Nein. Kein Kind hat dieses Problem von Natur aus. Dort gibt es keine Homophobie. Da ist dann meistens in der Entwicklung und der Erziehung etwas schiefgelaufen. Es ist sogar gegen die Natur, da Homosexualität ja natürlich ist.
Wenn Leute an Homophobie leiden, kann es beide sein. In erster Linie kann es Feindseligkeit sein, es kann aber auch viel mit unterdrückten Ängsten zu tun haben. Die Ursachen für diese Fehlentwicklung sind vielfältig. Das sollte man dann gut aufarbeiten.
Du weißt es selbst besser aus unseren Diskussionen. ;) Der Stolzmonat bedeutet nicht mal eben, dass man stolz auf sein Land ist. Es handelt sich vielmehr um eine bewusste Internet-Trollaktion der AfD und verwandter rechtsextremer Parteien wie der FPÖ. Da geht es darum, sich über den Pride Month und den Einsatz gegen Hass, Diskriminierung und Gewalt lustig zu machen und LGBT-Menschen zu verhöhnen. Darum ist das Logo ja auch der Regenbogenfahne nachgemacht. Diese peinliche Aktion wurde von Rechtsextremen wie Schlomo Finkelstein ins Leben gerufen.
Wenn der Stolz auf das Land nur so weit reicht, dass man es für so eine homo- und transphobe Trollkampagne durch den Dreck zieht, hat man in Wirklichkeit etwas gegen Deutschland, das für Vielfalt, Akzeptanz und Respekt steht. Deswegen feiert ja außer einigen Rechten niemand diesen Unsinn.
Na ja, auch so kannst du immer noch einiges machen. Es gibt viele Studiengänge ohne Numerus Clausus und auch sonst viele Möglichkeiten. Aus vielen Leuten mit mäßigen Noten sind später erfolgreiche Menschen geworden. Du hast bald auch wieder die Möglichkeit, etwas daraus zu machen. Nach der Abinote wird dich später niemand mehr fragen.
Nein, gar nicht. Im Gegenteil. Da gibt es sogar einiges an Studien dazu, die zeigen, dass viele Menschen anziehend finden, die einem selbst ähneln. Und das nicht nur optisch, sondern auch vom Verhalten und vom Charakter.
Na ja. Ich habe jetzt noch nie voll nackte Männer da gesehen. Und wenn, dann benehmen sich einzelne daneben. Das ist bei jeder Großveranstaltung so, auch auf der Loveparade, dem Oktoberfest und Karneval. Aber deswegen alle in Sippenhaft zu nehmen und das allen Prides zu unterstellen, finde ich schon jetzt weit hergeholt. Im Übrigen gehe ich selbst nicht auf CSDs, aber da gibt es viele unterschiedliche Erscheinungsformen und dass da jetzt massenweise nackte Menschen rumlaufen oder Sex öffentlich praktiziert wird, halte ich für eine völlig unrealistische Beschreibung. Wenn, dann beschreibst du eher das Fehlverhalten von Menschen generell, das hat aber wenig bis nichts speziell mit dem Pride zu tun. Und so viele Kommentare hier und so viele Gewalttaten, Diskriminierungen und Beleidigungen hier und erst recht in manchen anderen Ländern zeigen, wie wichtig das auch heute noch ist.
Warum sollte man sie absagen? Das eine hat mit dem andere nicht wirklich viel zu tun. Der Pride steht ja für den Einsatz gegen Hass, Diskriminierung und für Akzeptanz und Respekt. Man könnte sogar sagen, dass die Werte gerade jetzt eine wichtige Rolle spielen, auch wenn sich der Amoklauf nicht speziell auf LGBT bezog. Und manche Kommentare hier zeigen auch, wie viel Bedeutung das auch heute hat.
Vielen Dank für deine Offenheit und dein Vertrauen, solche sensiblen Fragen in den Raum zu stellen. Deine Rücksichtnahme und dein Bemühen, niemandem Schaden zuzufügen, sind sehr respektvoll – und dennoch lohnt sich eine genauere Betrachtung dieser Gedanken, denn sie sprechen auch für eine große Unsicherheit, die dich belastet.
Zunächst ganz klar: Deine Existenz als trans Frau ist kein potenzieller Auslöser von Trauma per se. Traumata entstehen durch konkrete, belastende Erfahrungen, nicht durch die bloße Identität oder Biografie einer anderen Person. Es ist verständlich, dass du besonders sensibel auf die Verletzlichkeit anderer Menschen reagieren möchtest – aber es wäre ein Trugschluss, zu glauben, dass deine Vergangenheit als „Junge“ automatisch problematisch oder gefährlich für andere sei.
Du bist eine Frau. Punkt. Du warst als Kind ein trans Mädchen – das ist eine Realität, kein Makel. Dass du keine männliche Sozialisation im klassischen Sinne erfahren hast, spricht gerade dafür, dass du viele Erfahrungen gar nicht mitbringst, die für manche Lesben womöglich schwierig sein könnten. Trotzdem kann es natürlich sein, dass manche lesbische Frauen sich nur zu cis Frauen hingezogen fühlen – und das ist ihr gutes Recht. Aber das ist keine Aussage über deinen Wert, deine Echtheit oder deine Berechtigung, lesbisch zu sein oder lesbisch zu daten.
Was du vielleicht gerade erlebst, ist eine Form von internalisierter Transfeindlichkeit, die sich in scheinbar empathischen Gedanken äußert: „Vielleicht bin ich das Problem. Vielleicht sollte ich lieber gar nicht daten.“ Doch genau das ist das, was viele trans Menschen über Jahre hinweg zu hören bekommen haben – und was heute zu Recht als diskriminierend und entmündigend erkannt wird. Die Vorstellung, sich selbst zurücknehmen zu müssen, um anderen ihre emotionale Sicherheit nicht zu gefährden, ist ein übergroßes Opfer – und ein falsches.
Stattdessen ist es hilfreicher, offen zu kommunizieren, empathisch zu bleiben – und trotzdem auf deine eigenen Wünsche nicht zu verzichten. Wer mit dir datet, darf selbst entscheiden, was sich richtig anfühlt. Aber du darfst genauso entscheiden, ob und mit wem du Nähe und Intimität teilen willst. Menschen, die dich ablehnen, weil du trans bist, haben jedes Recht dazu – aber das bedeutet nicht, dass du dich aus Rücksichtnahme selbst zurückziehen solltest.
Kurz gesagt: Nein, du musst das Dating nicht „lassen“, um niemanden zu retraumatisieren. Du darfst lieben, begehren und dazugehören – wie jede andere Frau auch. Die richtige Person wird nicht „trotz“ deiner Geschichte zu dir finden, sondern mit echtem Interesse und Respekt für das, was dich ausmacht.
Dein Anliegen ist sehr persönlich, und es ist mutig, so offen darüber zu sprechen. Zugleich ist es wichtig, mit großer Sorgfalt auf einige der Themen einzugehen, die du ansprichst, insbesondere weil sie sowohl dich als auch andere Menschen in sehr verletzlichen Lebensbereichen betreffen. Daher eine differenzierte Rückmeldung:
Zunächst sei gesagt: Konversionstherapien gelten international als wissenschaftlich widerlegt und ethisch bedenklich, in vielen Ländern – auch in Deutschland – sind sie bei Minderjährigen gesetzlich verboten. Der Begriff selbst ist eng mit schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen verknüpft. Sie basieren auf der Annahme, dass sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität „verändert“ oder „korrigiert“ werden müsste – was der gegenwärtigen medizinischen, psychologischen und ethischen Konsenslage klar widerspricht.
Dass du das Bedürfnis verspürst, niemandem Schaden zufügen zu wollen, ist nachvollziehbar und spricht für ein hohes Maß an Empathie. Dennoch ist es entscheidend zu unterscheiden zwischen dem berechtigten Wunsch, andere nicht zu verletzen – und der Vorstellung, die eigene Existenz oder Identität müsse verändert werden, um das zu erreichen. Es ist nicht deine Trans-Identität, die für andere Menschen „traumatisch“ oder „verstörend“ ist – sondern es sind gesellschaftliche Vorurteile, mangelnde Aufklärung oder persönliche unverarbeitete Erfahrungen, die in solchen Situationen aktiv werden.
Du hast beschrieben, dass du dich selbst immer als weiblich erlebt hast, früh geoutet bist und auch äußerlich nicht als trans gelesen wirst. Das alles spricht dafür, dass du deinen Weg mit viel Kraft und Klarheit gegangen bist. Dass du beim Dating mit Frauen auf Ablehnung gestoßen bist, ist schmerzhaft – aber es ist nicht automatisch ein Beleg dafür, dass du „falsch“ bist oder dich nun in eine andere Richtung „umtrainieren“ müsstest. Attraktion lässt sich nicht erzwingen – und wenn sich Nähe zu einem Mann für dich unangenehm oder sogar abstoßend anfühlt, ist das keine Schwäche oder Blockade, die „behandelt“ werden müsste, sondern schlicht ein Ausdruck deiner sexuellen Orientierung.
Es wäre sehr hilfreich, wenn du professionelle Unterstützung bei einer Person suchen würdest, die sich mit trans Identitäten, internalisierter Transfeindlichkeit und Beziehungsdynamiken wirklich auskennt – idealerweise eine queere affirmierende Psychotherapeut*in. Nicht um dich zu ändern, sondern um dich darin zu stärken, dich selbst anzunehmen, deine Wünsche zu verstehen und mit möglichen Zurückweisungen auf gesunde Weise umzugehen.
Wenn du dich weiterhin auf Männer einlassen möchtest, sollte das nur geschehen, wenn sich diese Nähe für dich auch natürlich und angenehm anfühlt – nicht aus Pflichtgefühl oder Angst, jemandem anderen nicht zu genügen. Liebe ist kein Kompromiss, den man aus Rücksicht auf andere eingeht.
Kurz gesagt: Du musst dich nicht „ändern“, um niemanden zu verletzen. Vielmehr braucht es Räume, in denen du dich selbst als liebenswert und begehrenswert erleben kannst – so wie du bist.
Es ist erstaunlich, wie viel Empörung ein paar wechselnde Farben auf YouTube auslösen können – besonders wenn man bedenkt, worum es eigentlich geht: um eine simple Geste der Solidarität. Dass du als Transfrau erklärst, mit dieser Community „nichts zu tun“ haben zu wollen, wirkt dabei paradox. Denn ohne die Kämpfe und Sichtbarkeit eben dieser Community wäre dein Leben in der heutigen Gesellschaft deutlich schwieriger.
Diese Farben – so irritierend du sie empfinden magst – stehen für Menschenrechte, Sichtbarkeit und Gleichbehandlung. Sie sind kein „Aufzwingen“, sondern ein symbolischer Raum für Menschen, die sonst allzu oft ignoriert oder angefeindet werden. Dass du sie auf einer frei zugänglichen Plattform siehst, ist kein Eingriff in deine Privatsphäre – sondern Teil einer gesellschaftlichen Realität, die nicht verschwindet, nur weil sie dir unangenehm erscheint.
Wenn es dich beim Videokonsum stört, gibt es einfache Lösungen – Plattformen, Browser-Erweiterungen, Filter. Aber anderen das Recht auf Sichtbarkeit absprechen zu wollen, nur weil es dich persönlich stört, ist kein Ausdruck von Freiheit, sondern von Intoleranz gegenüber Vielfalt – auch wenn sie in Farben erscheint.
Solche Leute kann niemand kennen, da man die eigene sexuelle Orientierung nicht ändern kann. Sie ist festgelegt und nicht beeinflussbar. Das wird dir auch jeder seriöse Psychologen- oder Ärzteverband erzählen. Auch die geschlechtliche Identität ändert sich üblicherweise nicht.
Und "aus eigener Kraft" klingt ja so, als würde man eine Krankheit oder ein Problem besiegen oder aus einer schlimmen Lage rauskommen. Die Formulierung ist in dem Zusammenhang völlig deplatziert.
Und na ja. Im Endeffekt sind diese "Therapien" ja genauso pseudowissenschaftlich wie Behauptungen, man könne Ex-LGBT sein. Das ist ähnlich sinnvoll, als würde man sagen, man hätte aus eigener Kraft seine Hautfarbe geändert oder seinen Geburtsort.
eBay Kleinanzeigen löscht solche Anzeigen ganz schnell wieder, weil Ghostwriting dort nicht beworben werden darf. Also kannst du dir in dem Fall die Mühe leider sparen. Ich habe das aus erster Hand erfahren.
Dann solltest du dich erst mal fragen, warum du solche Probleme damit hast. Das Problem liegt bei dir selbst. Oder sollen die Entwickler nun Zensur üben, weil ein paar Homophobe Probleme damit haben? Ich verstehe nicht, wie man Probleme damit haben kann.
Warum sollte er das nicht sein? Es gibt ja sogar die Ehe für alle in Thailand und auch generell ist das Land sehr weit in Sachen LGBG-Rechte.
Der sogenannte „Stolzmonat“ ist keine harmlose Feier nationaler Identität, sondern eine bewusste Internet-Trollaktion aus dem AfD-Umfeld – mit dem klaren Ziel, sich über queere Sichtbarkeit, Vielfalt und gesellschaftlichen Fortschritt lustig zu machen.
Dass dabei behauptet wird, jeder dürfe stolz sein – auch Schwule, auch Migranten – ist nur ein Feigenblatt, um die eigentliche Botschaft zu tarnen: Ablehnung dessen, was Pride Month symbolisiert. Wer das für eine „schöne Sache“ hält, blendet den politischen Kontext entweder aus oder will ihn verharmlosen.
Ich – wie die überwältigende Mehrheit – mache bei dieser gezielten Provokation nicht mit.
Puh. Also, das ist schon heftig, dass er so einen Unsinn erzählt. Der Begriff der "Heilung" ist schon absoluter Unsinn. Man kann nur Krankheiten heilen, nicht gesunde Menschen. Und die Veranlagung auf Liebe ist keine Krankheit. Und jeder seriöse Psychologe oder Arzt wird dir sagen, dass man die sexuelle Orientierung nicht verändern kann. Entsprechende Versuche sind aus gutem Grund in vielen Ländern verboten, in Deutschland auch bei Minderjährigen. Sie richten viele Schäden an und bringen nichts. Außerdem bringen sich viele Menschen später danach um.
Ich sehe das genauso. Nur sind sexuelle Orientierungen und Liebe keine Sünde.
Ganz im Gegenteil sogar: Er hat den Pride Month eher noch befeuert. Diese rechtsextreme Trollaktion hat gezeigt, dass Homo- und Transphobie auch heute noch ein großes Problem ist und dass es da noch einiges zu tun gibt. Und die Leute, die sich mit diesem Käse blamieren, merken das nicht mal.
Na ja, weil er etwas im Kopf hat. Intelligenz und Rechtsextremismus schließen sich nicht unbedingt aus. Deswegen hat man nicht unbedingt Herz, gesunden Menschenverstand und Empathie. Goebbels, Göring und Mengele waren auch nicht dumm, und über Hitler würde ich das genauso wenig sagen. Auch viele Nazijuristen gehören zum Beispiel dazu. Allerdings ist das jetzt auch keine herausragende wissenschaftliche Leistung, ein Lehramtsstudium abzuschließen. Das schaffen hunderttausende auch, sowieso in seinen Fächern.
Stell dir das mit der Bildung so vor wie ein Messer. Du kannst es nutzen, um Leuten ein Stück Brot abzuschneiden oder um jemanden zu erstechen. Es kommt darauf an, was man damit macht. Und es kommt auf die Hand an, die man führt.
Also, ich muss dir gleich sagen, dass ich mein Referendariat in NRW gemacht habe. Aber ich habe mal etwas reingeschaut und da scheint die Situation sehr ähnlich zu sein. Einen Passus, der die Wiederaufnahme des Referendariats verbietet, gibt es weder in Sachsen noch in Sachsen-Anhalt. Aber die Behörden haben offenbar einen gewissen Entscheidungsspielraum, ob sie dich nehmen oder nicht. Da spielen dann mehrere Faktoren eine Rolle, wie z.B. dass man darlegt, warum man wieder einsteigen will, und warum es abgebrochen wurde.
Beim Abbruch gehe ich stark davon aus, dass die bisherige Zeit berücksichtigt wird. In NRW und BW ist es zumindest so. Dann bekommst du quasi nur noch die restliche Laufzeit, fängst also nicht mehr ganz von vorne an.
Ich würde diese Fragen aber auf jeden Fall mit der zuständigen Behörde direkt klären, da gibt es ja immer zuständige Mitarbeiter und ggf. muss man sich auch etwas durchfragen. Generell ist es auch sinnvoll, schonmal mit den Leuten persönlich Kontakt aufzunehmen, weil nur die einem dann die verbindlichen Auskünfte geben könnte.
Eventuell wäre es auch noch sinnvoll, wenn du dich mal an die zuständigen Leute bei der GEW wendest, die u.a. auch als Beistände für Gespräche mitkommen. Die kennen sich da oft auch gut aus. Es gibt auch eine Rechtshotline, wo es allerdings etwas dauert, bis man durchkommt und es dann auch wenig Zeit für die Beratung gibt.