Meinung des Tages: Vorschlag - Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen. Wie steht Ihr dazu?
Vermutlich kennt es so gut wie jeder: Man selbst oder jemand an der Kasse vor einem möchte möglichst passend zahlen - die Suche nach den Cent-Münzen beginnt. Wenn es nach dem Nationalen Bargeldforum geht, könnte das bald anders aussehen: vorgeschlagen wird die Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen..
Das schlägt das Nationale Bargeldforum vor
Das Nationale Bargeldforum wurde von der Bundesbank gegründet. Teil dieses Forums sind wiederum Institutionen, die maßgeblich mit Bargeld zu tun haben. Dazu gehören beispielsweise Geldtransporteure, Verbraucherzentralen und Banken sowie der Einzelhandelsverband. Diese sprechen sich für die Abschaffung der unbeliebten Kleingeld-Münzen aus. Begründet wird der Vorschlag damit, dass die Münzen vor allem eins sind - teuer. Ulrich Binnebößel vom Deutschen Handelsverband erklärt, wenn eine Rolle mit 50 Centstücken hergestellt wird, zahlt der Händler teils bis zu einem Euro. Schon im Handel sind die Cent-Münzen also teurer, als ihr tatsächlicher Gegenwert. Dazu kommen dann noch die Transportkosten. Ralph Rotzler von der Bundesbank erklärt zudem, dass es sich beim Vorstoß keineswegs um einen Schritt in Richtung Abschaffung von Bargeld gehen soll - im Gegenteil. Er erhofft sich eine Stärkung des Bargeldes und mehr Akzeptanz, wenn das lästige Herauskramen sowohl von Bezahlenden als auch Kassierenden entfällt.
Ein- und Zwei-Cent-Münzen sind unbeliebt
Die kleinen Kupfermünzen landen häufig im Sparschwein oder gehen einfach verloren. Die Notenbanken stellen fest, dass die Münzen wie von selbst aus dem Umlauf verschwinden. Das Eurobarometer der EU-Kommission stellte fest: 53% der Deutschen wären einer Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen nicht abgeneigt.
Auf- und Abrundung als Lösungen
Das Forum schlägt vor, dass das Bundesfinanzministerium sich für eine gesetzliche Regelung für das Auf- oder Abrunden einsetzt. Geplant wäre, dass künftig aus Preisen wie 4,99€ 5€ werden, hingegen aber aus 5,02€ ebenfalls 5€. Bei Beträgen die mit drei, vier, acht oder neun Cent enden, würde künftig aufgerundet, bei allen anderen abgerundet werden.
Unsere Fragen an Euch:
- Was haltet Ihr vom Vorschlag des Bargeldforums?
- Denkt Ihr, dass das Bargeld dadurch tatsächlich gestärkt werden könnte?
- Zahlt Ihr lieber Bar oder mit Karte?
710 Stimmen
155 Antworten
Ich bin schon sehr lange dafür. Und eine Preissteigerung sehe ich nicht. Es wird ja auf und abgerundet. Gleicht sich bestimmt aus. Und andere Länder haben gute Erfahrungen gemacht.
Aus dem Netz:
Bisher haben Finnland, die Niederlande, Irland, Italien und Belgien die kleinsten Kupfermünzen abgeschafft. In den Niederlanden beispielsweise wird seitdem der Endbetrag an den Kassen abgerundet. Für viele wäre eine einheitliche europäische Regelung wünschenswert.
Das ist natürlich möglich. Das ganze Lobbyistenzeug gehört abgeschafft, in allen Bereichen.
Veto ist ein spezifisches Recht, dieses Recht haben Lobbies nicht!
Solange es nicht so endet, wie damals in Italien. Da gab es in den Geschäften immer so kleine Bonbons als Wechselgeld, nach jedem Urlaub hatte ich eine Tüte voll im Koffer. Im Großen und Ganzen bleibe ich aber gerne beim Bargeld, es hat niemanden zu interessieren, wann und wo ich wie viel für was ausgebe.
Deutschland plant die Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen. Barzahlungen sollen auf die nächsten fünf Eurocent gerundet werden.
...noch eine verteckte Preiserhöhung! Nicht mehr 1,98€, sondern 2,10€!!!!
Italien hat die kleinen Münzen nicht abgeschafft. Eine einheitliche europäische Lösung wäre dringend notwendig.
Es muss nicht alles einheitlich sein und gerade das ist doch das tolle an europa. Dass die länder trotzdem alle eigen sind und wir nicht eine art USE sind.
Was haltet Ihr vom Vorschlag des Bargeldforums?
Bin gegen diesen Vorschlag.
Das Forum schlägt vor, dass das Bundesfinanzministerium sich für eine gesetzliche Regelung für das Auf- oder Abrunden einsetzt. Geplant wäre, dass künftig aus Preisen wie 4,99€ 5€ werden, hingegen aber aus 5,02€ ebenfalls 5€. Bei Beträgen die mit drei, vier, acht oder neun Cent enden, würde künftig aufgerundet, bei allen anderen abgerundet werden.
Wie soll das denn beispielsweise für Handwerksbetriebe funktionieren, die in ihren Rechnungen die Nettobeträge für Lieferungen und Leistungen aufführen und erst am Ende der Rechnung unter der Nettosumme die MwSt ausweisen, wodurch sich dann in der Gesamtsumme ungerade Centbeträge ergeben? Auf- und Abrunden kann in solchen Fällen buchhalterisch nicht funktionieren, weil das, was diese Betriebe in Ihrer Umsatzsteuererklärung angeben müssen, auf den Nettobeträgen basiert, aus denen sich dann die abzuführende USt ergibt. Zahlt ein Kunde dann anstatt per Überweisung, mit Bargeld, entsteht eine Differenz, wenn auf- oder abgerundet wird.
Hier wird etwa durcheinandergebracht. Rein rechnerisch sollen Cent-Beträge natürlich nicht abgeschafft werden. Es geht nur darum, dass der Endbetrag, der nach Zusammenzählen verschiedener Kleinbeträge herauskommt, im Falle der Barzahlung auf- oder abgerundet wird. Da immer mehr elektronisch bezahlt wird, sielt die Abschaffung der Kupfermünzen überhaupt keine Rolle. Meine Bank bucht mir gerne auch 0,4 Cent ab.
wodurch sich dann in der Gesamtsumme ungerade Centbeträge ergeben?
Sehr einfach, indem man zur nächsten 5er/10er Stelle auf-/abrundet zum Beispiel. Ich bin sicher, wir könnten diesbezüglich sehr schnell ein gängiges System finden.
Wo ist die Logik?
Also jetzt mal abgesehen davon, wie selten es ist, dass Handwerker-Rechnungen überhaupt bar bezahlt werden:
Angesicht der Tatsache, dass so ein Handwerker wohl selten Rechnungen ausstellt, die im einstelligen Bereich liegen: Da wird der Handwerker wohl großzügig auf den nächsten glatten Fünf-Cent-Betrag abrunden.
Schon bei einer Rechnung über 50,04 Euro läge der Verlust für den Handwerker im Promillebereich.
Das habe ich ja nicht bestritten. Es entsteht aber durchs Auf- oder Abrunden ein Mehr- oder Mindererlös, der erfasst werden muss.
Es wird kaum jemand den Handwerker in bar bezahlen. Am Ende des Monats oder gar des Jahres ergäbe sich sich eine kleine Differenz, die man pauschal ausbuchen könnte.
Es wird kaum jemand den Handwerker in bar bezahlen.
Wie gesagt, dazu wurde mir anderes Berichtet.
Am Ende des Monats oder gar des Jahres ergäbe sich sich eine kleine Differenz, die man pauschal ausbuchen könnte.
Trotzdem sind die Einnahmen korrekt zu erfassen, das generiert mit Mehr- oder Mindererlösen zusätzlichen Aufwand der zu Lasten des Betriebs geht.
Man kann es auch übertreiben, wegen der paar Cent. Was machst du z.B. mit Wechselkursdifferenzen?
Man kann es auch übertreiben, wegen der paar Cent.
"Die paar Cent" (aufs Jahr gerechnet kann da einiges zusammenkommen) sind nicht versteuerte Einnahmen, wenn sie nicht korrekt erfasst werden. Frag' mal beim Finanzamt, wie man damit umgeht. Und Betriebe, die mit ihrer Buchhaltung extern jemanden beauftragen, werden sich bedanken, wenn ihnen durch so eine Neuregelung zusätzliche Kosten entstehen, weil jeweils pro getätigter Buchung abgerechnet wird.
Was machst du z.B. mit Wechselkursdifferenzen?
Ich mache damit gar nichts, weil ich nicht als Buchhalterin tätig bin.
Wenn der eine 2 ct mehr bezahlt und der andere 3 weniger ergibt dad eine irrsinnig hohe Differenz von 1 ct. Glücklicherweise arbeitest du nicht in der Buchhaltung.
Wenn der eine 2 ct mehr bezahlt und der andere 3 weniger ergibt dad eine irrsinnig hohe Differenz von 1 ct.
Weil Unternehmen ja auch höchstens zwei Rechnungen pro Jahr schreiben... 🙄.
Glücklicherweise arbeitest du nicht in der Buchhaltung.
Wäre auch nicht mein Wunsch, insofern gebe ich dir hierzu mal Recht. Bei allem anderen zur Angelegenheit kommen wir sowieso nicht auf einen Nenner; du bist auf dem Standpunkt, einfach pi mal Daumen abrechnen/versteuern zu können - ich bin davon nicht zu überzeugen, also bin ich an dieser Stelle raus.
Bargeld nehmen die meisten Handwerker gar nicht (Oder naja) bzw. machen wie die Autohändler feste Euro werte.
Bargeld nehmen die meisten Handwerker gar nicht
Im Regelfall wird natürlich bei Handwerkern eher per Überweisung bezahlt, aber zum Beispiel in dem Betrieb, wo jemand aus meinem Freundeskreis arbeitet, stehen auch immer wieder Kunden mit Bargeld im Büro.
bzw. machen wie die Autohändler feste Euro werte.
Wenn per Aufmaß abgerechnet wird, funktioniert das aber nicht.
Dann wird eben die Endsumme auf- oder abgerundet, wo ist das Problem?
Steht doch oben in meiner Antwort: Das Problem ergibt sich beim Abführen der Umsatzsteuer, Mehr- oder Mindereinnahmen kann man buchhaltungstechnisch nicht einfach unter den Tisch fallen lassen.
Ich sehe immer noch kein Problem. Der Handwerker, der 1 Cent weniger bar kassiert, gibt einfach die richtige Summe bei der Steuer an. Oder meinst du, einer kontrolliert die Bargeldkasse auf den Cent genau?
Ich sehe immer noch kein Problem. Der Handwerker, der 1 Cent weniger bar kassiert, gibt einfach die richtige Summe bei der Steuer an. Oder meinst du, einer kontrolliert die Bargeldkasse auf den Cent genau?
Die Finanzbehörde sieht das aber ganz anders als du. Und ja, das kann geprüft werden.
Die Finanzbehörde sieht das aber ganz anders als du.
Das müsste über das Gesetz natürlich angepasst werden und stellt dann auch kein wirkliches Problem mehr dar.
Stellt doch kein Problem dar. 🤷🏻♀️ Ist nur eine formale Sache. Eine Rundmail an alle Mitarbeiter: ab heute um 5ct weniger einscheißen
Das Kleingerümpel belastet nur die Brieftasche. In Finnland geht es ja auch ohne .
... wir auf diese Münzen gut verzichten können. In Finnland, den Niederlanden, Belgien, Irland und Italien werden sie schon heute im alltäglichen Gebrauch nicht mehr verwendet, auch die Schweiz hat die vergleichbaren 1- und 2-Rappen-Münzen schon vor Jahren abgeschafft.
Meiner Ansicht nach wäre das auch kein Schritt in Richtung Bargeldabschaffung, sondern ganz im Gegenteil ein Schritt, das Bargeld zukunftsfähig zu machen, indem man die Kosten des Bargeldverkehrs senkt, auf Münzen verzichtet, deren Kosten ihren Nutzen übersteigen, und sich auf eine sinnvolle Anzahl von Münzen und Banknoten in tatsächlich benötigten Stückelungen beschränkt.
das in den Niederlanden wohl bereits seit Jahren problemlos funktioniert
Wird aber wohl wieder am Veto irgendwelcher Lobbyisten scheitern.