Therapie – die besten Beiträge

Hilfe?

Ich stecke fest – Extreme Antriebslosigkeit seit 10 Jahren, Alltag kaum noch machbar. Was tun?

Hallo zusammen,

ich bin ehrlich gesagt am Ende meiner Kräfte und weiß nicht mehr weiter. Seit rund 10 Jahren lebe ich in einem Zustand extremer Antriebslosigkeit, der meinen Alltag komplett lahmlegt, obwohl es nach außen oft anders aussieht.

Es fängt bei Kleinigkeiten an und geht bis zu großen Problemen:

  • Alltag unmöglich: Ich schaffe es kaum noch, grundlegende Dinge wie Zähneputzen (manchmal tagelang nicht), Wäsche waschen (sammelt sich extrem an) oder den Müll rauszubringen. Selbst der Weg zur Toilette ist manchmal zu viel – ich benutze dann das Waschbecken, was ich furchtbar finde. Besteck besitze ich kaum noch, weil es im Müll landet, und bestelle nur noch Gerichte, für die ich keines brauche.
  • Arbeit und Außenwelt: Bei der Arbeit gelingt es mir mit Mühe und Not, eine Fassade aufrechtzuerhalten. Meine Kollegen und mein Chef sind zufrieden, aber ich weiß, dass ich kaum etwas leiste und die meiste Zeit nutzlos am PC verbringe. Ich komme spät und gehe früh und verbringe meine Freizeit damit, einfach nichts zu tun. Trotzdem nehme ich an Familienfesten teil und helfe auch mal aus (z.B. Babysitten), aber niemand aus meinem Umfeld war je bei mir zu Hause, weil ich mich dafür schäme, wie es dort aussieht.
  • Körperliche Folgen: Ich esse seit Jahren unkontrolliert und ungesund, wiege inzwischen fast 180 kg. Selbst kurze Strecken zu Fuß werden zur Qual, und ich habe Rückenschmerzen. Ein Blutdruckmessgerät liegt 10 cm neben mir, aber ich bringe mich nicht dazu, es zu benutzen.
  • Emotionale Leere: Was mich zusätzlich verwirrt: Selbst krasse Dinge wie ein Wohnungskauf mit viel Bürokratie funktionieren irgendwie, oder dass ehemalige Mieter meine Wohnung in Trümmern hinterlassen und mein Fahrrad gestohlen haben, löst bei mir keine große Wut oder tiefe Trauer aus. Es "blendet einfach nur in das übliche Rauschen" ein, ich bin selten emotional aufgebracht und kann mich kaum erinnern, wann ich das letzte Mal wirklich wütend war.
  • Die Blockade: Ich weiß im Kopf, was ich tun müsste (Arzt, Haushalt, etc.), aber die Umsetzung scheitert komplett. Es ist nicht vergessen, es ist ein "Nicht-Tun-Können". Ende August steht ein Umzug an, und ich bin so überfordert, dass ich am liebsten alles entsorgen würde, nur damit ich nichts transportieren muss.

Ich fühle mich komplett gefangen in diesem Zustand und weiß nicht, wie ich da alleine rauskomme. Was kann ich tun, um den ersten Schritt zu machen und diese massive Blockade zu überwinden? Ich bin für jeden ernstgemeinten Rat dankbar.

Therapie, Angst, Stress, Einsamkeit, Trauer, Gedanken, Depression, Psyche, mentale Gesundheit

Meistgelesene Beiträge zum Thema Therapie