Wer kann mir was?
Wenn einem alles egal ist, wenn das Leben eh vorüber ist, wenn man chronisch Krank ist, und nichts mehr zu verlieren hat.
Ist dann nicht alles egal? Wer kann mir jetzt noch was wirklich antun? Ich, der sowieso hofft, dass er bald den Löffel abgibt?
Was habe ich noch zu befürchten? Warte ich doch nur noch auf den Tod.
Soziale Normen, Regeln, ist mir alles egal. Wer kann mir was?
Niemand. Ich gehöre niemanden, ich gehorche niemanden.
Wer kann mir denn noch etwas? Was habe ich denn noch zu verlieren, als Mensch der alles verloren hat, und keine Zukunft mehr hat?
Ich isoliere mich immer mehr, manche sagen das ist schlecht, aber was haben sie gegen mich noch in der Hand?
Und gerade, die, die vorgeben mich zu Lieben, denen tue ich am liebsten weh. Was kann man mir wenn ich eh einsam sein will?
1 Antwort
Wenn einem alles egal ist, weil man chronisch krank ist und den Tod vor Augen hat, ist der Einzige, der einem noch was kann, man selbst!
Aus Wut, Hass und tiefer Verzweiflung stößt man nicht nur alle Menschen von sich, sondern man beraubt sich dadurch auch ihrer Nähe, ihrer Liebe, ihrer tiefen und mitleidenden Anteilnahme, woraus in unerklärlicher Weise ein Trost erwächst, der versöhnt, einen beruhigt und einen vorbereitet auf den Übertritt in die nächste Sphäre.
Du kamst, du gingst mit leiser Spur, ein flüchtiger Gast im Erdenland. Woher? Wohin? Wir wissen nur: Aus Gottes Hand - in Gottes Hand Ludwig Uhland