Ist "tragisch" für euch hier der richtige Begriff?
Ab wann würdet ihr sagen, ist ein Tod "tragisch"?
Ich hatte vorhin einige Berichterstattung zum Fall Lorenz A. gehört - immer wieder kam da "der tragische Tod". Natürlich ist es derzeit spekulativ, was wirklich geschehen ist und ich möchte da auch neutral bleiben, das sollen andere ermitteln und feststellen, was da los war.
Aber im Endeffekt werden derzeit ja drei Möglichkeiten von verschiedenen Seiten diskutiert:
- es war Notwehr oder Nothilfe, weil der Mann die Polizisten bedroht/angegriffen hat
- es war übertriebene Notwehr/Nothilfe
- es war gar keine und ungerechtfertigt
Bei Punkt 2 könnte man vage von "tragisch" sprechen, aber Punkt 1 und 3 - da wäre das für mich jeweils nicht der passende Begriff.
Daher würde ich gerne wissen: wie geht ihr mit dem Begriff um, wann ist der gerechtfertigt, wann nicht?
Ich möchte explizit hier KEINE Diskussion darüber, was das jetzt war, sondern wirklich um die Verwendung des Begriffes "tragisch".
9 Antworten
Wirklich seriöse Berichterstattung, würde auf solch wertende Adjektive, wie das Wort "tragisch" verzichten.
Denn dabei handelt es sich um eine Meinung. Da gibt es bekanntlich verschiedene, auch bei dem Beispiel, von dir.
Ich selber würde das Wort nicht verwenden, wenn ich andere nur informieren will, sondern eher, wenn ich andere manipulieren will.
LG.
Tragisch ist für mich nicht der richtige Begriff, sondern "selbst verursacht". Er hat Reizgas versprüht, Leute mit dem Messer bedroht und ist Reizgas sprühend auf Polizisten los gegangen.
Wann, wenn nicht in so einer Situation soll die Polizei denn sonst Gebrauch von der Waffe machen?
Sollen die Beamten vielleicht abwarten, bis er dem am Boden liegenden Kollegen das Messer in den Hals rammt?
Das ist nicht tragisch.
Solche Gräueltaten sind tragisch
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Auf der einen Seite 1deutige Aggressoren. Auf der anderen Unschuldige, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind
Tragisch wird hier eingesetzt um den Tod dieser Person als "ganz besonderen Verlust" hochzudeuteln, als besonders bedauernswert, als ein behauptetes Unrecht.
Tragisch ist hier ein auf die Tränendrüse drückendes emotionales Propagandamittel, mehr nicht.
Der wirklich tragische Tod von Polizeibeamten im Einsatz gegen solche Bewaffneten wird selten als tragisch bezeichnet. Der Tote war bewaffnet, das ist erwiesen.
es ist immer tragisch, wenn ein Polizist einen Bürger erschießt. Da er mit diesem Vorhaben nicht angetreten ist, es ihn belasten wird und seine eigentliche Absicht, auch in Konflikten zu helfen, eine verhängnisvolle Wendung genommen hat.
Woran machst du das also fest? An der Opferzahl, oder an den "falschen Annahmen"?