Würdet ihr meine Haltung nachvollziehen (Tod, Sterben)?
Ich bin jetzt 30, und je älter ich werde, desto mehr wünsche ich mir, dass ich, wenn ich eines Tages sterbe, dies in einem Alter tue, in dem ich noch selbstständig bin und mein Leben eigenverantwortlich führen kann.
Der Gedanke, so alt zu werden, dass ich nichts mehr alleine schaffe und auf die Hilfe anderer angewiesen bin, ist für mich ein Albtraum. Lieber würde ich mit 65 sterben und dabei noch fit und selbstständig sein, als mit 93, dafür aber krank, hilfsbedürftig und nicht mehr in der Lage, etwas allein zu bewältigen.
10 Antworten
Moin,
deine Entscheidung. Forscher gehen davon aus, das jeder 2. der nach 2000 geboren worden ist 100 Jahre alt wird. Nun bis du ein paar Jahre davor geboren, trotzdem stehen die Chancen nicht schlecht! Ich denke, das Siechtum was du meinst ist für den betroffenen schwer abzuschätzen. Manche Einschränkungen kommen Schlagartig, aber viele kommen langsam und durch deine Lebensweise bedingt. Die Bewegungseinschränkung eines Fettleibigen kommt ja auch nicht von heute auf morgen, sondern nimmt mit dem Gewicht zu! So gewöhnt sich der Fettleibige daran wie sich jeder andere langsam an jede andere Krankheit gewöhnt ...
Mein Kollege wollte auch nie über 30 werden ... und jetzt ist er auch 44 ...
Grüße
Absolut. Zumindest in der Theorie. Man kann sie auch noch erweitern, es gibt ja mehrere Gründe, den Planeten früher verlassen zu wollen, sei es, weil er aufgrund von Klimawandel, Umwelt- und Luftverschmutzung und Übervölkerung oder durch menschliche Kriegstreiberei unbewohnbar geworden ist und es nur noch eine Art Überleben darstellt, zu existieren. Ansonsten glaube ich, dass jeder Mensch gern alt wird, vorausgesetzt, er bleibt bis zum Ende gesund und vor allem selbstständig. Die Gefahr, als Alter vergessen zu werden und seine Existenz nicht sichern zu können, bzgl. Rente, Miete, Pflege Gesundheitsvorsorge etc. spielt natürlich auch eine erhebliche Rolle bei diesem Thema.
Du solltest deine Modelle der Realität gelegentlich überprüfen und korrigieren. Es ist nämlich so, dass sich deine Vorstellungen vom Alter später ziemlich 1 zu 1 verwirklichen. Da bist du Schöpfer deines Schicksal, ohne es zu wissen.
Ich habe gerade das Sterben meiner Ex miterlebt. Meine Erkenntnisse: Bilde dir keine Sätze, die mit "ich würde...." beginnen, denn wenn es soweit ist, denkt und fühlt ein Mensch völlig anders, als er zuvor vermutet hat.
Definitiv ja, das kann ich nachvollziehen.
Ich bin nicht mehr die jüngste und für mich ist das ein absoluter Horror diese Vorstellung. Der Wunsch, mich bis zu meinem Tod selber und allein versorgen zu können und dürfen ist riesengroß.
Ich habe ganz klare Vorstellungen davon, was ich zulassen möchte und was nicht.
Je nach Situation ist leider nicht alles umsetzbar, das ist schon klar.
Auch vom Alter hängt das meiner Meinung nach überhaupt nicht ab. Denn jederzeit kann einem jeden von uns etwas passieren, was das Leben schlagartig und unwiderruflich verändert. Und da ist das von dir beschriebene leider häufig dabei.
Das hilft sicher nicht immer, aber ich habe zumindest eine ganz klar formulierte Patientenverfügung. Ohne vorgefertigte Textbausteine, die meist sowieso nicht ausdrucksfähig genug sind. Sondern sehr detailliert. Und da es mir sehr wichtig ist, ist die auch ganz schon lang. An der Grenze der Zulässigkeit. In meiner Patientenverfügung ist fast alles abgelehnt, also was ich auf keinen Fall mit mir machen lassen möchte und in welcher Situation. Dazu habe ich noch eine Anlage in der aufgelistet ist, ab wann für mich keinerlei Lebensqualität mehr besteht. Z.B. nicht mehr alleine leben können, nie mehr etwas sehen können usw. In einer 2. Anlage ist auf einer DIN A4-Seite eine kurze Lebenszusammenfassung aus der im Zweifel ersichtlich ist, ob ich mein Leben als schön und zufriedenstellend oder eher umgekehrt empfinde (wichtige Lebensereignisse). Und eine 3. Anlage eines Psychiaters der schriftlich bestätigt, dass ich "noch alle Tassen im Schrank" habe, sag ich mal. Und natürlich eine Vollmacht von der Person, die die Patientenverfügung durchsetzen soll. Das ganze ist dann noch bei der Bundesnotarkammer (zentrales Vorsorgeregister) hinterlegt (kostenpflichtig).
Auch wenn nicht immer alles umgesetzt werden kann, weil die Gesetze dazwischenfunken und manches nicht umsetzbar ist, weil es unterlassene Hilfeleistung wäre, aufgeführt habe ich trotzdem alles. Bleibt nur noch zu hoffen, dass sich die bevollmächtigte Person auch an das hält, was er/sie im Ernstfall tun soll.
Meine persönliche Meinung ist, dass jeder Mensch eine Patientenverfügung haben sollte und zwar in jedem Alter ab Volljährigkeit, weil jederzeit etwas passieren kann.
Leider läuft es häufig genau so ab wie du es beschreibst lieber MarsMensch und wir wissen alle nicht, was das Leben für uns bereit hält. Und vieles lässt sich nicht verhindern.
Beispiel: Ein Bekannter, Nichtraucher-/Nichttrinker, top Gewicht, gesunde Ernährung, Sport treibend bekam einen Herzinfarkt. Ihm gehts wieder gut, vielen aber leider nicht. Es lässt sich also nicht wirklich vorbeugen. Also generell schon, es gibt aber nun mal keine Garantie. Aber man kann zumindest in Form einer Patientenverfügung für den Ernstfall im Vorfeld einiges klären.
Fazit: Ja, ich habe Angst davor und wie !!!
Da würde ich zustimmen. Qualität statt Quantität.
Wenn es soweit ist, stellt sich die Frage sicher erneut.