Ich (w, 26) stecke gerade ziemlich fest im Leben. Ich bin seit Jahren arbeitslos, habe kaum soziale Kontakte und fรผhle mich perspektivlos. Dabei bin ich eigentlich jemand, der Ziele braucht, aktiv sein will und nicht einfach so โdahinlebtโ. Aber genau das tue ich โ und das macht mich fertig.
Mein erster groรer Plan war das Abitur, aber nach der 11. Klasse musste ich wegen schwerer Depressionen und einer Angststรถrung abbrechen (habe Fachabi). Ich wollte mir damals ein Jahr Auszeit nehmen und mich auf meine psychische Gesundheit konzentrieren โ daraus wurden fast sieben Jahre.
Als es mir langsam besser ging, kam Covid. Der Rรผckfall war hart: Panikattacken, Agoraphobie, vรถllige Instabilitรคt. Ich war dann lange in Therapie und in einer Tagesklinik. Danach ging es endlich bergauf: Ich fing in einer Bรคckerei an, um mich wieder ans Arbeitsleben zu gewรถhnen โ es lief gut. Ich hatte Hoffnung.
Im Sommer 2024 bekam ich dann selbst Covid โ und seitdem geht es mir kรถrperlich sehr schlecht. Ich bin dauerhaft erschรถpft, habe Brain Fog, Magen-Darm-Probleme, niedrigen Blutdruck. An manchen Tagen bin ich fast bettlรคgerig. Alles ist anstrengend, selbst sitzen. Gelegentlich habe ich ein kurzes Hoch โ aber danach kommt der totale Crash.
Ich habe viele รคrztliche Untersuchungen hinter mir: Schilddrรผse, Vitamine, Schlaflabor, Blutwerte โ alles unauffรคllig. Eisenmangel habe ich, aber der wird behandelt. Ich ernรคhre mich gut, esse kaum Junk Food, habe Normalgewicht und habe frรผher gerne Sport gemacht โ was jetzt fast unmรถglich ist.
Ich vermute inzwischen Long Covid oder ein chronisches Fatigue-Syndrom. Ich habe bald einen neuen Arzttermin, aber ehrlich gesagt: Ich habe Angst, nicht ernst genommen zu werden. Dass man denkt, ich bilde mir das nur ein oder รผbertreibe.
Hat jemand รhnliches erlebt? Oder Tipps, was ich (noch) tun kรถnnte?