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Zeitempfinden beeinflussbar?

Ein ziemlich lebens-, unternehmungs- und reiselustiger Bekannter von mir feierte kürzlich seinen 70. Geburtstag. Er ging 2019 in Pension.

Wir sprachen über das Thema Zeitempfinden.

Dabei geht es nicht um das Zeitempfinden im Moment. Wenn einem der Linienbus vor der Nase weggefahren ist und man muss im Regen, Dunkelheit, Wind und Kälte eine Stunde lang alleine auf den nächsten warten und hat auch kein Smartphone dabei, dann ist die Stunde natürlich für jedermann endlos lang. Hat man hingegen unter Zeitdruck etwas erledigen, ist eine Stunde sehr kurz. Wir kennen das alle.

Nein, es geht vielmehr um das subjektive Zeitempfinden in der langfristigen Rückschau, also wie lange empfindet man rückblickend aus einem bestimmten zeitlichen Abstand heraus die Länge eines bestimmten Zeitraums von Wochen, Monaten, Jahren und Jahrzehnten.

Man sagt, je älter man sei, um so schneller vergehe die Zeit. Es wird deshalb stets empfohlen, möglichst viel Action und Abwechslung in den Alltag zu bringen, um das Verstreichen der Zeit zu entschleunigen.

Mein Bekannter meinte, das helfe jedoch nur für den Moment. Klar, von einem Tag prall gefüllt mit der Besichtigung einer Weltstadt habe man mehr als wenn man zuhause auf der Couch sitzt.

Er empfinde jedoch keinen Unterschied in der Rückschau zwischen den ereignislosen Zeiten der z. B. Lockdown-Phasen der Pandemie und den anderen Zeiten, wo er sehr vielfältig aktiv war und weiterhin ist.

Viel Aktivität mache zwar das Leben schöner und abwechslungsreicher, leiste aber keinen Beitrag zur Entschleunigung. Das subjektive Gefühl, dass die Zeit immer noch schneller vergehe, sei mit zunehmenden Alter unumkehrbar.

Was sind eure Erfahrungen und die eures (älteren) Umfelds?

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Alter, Menschen, Zeitempfinden

Forscher sagt, Social-Media sollte bis 16 Jahre verboten sein

Die Gen Z und Alpha sind ständig online, haben Hunderte Likes – und fühlen sich trotzdem einsam: Inmitten einer Einsamkeitsepidemie, wie Studien aus Deutschland längst zeigen. Zukunftsforscher Tristan Horx schlägt Alarm – und fordert Konsequenzen: ein Social Media Verbot bis zum 16. Lebensjahr.

„Was wir ziemlich klar sagen können, ist, wenn man jungen Leuten Social Media gibt, beendet man die Kindheit. Das ist ein pädagogischer Schritt, der muss einem bewusst sein.“

Denn was uns digital verbindet, kann uns analog trennen. Die Flut an virtuellen Kontakten ersetzt keine echten Beziehungen – im Gegenteil: „Der Mensch ist ein soziales Wesen. Wir brauchen echte Nähe, Gestik, Mimik, Konflikte – keine Chatbots, die immer zustimmen“, sagt Horx. Vor allem junge Männer seien betroffen. Ihnen fehle oft das „soziale Handwerkszeug“, um tiefe Freundschaften aufzubauen. Die Folge: Rückzug oder Lebenskrisen. Im schlimmsten Fall sogar Radikalisierung in digitalen Echokammern, wie Studien zeigen.

Soziale Medien versprechen Verbindung – und schaffen doch oft das Gegenteil: Isolation, Unsicherheit und Vergleichsdruck. Zukunftsforscher Tristan Horx bringt es im Interview auf den Punkt: Digitale Plattformen nutzen unser angeborenes Bedürfnis nach Anerkennung aus – und spielen uns dabei systematisch gegeneinander aus. Jeder Klick, jedes Like wird zum Teil eines Belohnungssystems im Gehirn, das abhängig macht. Doch statt echter Verbindung entsteht Wettbewerb: Wer hat das bessere Leben, wer mehr Reichweite, wer die perfekteren Bilder? Gerade junge Menschen werden so in ein gefährliches Spiel gezogen, das sie psychisch belastet und sozial entfremdet. Ein System, das Nähe simuliert – und Einsamkeit hinterlässt.

Sollte es ein Social-Media-Verbot bis zum 16. Lebensjahr geben?
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