Selbstzweifel/ Mit mir nie richtig zufrieden?

Vorab, ich möchte mit dieser Frage keine Aufmerksam geiern, aber das muss ich jetzt mal loswerden, da es mich schon etwas länger jetzt bedrückt. Das könnte wahrscheinlich ein etwas längerer Text werden.

Es geht aktuell um meinen Selbstzweifel, welchen ich zwar schon seit ich denken kann habe aber immer Höhen und Tiefen hat, wobei sich mein Selbstzweifel weniger an körperlichen Details, sondern eher an kognitiven Fähigkeiten bemerkbar macht.

Erst Mal ein paar zusätzliche Information von mir:

  • M/24
  • 1,76m groß
  • 69kg
  • mit dem 7. Lebensjahr Asperger Authismus diagnostiziert
  • Bescheinigter Druchschnitts IO: 145
  • Allgemeine Hochschulreife (3,0)
  • Studium: Angewandte Informatik im 4. Semester (aktueller Durchschnitt: 3,0)
  • Finanzen: Durchschnitt bis Gut (wohne bei meinen Eltern)
  • Familie: super (Ich liebe meine Eltern)
  • Hobbys: Bogenschießen, mit Freunden treffen, Lego bauen, zocken, lesen, Filme/Serien schauen

Wie schon bereits erwähnt machen sich meine Selbstzweifel eher in den kognitiven Bereichen, als in den körperlichen Bereichen bemerkbar. Kurzfassung: Ich bin mit meinen Leistungen und meinen "Errungenschaften" nicht zufrieden.

Während meiner Schulzeit hatte ich oft Schwierigkeiten die Aufgabenstellungen in Prüfungen zu deuten und habe trotz Vorbereitung oft nur mäßige bis gute Ergebnisse erzielt. Hatte diesbezüglich unzählige Gespräche mit der Schulleitung und den Lehrern. Mir wurde von fast allen Lehrern zwar enorm viel Wissen und "Know how" zugeschrieben, allgemein haben sie mich grundsätzlich für sehr fähig gehalten. Dies waren natürlich im ersten Moment sehr schmeichelnde Worte, habe sie aber dann direkt wieder mit meinen Leistungen verglichen und war nach den Gesprächen meist verletzt und demotiviert, obwohl es mich eigentlich stärken und motivieren sollte.

Jetzt im Studium ist zwar schon alles insgesamt besser und einfacher für mich geworden, aber die Grundthematik, wie die Aufgabenstellung richtig zu deuten fällt mir immer noch teilweise schwer. Hier sind es aber einige Kommilitonen, die zum Teil von meinem Wissen und Einwänden überrascht und beeindruckt sind. Auch über solche Worte sollte ich mich eigentlich freuen, doch die Freude hält sich in Grenzen, wenn ich dann an meine Zensuren denke...

In meinem sozialen Umfeld (Familie und Freunde) werde ich als eher ruhiger, entspannter und sehr geduldiger Zeitgenosse beschrieben. Würde mich (mittlerweile) sogar als "relativ" beliebt einstufen, zumindest in meinem Umfeld. Wenn ich möchte kann ich auch meine "Maske" absetzten und ich werde zum "lebendigen Lexikon" welches seine Mitmenschen mit einem "Wasserfall aus Wissen" nahezu erschlägt. Gerade in meinen Spezialinteressen (Inselbegabungen), wie Geschichte, Technik, Naturwissenschaften, Sprachen und Musik scheint dies wohl öfter vorzukommen. Ich kann mich (mittlerweile) in Gesprächen nahezu mühelos integrieren und gelte als ein sehr gefasster Zuhörer und wenn ich zu Wort komme scheinen meine "präzisen und durchschlagskrätigen" Worte zum Einen sehr geschätzt, aber zum Anderen wohl auch verletztend zu sein. Auch hier scheinen ja durchaus einige positive Eigenschaften vorhanden zu sein, aber der Gedanke mein Gegenüber "geflashed" oder gar verletzt zu haben beschäftigt mich dann die ganze Zeit und ruiniert mir manachmal den ganzen Abend, welcher eigentlich sehr schön sein sollte.

Durch das Asperger Syndrom hatte ich große Schwächen in den Bereichen Menschenkenntisse und Empartie, doch diese Fähigkteiten habe ich durch Training "nachgerüstet". Ich erwische mich auch regelmäßig, wie ich mich mit Freunden oder Familienmitglieder vergleiche.

Eine meiner größten Inselbegabungen ist meinem größten Vorbild gewidmet: Anne Frank. Ich habe mich sehr intensiv mit ihrer Lebensgeschichte befasst und bewundere sie in jeglicher Hinsicht. Sie war in einer so schwierigen Zeit stehts euphorisch und hat das Gute im Leben gesehen. Sie hat immer für sich selbst gesprochen, war sich keiner Bemerkung zu schade, war überaus intelligent und hat in ihrem doch so kurzen Leben enorm viel erreicht.

So möchte ich auch sein! Meine Noten sind zu schlecht, mein Wissen zu gering und belanglos. Meine Persönlichkeit zu unsympatisch und schwierig. Meine Hobbys zu langweilig.

Eigentlich sollte ich zufrieden sein, aber ich sehe in mir nur meine Schwächen im Vordergrund und meine Stärken, die zum Teil wohl weit über dem Durchschnitt liegen als reine Selbstverständlichkeit. Ich möchte immer besser werden und strenge mich sehr an! Oft merke ich sehr spät, in was ich mich hineinsteigere und bin dann entäuscht, dass ich keine Verbesserung sehe.

Habt ihr Tipps, wie man Selbstzweifel minmiert?

Glaubt es mir oder nicht, aber diese Zeilen haben gut getan!! Vielen Dank schonmal für eure Geduld :)

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