Kennt ihr das auch, dass ihr einfach bedeutend *besser* improvisieren könnt, als das, was ihr am Schreibtisch oder mit einem Notenprogramm komponiert? Die improvisierte Musik ist authentisch, gereift, interessant und harmonisch und melodisch gut. Die Kompositionen hingegen klingen vergleichsweise unschön, schief und krumm zusammengebastelt (von der Phrasierung her zum Beispiel, aber auch harmonisch/melodisch verlieren sie ihre Fortspinnung) und blockig oder "clumsy". Die komponierte Rhythmik ist zudem (anders als beim Improvisieren) manchmal einfallslos, gleichmäßig.
Dieser Spalt, diese Diskrepanz ist irgendwie merkwürdig, aber er demotiviert auch: Wenn das, was man spielen kann, auch dem, was geschrieben entstanden sein mag, entspricht, dann kann man gerne produktiv sein. Seien das, was man schreibt nicht perfekt, aber wenigstens das höchste und beste, das man (mit aktuellen Fähigkeiten und Kentnissen) kann. Aber so wie es jetzt ist, ist es, überspitzt ausgedrückt, entwürdigend.
Wie seht ihr das? Wie löst man es?