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Sollten sozialversicherungspflichtige Angestellte künftig keine arbeitsfreien Feiertage haben?

Ach, endlich spricht es mal jemand aus – und zwar mit der Klarheit, die unser Land so bitter nötig hat.

Sehen Sie, als langjähriger Beamter mit einem gewissen Maß an Überblick – und ja, einer wohlverdienten Pension, die mir selbstverständlich zusteht – kann ich nur den Kopf schütteln über das arbeitsscheue Anspruchsdenken, das sich hierzulande breitgemacht hat. Feiertage, Brückentage, Teilzeitmodelle, Sabbaticals – man könnte meinen, wir wären eine Wellness-Oase und nicht die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt.

Während ich seinerzeit – pflichtbewusst und diszipliniert – für das Gemeinwohl gewirkt habe, sehe ich heute eine Generation sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer, die bei jedem läppischen Feiertag schon montags den Grill anschmeißen und sich am Dienstagvormittag über “Burnout” beklagen. Und das bei 30 Tagen Urlaub plus x Feiertagen! In der freien Wirtschaft, meine Damen und Herren, sollte Leistung zählen, nicht Lamentieren.

Und wenn ich dann höre, dass in Asien oder Afrika mit einem Arbeitsethos gearbeitet wird, der hierzulande schon als unzumutbar gelten würde, frage ich mich: Wie lange wollen wir uns eigentlich noch auf dem Sofa der Tarifverträge ausruhen?

Wir brauchen keine weiteren freien Tage – wir brauchen VerantwortungEigeninitiative und vor allem Leistungsbereitschaft. Die Wirtschaft hat genug gelitten unter der Feiertagsromantik. Wer wirklich etwas leisten will, kann das auch montags um acht – und nicht erst nach einem verlängerten Wochenende im Schwarzwald.

Es ist Zeit, dass der Privatsektor aufwacht. Der Markt reguliert nicht nur Preise, sondern auch Fleiß. Und wer da nicht mitziehen will, der sollte sich fragen, ob er überhaupt noch Teil dieses Systems sein möchte – oder ob er künftig seine Bratwurst in der Freizeitwirtschaft verdient.

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Merz will den 8 Stunden Tag abschaffen - Mehrheit der Deutschen dafür

Die Pläne der Bundesregierung können ermöglicht werden. Arbeitnehmer haben da so ihre Präferenzen.

Berlin - Eine Mehrheit der Arbeitnehmer in Deutschland hat sich für die Einführung einer Wochenarbeitszeit ausgesprochen. In einer Yougov-Umfrage für die Deutsche Presse-Agentur befürworteten 38 Prozent der Befragten die Pläne der Bundesregierung, eine wöchentliche statt einer täglichen Höchstarbeitszeit einzuführen. Jeder fünfte (20 Prozent) lehnt dagegen den Vorstoß ab, 37 Prozent sehen das neutral.

Deutsche wollen ein langes Wochenende genießen

Anhänger einer Wochenarbeitszeit begründen Ihre Zustimmung überwiegend damit, dass Arbeitnehmer so flexibler seien - etwa weil sie ein verlängertes Wochenende haben könnten (82 Prozent). Gut vier von zehn Befürwortern (44 Prozent) erwarten mehr Flexibilität auch für Arbeitgeber, da diese nicht mehr an die gesetzliche Höchstarbeitszeit von acht Stunden pro Tag gebunden seien.

Gut jeder fünfte der zustimmenden Arbeitnehmer (22 Prozent) geht davon aus, dass eine Wochenarbeitszeit die Produktivität erhöhen würde. Das sehen die Gegner einer Wochenarbeitszeit komplett anders: Zwei Drittel von ihnen (66 Prozent) sind der Ansicht, dass die Produktivität leide, wenn Beschäftigte länger als acht Stunden arbeiten. Für 61 Prozent der Gegner könnte eine längere tägliche Arbeitszeit Arbeitnehmer zu sehr anstrengen.

Seit 1918 gilt für Arbeiter ein Acht-Stunden-Tag. Popularisiert wurde die Idee im 19. Jahrhundert von dem britischen Sozialrechtler Robert Owen, der noch heute für den Slogan „Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Freizeit und Erholung und acht Stunden Schlaf“ [engl: Eight hours of labour, eight hours recreation, eight hours sleep] bekannt ist.

Statt acht Stunden am Tag: Pro Woche vier Tage mit zehn Stunden Arbeitszeit?

Im Koalitionsvertrag des schwarz-roten Regierungsbündnisses heißt es, Beschäftigte und Unternehmen wünschten sich mehr Flexibilität: „Deshalb wollen wir im Einklang mit der europäischen Arbeitszeitrichtlinie die Möglichkeit einer wöchentlichen anstatt einer täglichen Höchstarbeitszeit schaffen – auch und gerade im Sinne einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“

Die Einführung einer Wochenarbeitszeit könnte zum Beispiel bedeuten, dass man statt fünf Acht-Stunden-Tage pro Woche vier Zehn-Stunden-Tage arbeitet. Aber auch andere Varianten sind denkbar. Yougov hat für die repräsentative Umfrage vom 14. bis 16. Mai 2.027 Menschen befragt.

An der Stelle muss man sich allerdings fragen, ob damit die Menschen wirklich mehr Arbeit leisten würden. Die Viertagewoche wird von Arbeitgebern eher skeptisch gesehen. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hat die Auswirkung auf die Produktivität in einer aktuellen Untersuchung analysiert und im März 2025 vorgelegt. Dabei stellten sie fest, dass gerade mal 20 Prozent der befragten Unternehmen glauben, dass eine solche Verdichtung der Arbeitszeit möglich wäre. Zudem denken die meisten Unternehmen, dass sie durch dieses Modell am Ende mehr Personalkosten hätten, weil sie doch mehr Mitarbeiter einstellen müssten, um Aufträge am fünften Tag abzuarbeiten.

Vier-Tage-Woche bei gleichem Lohn: Das können sich viele vorstellen

Eine Mehrheit (37 Prozent) der Befragten würde lieber jeweils zehn Stunden an vier Tagen arbeiten - bei gleichem Lohn. 28 Prozent bevorzugen einen Acht-Stunden-Tag an fünf Tagen in der Woche. Die Anhänger des Acht-Stunden-Tages argumentieren überwiegend (60 Prozent), dass sie nicht länger als acht Stunden konzentriert arbeiten und produktiv sein könnten. Auch verweisen sie auf weniger Zeit für Familie, Hobbys und Freizeit am Tag (gut 40 Prozent).

Diejenigen, die jeweils zehn Stunden an vier Tagen arbeiten wollen, begründen dies vor allem damit, dass sie dann mehr freie Tage hätten (80 Prozent). Auch gehen in dieser Gruppe 43 Prozent davon aus, dass sich auf diese Weise Familie und Beruf besser vereinen ließen. Gut jeder Fünfte von denen, die zehn Stunden an vier Tagen bevorzugen, glaubt an eine höhere Produktivität.

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