerabschreibung 7b für den Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum, später war es 10e, was einen natürlich beflügelte, mehr zu arbeiten und mehr zu verdienen -- das alles gibt es nicht mehr - dies zu den astronomischen Preisen hinzuaddiert, ergibt die Misere, in der sich DE in Sachen Wohnungsmangel befindet - gestrichen haben das alles in erster Linie SPD und Grüne (vor rund 20 Jahren) und auch als die Einnahmen des Staates traumhaft waren, gab es nichts für das Wohneigentum - da wurde doch das eigenommene Geld lieber für Plembel und Plunder verplempert
das war jetzt eine lange Ausführung - gerade habe ich gehört, die Immobilien werden wieder teurer, insbesondere das Wohneigentum
Seltsamerweise existieren teure Einzelhandel auch, oft schon länger, als Billigketten. Also trifft das nicht für alle zu.
sie werden aber immer weniger, deshalb das Aussterben der Innenstädte, wo du überall Leerstände in den Ladenzeilen und Einkaufszentren sehen kannst
teurer Einzelhandel - das wird immer mehr zur Ausnahme - selbst Markenhersteller verkaufen heutzutage übers Internet und das nimmt weiter zu - in der nächstgelegenen Stadt hier bei uns gibt es nicht einmal mehr ein Reisebüro und die Bahnhöfe mit ihren Gaststätten und Kiosk/Zeitungsstand sind auch verschwunden
halten können sich gerade noch ein paar Nischenanbieter
wenn du das mit dem Stand des Wohnungsbaus vergleichst - ja, sehr ähnlich, teure Markenartikel im Einzelhandel, das nicht mehr jeder kaufen kann, teure Immobilien, die keiner mehr kaufen/mieten kann
mit einem Unterschied: die Käuferschicht der Einzelhändler nimmt immer mehr ab, sie kaufen ihren Bedarf woanders, wo es günstiger ist - die Zahl der Wohnungssuchenden nimmt aber immer mehr zu und sie können nirgendwo hin, weil es nichts Preisgünstiges gibt
Das läuft z.B. in Italien ganz anders: dort werden Einzelhändler mit günstigen Darlehen unterstützt, damit die Vielfalt der Anbieter erhalten bleibt. Die sind zwar i.d.R. etwas teurer als Supermärkte, dafür werden sie aber rege frequentiert, weil man sich dort noch persönlich kennt. In den wenigen Supermärkten gibt es kein Gedränge, das ist beim Shopping sehr angenehm.
Italien ist ein Urlauberland - noch !!
ich würde die Finanzen des italienischen Staates nicht als vorbildlich bezeichnen - es geht nicht so sehr um die Bequemlichkeit, es geht um die finanzielle Machbarkeit und Effizienz, wenn der Staat sich beteiligt an was auch immer - es geht schließlich um Steuergelder, also dem Geld aller Steuerzahler, mit dem der Staat sorgsam und sparsam umgehen muss
wir haben bei uns in der Nähe einen kleinen Supermarkt, wo es noch gemütlich zugeht und man bequem und in Ruhe einkaufen kann - das geht aber eindeutig auf den Preis und das kann sich halt nicht mehr jeder leisten
Solch eine Idee hatte ich auch, nur als Tipp Lastenausgleichsgesetz! War nach Krieg etc. schon richtig so. Gesetz wurde auf "schwammig" geändert, kann schnell passieren das du mit 60+ ne Zwangshypothek an der Backe hast... Wer was hat ist der Depp in dem Land, leg dir lieber ne Mietwohnung außerhalb der EU zu..
Hasu für viel Geld verkaufen? Falls du oder deine Liebste in ein Pflegeheim müssen sind 200K sehr schnell mal weg..
Das zahlt die Pflegeversicherung. Deshalb steigt die ja auch jedes Jahr.
Dann informiere dich mal, was die Versicherung zahlt. Wenn du dir ein Häuschen zusammengespart hast und keinerlei Urlaube gemacht hast, ist es weg! Wenn du aber die teuersten Luxusurlaube dir im Leben gegönnt hast, tja dann zahlen dann DU und ich, mit steigenden kosten.
Eine gute Idee eigentlich - wenn die Grünen dem mit ihren ESG-Anforderung nicht einen Strich durch die Rechnung machen - denn viele Immobilien können mit steigenden Anforderungen stark an Wert verlieren, da diese Anforderungen dann eine ESG-Sanierung erzwingen.
Ist eigentlich bei mir genau so, aber jetzt kommt es, meine Frau hat sich leider zum 🌈 verabschiedt, ich bin jetzt Junggesellen und die Kinder zählen auch nicht mehr, Lindner ist jetzt, der Meinung, das ich zuviel Rente und Geld habe, ich muss jetzt horrenden Vorsteuer bezahlen, das ist in meinen Augen eine derbe Rentenkürzung 🤮 wir waren auch immer der Meinung das wir alles richtig gemacht haben, weil auch keine Schulden.
Ja ich bin GAY und Einzelgänger, lebe nur für mich und muss keine Frau und Kinder ertragen! YOLO
Falsch Antwort, was hat es damit zu tun, du möchtest aber auch mal in Rente und die Wertsteigerung von Immobilien kannst du zur Zeit auch Vergessen.
Gemeint ist, dass der Staat auf das Eigentum zugreifen kann und dies auch tut, je umfangreicher, desto ideologischer er vorgeht. Insbesondere Art. 14 Abs. 2 GG wird dann gerne zitiert, die Sozialverpflichtung des Eigentums allgemein lässt gewissen Spielraum offen, den dann das BVerfG konkretisieren muss. Art. 15 GG wird hingegen nicht gerne gezogen, weil er eine Entschädigung vorsieht, da wirkt Art. 14 Abs. 2 GG scheinbar (!) entgegenkommender.
Ich denke, dass es mir der Zeit mehr Altersarmut geben wird, wenn die Politik nichts macht.
Schon wenn ich in der Stadt unterwegs bin, sehe ich immer mehr Senioren, die Pfandflaschen sammeln.
Mir tut es leid für die Älteren Menschen hierzulande, dass sie Jahrzehnte lang ins Deutsche Rentensystem eingezahlt haben, und es hat sich am Ende nicht ausgezahlt.
Deshalb unterstütze ich besonders Altenfreundliche Politik, denn eines Tages ist man ja selber in dem Alter.
Egal was die Politik macht, es wird mehr Armut genben, denn davon LEBT die Politik.
Zunächst ist mMn festzustellen, dass Frau Wagenknecht Politik macht. Und mit ihren Thesen zwar politisches Gespür beweist, aber keinerlei Kompetenz.
- Sollte Deutschland sich am Vorbild Österreichs orientieren?
Nein. Die österreichische Rentenkasse ist sogar noch viel prekärer als selbst die DRV. Auch dort wird das Problem nur in die Zukunft verschoben - die nur deswegen etwas weniger düster aussieht, weil Österreich eine höhere Kinderzahl im Schnitt erzielt.
- Sollte weiterhin nach 5 Jahren Rente bezogen werden können?
Ja. Die Alternative würde nämlich nichts nützen, weil damit auch ein Auszahlungsanspruch in entsprechend verlängerter Form gegen die DRV enttstehen würde. Denn wer noch keine 60 Pflichtmonate erfüllt hat, und nicht in D verbleibt, kann sich die geleisteten Beiträge auch auszahlen lassen auf Antrag.
- Sollten generell Staatsbeschäftigte in die Kasse einzahlen?
Die Option, dass tatsächlich alle Beschäftigten in die DRV einzahlen, wäre dann sinnvoll, wenn die DRV und das Alterssicherungsystem insgesamt so umgestaltet würden, dass die DRV nur eine Grundsicherung leistet. Dazu wäre ein Umbau der Altersvorsorge in ein 3- oder 4-Säulen-Modell erforderlich (analog zur Schweiz), aber dafür gibt es keinen politischen Willen.
Anders ergäbe eine solche Verpflichtung absolut keinen Sinn - denn mit jeder Beitragsleistung erwächst dem Beitragszahler (und damit auch den beamten etc., die dann neu verpflichtet wären) im Gegenzug ein entsprechender Auszahlungsanspruch. Das ist genau das letzte, was die DRV braucht. Sie braucht mehr Geld respektive *weniger* Anspruchsberechtigte, ohne *mehr* Anspruchsberechtigte zu generieren.
- Sollten Arbeitgeber mehr zur Rentenbeitragszahlung beitragen müssen?
Das wäre diskutabel, aber noch besser wäre ein gesetzlich verpflichtendes 13./14. Monatsgehalt.
- Teilt Ihr die Einschätzung von Wagenknecht?
Nein.
- Was könnte sonst noch getan werden, um das Rentenniveau in Deutschland zu steigern und langfristig auch zu sichern?
Der Bürger braucht mehr Netto vom Brutto, um substantiell selbst Vorsorge leisten zu können in der Arbeitsphase.
- Teilt Ihr ebenfalls die Sorge vor zunehmender Altersarmut?
Nein.
Guter Beitrag, aber
Das wäre diskutabel, aber noch besser wäre ein gesetzlich verpflichtendes 13./14. Monatsgehalt.
diese Kosten würden die Lohnstückkosten erhöhen. Du kannst dir mal den Zusammenhang zwischen Lohnstückkosten und VPI-Inflation angucken. Dies ekorrilieren zeitversetzt extrem stark. Mit anderen Worten: Unternehmen reagieren auf Lohnkostensteigerung mit steigenden Preisen.
Was Österreich angeht würde ich dem gesagten Wiedersprechen. Das die Rentenversicherung in Österreich prekär ist wäre mir neu, auch die Behauptung das würde dort nicht so auffallen weil die Geburtenrate besser ist halte ich für falsch. Zum einen sind dort die monatlichen Beiträge höher als in Deutschland zum anderen zahlen auch dort alle ein.
Übrigens gibt es Nachbarländer in denen das Rentensystem gut funktioniert, nur Deutschland in Deutschland nicht.
Was Österreich angeht würde ich dem gesagten Wiedersprechen.
Nein, aber gerne widersprechen.
Das die Rentenversicherung in Österreich prekär ist wäre mir neu,
Das mag sein, ist aber so. Ohne finanzielle Transfers aus dem Bundeshaushalt wäre die Rentenversicherung in Österreich von heute auf morgen zahlungsunfähig.
auch die Behauptung das würde dort nicht so auffallen weil die Geburtenrate besser ist halte ich für falsch.
Das sei dir unbenommen, ist aber schlicht so.
Zum einen sind dort die monatlichen Beiträge höher als in Deutschland
Korrekt.
zum anderen zahlen auch dort alle ein.
Ebenfalls korrekt. Nützt nur nichts. Würde der Staat die Rentenversicherung in Österreich nicht massiv querfinanzieren, wäre sie pleite. Die sogenannte Mindestrente in Österreich zum Beispiel ist ein Taschenspielertrick, denn das Geld dafür kommt gar nicht von der Rentenversicherung, sondern vom Staat. Die Rentenversicherung zahlt es nur ais.
Übrigens gibt es Nachbarländer in denen das Rentensystem gut funktioniert
Das ist richtig, nur haben die eine wesentlich bessere Alterspyramide. Die DRV ist nicht zu retten. Gegen die Mathematik kommt eben kein Wünsch-dir-was Zirkus an - wer sich heute noch darauf verlässt, ist wahlweise naiv oder betriebsblind.
Nachtrag:
Auch Italien und Frankreich schieben die Rentenproblematik einfach nur in die Zukunft ab. Nicht zuletzt aufgrund der immens hohen Kosten für die Rentenzahlungen hat Frankreich ebenso wie Italien ein enormes Defizit. Diese Schulden belasten auch dort nur die nachrückenden Generationen. Deutschland spürt es nur aufgund der rapiden demographischen Änderungen ab ca. 2028 bis 2045 viel drastischer als beide genannten Staaten. Nach 2050 hat sich das deutsche Rentensystem durch die natürliche Ablebensrate der Babyboomer im Wesentlichen von selbst erledigt, nur werden deswegen die Renten danach auch nicht höher, wenn die Beiträge gedeckelt werden sollen - nur der Bundeshaushalt wird um ca. 100 Milliarden pro Jahr kleiner.
Stimme dir zu und ziehe das Fazit, dass die Lobbyisten nicht zu stark sind, sondern die Politiker zu schwach. Sie lassen sich zu einfach manipulieren.
Und als Problem sehe ich nicht die Selbstständigen oder Beamten. Es sind die Politiker, weil sie die Personenegruppen zum Problem machen wollen und es einfach ist, statt sich hinzusetzen und einen realistischen Lösungsvorschlag zu erarbeiten.
Eine Reform ist zwingend notwendig.