Wir wollen artige Kinder, aber selbstbewusste und durchsetzungsstarke Erwachsene. Wie passt das zusammen?
Neulich habe ich erst wieder eine genervte Mutter im Bus gehört: "Wenn ich etwas sage, dann ist das so und du redest gefälligst nicht zurück."
Gerade im Punkt Zurückreden sollten doch Eltern froh sein, wenn sich ihre Kinder das trauen. Die Aufgabe der Eltern ist, eine "gute" Kultur des Zurückredens zu etablieren, also auf eine sachliche Art und Weise, und es nicht zu unterbinden.
Aber auch sonst sehe ich es kritisch, wenn Kinder intensiv zur Artigkeit erzogen werden. Natürlich sollten immer gewisse Grundsätze des Miteinanders wie beispielsweise ein gewisses Maß an Respekt gegenüber den Mitmenschen und ebenso ein wenig Anpassungsvermögen erlernt werden. Leider kann man es eben mit der Artigkeit auch furchtbar übertreiben und "züchtet" dann einen immer kuschenden Erwachsenen mit all seinen Folgen heran.
Obwohl ich mich ungern einmische habe ich genau dies der Mutter ans Herz gelegt. Ob es was gebracht hat ist ein anderes Thema, aber meine Frage ist nun, warum die Erziehung in vielen Fällen immer noch in so eine (meines Erachtens) falsche Richtung verläuft?