Ich habe eine Frau kennengelernt im Rollstuhl//Reaktion meine "Freunde"?

Hi,

Vorgeschichte: Ich fühlte mich oft alleine weshalb ich mal auf einer Dating-Plattform unterwegs war um eine Frau kennenzulernen. Mir schrieb auch eine die auf ihren Bildern wirklich gut aussah. Nach 2 Monaten getexte und telefoniere fragte ich sie ob wir uns mal treffen wollen. Sie zögerte erst weshalb ich versuchte zu überreden. Sie wollte aber nicht. Ich dachte erst das sie vielleicht nur was zum schreiben sucht oder auch fake Accounts, whatever weshalb ich nur noch weniger schrieb.

Nach fast zwei Wochen meldete sie sich wieder und war bereit fürs treffen da sie mich sehr mag. Jedoch soll ich mich auf etwas gefasst machen was mich schockieren könnte (laut ihren Worten). Wir trafen uns dann in der Stadt. Ich musste nur lange warten. Abgemacht war 15 Uhr. Doch niemand da! Ich wartete, schrieb ihr ohne eine Antwort zu erhalten und wartete noch eine weitere Stunde (+/-).

Kurz bevor ich gehen wollte hörte ich meinen Namen sagen. Eine Frau (aber nicht die aus der Dating-Plattform) sagte zu mir das ich ihr mal folgen solle um das eine Gebäude rum. Ich tat dies und dann sah ich meine schöne (nicht nur vom Aussehen sondern eigentlich auch von der Art). Doch ja! Es gab eine "Überraschung"! Sie saß im Rollstuhl. Sie hatte wohl mal einen Unfall mit/durch einem PKW wodurch sie nun Querschnittsgelähmt ist! Deshalb hatte sie angst sich mir zu zeigen da viele direkt den Kontakt mit ihr abbrachen die sie kennenlernen wollte.

Ich blieb jedoch. Natürlich war ich überrascht aber nicht geschockt! Sie hatte immernoch diese schöne Stimme, tolle Art und ihr schönes aussehen. Mir war es "egal" ob sie im Rollstuhl saß. Sie war die Frau mit der ich Monate geschrieben hatte. Mit der ich so viel telefoniert hatte. Die andere Frau war ihre Schwester die ihr den Rücken stärkte! Mittlerweile sind wir seit fast einem Jahr zusammen. Man ich liebe sie auch heute noch so sehr und helfe ihr auch so gut ich kann! Wir sind glücklich miteinander. Sie versteckt sich auch online nicht mehe. Geht offen damit um das sie im Rollstuhl sitzt!

Nun zu dem Teil der mich schockierte: Meine Freunde wollen nicht verstehen weshalb ich mit ihr zusammen bin. Auch eine meiner Schwester (habe zwei) fragt sich "was ich mit so einer will"! Ich sagte das ich sie liebe und dass es für mich keine Rolle spielt das sie im Rollstuhl sitzt. Meine bester Freund macht witze darüber das sie mich im Bett doch nicht spürt etc. Nun bin ich geplatzt und habe allen meine Meinung gesagt. Mein bester Freund ist nicht mehr mein Freund. Meine Schwester meinte das ich mich entscheiden soll. Sie oder meine Freundin. Ich entschied mich für meine Freundin weshalb ich nun keinen Kontakt mehr zu meiner Schwester habe. Zwei andere Freunde distanzieren sich nun auch langsam von mir da ich nur noch Zeit für meine, Zitat: Behinderten Freundin habe.

Was soll ich davon halten? Soll ich meine Freunde und Schwester links liegen lassen? Ist es so richtig?

Nicht alle meiner Freunde und Familien sind so. Viele beglückwünschen mir auch

Männer, Freundschaft, Frauen, Behinderung, Liebe und Beziehung, Rollstuhl
Spätfolge von Mobbing?

Wenige Straßen weiter wohnt eine ehemalige Mitschülerin, die mich damals sehr gemobbt hat und das über Jahre hinweg. Ich habe sie verdrängt gehabt, bis ich hierher zog und wieder traf. Wir hatten uns über 10 Jahre nicht gesehen. Inzwischen ist sie verheiratet und Mutter zweier Kinder, mit denen sie regelmäßig an dem Haus vorbeiläuft, in dem ich wohne. Sie hat mich schon mehrfach angequatscht, ich fand es nervig und habe ihr freundlich geantwortet, aber ich möchte keinen Kontakt. Sie wirkt so oberflächlich, arrogant und unsympathisch wie damals. Wir sind beide 28.

Ich habe jetzt einige Male von ihr geträumt. Wir hatten im Traum Klassentreffen in einer Kneipe, sie war auch da. Es war eigentlich nett, aber sie nervte alle, dann schob sie jemand nach draußen. Sie saß in einem Rollstuhl, hatte keine Beine, nur noch einen Arm und eine Augenklappe. Jemand fuhr sie aus dem Lokal und ließ sie draußen stehen, überließ sie sich selbst (weil sie allen auf die Nerven ging) und draußen regnete es. Alle saßen drin und freuten sich, sie saß draußen im Regen im Rollstuhl und konnte sich nicht bewegen bzw. nicht helfen. Ich finde den Traum grotesk und ekelhaft, zumal ich es niemandem wünsche in einem Rollstuhl zu sitzen und krank zu sein, aber er kam mehrfach. Und ich mache mir Gedanken.

Habt ihr Erklärungen? Kann das etwas mit dem Mobbing zu tun haben?

LG Vera

Mobbing, Schule, Freundschaft, Menschen, Psychologie, Behinderung, Jugend, Liebe und Beziehung, Rollstuhl
Warum wird man als Rollstuhlfahrer immer so komisch behandelt /angegafft?

Hi

Also ich bin seit 13 Jahren Querschnittsgelähmter (C5) und sitze deswegen im Rollstuhl.

Ich habe einen Aktivrollstuhl mit elektronische Unterstützung, weil ich nur eingeschränkt meine Schultern, Ellenbogen und meine Handgelenke bewegen kann. Meine Finger kann ich selber nicht bewegen.

Ich habe auch viele Probleme mit dem Atmen und habe deswegen ein Tracheostoma, atme aber tagsüber selbständig.

Mir ist schon bewusst, dass ich dadurch nicht sehr unauffällig bin. Ich komme auch damit zurecht, wenn ich in der Öffentlichkeit von vielen Menschen kurz angeschaut werde, aber leider ist das eher selten.

Ich werde eher angegafft und angestarrt, was wirklich extrem nervig ist, weil diese Menschen (nicht gerade wenig) sehr lange zu einem schauen und einen fast stalken.

Es ist egal ob jung oder alt, es sind wirklich fast alle Menschen (bestimmt 80%),die mich oder Freunde beobachten, weil ich im Rollstuhl sitzte.

Es kommen auch immer öfters plötzlich Fragen, als würde ich jetzt jeden mein Leben erzählen

Privatsphäre gibt es nicht und die Fragen sind auch nicht gerade so sachlich und nett formuliert, das man noch denkt „okay, darauf kann man jetzt nett antworten“.

Ich frage mich, was in den Köpfen solcher Leute passiert, damit die so einen angaffen und Fragen stellen, die teilweise sogar extrem intim sind.

Zu Corona darf ich mir auch fast täglich anhören, wenn ich draußen unterwegs bin, warum ich keine Makse trage.

Warum kümmern sich die Menschen nicht um dessen eigenen Probleme und Bedürfnisse?

Und wenn es einem so interessiert, warum recherchieren die Menschen nicht?

Die Körnung sind aber die, die einen wie ein Gegenstand bezeichnen und einen sogar anfassen und fragen „spürst du das“?

Leben, Psychologie, Behinderung, Menschlichkeit, Rollstuhl, Rollstuhlfahrer
Soll ich zum Klassentreffen gehen oder lieber nicht (s. D.)?

Ich bin auf der Zeit an der Hauptschule fies gemobbt worden (fast 15 Jahre her). Ich war immer etwas sensibler und damals wegen einer körperlichen Beeinträchtigung bei Klassenarbeiten einen Nachteildausgleich, dass heißt, dass ich die Klausuren am Laptop schreiben durfte. Trotz Erläuterungen der Lehrer mit Hinweis auf eine neurologische Erkrankung würde mir das als Übervorteilung ausgelegt.

Durch das Mobbing war eine Konzentration auf die Schule nicht immer möglich, es hat dann nach der Schule nur für eine Helferausbildung in einer Behindertenwerkstatt genügt. Zu dieser Zeit fand ein erstes Klassentreffen statt, wo ich ziemlich "degradiert" würde und der Spruch kam: "War ja klar, dass aus dir nichts wird, du Flasche."

In der Zwischenzeit habe ich bildungsmässig massiv aufgeholt und mit Realschulabschluss und Abitur auf dem Abendgymnasium nahezu alle anderen überholt.

Letzte Woche fand ich die Einladung zum Klassentreffen in der Post (verwunderlich, da kaum jemand die Anschrift des Studentenwohnheims kennt).

Ich überlege hin und her was ich mache.

Meine Eltern sagen, dass ich hingehen soll, ich sei jetzt leistung- und bildungsmäßig überlegen.

Mein Neurologe, der mich seit Beginn des Studiums hier in der Stadt betreut, riet mir, es lieber zu lassen. Besser nach vorne schauen sei angesagt.

Irgendwie tendiere ich eher zu seiner Ansicht.

Es gab zwei gute Freunde an der Schule. Einer kommt nicht, der andere ist im Frühjahr an den Folgen einer Timorerkrankung gestorben.

nicht hingehen (Meinung des Arztes) 69%
hingehen (Meinung der Eltern) 31%
Leben, Medizin, Gesundheit, Arbeit, Beruf, Mobbing, Schule, Verhalten, Freundschaft, Seele, Alltag, Krankheit, Psychologie, Behinderung, Charakter, Jugend, Kindheit, Klassentreffen, Lehrer, Psyche

Meistgelesene Fragen zum Thema Behinderung