Ist Klimawandel existenzbedrohend?

Ja, es muss langsam mal etwas dagegen unternommen werden 57%
Nein, der Klimawandel ist eine Lüge und stellt kein Problem dar 27%
Abwarten, nichts ist bewiesen 10%
Auf jeden Fall, wir werden alle sterben 7%

30 Stimmen

9 Antworten

Ja, es muss langsam mal etwas dagegen unternommen werden

Man muss deine Gedanken etwas weiterverfolgen, um zu erkennen, wie weitreichend die Auswirkungen des Klimawandels sein können.

Ja, Afrika könnte tatsächlich zumindest in Teilen unbewohnbar werden. Die Menschen werden aber nicht einfach brav in Afrika bleiben und verdursten, sondern das tun, was auch du und ich in ihrer Situation täten: Sie werden sich auf den Weg in Gegenden machen, in denen die Temperaturen noch erträglich sind und wo sie überleben können. Zum Beispiel zu uns nach Mitteleuropa. Wie unsere Staaten und Gesellschaften wohl auf den Besuch von ein paar Millionen Afrikanern reagieren werden? Schickt man die einfach weiter nach Sibirien, wo die Böden auftauen?

Der Geologe James Lawrence Powell hat ein Buch über dieses Thema geschrieben: 2084: Eine Zeitreise durch den Klimawandel. Darin beschreibt er in Form fiktiver Interviews mit Menschen aus der Zukunft (eben dem Jahr 2084), welche Auswirkungen der Klimawandel weltweit haben wird.

Wir im globalen Norden werden von diesen Entwicklungen nicht verschont bleiben.


Justus44267 
Beitragsersteller
 26.10.2024, 16:01

Stimme ich dir zu.

Meiner Meinung nach existiert Klimawandel, er sorgt aber nur für die Verschiebung von Lebensräumen. Afrika wird teilweise unbewohnbar, dafür frieren die Permafrostböden in Sibirien auf und da kann dann stattdessen Landwirtschaft betrieben werden.

Die Auswirkungen sind weitaus gravierender. Es wird ja nicht nur wärmer. Es kommt vermehrt zu Naturkatastrophen in den heute milden Zonen und durch den steigenden Meeresspiegel verschwinden Küstenregionen im Meer. Sibirien wird es dann auch nicht mehr geben.

Außerdem denke ich, dass Klimawandel nur auf globaler Ebene bekämpft werden kann, weil wir eben alle im gleichen Boot sitzen.

Und

Insofern denke ich, dass wir auf realpolitischer Ebene noch ein wenig warten sollten, bevor wir harte Einschnitte in Deutschland vornehmen.

Das ist schon richtig, dass wir den Klimawandel nur verzögern können (bekämpfen kann man ihn nicht mehr), wenn wir alle an einem Strang ziehen. Man darf allerdings nicht vergessen, um wen es dabei geht. Es geht nicht um uns. Es geht um unsere Kinder und Enkelkinder. Die werden am meisten unter den Auswirkungen zu kämpfen haben. Wenn Dein Kind auf die Straße läuft, sagst Du doch auch nicht. "OK. Das schaffe ich nicht mehr. Ich mache ein neues." Du rennst los und versuchst es zu retten, selbst wenn Du selbst dabei überfahren wirst. Warum das gleiche nicht beim Klimawandel? Der ist existenzbedrohend für unsere Kinder. Wir können nicht sagen "das ist uns zu teuer. Sollen die anderen erst mal was machen". Wir müssen alles geben, um unsere Kinder zu schützen.

Die großen Wirtschaftsmächte dieser Welt werden erst mit der ernsthaften Bekämpfung des Klimawandels anfangen, sobald sie die direkten Folgen hart spüren können.

Es ist deutlich zu spüren. Jetzt schon.


Justus44267 
Beitragsersteller
 26.10.2024, 13:59
Sibirien wird es dann auch nicht mehr geben.

Warum denn das?

Der ist existenzbedrohend für unsere Kinder.

Du vergisst, dass wir Menschen (auch dank unserer weitreichenden Technologie) anpassungsfähig sind und immer anpassungsfähiger werden. Zu hohe Staatsverschuldung ist eher ein Problem, was existenzbedrohend für unsere Kinder ist.

Es ist deutlich zu spüren. Jetzt schon.

Stimme ich dir gründsätzlich zu, es ist aber anscheinend noch nicht genug, dass z.B. die USA sagen, dass der Klimawandel für ihre Wirtschaft, ihren Wohlstand und ihre Lebensweise ein großes Problem darstellt.

Ich stimme mit keiner Deiner Auswahlmöglichkeiten 100%ig überein...

Ja, es gibt den Klimawandel!
Ja, der wird auch irgendwann existenzbedrohend bzw. wird für Umsiedlungen, Aussterben von Tierarten usw. sorgen bzw. Lebensräume verschieben.

Aber: Der Klimawandel ist ein ganz natürlicher Prozess, den es schon immer gegeben hat. Der wird mit Sicherheit durch den Menschen deutlich beschleunigt - aber er ist eben nicht durch den Menschen (allein) verursacht.

Insofern kann der Mensch durch sein Tun und Handeln auch nur bedingt Einfluss nehmen. Wir können ihn verlangsamen, wir können uns dem Klimawandel anpassen - wir können ihn aber nicht stoppen!

Und ja, der Klimawandel kann nur globalpolitisch beeinflusst werden. Und da ist Deutschland schon sehr weit vorne mit dabei. Das alles hat nur leider (fast) keinen Wert, wenn im gleichen Zuge beispielsweise wirtschaftsstarke asiatische Staaten und leider auch die amerikanischen Kontinente nicht im selben Maße mitziehen.

Insofern frage ich mich, wie Deine folgende Aussage aussehen soll:

Insofern denke ich, dass wir auf realpolitischer Ebene noch ein wenig warten sollten, bevor wir harte Einschnitte in Deutschland vornehmen.

Welche "harten Einschnitte" erwartest Du? Was sollen wir denn in Deutschland noch alles tun, um die Umwelt zu schützen. Wir machen da schon deutlich mehr als der Rest der Welt. Erneuerbare Energien (Wind, Wasser, Sonne) und Abschaltung von "dreckiger" Stromerzeugung (zu der in Deutschland anders als in anderen Ländern auch die Atomkraft gehört), Mülltrennung und Recycling, Verbot von mehr und mehr Alltagsgegenständen aus Plastik, Baumschutzsatzungen und Ersatzpflanzungen bei notwendigen Rodungen von Bäumen, hohe Auflagen bezüglich Düngung in der Landwirtschaft, regelmäßige Überprüfung und einzuhaltende (strenge) Grenzwerte z.B. bei Kraftfahrzeugen und in der Industrie, Vorschriften beim Hausbau in Bezug auf Energieeffizienz und Solarnutzung sowie die "Androhung" (und Umsetzung?) der energetischen Sanierung von Altbauten. Hier werden beim kleinsten Tropfen Öl auf der Straße (oder gar im Gewässer) Feuerwehr, THW und Spezialunternehmen eingesetzt - in den meisten anderen (selbst europäischen!) Ländern kippt man altes Öl einfach aus.

Sorry... da sollen andere Länder erst einmal anfangen und beispielsweise Mülltrennung und Recycling einführen und in vernünftige Technik und Filter investieren, bevor wir hier noch weitere "harte Einschnitte" vornehmen müssen!

Ja, es muss langsam mal etwas dagegen unternommen werden

Der anthropogene Klimawandel geht mit sehr starken und schnellen Veränderungen der Lebensbedingungen einher. Das bedroht die Existenzen zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, aber auch wirtschaftliche Existenzen, insbesondere in der Landwirtschaft, im Fischfang, im Tourismus oder im Bergbau (die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

Ja, es muss langsam mal etwas dagegen unternommen werden

Aber es muss bezahlbar bleiben, und man muss die Menschen mitnehmen.