CO2-intensität heutiger deutscher Gaskraftwerke?
Wie viel CO2 entsteht bei der Produktion von Strom aus flüssig-Erdgas, wenn man berücksichtigt, dass:
- das verflüssigen von Erdgas sehr viel Energie verbraucht, sodass hier ein erheblicher CO2-Rucksack entsteht
- die Gaskraftwerke immer nur kurz laufen?
Wenn das Gaskraftwerk gestartet wird, ist erst mal der Wirkungsgrad niedriger, weil die Dampfstufe des Kraftwerkes da erst mal nicht geht.
Kann jemand eine ehrliche und umfassende Zahl in g/kwh nennen? Meist gibt der Kraftwerksbetreiber ja nur das CO2 aus seinem Schornstein an, und nicht das aus der Erdgasverflüssigungsanlage und den Kraftwerken, die sie versorgen.
3 Antworten
verflüssigen von Erdgas sehr viel Energie verbraucht
... Energiebedarf für die aufwendige Verflüssigung bei etwa 10 bis 25 Prozent des Energieinhaltes des Gases ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Flüssigerdgas
https://de.wikipedia.org/wiki/Flüssigerdgas#Treibhausgas-Bilanz
Solche Zahlen kann es nicht geben da sich dauernd die Parameter ändern.
Das Gas kommt ja nicht immer aus dem selben Bohrloch und wird auch nicht immer auf dem exakt gleichen Transportweg geliefert. Und beim Verflüssigen spielt die Umgebungstemperatur eine Rolle. Also wo auf der Welt bei welchem Wetter und Jahreszeit verflüssigt wird.
Und wenn Du dann noch mehr rein rechnen willst, musst Du feststellen wie viel CO₂ die Arbeiter durch atmen ausstoßen, was die für ein Auto wie weit durch welchen verkehr zur Arbeit fahren und wie viel CO₂ die Produktion der Lebensmittel die die Arbeiter essen erzeugt hat.
Die meisten Gaskraftwerke benutzen Gasturbinen oder Kolbenmotoren. Die kann man einfach an und aus machen, wie ein Flugzeugtriebwerk oder einen Automotor. Da muss nicht erst mal vorgeheizt werden. Und wie effizient die sind hängt primär davon ab wie ausgelastet die sind. Je höher die Auslastung, desto effizienter sind Wärmekraftmaschinen. Und die Auslastung hängt davon ab wie viel Strom gerade im Netz benötigt wird.
Tatsächlich laufen viele Kraftwerke auch mit einem technischen Wirkungsgrad von "Null". Die kompensieren Blindströme, haben also einen Energieverbrauch bei "Null" Wirkleistung, also keinem Strom der von einem Kunden bezahlt wird.
Die einzige Möglichkeit da überhaupt Zahlen zu bekommen ist den Verbrauch des Brennstoffes auf die verkaufte Wirkleistung zu rechnen. Und anhand von Art und Menge des Brennstoffes kommt man dann auf CO₂ pro kWh. Aber wie viel Blindleistung das Kraftwerk geleistet hat die nicht verkauft wird kann man da nicht bei berücksichtigen.
Auch wird die Abwärme von einigen Kraftwerken als "Fernwärme" verkauft bzw. genutzt. Auch hier hängt es davon ab wie viel Wärme da sinnvoll verwendet werden kann. Die Menge an zur Verfügung stehenden Wärme hängt vom Bedarf des Stromnetzes ab, da wird - insbesondere im Sommer - mehr Wärme erzeugt als sinnvoll verbraucht werden kann.
Das geht beim Kapitalismus nicht. Firmen sind nicht verpflichtet alle Zahlen offen zu legen. Das können und wollen die nicht. Gibst Du selber denn alles immer brav beim Finanzamt an?
Und letzten Endes sind die Zahlen auch völlig uninteressant. Niemand will auf 24/7 Strom verzichten oder ein Vielfaches an Geld zahlen nur wegen irgendwelchen CO₂ Zahlen.
Und die Stromversorger achten darauf, möglichst viel Gewinn zu machen, also möglichst wenig Energie ein zu kaufen und damit auch möglichst wenig CO₂ zu produzieren.
Wir haben ein Erdgas Netz. Die Verflüssigung brauch man nur zum Transport mit dem LKW oder Schiff. Um das Gas zu speichern gibt es für die Reservekraftwerke Gasspeicher, bei denen das Gas unter Druck gesetzt wird oder selten Expansionsspeicher. Als Reserve gar nicht so schlecht
Aber es kommt wegen der politischen Lage kein Gas aus Russland mehr.
Daher hat das nichts mit der Frage zu tun.
https://www.consilium.europa.eu/de/infographics/eu-gas-supply/
Doch hat es. In der EU wird Gas gefördert. Da die Gasentspannung von zusätzlich Transportiertem LNG auf unserer Seite durch eine Drossel geschieht, wird da kaum Strom verbraucht. Dazu sinkt der Verbrauch von Erdgas, da immer mehr Leute auf effizientere Geräte auf Strombasis umsteigen.
ach so, und du willst nur betrachten, was in Europa passiert, nicht, was im Gaserzeugungsland passiert. Genau letzteres war aber die Frage.
Achsoo, du meinst das betreiben einer Pumpe zur verflüssigung vor dem Verschiffen? Klar benötigt das Strom aber der kann erneuerbar gewonnen werden und ist um einiges Weniger als nötig ist, um Kohlebagger oder Öldestillen zu betreiben
der kann erneuerbar gewonnen werden
die Amis brauchen den erneurbaren Strom eh selber.
einiges Weniger als nötig ist, um Kohlebagger oder Öldestillen zu betreiben
das ist falsch.
Lol, du glaubst Tonnen von Öl zu verdampfen oder Gigatonnen an Gestein zu bewegen und nach Kohle zu sortieren ist energieaufwändiger, als eine einfache Hochdruckpumpe im Lindeaufbau zu betreiben?
Musst du also beim Pumpen eines Liters Luft in einen Reifen mehr Enegie aufwenden, als zum Kochen von 1L Wasser oder zum ausbuddeln von 1 Kg Stein aus 230m tiefe?
Frag doch mal bei deinem örtlichen physikalische Chemie Lehrstuhl nach, ob die dir das vorrechnen können. Oder such dir einen Chemieprof aus der Industrie.
man kann das schon mit Schulwissen rechnen. Ich weiß auch so, dass das Wasser kochen am meisten Energie kosten wird. Und den Stein anzuheben am wenigsten. Wenn dein Reifen wenig Druck hat, kann auch da weniger Energie nötig sein, als beim heben des Steines.
Interessanterweise hat ein 1kg Kohle viel mehr Energie, als 1l Erdgas. Und da liegt vermutlich dein Denkfehler.
Und jetzt Baggerst du eine Ganze Landschaft um und transportiert, sortierst diese. Dann kannst du auch das Hg in der Umwelt noch als Imission mit einbeziehen. Dazu sind diese Kraftwerke schwerfällig und benötigen viel Strom um diese anlaufen zu lassen. Genau das benötigen wir auf einem flexiblen Strommarkt nicht.
Das unten stimmt, jedoch ist der atomare Inhalt nunmal bei Kohle 100% Kohlenstoff, bei Erdgas 20% Kohlenstoff und 80% Wasserstoff. Daher die höhere Effiziens
"Solche Zahlen kann es nicht geben da sich dauernd die Parameter ändern.
"Das Gas kommt ja nicht immer aus dem selben Bohrloch und wird auch nicht immer auf dem exakt gleichen Transportweg geliefert. Und beim Verflüssigen spielt die Umgebungstemperatur eine Rolle. Also wo auf der Welt bei welchem Wetter und Jahreszeit verflüssigt wird."
Trotzdem wäre es bestimmt möglich (guten Willen vorausgesetzt), wenigstens valable Durchschnittswerte zu veröffentlichen !