Habt ihr Verständnis dafür, dass die Jugend und die jungen Erwachsenen (18 - 30) nicht mehr so viel Lust auf Arbeit haben wie die älteren Generationen?

31 Antworten

Denke es sind verschiedene Faktoren.

Die älteren Generationen sind in großem Leid und Elend aufgewachsen.

Für viele von ihnen war Armut und Hunger noch ein Schreckgespenst das ihenen Zeitlebens im Nacken saß. Diese Leute hatten auch wenig Ansprüche, sie haben weniger vom Leben erwartet als es die jungen Leute heute tun.

Die Jugend von heute definiert sich größtenteils nicht mehr so über Arbeit und Vermögen.

Natürlich sind die auch komplett anders Aufgewachsen und erzogen worden.

Und die Perspektive fehlt halt auch irgendwie.

Also wenn ich jetzt erst in das Arbeitsleben eintreten würde, auf das erhalten einer Rente in 40-50 Jahren würde ich auch nicht vertrauen.

Abgesehen wies mit der Welt allgemein aussieht... naja

Ich habe letztens ein Interview gesehen, da wurde das gut erklärt. Ältere Generationen hatten damals immer etwas, wofür es sich gelohnt hat, hart zu arbeiten. Ein schönes Haus mit Garten, schöne Urlaube, eine schöne Rente.

Was ist mit unserer Generation? Wir blicken in Anbetracht des Klimawandels und anderer Krisen in den Abgrund, Immobilienpreise steigen, Urlaube werden immer teurer und von einer Rente, wie es sie heute gibt, können wir nur träumen.

Es ist also verständlich, dass wir unser Augenmerk auf andere Dinge legen. Mit Faulheit hat das selten etwas zu tun.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor of Arts in Soziologie & Ethnologie
Couchkartofel  20.08.2023, 14:02
Ein schönes Haus mit Garten, schöne Urlaube, eine schöne Rente.

Zumal die meisten Materiellen Dinge heute eh gegeben sind.

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HugoHustensaft  25.08.2023, 08:54

Fast: Viele aus der heutigen jungen Generation haben fast alles, wofür die Eltern noch arbeiten mussten - die erste Generation, bei der die Eltern oft schon wohlhabend waren ... Außerdem haben sich die Interessen verschoben, versuche mal junge Leute vom Smartphone zu trennen, die haben oft schon nur noch virtuelle Realität, sind sofortige Wunscherefüllung gewohnt - bis in die Kleinigkeiten, früher musste man warten, wann ein Film im Fernsehen ausgestrahlt wurde oder ins Kino kam, heute wird das on demand im Internet geschaut - und so weiter.

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HugoHustensaft  25.08.2023, 15:03
@Nudelauflauf28

Okay - lesen, verstehen, posten funktioniert auch nicht mehr richtig, ebenso wie logisches Denken ... wenn die junge Generation so verwöhnt wäre, müsste sie nicht mehr arbeiten gehen.

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Nudelauflauf28  25.08.2023, 15:14
@HugoHustensaft

Ich verstehe den Punkt, dass viele in ein bereits wohliges Umfeld hineingeboren werden.

Aber was wolltest du mit dem Rest sagen? Du schreibst doch explizit von sofortiger Wunscherfüllung.

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HugoHustensaft  25.08.2023, 15:15
@Nudelauflauf28

Eben: Viele junge Leute sind es nicht mehr gewohnt, auf einen Wunsch hinzuarbeiten, weil sie das oft nicht mehr gelernt haben, da die Wünsche regelmäßig gleich erfüllt wurden.

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"Die Jugend" ist wohl zu pauschal. Ich bin 18 und möchte meine zukünftiges Leben geniessen. Deshalb habe ich Ziele und Lust auf Arbeit. Ohne Arbeit gibt es keine Zufriedenheit. Meine Grosseltern und auch meine Eltern haben es mir vor gemacht. Wer zielstrebig unterwegs ist, der wird auch gewinnen und ein sorgenfreies Leben führen können.

Sicher gibt es einige Jugendliche die keinen Bock haben. Da haben meistens aber auch schon deren Eltern keinen Bock und das ist scheinbar vererbbar.

Ja, dafür habe ich durchaus Verständnis:

  • die Zeiten ändern sich, und mit ihnen vieles .... Menschen, Einstellungen, Trends, Lebensbedingungen ....
  • Die Erwartungen aller sind generell sehr hoch, zu hoch für mein Empfinden, was schnell zu Stress führt.
  • Menschen vor dieser älteren Generation arbeiteten unter noch schlechteren Bedingungen, bis die Sozialversicherungen allmählich kamen, sie kämpften für mehr Menschlichkeit. Ich bin um alle Menschen, die sich für mehr Soziales und Menschlichkeit einsetzen, sehr dankbar. Genug Unternehmen sind dick und fett genug, das müssen AN, die sich dazu ausbeuten lassen, gewiss nicht noch länger unterstützen. Geld sollte gleichmäßiger verteilt werden, denn in Wirklichkeit ist in einer Firma doch jeder wichtig, alle Arbeit muss am Ende doch gemacht sein, auch das saubere WC gehört doch dazu.
  • Nichts währt ewig. Das Leben ist Veränderung und junge Menschen verändern sie. Natürlich ist das ok. Das Leben will dies auch so.
  • Es gibt immer noch genug Menschen, die andere schamlos aussaugen und ausnützen wollen. Das sollte keiner unterstützen.
  • Traumhaft wäre es, Menschen würden das arbeiten, was ihnen Freude macht, als das, was genug Geld einbringt.Das geht natürlich leider nicht immer, aber einen Versuche oder auch mehrere sollte es wert sein.
  • Nie wollte die Jugend so leben wie die Eltern, das ist doch völlig normal. Neues muss erschaffen werden. Passt doch. Stellt euch doch mal ne Welt vor, auf der sich nichts ändern würde, dann würden wir doch immer noch auf den Bäumen ... oder wie erzählt man .... ;-)))
  • Meine Eltern hatten viel schlechtere Bedingungen als ich. Ich bin dankbar, dass sie es bei mir schon viel besser machten als deren Eltern noch bei ihnen. Alles einfach bekommen ist natürlich auch schnell sinnlos, man will seine Kräfte durchaus für etwas einsetzen, das sollte man heraus finden und Herausforderungen annehmen.
  • Hab unlängst erst von einer jungen Mutter, die aus dem Erziehungsurlaub zurück in ihre Firma kam, gehört, dass ihr sofort am ersten Tag ihrer Rückkehr gekündigt wurde. Die war erst mal total geschockt, ist ohne Vater mit dem Baby und steht jetzt erst mal da. Die dachte "läuft" dann dieser Hammer. Dann hat sie sich mit ihrer Familie dazu entschlossen, doch das Risiko einer Selbständigkeit, die nebenher allerdings schon lief, einzugehen. Mutter mit Kind hätte nur eigentlich gerne Sicherheit .... aber gut .... hier ging es ja mal gut. Aber du siehst schon, Firmen denken sich wenig um Arbeitskräfte, die werden eingestellt und ausgestellt, wie es ihnen passt. Die nehmen meist wenig Rücksicht auf ihre Angestellten.
  • In China sind total viel, ca. 25% der jungen Erwachsenen, Studenten .... arbeitslos. Die sind total frustiert und demotiviert. Gibt nix mehr. Die trauen es sich aufgrund von Scham nicht mal ihren Eltern sagen, was natürlich zu schlimmen und unglaublichen Geschichten und Verstrickungen führt. Insgeheim aber wünschen die sich sicherlich auch eine Änderungen, denn die haben ja gelernt wie noch was. Mehr geht ja gar nicht mehr. Da werden den Kindern schon beim Frühstück über ein Tablet die ersten Aufgaben zum Lernen gestellt. Total irre und übertrieben und vielleicht für nichts.
  • .... usw .... usf .....

Gibt viele berechtigte Gründe.

Ohne Arbeit aber ist es nichts und nur faul sein wollen die allerwenigstens bzw. nur kurzfristig mal.
Die Meisten hätten gerne eine sinnstiftende Arbeit und wir hier haben alle Möglichkeiten dazu, diese zu finden. Dafür bin ich D sehr dankbar.

Arbeitet gerne nicht wie früher.
Habt für euch neue gute Ideen.

Ich habe zugegeben wenig Verständnis dafür, dass junge Erwachsene ihre Arbeitshaltung mit Hoffnungslosigkeit durch einen drohenden Weltuntergang begründen. Als hätte es die nicht in deutlich greifbarerer Form nicht auch in den Generationen vorher (WW1, WW2, kalter Krieg bis 91) gegeben. Da war die Angst, im nächsten Moment die Familie, das eigene Leben oder auch "nur" das Gesamte Hab und Gut zu verlieren in unterschiedlicher Intensität in langen Phasen Teil des Alltags.

Mein Eindruck ist - sorry- dass die lautesten (und nicht alle) Vertreter dieser Generation einfach faul und verwöhnt sind, keine Frustrationstoleranz und Selbstdisziplin haben und sich auf den Umständen ausruhen, in die sie hineingeboren worden sind.

christl10  21.08.2023, 17:16

Das kann ich nur befürworten!

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Nudelauflauf28  24.08.2023, 21:33

Das ist, pardon, Schwachsinn. Ich könnte auch schreiben, dass unsere Generation wesentlich vernünftiger zu sein scheint, da wir nicht leben, um zu arbeiten.

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Parma769  24.08.2023, 22:07
@Nudelauflauf28

Klar könntest Du das schreiben. Und damit würdest Du genau das bestätigen, was ich denke.

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