Semantik – die besten Beiträge

Warum englische Fragen und Verneinungen mit "to do" relativ komplex?

Eine Frage an linguistisch beschlagene Leute:

Was denkt ihr, warum sich das Englische so entwickelt hat, dass man bei Verneinungen und Fragen in der Regel das Verb "to do" braucht? Beispiel?

Die Frage "was sagst du?" hat in anderen germanischen Sprachen wie dem Deutschen, im Niederländischen (wat zeg je?) oder dem Norwegischen (hva sier du?) eine syntaktisch und grammatisch sehr einfache Struktur: Das Patiens als Fragepartikel, das gebeugte Verb und direkt dahinter das Agens du, und fertig.

Im Englischen ist es komplizierter, da kann in "what do you say"? nicht einfach nur das Verb stehen, es ist zusätzlich noch das Hilfsverb "to do" erforderlich.

Weiß jemand, wieso das so ist? Welche Funktion im linguistischen Sinne übernimmt das Hilfsverb hier genau? Welche semantische, grammatische oder syntatktische Information fehlt dem simplen "what say you"? und macht zwingend erforderlich, dass es von einer einfachen zu der komplexeren Phrase "what do you say?" erweitert werden muss?

Angenommen, jemand mit rudimentären Englischkenntnissen würde in England oder iin den USA in einem Gespräch sagen: what say you? Glaubt ihr, dieser Mensch würde, abgesehen davon, dass er sich sofort als Nicht-Muttersprachler outet, verstanden werden, oder enthält das Hilfsverb "to do" an der Stelle so wichtige Informationen zur Bedeutung des Satzes, dass ihr Fehlen die schnelle Entschlüsselung des Satzes für die meisten Briten/Amerikaner unmöglich machen würde?

Grammatik, Semantik, Syntax, to-do, Verneinung

Schauspieler-Paradoxon?

Ich finde es ausgesprochen interessant, wie häufig Jahre nach einem Film die Menschen darüber sprechen, dass sie sich in einer bestimmten Rolle keinen besseren Schauspieler hätten vorstellen können.

Es ist immer gleich. Sobald ein Film positiv in Erinnerung bleibt, schlägt die Erinnerung auch semantisch Brücken zu den Schauspielern und deren hervorragende Leistungen.

Eben dann geben die meisten von sich, dass in ihren Augen kein anderer diese Rolle in der selben Qualität hätte spielen können oder äußerlich besser gepasst hätte.

Ein bekanntes Beispiel ist Robert Downey Junior in der Rolle von Iron Man oder Christoph Waltz in Django Unchained.

Natürlich waren die Leistungen hervorragend, aber es ist doch paradox zu sagen, dass das kein anderer hätte so gut spielen können.

Es ist zwar im Vorhinein ausgesucht worden, wer die Rolle besetzen soll, aber dennoch hätte es jederzeit jemand anderes spielen können. Beispielsweise hat Mark Wahlberg zugegeben, dass seine größte Fehlentscheidung war, Avatar zu drehen.

Kennt ihr zu diesem Gedanken-Paradoxon den richtigen Namen und lässt sich das auch möglicherweise auf andere Dinge übertragen?

Eventuell liegt dem ganzen zugrunde, dass unser menschliches Gehirn nur schwierig Zufälle verarbeiten und erkennen kann und bei einem positiven Lauf der Geschichte davon überzeugt ist, dass es anders nur schlechter verlaufen wäre.

Liebe, Film, Schule, Geschichte, Gehirn, Manipulation, Psyche, Semantik, Paradoxon, Verzerrung

Meistgelesene Beiträge zum Thema Semantik