Was lief schief in Deutschland das gesetzlich Kassenpatienten hier extreme Wartezeit haben?
Was verstehst du unter extremer Wartezeit?
Mehrere Monate zb wegen einer darmspiegelung
9 Antworten
Zu wenig Ärzte und viel zu wenig Zahlungsbereitschaft seitens der Krankenversicherungen. Dadurch werden Privatpatienten natürlich stark bevorzugt weil da einfach mehr bezahlt wird. Es ist ein strukturelles Problem. Gutverdiener und Selbstständige gehen deutlich seltener zum Arzt weil sie gesünder leben und sich auch deutlich seltener krankschreiben lassen, dadurch haben private Krankenversicherungen auch geringere kosten und können höhere Leistungen zahlen.
Ärzte werden für die Arbeit an ihren Patienten viel zu gering budgetiert. Das führt dazu, dass gegen Ende eines Quartals die Kassenpatienten behandelt werden, ohne dass für die Ärzte auch nur noch ein Euro abfällt. Das demotiviert und führt dann zur Bevorzugung von Privatpatienten, an denen man immer gut verdient. Kassenpatienten werden Behandlungen angeboten, wenn sie bereit sind, wie Privatpatienten dafür zu bezahlen. Die Krankenkassen und besonders ihre maßlosen Vorstände stopfen sich raffgierig die Taschen mit Geld voll und jammern dann, dass sie (ach, wie furchtbar) kaum noch Geld zur Verfügung haben.
Wenn man eine Einheiten Kasse will linke und Teile der SPD heißt es das sei kommunistisch und DDR like
Das System läuft schief.
Aber Politiker und andere selbsternannte Kenner entscheiden.
Leider. Der Arzt hat keine Zeit, die Vergütung der Ärzte läuft über Masse an Patienten , nicht über Behandlung eines einzelnen.
Somit sind die Patienten nicht richtig versorgt, sie kommen wieder, ein Rattenschwanz.....Praxen immer voll.
In Summe gibt es eben zuviele Patienten und zuwenig Ärzte und eine mangelnde Bereitschaft der Versicherten die echten Kosten zu tragen. Einzelne Faktoren:
Zuwenig Ärzte (politisch gewollt und von der Kassenärztlichen Vereinigung gestützt)
Zuviel Bürokratie für Praxen und Krankenhäuser
Extrem gestiegenes Anspruchsdenken seitens der Versicherten
Überalterung der Gesellschaft und zuviel Mehraufwand für Multimorbide und absehbar Sterbende
Maximalbehandlung/-versorgung auch für nicht einsichtsbereite/-fähige Deppen mit selbstverschuldeten Problemen
Zuwenig Eigenverantwortung der Versicherten und zuwenig Prävention.
Die KV hat sich schon längst von Sinn und Verstand gelöst und agiert auch gerne gegen die eigene Klientel, wenn es ihrem Machtwillen dient; dazu kommt dass die mittlerweile überbürokratisiert und größtenteils von der medizinischen Realität abgekoppelt sind. Das die Funktionäre gerne mit der Politik auf allen Ebenen kungeln hilft auch nicht. Dazu kommt, dass wenn man den Kuchen an mehr Gäste verteilen muss auch für jeden weniger bleibt….
Die Politik selbst ist extrem chaotisch, da die föderalen Strukturen und die Gegensätze zwischen Kommunen, Ländern und Bund keine guten Lösungen zulassen. Der kleinste gemeinsame Nenner ist dann die Kostenersparnis durch die Begrenzung der Medizinstudienplätze und die Zahl der Ärzte (mehr Ärzte scheint immer auch zu mehr Kosten zu führen).
Die Bundespolitik nutzt dann auch gerne die GKV und die KV um nutzlose Pseudolösungen ohne Langzeitwirkung anzubieten oder die Kosten ohne Lösungsversuch auf die Gesamtzahl der Patienten zu schieben.
Das weiß ich sehr genau: Die Mediziner kümmern sich zu viel um Gesunde, was dazu führt, dass sie weniger Zeit für Kranke haben.
Ein Beispiel: mindestens 50 % der Termine bei Gastroenterologen, Kardiologen, Augenärzten oder sonst was finden statt, weil die zu den Patienten sagen: Dann kommen sie doch in 5 - 10 Jahren, in drei Jahren oder sonst was wieder.
Das nehmen die Leute ernst und kommen wieder. Der Befund ist dann wie vor fünf Jahren, aber die Leute sollen wieder kommen. Warum: Weil es Vorgaben gibt, die sich die Fachgebiete selbst machen, wonach auch ohne Beschwerden ein Check-up Sinn macht. Macht er auch.
Gut, wenn es ausreichend Ärzte gibt. Vor allem für die Ärzte. Schlecht, wenn andere deshalb sterben, weil man als Gesunder deren Termine belegt.
Bei privat Versicherten sind die überflüssigen Untersuchungen und teilweise auch Behandlungen noch wesentlich häufiger.
Viele bekommen von ihrem Hausarzt, der ihnen eine Überweisung geben muss gesagt, dass er das keine gute Idee findet. Weil die für 5 - 10 Jahre geplante Untersuchung erst 5 Jahre her ist und ihnen nichts fehlt. Der Hausarzt kennt auch wen, der lange auf einen dringend erforderlichen Termin bei genau dem Facharzt wartet oder beim Warten auf den Termin verstorben ist.
Nur ist dann, wenn der Hausarzt um eine Überweisung gefragt wird, der Termin schon längst vereinbart, weil man ja sooo schlecht einen Termin beim Facharzt bekommt.
Erste Maßnahme wäre also, dass man für die Vereinbarung eines Termins beim Facharzt eine Überweisung braucht, die dann auch so lange gültig ist, bis man den Termin beim Facharzt hat. Wenn das gesetzliche wie private Versicherungen so halten würden, wäre das Thema schnell halblang und die Ärzte könnten sich um die Kranken kümmern.
Zuwenig Ärzte (politisch gewollt und von der Kassenärztlichen Vereinigung
Warum das?