Senioren – die besten Beiträge

Würdet Ihr einer alten Tante weiterhin zum Geburtstag, zu Ostern und Weihnachten Geld schicken, wenn diese das Geld mittlerweile ihrer Tochter weitergibt?

Ich habe keine Eltern mehr und nach deren Tod erst so richtig Kontakt zu älteren Verwandten bekommen.

Die Schwester meines Opas ist 93 und lebt noch in Polen, wo ich sie drei mal besucht habe.

Die ersten 2 Male war ich erst bei ihr zu Hause in ihrer kleinen Wohnung mit meiner Familie eingeladen (beim ersten Mal ich und mein Sohn, beim 2. Mal zusätzlich meine Schwester mit Sohn).

Sie hat uns mit ihren bescheidenen Mitteln bewirtet, obwohl sie kein fließend Wasser, keine Heizung und nur einen kleinen Holzofen hatte und in wirklich armen Verhältnissen lebte.

Sie ist als Deutsche dort geboren und hat nach dem Krieg einen polnischen Mann geheiratet und 2 Söhne und 2 Töchter bekommen.

Ihr Mann und ihre Söhne sind bereits tot.

Wir waren danach bei der einen Tochter zum Essen eingeladen und danach bei der Anderen, die recht wohlhabendend ist, ein Geschäft und ein großes Haus hat.

Beim 3. Besuch hatte meine Großtante aus gesundheitlichen Gründen ihr Häuschen aufgegeben und wohnt nun im Haus ihrer Tochter, die das große Haus und Geschäft hat.

Da wir die ersten beiden Male zum Essen eingeladen wurden, wollten wir nun alle ins Restaurant einladen, das wurde aber von dieser Tochter abgelehnt, da sie keine Zeit hätten.

Wir schickten dann später von zu Hause ein Futterpaket mit deutschen Spezialitäten.

Meiner Großtante schicke ich, seit ich sie 2014 wiedergefunden habe, zum Geburtstag, zu Ostern und Weihnachten Geld, da ich weiß, dass sie Witwe ist, ihre Söhne nicht mehr leben und ihre Rente echt Mini ist.

Die ersten Jahre bedankte sie sich sehr, kaufte sich dafür neue Schuhe, Brennholz für den Winter und andere Sachen.

Seit etwa 2-3 Jahren schreibt sie in ihren Briefen, dass sie das Geld ihrer Tochter gibt, bei der und deren Mann sie wohnt.

Die Tochter habe gesagt, sie solle ihr das Geld geben, um es für ihre Beerdigung zurückzulegen. Des Weiteren brauche sie nichts, da sie dort Essen bekommt.

Ihr baufälliges Häuschen hatte sie damals ihrem Enkel und einer Schwiegertochter überschrieben und so gut wie nichts davon gehabt, da das Haus kaum was wert war.

Sie hat also echt sehr wenig für sich.

Ich schicke ihr auch ab und zu deutsche Liebesromane, die sie gerne liest.

Mittlerweile gibt sie das Geld komplett ihrer Tochter, die wesentlich mehr verdient als ich.

Ich komme mir irgendwie blöde mit den Geldgeschenken vor, da ich eigentlich meiner Großtante eine Freude machen will, aber nicht, dass sie das Geld ihrer Tochter für die eigene Beerdigung gibt.

Andererseits ist es irgendwie komisch, wenn ich seit 2014 mehrmals im Jahr Geld schicke und jetzt nicht mehr.

Oder wie würdet Ihr das machen. Irgendwie macht mir das Schenken so keine Freude mehr.

Wenn ich aber nur noch die Bücher und Süßes verschicke, denken sie sicher "was ist nun los"?

Was würdet Ihr machen?

Es geht um 30€ zu Ostern, 50€ zum Geburtstag und 80€ zu Weihnachten.

Davon ab, dass das Geld oft auf dem Postweg geklaut wurde und ich es zuletzt oft einer Verwandten überwiesen hatte, die ihr das in Bar gegeben hat.

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Meinung des Tages: Was haltet Ihr von den Plänen zur Einführung der „Verantwortungsgemeinschaft“?

Es hört sich an wie das Paradebeispiel eines komplexen deutschen Wortes und soll 2025 eingeführt werden – die Verantwortungsgemeinschaft. Abgesichert werden sollen dadurch Alleinstehende, die Verantwortung füreinander nehmen.

Die Pläne von Bundesjustizminister Marco Buschmann

Es soll ein „Angebot für andere Nähebeziehungen“ sein, aber definitiv keine Alternative zur Ehe. Geplant ist, dass Alleinstehende, die füreinander dennoch dauerhaft Verantwortung übernehmen wollen, sich im Alltag besser unterstützen können. Dieses Modell soll möglich sein für zwei bis sechs Menschen, wenn diese beispielsweise zusammen wohnen und sich notfalls gegenseitig helfen wollen. Wichtig dabei ist das Bestehen eines persönlichen „Näheverhältnisses“. Allerdings soll das staatlich nicht kontrolliert werden. Beurkundet werden soll diese „Verantwortungsgemeinschaft“ notariell und vieles vereinfachen – etwa das Auskunftsrecht gegenüber Ärzten oder andere Vertretungsfragen. Buschmann sieht in diesem Modell die Möglichkeit der Schaffung eines symbolischen Mehrwerts und eine Vereinfachung der bürokratischen Abläufe.

Die „Verantwortungsgemeinschaft“ soll allerdings keinerlei steuerliche oder erbrechtliche Auswirkungen haben – auch das Eltern-Kind-Verhältnis soll davon unberührt bleiben. Sofern eine solche Gemeinschaft allerdings beendet wird, soll es möglich sein, einen Vermögensausgleich zu regeln.

Reaktionen aus der Politik

Günter Krings, der rechtspolitische Sprecher der Unionsfraktion, empfindet das Gesetz für überflüssig. So sei es absolut unnötig, ein neues, kompliziertes Rechtsinstitut für Alleinstehende zu schaffen, die im Alltag Verantwortung füreinander übernehmen wollten, da sie dies ja bereits könnten. Er befürchtet außerdem, dass durch dieses Gesetzt indirekt auch Vielehen anerkannt werden könnten.

Der Queer-Beauftrage der Bundesregierung, Sven Lehmann, begrüßt das Vorhaben. Er sieht darin besonders auch einen Fortschritt für queere Menschen – ihre Wahlfamilie könne dadurch rechtlich abgesichert werden.

Auch der Sozialverband Deutschland (SoVD) reagiert positiv auf das Vorhaben. Es sei ein richtiger Schritt, denn in den vergangenen Jahren haben sich nicht nur die Lebensumstände, sondern auch Partnermodelle und Familiensysteme stark verändert, so die Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier.

Unsere Fragen an Euch: Was denkt Ihr über die Verantwortungsgemeinschaft? Ist eine solche Einführung sinnvoll? Wie bewertet Ihr diese im Vergleich zur Ehe? Ist die Ehe – besonders mit den steuerlichen Vorteilen, die es derzeit noch gibt, noch zeitgemäß oder sollte auch hier die gesetzliche Lage neu bewertet werden?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!

Viele Grüße
Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/verantwortungsgemeinschaft-100.html

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/verantwortungsgemeinschaft-buschmann-100.html

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