Die Kosten des Blackouts sind unüberschaubar. Da wird es niemals eine genaue Zahl geben, höchstens Hochrechnungen.
Was die Kraftwerke an geht:
Ein Kraftwerk kann nicht wie ein Auto einfach so geparkt werden und jederzeit sofort weiter benutzt werden. Bei einem Kohlekraftwerk dauert es über eine Halbe Stunde bis sich die Dampfleistung ändert wenn man mehr oder weniger (bzw. gar keine) Kohle mehr einspeist. Dazu muss das Kraftwerk stundenlang hoch gefahren werden wenn es wieder gebraucht wird.
Kann der Strom nicht verkauft werden, muss der Dampf völlig ungenutzt in die Kühltürme geleitet werden. Die Kraftwerke verbrauchen also sehr lange weiterhin Brennstoff ohne damit Geld zu erwirtschaften.
Und selbst wenn man die abschaltet, dann verbrennt erst mal eine große Menge an Brennstoff der schon im Kessel drin ist ab ohne Geld zu verdienen.
Das Hauptproblem ist, wenn man nicht weiß wann wieder Strom verkauft werden kann. Also muss das Kraftwerk dann die ganze Zeit weiter auf normaler Leistung laufen und produziert dabei nur "weiße Wolken" im Kühlturm.
Ausnahmen sind:
Wasserkraftwerke, hier kann man das Wasser recht schnell stoppen und die Turbinen laufen in wenigen Minuten wieder hoch wenn die wieder gebraucht werden.
Gasturbinen, diese können ebenfalls in relativ kurzer Zeit abgeschaltet und wieder hoch gefahren werden. Hier geht es nur um etwa ein, zwei Stunden. Also wenn abzusehen ist, dass der Strom länger nicht mehr verkauft werden kann, dann kann man die runter fahren.
Gas/Öl Kolbenmotoren, die können ähnlich wie ein Automotor gestartet und gestoppt werden. Diese Kraftwerke können am allerschnellsten reagieren. Das ist der Grund warum man derzeit immer mehr davon baut um die Schwankungen der Windkraft und PV Anlagen aus zu gleichen. Zwar nicht ganz so schnell wie bei einem PKW, aber wenn man da aufs Gas tritt, setzt die höhere Leistung sehr schnell ein oder man kann sehr schnell auf Leerlauf oder Stopp gehen.
Windkraft/PV, die kann man beliebig zu und ab schalten. Der Stand-By Betrieb verschwendet keine gekaufte Energie, die Energie die hier genutzt wird ist ja "gratis".
Dann ist da die Sache mit den FixkostenDie Angestellten im Kraftwerk und in den Fabriken die nichts mehr produzieren werden ja weiter bezahlt. Also werden Millionen Menschen bezahlt fürs "nichts tun". Auch Verwaltung, Gebäudemieten und Abzahlungen von Investitionen laufen ja einfach weiter. Es wird also kein Geld erwirtschaftet, aber vieles weiterhin bezahlt.
Viel schlimmer ist der Schaden in FabrikenAbgebrochene Arbeitsschritte können das Produkt zerstören und man muss die Fertigung mit neuem Rohmaterial von vorne beginnen. Gerade verderbliche Ware muss entsorgt werden wenn die Kühlkette unterbrochen wird. Alles was nicht im Kühlhaus ist, also in den Produktionsmaschinen muss dann weg geworfen werden. Auch müssen die Anlagen dann erst mal gereinigt und Desinfiziert werden was dann auch Zeit kostet und den Produktionsausfall in die Länge zieht.
Bleibt eine CNC Werkzeugmaschine stehen, dann werden Werkstück und Werkzeug beschädigt und müssen fast immer ausgetauscht werden. Wenn da schon viele Arbeitsschritte im Werkstück stecken sind die dann auch alle Geld und Zeit gekostet. Je nach Maschine und Zeitpunkt des Stromausfalls wird auch die Maschine beschädigt oder sogar zerstört!
So können Stoffe die in Maschinen gemischt werden aushärten und die gesamte Maschine unbrauchbar machen.
Am allerschlimmsten ist die LogistikLieferketten werden unterbrochen. Ohne Strom können Waren nicht verfolgt, bestellt oder ausgeliefert werden. Das Telefon läuft ja auch über das Internet und das fällt bei Stromausfall auf jeden Fall aus. Keiner weiß wo Ware ist und wohin die geliefert werden muss. Laufende Lieferungen stehen dann vor verschlossenen Toren von Warenannahmen oder bleiben in Zwischenlagern liegen.
Verderbliche Waren, also Lebensmittel und zeitkritische Chemikalien gehen kaputt weil die nicht mehr rechtzeitig transportiert werden können. Auch gehen den meisten Kühlhäusern nach wenigen Stunden der Treibstoff für die Notstromgeneratoren aus.
Frische Lebensmittel und bestimmte Medikamente werden dann unbrauchbar und müssen entsorgt werden. Das selbe gilt auch für bestimmte Chemikalien die in der Industrie verwendet werden. Das sorgt dann natürlich dafür, dass diese Waren und Produkte die daraus hergestellt werden erst mal nicht mehr verfügbar sind und neu produziert werden müssen.
Massentierhaltung ist auf regelmäßige Futterlieferungen angewiesen. Fallen diese Lieferungen aus und/oder die Wasserversorgung fällt aus, leiden die Tiere und wenn das zu lange dauert werden die dann verhungern oder verdursten.
So geht als Beispiel dann nicht nur die Milch auf dem Weg zur Meierei (Milchfabrik) kaputt, die Produkte in der Meierei werden unbrauchbar und die Produkte in den Lagern der Meierei und auf dem Weg zum Endverbraucher und im Kühlschrank der Endverbraucher gehen kaputt. Und dann liefern die Milchkühe eine Weile weniger oder gar keine Milch mehr durch Hunger und Durst oder weil die verendet sind. Die Produkte zu ersetzen wird also sehr, sehr lange dauern. Also auch wenn der Strom wieder da ist gibt es noch sehr lange Auswirkungen danach.
Durch längere Stomausfälle werden Menschen sterbenDas geht von verhungern über verschobene und ausgefallene medizinische Versorgung zu "Dummheit". Beim letzten großen Stromausfall in New York sind mehr Menschen gestorben als durch den Reaktorunfall in Tschernobyl. Ein paar Menschen waren in Aufzügen gefangen und lebenserhaltende Medizinische Maßnahmen (Medikamente, Geräte) waren nicht verfügbar. Dann natürlich die normalen Unfälle und Notfälle wo man den Rettungsdienst nicht rufen konnte. Aber die meisten sind gestorben weil die in der Wohnung Feuer zum sich warm halten und kochen gemacht haben oder sogar Stromaggregate in der Wohnung betrieben haben.
Ist der Stromausfall sehr lange, dann kommt es zu Plünderungen mit Waffengewalt. Dann sterben viele Menschen weil denen alles weg genommen wurde oder dabei ihr Hab und Gut zu verteidigen.