GPS kann man stören. Störungen können erkannt werden, aber GPS spoofing, also das vorgaukeln falscher GPS Satelliten die bei ihrer Position lügen, das ist sehr schwer zu erkennen.
Es gibt verschiedene elektronische Möglichkeiten den Standort mehr oder weniger genau zu bestimmen und Millitärische Flugkörper und Flugzeuge benutzen natürlich mehrere.
Bevor es GPS überhaupt gab musste man ja auch navigieren können. Das macht man klassisch mit Kompass, Karte und Geschwindigkeitsmesser. Allerdings ist die Geschwindigkeit in der Luft nicht die Geschwindigkeit des Bodens wenn Wind weht. Auch kann das Flugzeug seitlich driften. Man erhält also einen immer größer werdenden Fehler der am Ziel viele Kilometer groß ist. Da musste man dann Landmarken wie Flüsse, Küsten und große Straßen suchen und mit der Karte abgleichen.
Das wurde dann mit Funkfeuern verbessert. Man flog also mit Kompass ungefähr Richtung Ziel und konnte dann das Funkfeuer am Zielflughafen anpeilen.
Eine weitere Verbesserung sind dann Drehfunkfeuer. Die Strahlen ihr Signal in einer engen Keule ab und drehen sich dabei (oder schalten Antennengruppen um). Ein rundstrahlender Sender strahlt jedes mal einen Puls ab wenn die Keule nach Norden zeigt. Dann braucht man nur die Zeit messen zwischen dem Puls und wenn einem die Keule triff und kennt den sogenannten "Radial" auf dem man sich bezogen auf das Funkfeuer befindet. Damit kann man dann seine eigene Koordinaten sehr schnell sehr genau feststellen.
Aber zum Beispiel mitten im Atlantik gibt es keine Funkfeuer. Man kann also im Notfall kaum feststellen ob ein Notlandeplatz in der Nähe ist bzw. in welcher Richtung der liegt.
Das führte dann zur Entwicklung der Trägheitsnavigation. Beim Künstlichen Horizont benutzt man ein Gyroskop, also eine sich drehende Masse. Wenn sich das Flugzeug dreht, also seine Richtung ändert, wird das Gyroskop sich in seinem Gehäuse verdrehen da es seine Lage beibehalten will. Diese Verdrehung kann man messen und als Künstlichen Horizont anzeigen.
Man kann wenn man mehrere Gyroskope hat auch Beschleunigungen messen. Wenn man die Bewegungen der Gyroskope passend zusammen rechnet über die Uhrzeit, kann man das in relative Koordinaten umrechnen.
Diese INS (Inertial Navigation System) muss man nur vor dem Start auf die Koordinaten einstellen wo man ist und beim fliegen werden die Koordinaten dann aktualisiert. Zwar entstehen da Mess- und Rundungsfehler, die sind aber recht klein und betragen nur wenige hundert Meter pro Stunde. Das war früher bevor es GPS gab sogar so gut, dass der Pilot wenn der an den vermeintlichen Zielkoordinaten ankam den Flughafen sehen konnte oder bei sehr langen Flügen zumindest im Radarbereich des Flughafens angekommen ist. Und dann gibt es ja immer noch die Funkfeuer.
Bei einem Uboot funktioniert nur Steuerkurs, Geschwindigkeit und Uhr um die Position fest zu stellen. Da war dann die INS ein absoluter Segen. Ein Atomuboot bleibt ja Wochenlang unter Wasser. Die Dieselboote konnten mit Sextant Sterne und Sonne anpeilen um die Fehler bei Kartennavigation aus zu gleichen, getaucht haben die ja nur wenige Stunden am Stück. Das INS muss auch regelmäßig korrigiert werden, je nach gewünschter Genauigkeit aber nur ein mal pro Tag oder weniger. Dazu konnte man dann ab 1973 das NAVSTAR System benutzen. Ein Navstar "Fix" dauert etwa 10 Minuten. Das moderne GPS natürlich nur wenige Sekunden.
Aber auch wenn der Feind Funknavigation stört kann man immer noch Sonne und Sterne anpeilen und dazwischen auf das INS vertrauen.
Bei modernen Handys kann man die eingebauten Gyroskope auch als INS benutzen und die Genauigkeit ist heutzutage einfach fantastisch. Deswegen funktioniert auch die Navigationsssoftware in Tunneln heutzutage richtig gut. Und das millitär wird was weit besseres haben.
Marschflugkörper navigieren über Terrainerkennung. Die haben eine Karte mit topographischen Höhen einprogrammiert und eine Kamera beobachtet den Horizont. Dann werden von der Kamera erfasste Berge und Täler mit der Karte abgeglichen. So finden Marschflugkörper auch ohne funktionierendes GPS ihr Ziel sehr genau.
Bei zivilen Flugzeugen wird das GPS erst seit wenigen Jahren benutzt. Ursprünglich nur um das INS automatisch am Boden ab zu gleichen, seit wenigen Jahren zusammen mit dem INS. Denn GPS steht unter Kontrolle des US Millitärs und kann bei Krieg jederzeit verschlüsselt werden um das dem Feind unbrauchbar zu machen - und damit auch allen zivilen Flugzeugen.
Dummerweise gibt es immer mehr kleinere Flughäfen wo man sich Funkfeuer und Instrumenten Landesysteme spart weil moderne Flugzeuge das auch per GPS können. Und jetzt im Russlandkrieg wird GPS von den Russen gestört und einige Flughäfen in Skandinavischen Ländern können dann nur noch bei schönem Wetter angeflogen werden.