Ich habe keine Angst vor Albträumen. Ich habe Angst vor dem Schlaf selbst.
Es ist nicht das, was ich träumen könnte, das mich wachhält. Es ist der Moment davor.Der Übergang zwischen Wachsein und Schlaf. Dieses Gefühl, dass ich mein Bewusstsein verliere, dass ich mich auflöse, dass ich nicht mehr da bin. Und ich weiß nicht, wohin ich dann verschwinde.
Manchmal fühlt es sich an wie Sterben. Nicht metaphorisch, sondern körperlich. Mein Herz rast, meine Gedanken kreisen, ich kann nicht stillliegen. Mein ganzer Körper wehrt sich dagegen, loszulassen. Ich zwinge mich wach zu bleiben nicht, weil ich nicht müde bin, sondern weil ich nicht einschlafen kann. Weil der Gedanke daran mich in Panik versetzt.
Ich weiß, rational gesehen passiert nichts. Aber irgendetwas in mir glaubt, dass ich in Gefahr bin. Dass ich die Kontrolle verliere. Dass ich vielleicht nicht mehr aufwache. Dass ich irgendwo allein zurückbleibe bewusstlos, wehrlos, verloren.Ich kann nicht genau sagen, wovor ich eigentlich Angst habe. Es ist ein Gefühl, das keine klare Form hat, aber unglaublich mächtig ist. Und es macht mein Leben kaputt. Ich bin erschöpft, gereizt, und gleichzeitig gefangen in diesem unbegreiflichen Zustand.Ich schaffe es nicht mehr Termine wahrzunehmen oder am Leben zuverlässig richtig Teil zu haben.
Man redet viel über Albträume oder Schlaflosigkeit. Aber was ist, wenn es der Schlaf selbst ist, der einem Angst macht? Nicht, was darin passiert sondern das Einschlafen an sich. Der Moment, in dem ich mich verliere und niemand sagen kann, wo ich dann bin