Feiertage abschaffen?

Nein 79%
Ja 21%

68 Stimmen

15 Antworten

Nein

Vollkommener Unsinn.

Jeder Arbeitgeber muss die Arbeitsleistung des Arbeitnehmers gegen die Lohnzahlung, mögliche Krankmeldungen, den Erholungsurlaub und die Feiertage gegenrechnen.

Damit sind auch die Feiertage bereits mit der Arbeitsleistung erbracht.

Logischerweise müsste also die Lohnzahlung steigen, wenn Feiertage abgeschafft werden.

Alles Andere wäre eine Verringerung des Mindestlohns mit anderen Mitteln. Vergleichbar mit der Shrinkflation bei Lebensmitteln.

Wie wäre es, wenn die Diäten mal an die Leistung angepasst werden. Wer gut Kohle hat, kann gut vom Sparen reden.


hobepof 
Beitragsersteller
 19.05.2025, 21:17

Wieso muss der Lohn steigen? Bei einem Schaltjahr verdient man ja auch nicht anders als sonst.

dvdfan  19.05.2025, 21:20
@hobepof

Erstmal ist auch ein Schaltjahr im Lohn berücksichtigt und außerdem ändert sich der Lohn im Schaltjahr.

Ich bekomme Lohn und habe jeden Monat einen anderen Betrag auf meinem Lohnzettel.

Du scheinst eher vom Gehalt zu sprechen.

Ich kenne keine derartige offizielle Äußerung der Partei, Du solltest bei solchen Behauptungen auch eine seriöse Quelle angeben, damit du dich nicht selbst diskreditierst. Im Gegenteil gibt es auch anderslautende Stimmen: CDU-Arbeitnehmerflügel warnt vor Abschaffung von Feiertagen - DER SPIEGEL

Tatsächlich arbeiten die Deutschen im internationalen Vergleich (abgesehen von Frankreich) deutlich weniger als der Rest. Eine leider etwas ältere Liste aus 2017 zur Referenz: Liste der Länder nach Arbeitszeit – Wikipedia

Was aber seitens der CDU zur Diskussion gestellt wird ist eine für alle deutlich flexiblere Wochenarbeitszeit.

Die Angelegenheit ist aber - egal in welcher Ausprägung - pauschal per Gesetz nur schwer darstellbar, da sich die Tätigkeiten massiv von der Branche als auch dem Alter unterscheiden.

Nimmt man als Beispiel das Baugewerbe, so sind durchaus häufig 4 x 10-Stunden-Tage und Freitag dann frei zu finden. Die Arbeitnehmer haben dann 3 Tage frei für Familie/Freizeit oder auch andere "Tätigkeiten" - und das freiwillig / gewollt.

In der Industrie könnte man die Schichtarbeit deutlich besser an den Bedarf / die Nachfrage anpassen, was auch zur Arbeitsplatzsicherung beiträgt.

Man muss aber auch die Gegenseite betrachten: im Zuge eines 10-Stunden-Tages sinkt i.d.R. auch die Produktivität. Dagegen steigt u.U. das Unfallrisiko, da man zum Schluss ggfs. nicht so aufmerksam arbeitet.

Woher ich das weiß:Hobby – Kommunalpolitik und Themen bis auf Landtagsebene
Nein

...keine Ahnung, wie "man" darauf kommt, unserer Wirtschaft würde es schlecht gehen. Wir sind immer noch die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, haben im Vergleich wenig Schulden und die Kosten für Urlaub, Feiertage und auch krankheitsbedingte Fehltage werden von den Arbeitgebern ohnehin "eingepreist". Wenn Autokonzerne wie VW in eine Krise geraten, liegt das nicht an "faulen Mitarbeitern", sondern am Vollversagen der Führungsetage. Hohe Preise für miese Qualität und grottenschlechten Service....bei vollkommen am Markt vorbei produzierten Fahrzeugen. Nur weil Diesel-Dieter einen 2,8 t SUV mit 400 PS braucht, gilt das nicht für den Rest der Welt....und Deutschland ist eine Export-Nation (Habeck hat es schon 2019 prognostiziert). Da ist der gestrichene Feiertag nur ein Strohfeuer...das auch eher dazu dient, die Reichen zu wärmen, statt die im Grunde stabile) Wirtschaft zu stützen...für das die arbeitende Bevölkerung (mal wieder) draufzahlt. Haben "wir Steuerzahler" nicht gerade rund 5 Milliarden für die Dividenden der VW-Aktionäre aufgebracht? War da nicht was?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – seit 40 Jahren Kundendienstler für Heizung/Sanitär
Nein

Es gibt klügere Ideen. Zum Beispiel die, die Lust darauf haben, mehr arbeiten zu lassen.


geheim007b  19.05.2025, 20:56

generell mehr Freiheit. Keine 48h/Woche Begrenzung, keine Pflichtmittagspausen, keine Tageslimits.

Rat2010  19.05.2025, 21:15
@geheim007b

Ja.
Es gibt zu viele Vorschriften, die so tun, als hätte ein 25-jähriger Bürohengst das Schutzbedürfnis eines 70-jährigen Dachdeckers (in Zukunft darf man länger arbeiten).

Dass Menschen im Rentneralter dadurch zu viel arbeiten sollten und Menschen, die was erreichen wollen nur über Zweitjobs an das Geld kommen, das sie verdienen wollen, ist falsch. Warum nicht jeden so viel arbeiten lassen, wie er kann und will. Natürlich auch, wie es Sinn macht.

oklein  19.05.2025, 21:47
@Rat2010

Ich bin auch für eine flexiblere Lösung, aber:

Tatsächlich steht dem der Erholungsfaktor auch während der Arbeit und in der Woche, das Minimieren eines Unfallrisikos (mit der Zeit wird man müde/leichtsinnig) und eine durchaus erwartbare Leistungsminderung bei mehr als 8-10 Stunden dagegen.

Rat2010  19.05.2025, 21:56
@oklein

Warum sollte ein 65-jähriger so viel leisten wie ein 25-jähriger? Im Vereinssport treten die ja auch nicht gegeneinander an. Oder jedenfalls nicht in Disziplinen wie Fußball oder Tennis.

Ich denke, man ist nun mal mit 25 leistungsfähiger und vielleicht auch Leistungswilliger wie im Rentneralter. Warum also nicht jeden nach seiner Leistungsfähigkeit arbeiten lassen sondern alle auf das Niveau eines 65-jährigen einbremsen? Manche würden lieber am Wochenende Geld verdienen als einen Marathon zu laufen.

oklein  19.05.2025, 22:01
@Rat2010

Durchaus korrekt. Auch gibt es eklatante Unterschiede selbst bei Gleichaltrigen. Mancher kann und will mit 67 noch ein paar Jahre arbeiten, andere können das rein körperlich nicht mehr. Und dann noch die Anforderungen in den verschiedensten Branchen => siehe auch mein Kommentar.

Rat2010  19.05.2025, 22:09
@oklein

Ich denke, etwas Vertrauen in die Arbeitnehmer wäre wesentlich hilfreicher als Vorschriften.

Ich sehe auch nicht nur ein Altersthema. Es gibt halt Leistungsfähigere und weniger leistungsfähige. Wenn einer in der Bundesliga spielt und der andere andere Bezirksklasse, sagt auch keiner, dass alle nur maximal eine Stunde am Tag trainieren dürfen.

oklein  19.05.2025, 22:17
@Rat2010

Wieder korrekt. Jetzt versuche, das in ein Gesetz zur "Arbeitsflexibilität" zu formulieren, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer berücksichtigt. Eine echte Herausforderung.

Rat2010  19.05.2025, 22:28
@oklein

Die Herausforderung haben die Tarifparteien. Dort werden jede Menge Vorschriften gemacht, die dann für alle gelten und dafür sorgen, dass in Zukunft keiner mehr da ist, der die Arbeit machen könnte, weil einfach zu viele in Rente gehen.

Man könnte das Arbeitszeitgesetz ersatzlos abschaffen. Es gibt zum einen eh in jedem Arbeitsvertrag dazu eine Regelung. Zum anderen wird das Gesetz schon heute in vielen Arbeitsverhältnissen nicht wirklich eingehalten. Es ist einfach unsinnig.

RayAnderson  20.05.2025, 03:40
@Rat2010
Ich denke, man ist nun mal mit 25 leistungsfähiger...

Das sehe ich anders.

Du gehst von körperlicher Arbeit aus. Damit hättest Du Recht.

Aber manche Menschen arbeiten mit dem Kopf und da kann so mancher 65-jähriger einem 25-jährigen einiges vormachen.

Je nach Branche, kann die Erfahrung eines 65-jährigen, ein unschätzbarer Vorteil sein. Naturgemäß kann ein 25-jähriger da nicht mithalten.

geheim007b  20.05.2025, 06:45
@oklein

@leistungsminderung: und hier reguliert auch der Arbeitgeber, denn der wird seinem Arbeitnehmer auch keine 20h/tag durchgehen lassen, denn natürlich schwindet die Leistungsbereitschaft und damit bringt es ihm nur Kosten.

Rat2010  20.05.2025, 09:14
@RayAnderson

Es ist ja noch viel extremer. Das Leben hat für viele Zeiten, in denen die Bestätigung beim Sport oder mit Freunden oder in der Familie kommt und für manche kommt Arbeit - in anderen Zeiten - genau die Rolle zu, für die andere Freizeit brauchen. Ebenso brauchen manche manchmal aus irgendeinem Grund mehr Geld. In anderen Zeiten (wenn man z. B. geerbt hat oder der Mann abgefunden wurde) ist das Gehalt keine wirkliche Motivation mehr. Die Eine verträgt keine Kälte, der Andere kommt mit der Wärme des Sommers weit schlechter zurecht.

In Wirklichkeit muss die Arbeit gut getan werden. Fast jeder Selbständige richtet sich sein Leben nicht nur nach den Bedürfnissen des Kunden sondern auch nach seinen Bedürfnissen ein. Warum also ein Arbeitszeitgesetz, das genau das bei Angestellten verhindert?

RayAnderson  20.05.2025, 19:54
@Rat2010
Warum also ein Arbeitszeitgesetz, das genau das bei Angestellten verhindert?

Exakt das Gegenteil wird erreicht werden.

Das Arbeitsgesetz wird flexibilisiert.

Darüber hinaus werden Anreize geschaffen. Niemand wird zu Arbeit gezwungen, aber es werden neue Möglichkeiten geschaffen, für jene, bei denen es passt mehr zu arbeiten und die es auch wollen.

Mehr oder längere Arbeit, lässt sich nicht pauschal verordnen.

Damit es aber nicht grundsätzlich behindert oder verboten wird, sollten Arbeitsgesetze in manchen Bereichen mehr Flexibilität enthalten.

oklein  20.05.2025, 20:11
@geheim007b

Im Bausektor reguliert das im Industriebau eher der Auftraggeber. Wir haben z.B. bei einem bekannten Autobauer in den 3 Wochen Sommerferien (=Betriebsruhe) sämtliche Baumaßnahmen durchzuführen (Umfang eher in Richtung 3 Monate). Daraus folgt nicht nur Schichtarbeit bei den Handwerkern sondern sogar Überstunden, die dann - im Idealfall - nach dieser Zeit abgefeiert werden können.

oklein  20.05.2025, 20:12
@RayAnderson

Ich will es hoffen. Allerdings kann man es nicht alleine den Tarifparteien überlassen, denn die Anforderungen alleine der einzelnen Firmen schon in einer Branche machen das unmöglich.

RayAnderson  20.05.2025, 20:51
@oklein
Ich will es hoffen.

Die Hoffnung stirbt als letzte...

Aber am Anfang steht immer erst die Theorie.

Es stehen große Herausforderungen an, aber es wurden auch viele Änderungen angekündigt, manche kleine, manche große. Nun müssen Kompetenz und sachliche Herangehensweise siegen. Dann kann großes gelingen.

Die Aufgaben sind immens, aber die neue Regierung zeigte bereits in den ersten Tagen, dass sie es anpacken will. Wozu es führt, ob vieles umgesetzt wird, wir werden es sehen. Es ist zu früh, um zu urteilen. Ich sehe es aktuell sehr hoffnungsvoll.

Nein

Dieser massive Unfug wird fast jeden Tag neu aufgetischt und wenn die CDU das für toll hält, beweist, wie miese Ökonomiekenntnisse die Altparteien haben.

Es wäre z.B. völlig sinnlos, wenn durch Pfingstmontag-Streichung mehr Autos produziert werden. Denn die Riesenparkplätze mit Neuautos sind längst zu groß. Die produzierte Ware muss gewinnbringend verkauft werden und DARAN hapert es!