Wärt ihr auch grausam gewesen?
Wenn man einen Blick auf das Weltgeschehen wirft, sieht man immer wieder, was für grausame Dinge die Menschheit im großen Stil schon getan hat. Sklaverei, Völkermord, Verfolgung bestimmter Personengruppen, Unterdrückung, Apartheid, Folter usw.
Viele dieser Verbrechen fanden vor den Augen der Bevölkerung statt oder waren sogar Teil der Gesellschaft, wie Sklaverei zb. Ich finde es schwer zu verstehen, wie die Menschen diese Gewalt und Grausamkeit zulassen konnten. Da wurde anderen unsägliches Leid angetan und die Menschen haben es einfach für normal befunden?
Damals sagte man sich einfach “Das sind ja nur Schwarze”, “Das sind ja nur Frauen” usw. Und das obwohl klar war, dass wir alle gleichsam Angst und Schmerzen empfinden!
Waren die Menschen damals moralisch schlechter als unsere heutige Gesellschaft? Ich frage mich:
Was, wenn heutzutage Millionen von Individuen hier in Deutschland gequält und getötet werden würden. Wir alle würden es wissen UND UNTERSTÜTZEN - würden wir dagegen rebellieren? Oder würden wir es einfach zulassen?
Darum mal die Frage an euch: Was denkt ihr, wie würdet ihr damit umgehen? Würdet ihr, wenn es gesellschaftlich als normal gelten würde, an der Gewalt teilnehmen?
Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen
7 Antworten
Da mir in den heutigen Zeiten Bürgergeld-Empfänger, auf die alle als Schmarotzer etc. schimpfen, am Herz liegen und ich auch schon oft Obdachlosen aktiv auf viele Weisen geholfen habe, stehen die Chancen gut dafür, dass ich tatsächlich so gehandelt hätte wie ich abgestimmt habe.
Übrigens war in früheren Zeiten nicht jeder für Sklaverei etc.
Noch heute habe ich ein Schreiben eines Papstes aus dem 16. Jahrhundert gelesen, in dem sich dieser gegen die Versklavung und Beraubung der Indianer ausspricht. Da war Amerika gerade ein paar Jahrzehnte entdeckt. Das hat mich doch verwundert sowas aus dieser Quelle zu lesen. Man hatte also immer eine Wahl.
Viele sind Mitläufer und auch heute sind viele Mitläufer. Nur geringen Minderheiten wird in der heutigen Zeit unterstützt. Die die am lautesten sind.
Aber es gibt so viel Minderheiten und Ungerechtigkeiten mitten in Deutschland und es sieht keiner und es interessiert auch sehr wenige.
LGBTQ, People of Color, Frauen, Menschen mit Depressionen das sind Minderheiten die im Fokus des Trends liegen aber ganz viele andere Minderheiten die tagtäglich diskriminiert und kleingehalten werden, die sieht man nicht.
Wer zb interessiert sich wie ein Leben eines Durchschnitts blinden Menschen aussieht? Oder einem Durchschnitts Blinden Menschen? Wer setzt sich dafür ein dass diese Leute ihre Träume leben dürfen oder das Leben leben dürfen das sie sich vorstellen und gestalten? Keiner. Und so gibt es ganz viele andere Gruppen von Minderheiten die von der Durchschnittsgesellschaft nicht gesehen und unterdrückt werden, weil sie als „bemitleidenswerten Menschen“ angesehen werden und somit als „nicht richtigen Menschen“ angesehen werden.
Würde die Gesellschaft Leute wie blinde oder Gehörlose oder andere Minderheiten nicht unterdrücken, würden sie daran arbeiten dass diese Menschen den selben Platz in der Gesellschaft einnehmen wie andere auch. Aber das tut keiner.
Deshalb werden sie unterdrückt und weil unsere Gesellschaft heute nicht wirklich anders ist ist sie heute auch jeder grausam. Weil die Gesellschaft nur die Minderheiten sieht die sie sehen wollen.
Ich bin Rollstuhlfahrer und bin zb auch jemand der die Behindertenquote am Arbeitsplatz nichts bringt. Jedes Jahr kann man lesen wie nicht ein Bundesland keine Strafabgaben zahlt weil die Unternehmen ihre Behindertenquote nicht erfüllen aber die Öffentlichkeit interessiert sich dafür gar nicht. Dabei würde es wahrscheinlich schon reichen wenn sich nur 10% dafür interessieren würden wie sich Leute dafür interessieren wenn Unternehmen die Frauenquote nicht erreichen.
Oder auch wenn in der Öffentlichkeit sexuelle Gewalt an Frauen thematisiert wird, spricht keiner davon dass die Statistiken sagen dass am meisten Körper- und Geistigbehinderten Frauen von sexueller Gewalt betroffen sind oder auch dass Behinderte Kinder am meisten von häuslicher Gewalt betroffen sind.
Da ich dir davon berichte siehst du dass ich mich schon dafür einsetze. Aber du wirst das meiste davon in ein paar Tagen wieder gänzlich vergessen haben. Obwohl das nur ein kleiner Teil ist
Inwiefern unterdrückt denn der durchschnittliche Bürger Menschen mit Behinderung?
Ernst gemeinte Frage aus Interesse
Habe ich doch teilweise schon erzählt.
Aber vielleicht nochmal
Gibt es einen Aufschrei in der Bevölkerung wenn Unternehmen ihre Behindertenquote nicht erfüllen? genauso wie wenn sie die Frauenquote nicht erfüllen?
Redet irgendjemand medial davon?
Setzt sich jemand der nicht behindert ist dafür ein dass die rechte der Behinderten umgesetzt werden so wie Leute sich für die Belange der zb LGBTQ Leute einsetzt?
Also ist es weniger so, dass der durchschnittliche Bürger aktiv an der Unterdrückung teilnimmt, sondern einfach nicht hilft?
Nein, zu wenig gleichberechtigt an der Gesellschaft teilnehmen lässt.
Ich wäre definitiv dagegen und würde mir das nicht gefallen lassen. Selbst wenn ich getötet werden würde. Mir egal. Ich kämpfe für das Gute.
Aber früher haben sich die Leute nicht gewehrt weil sie Angst hatten. Die die andere Meinung waren wurden getötet, gefoltert und sind von der Bildfläche verschwunden. Kinder wurde damals erzogen das z.B Sklaverei oder Frauenhass etc. normal ist und wenn man so erzogen wird dann hinterfragt man das nicht wirklich und wenn man es hinterfragt wurde man vielleicht geschlagen. Damals war Gewalt noch Teil einer normalen gesunden Erziehung. Wie gesagt früher war vieles noch anders.
Die Menschen waren Produkte ihrer Zeit, so wie wir es heute sind.
Ethische und moralische Werte sind stets subjektiv, dessen muss man sich bewusst sein.
Damals galt es nunmal als "gut" sogenannte Hexen zu verbrennen, Rassismus war auch etwas, was damals schlicht nicht als etwas verwerfliches galt.
Klar, schauen wir heute voller Hochmut auf die Vergangenheit zurück und sagen von uns, wir wären moralisch "besser"
Aber die Menschen in hundert oder zweihundert Jahren werden auch auf uns zurückblicken und Dinge verwerflich finden, die wir heute als moralisch einwandfrei betrachten.
Also ja. So wie ich heute nach den gängigen moralischen Werten der Gesellschaft lebe, hätte ich es damals auch getan, so wie die meisten, die hier abstimmen und angeblich anders gehandelt hätten.
LG.
Ethische und moralische Werte sind stets subjektiv, dessen muss man sich bewusst sein.
In vielerlei Hinsicht vielleicht schon, ja.
Aber würdest du auch sagen es sei subjektiv, dass es falsch ist anderen große Schmerzen zuzufügen oder zu töten, auch wenn es vermeidbar ist?
Was würdest du sagen, sind die gängigen moralischen Werte der heutigen Gesellschaft?
In vielerlei Hinsicht vielleicht schon, ja.
Aber würdest du auch sagen es sei subjektiv, dass es falsch ist anderen große Schmerzen zuzufügen oder zu töten, auch wenn es vermeidbar ist?
Ja. Das von mir gebrachte Beispiel der Hexenverbrennung belegt das.
Was würdest du sagen, sind die gängigen moralischen Werte der heutigen Gesellschaft?
Die sind in unseren Gesetzbüchern verankert.
Ich bin nicht für die Todesstrafe. Ich bin auch Pazifist. Selbst meine Feinde würde ich niemals töten, selbst wenn sie versuchen würden, mich zu töten.
Na dann hast du doch sogar ein reales Beispiel für meine Frage.
Nimmst du an der Unterdrückung von Blinden und Gehörlosen teil?
Bemühst du dich, nicht zu denen zu gehören, die Blinde und Gehörlose unterdrücken?
Oder setzt du dich sogar aktiv gegen diese Unterdrückung ein?