Therapie – die besten Beiträge

Sollte ich mit meiner Sportart aufhören?

Hallo alle miteinander!

Ich spiele seit ca. 5 Jahren Tennis. Mir wurde immer viel Talent zugesprochen und oft gesagt, dass ich mich ranhalten sollte, da dieses Talent genutzt werden sollte.
Ich hatte auch zu Beginn immer mehr Spaß und habe mir dementsprechend auch passendes Equipment, wie einen Tennisschläger, geholt, der gut zu meinem Spiel passt.

Doch irgendwann kam dann die Ankündigung, dass es für meine Trainingsgruppe bald auch ins richtige Spiel gehen wird und wir als eine Mannschaft spielen werden.

Seitdem, klappt nichts mehr. Klar, hatte ich schon Phasen wo mir Tennis kein Spaß mehr gemacht hat, aber die sind immer rasch vorbei gegangen. Doch hier nicht.

Vor und nach dem Training wird auf dem Weg geweint. Meine Eltern haben mich aufgrund von diesen Angstanfällen/Panikattacken jetzt auch in Therapie gesetzt. Versagensängste hatte ich wohl schon immer, sobald irgendwo Turniere oder Wettbewerbe angekündigt wurden. Damals, habe ich dann auch immer mit der Zeit mit den Hobbys aufgehört.

Meine Angst hat sich jetzt auch mit dem Motto „Ich habe keine Lust mehr“ gemischt. Ein Turnier habe ich bereits gespielt, ohne mich allerdings wirklich anzustrengen. Die anderen Turniere habe ich bis jetzt umgangen, weshalb nun auch Kommentare von meinem Trainer kamen.

Ein weiteres Thema ist, dass alle anderen aus meiner Mannschaft auf eine Schule gehen und eng befreundet sind. Ich werde weitgehend ignoriert. Ich habe mir immer eingeredet, dass das keine Rolle spielt, da es ums spielen geht und nicht um Freundschaften, aber es beschäftigt einen dann ja doch irgendwie.

Mein Vater will allerdings nicht, dass ich aufhöre, da, wie gesagt, Talent da ist und ja auch Geld ausgeben wurde. Das wurde für ihn damals nämlich nie gemacht, weswegen ich mich etwas schuldig fühle. Ich traue mich deshalb nicht aufzuhören, obwohl ich es eigentlich will. Ich habe Angst, dass das nur so ist, weil meine Angst und Panik mir nicht mehr erlauben Spaß an dem Sport zu haben.
Ich weiß nicht, ob das der richtige Schritt ist und würde gerne mal die Perspektive von Außenstehenden hören.

Vielen Dank im Voraus!

Sport, Therapie, Angst, Tennis, Freunde, Alltag, Eltern, Angstzustände, aufhören, Streit

Teilt ihr meine Auffassung (Suizid, Lebenssinn, Leid)?

Ein ewiges Nichts wäre für das subjektive Erleben paradiesisch, da man von allem Leid erlöst würde, wozu auch der Mangel an Freude zählt. Freude ist kein Selbstwert, sondern Mittel zum Zweck der Leidverhinderung. Wer nicht leidet - was nicht existent der Fall ist -, dem geht es so gut wie jemandem, der nur Freude empfindet. 0 % Leid und 100 % Freude entsprechen einander, wenngleich die meisten dies wegen der Kontraintuitivität nicht begreifen, so wie sie religiös geprägt einen Antagonismus zwischen Gut und Böse sehen statt von Gut und Schlecht. So sieht jedenfalls die Wahrheit aus, die die hässliche Fratze des Lebens enttarnt und zugleich immerhin überhaupt erst einmal auch außerreligiös eine rational begründbare Hoffnung auf einen Paradieseintritt macht.

 

Entsprechend gilt:

Sollte der Tod tatsächlich die Nichtexistenz bringen, so wäre man vom Zeitpunkt des Todes aus betrachtet froh, mittels Suizid frühzeitig gestorben zu sein, oder würde sich eben ärgern, nicht proaktiv die Erlösung gesucht zu haben.

Falls der Tod aber bloß in ein nächstes, vielleicht sogar schlechteres Leben mündet, so hätte man rückblickend nichts damit gewonnen, das Vorleben in die Länge gezogen zu haben, oder damit verloren, es verfrüht beendet zu haben, da man fortan so oder so in der Malaise hinge.

Es lässt sich festhalten, dass man vom Ende her gedacht mit einem Suizid nichts verlöre, aber eventuell schneller etwas gewönne. Nun kann man einwenden, dass es auch eine Perspektive aus der Gegenwart gibt, bloß sind 80 - 120 Jahre Menschenleben dermaßen irrelevant gegen die unendliche Zeit, die das Universum existiert und existieren wird, dass alle Freude wertlos und alles Leiden umso unnötiger sind und bleiben. Vor allem stellt sich die Frage, wie man unter der Ungewissheit, was nach dem Tod kommt, auf dem Weg zu ihm denn bitte wertig glücklich werden können soll.

 

Somit zeugt ein Suizid mit diesem gedanklichen Überbau von Vernunft und Hoffnung, während Weiterleben einen Akt der Irrationalität und des Aufgebens darstellt, da faktenwidrig der Tod vorab für erwiesen schlecht gehalten und aus Angst vor noch mehr unausweichlichem Leid am per Suizid möglicherweise für immer beendbarem Leid des Lebens festgehalten wird. Man kann keinen Selbstmord aus Angst vor dem Tod begehen, aber offenkundig gibt es zuhauf Menschen, die sich dem Schmerz aussetzen aus Angst vor dem Leid. Und das ist pathologisch, nicht Suizidalität.

 

Krasserweise begreifen Psychotherapeuten es als ihre Aufgabe, sterbewillige Menschen dazu zu bewegen, ihre Probleme doch weiter vor sich herzuschieben, indem sie keinen Suizid begehen. Die Hippokratie will das Leben der Betroffenen im Hier und Jetzt verbessern. Dies ergäbe allerdings nur dann Sinn, wenn bereits feststünde, dass auf den Tod das nächste Leben folgt, weil dann zum Wert würde, in einer unendlichen Daseinszeit stets den jeweils aktuellen Moment so wenig unangenehm wie möglich zu gestalten. Vielmehr wäre es im Bestreben, den Menschen Gutes zu tun, angebracht, ihnen beim Versuch der Problembehebung zu helfen, also einen schmerzfreien Tod zu ermöglichen, auf dass sodann entweder ihr Leiden nachhaltig kuriert ist oder sie im nächsten Leben ins Handeln kommen können. Selbst wenn wir für einen Moment so tun, als wäre eine Verbesserung der Lebensbedingungen irgendwie doch eine Alternative zum Tod, weil man warum auch immer ewig leben würde, wenn man sich nicht umbrächte: Warum stellt man gerade dann den Betroffenen nicht Mittel wie Natriumpentobarbital zur Verfügung? Als Psychologe müsste man doch nachvollziehen können, wie viel Kraft die Sicherheit, bei zu großem Leid das Leben beenden zu können, gäbe - Kraft, sich an die Arbeit an der Verbesserung der Lebensbedingungen zu begeben. Es ist doch für jedermann ersichtlich, dass es nicht für jedes Problem auf der Welt eine Lösung gibt. Ein Blick in den Nahen Osten hilft. Wie soll man da als Patient Vertrauen zum Gesundheitswesen oder Staat fassen, wenn dieses/r einen einerseits nicht vor allem schützen können (und je nach Regierung nichtmals wollen) und andererseits für keinen Fall Sterbehilfe zusichern?

 

Es stimmt, dass es für gewöhnlich Angehörige gibt, die bei einem Suizid in Trauer zurückgelassen werden. Darauf möchte man Rücksicht nehmen, aus ethischer Sicht muss man es jedoch nicht. Es wird immer leidende Menschen geben. Die Welt ist nicht zu retten, das Individuum aber vielleicht. Das heißt nicht, dass die Suizidenten es sich hier leicht machen. Es bleibt für sie ein Dilemma, das sie lösen müssen, ethisch aber kann man, sprich Dritte, ihnen keine Vorschriften machen. Überdies würden wir doch auch nicht dafür plädieren, dass jemand, dessen Eltern mit seiner Partnerwahl (Suizidentschluss) nicht einverstanden sind, noch einmal Ausschau nach jemand anderem hält (Therapie) in der Absicht, am Ende einen zu finden, mit dem alle glücklich sind (Motivation zum Weiterleben).

 

 

 

Therapie, Tod, Gesellschaft, Philosophie, Sinn des Lebens, Sterbehilfe, Suizid

Warum bin ich in meiner Beziehung plötzlich so verletzlich?

Ich bin seit einem halben Jahr mit meinem Freund zusammen und es läuft alles gut. Er ist sehr lieb zu mir, was ich so überhaupt nicht kannte. Meine Erfahrungen reichen von narzisstischen Eltern bis hin zu Missbrauch mit Männern in der Vergangenheit. Ich war deshalb auch in Therapie und hatte, bis ich ihn getroffen habe, so große Bindungsängste, dass eine Beziehung nicht möglich war und Sex und Intimität schon gar nicht.

Jetzt stehe ich aber vor einem anderen Problem, auch wenn ich es erstmal nicht sooo schlimm finde, aber schon wissen möchte, was ich dagegen tun kann. Ich war schon früher immer recht sensible und wurde oft verletzt, besonders von meinem Vater. Irgendwann, wenn man älter wird, lässt das nach. Jetzt ist es aber mit meinem Freund wieder stärker geworden. Wenn er etwas sagt, was eigentlich gar nicht böse gemeint war, dann versetzt es mich quasi wieder in die Rolle des Kindes und ich kann nichts dagegen tun, auch wenn ich mit aller Gewalt versuche rational zu bleiben. Kleine Dinge tun mir weh und machen mich so traurig, dass ich oft weine und nicht weiß warum. Ich glaube, dass da immer wieder Zeug von früher angetriggert wird und ich dann automatisch in eine schlechte Gedankenspirale rutsche, die mich noch mehr runter zieht. Wenn das ganze dann vorbei ist, frag ich mich oft, warum ich jetzt so starke Gefühle aus dem Nichts hatte. Er weiß auch bereits alles von früher und hat Verständnis für mich, aber es ist natürlich auch nicht einfach für ihn, weil es manchmal halt wie ein Mienenfeld ist und er eben nicht die Sensibilität hat, wie ich sie habe, um diese Mienen automatisch zu umgehen.

Therapie, Männer, Gefühle, Beziehungsprobleme, Partnerschaft, Trauma

Meistgelesene Beiträge zum Thema Therapie