Ist das wirklich Agoraphobie?
Ich habe das Problem, dass ich oft Probleme habe das Haus zu verlassen (aus Angst). Also mir fällt an manchen Tagen schon der Weg von der Haustüre zum Auto (10 Schritte) sehr schwer. Ich habe richtig Angst, dass mich jemand sehen könnte. Mir wurde auch schon gesagt ich wirke teils als wäre ich auf der Flucht.
Es geht darum, dass ich eher Angst vor Menschen habe. Aber nicht dass sie mir etwas tun, sondern dass sie mich anschauen oder beobachten oder etwas zu mir sagen usw. Wenn mich wer anschaut und ich es merke will ich nur noch weg rennen und werde auch wütend.
Es gibt aber auch Orte wo es mir nicht schwer fällt, die Arbeit zum Beispiel. Ich habe zwar keinerlei Kundenkontakt (Gott sei Dank), aber ich habe trotzdem Kollegen. Wenn ich dort aus dem Auto steigen muss bin ich komischerweise kaum nervös.
Wenn es dunkel und / oder regnerisch und trüb ist fällt es mir leichter raus zu gehen als wenn die Sonne scheint. Je dunkler und regnerischer desto weniger Angst habe ich!!
Aber an sonstigen Orten fällt es mir sehr schwer teils. Manchmal sitze ich 30 Minuten im Auto vor einem Supermarkt und schaffe es nicht auszusteigen. Manchmal fahre ich dann wieder nach Hause ohne reinzugehen. Je "offener" der Supermarkt innen ist desto schlimmer ist es. Ich vergesse oft was ich kaufen wollte wenn ich drin bin und fange an zu schwitzen, mir wird ganz heiß und ich bin sehr nervös. Je verwinkelter und enger der Supermarkt ist desto leichter fällt es mir. Ich warte oft bis es draußen komplett dunkel ist bevor ich einkaufen gehe. Dann fällt es mir viel einfacher. Wenn ich in einem Supermarkt bin versuche ich möglichst auf den Bodem zu schauen.
Je "offener" etwas ist umso schwerer fällt es mir. Wenn es viele Fenster gibt in einem Gebäude fühle ich mich extrem unwohl darin.
In die Stadt gehen in eine Fußgängerzone fällt mir enorm schwer und ist auch alleine so gut wie nicht machbar für mich wegen meiner Angst.
Wenn ich nicht alleine bin fällt es mir komischerweise auch leichter.
Könnte das Agoraphobie sein? Ich habe dazu im Internet gelesen aber ich finde manche Sachen passen nicht dazu...
3 Antworten
Es könnte eine Agoraphobie sein (manche Sachen klingen danach, wie z.B. das mit den offenen Supermärkten), aber einige DInge klngen ein bisschen nach sozialer Angststörung (Angst, dass mich jemand sehen könnte, etwas zu mir sagen könnte, zum Glück kein Kundenkontakt).
Was genau passt für Dich nicht zu einer Agoraphobie?
Im Prinzip müsste das eine Fachperson nach persönlichem Kontakt zu Dir entscheiden.
Mich macht etwas stutzig, dass Du wütend wirst, wenn Dich jemand ansieht.
Danke erstmal. Das passt für mich nicht dazu: "Menschen, die an Agoraphobie leiden, haben Angst vor Situationen, in denen es für sie vermeintlich keine Fluchtmöglichkeit oder Hilfe gibt, falls etwas passieren sollte." Das ist ja der größte Punkt der auf Agoraphobie hindeutet und das trifft nicht zu bei mir. Ich habe bloß mehr Angst je größer / offener die freie Fläche ist. Das trifft zu. Zum Beispiel in einem engen verwinkelten dunklen Ort ist die Angst geringer und je offener es ist umso schlimmer. Bei uns wurde ein Supermarkt umgebaut bei dem es mir davor einfacher fiel rein zu gehen. Jetzt ist er viel "offener", weniger verwinkelt und ich könnte heulen. Die Kasse ist direkt neben dem Obst und Gemüse und ich kann mich 0 konzentrieren dann. Ich vergesse dann auch was ich kaufen wollte weil ich so nervös bin. Ich schwitze, werde rot und mir wird heiß. Genauso in einem Restaurant, wenn ich an einem Tisch in einem Eck sitze ist und das Licht eher dunkel ist ist es einfacher aber wenn es so ne "offene" Mensa zum Beispiel ist werde ich ganz nervös und kann mein Essen 0 genießen, es vergeht sogar mein Appetit.
Dazu dass du stutzig wirst weil ich wütend werde wenn man mich ansieht: Es macht mich innerlich einfach sehr aggressiv. (Bin übrigens eine Frau, falls das wichtig ist. Glaube das klingt nämlich eher nach Mann.) Ich habe immer das Gefühl die Leute schauen weil sie ein Problem mit mir haben und/oder mich komisch finden und dann werde ich noch nervöser.
Eher eine ausgeprägte Sozialphobie, Angst vor anderen Menschen. Solltest Du therapieren lassen. Die einfachste Methode diese Angst zu überwinden besteht darin, sich zu sagen, daß man auch nur irgendein Nobody ist, an dem kaum jemand Interesse zeigt. Wer sich allerdings in der Öffentlichkeit extrem ängstlich benimmt, muß schon mal damit rechnen daß irgendein menschliches "Raubtier" ihn für ein leichtes Opfer hält. Daher mußt Du mit Deinem Therapeuten am Verhalten arbeiten, wie Du "rüberkommst".
Erforsche mal woher diese Angst kommt. Von selber entsteht so eine Phobie nicht, da ist sicher mal was vorgefallen oder jemand hat Dir eingeredet, daß Du Angst haben müßtest.
Kann ein frühkindliches Erlebnis gewesen sein, das Du längst verdrängt hast. Manche Psychiater machen Rückführungen unter Hypnose, das bringt solche Sachen ans Licht, was ein kleines Kind in fürchterliche Angst versetzen kann juckt einen Erwachsenen gar nicht mehr, auf diese Weise werden solche Sachen dann schnell und unbürokratisch kuriert, wenn man sich den Grund wieder vor Augen führen und aus dem Blickwinkel eines viel älteren Menschen betrachten kann.
Gilt das auch für andere psychische Probleme? Dass ein mini kleiner frühkindlicher Vorfall so schwer wiegend Einfluss nehmen kann bis ins Erwachsenenalter?
Eine Angststörung wird es auf jeden Fall sein .Könnte schon Agoraphobie sein . Vielleicht spielen auch noch andere Ängste mit z.B Sozialphobie .
Menschen, die an Agoraphobie leiden, haben Angst vor Situationen, in denen es für sie vermeintlich keine Fluchtmöglichkeit oder Hilfe gibt, falls etwas passieren sollte. Bei Betroffenen kann sich die Agoraphobie beispielswiese in großen Menschenmengen, öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf öffentlichen Plätzen zeigen.
Zu deinem letzten Absatz: Ich weiß nicht. Ich glaube ich habe das einfach, das ist schon immer so bei mir. In der Schule war es extremer, ich habe mich kaum getraut zu sprechen. Aber ich wurde nie gemobbt, ich wurde einfach nicht beachtet und ich bin auch nie auf wen zugegangen. Ich glaube nicht dass es an meinen Eltern liegt. Ich habe nämlich eine Schwester , wir haben die gleichen Eltern und trotzdem hat meine Schwester diese Probleme nicht. Also kann es nicht an Kindheit / Erziehung liegen. Ich denke ich bin einfach so...