Ist es nicht traurig, wie die Arbeit die Lebensqualität beeinträchtigt?
Ich verstehe, dass Arbeiten wichtig ist. Im großen Ganzen und für uns als Individuen. Würden wir nicht arbeiten wie bisher, würde unser Wirtschaftssystem, Gesundheitssystem, etc.., nicht funktionieren wie bisher. Für uns ist es gut als Routine und geistige wie auch körperliche Forderung.
Allerdings stelle ich fest, dass die wenigsten positiv darüber denken (ich eingeschlossen), in welchem Pensum uns die Arbeit einnimmt.
Ein paar Beispiele:
- Burnout
- Zu wenig Zeit für Freunde/Familie/Haushalt/sich selbst (alles unter einen Hut zu bekommen geht meist nur unter starkem Stress)
- Man hat nach der Arbeit oft keine Energie mehr für Dinge, die man freiwillig gerne tun würde
- Feierabend ist oft nicht Feierabend, weil man zu viel mit nach Hause nimmt (schlechte Laune, Angst vorm nächsten Tag, Sonntagsdown)
- teilweise wird man echt mies behandelt und bekommt keine Anerkennung
- Die Zeit die man investiert und das was man am Ende des Monats (nach allen Fixkosten) übrig hat, ist oft viel zu wenig um qualitativ zu Leben
- Allgemein ist es doch tragisch wenn man bedenkt, dass man die schönsten Stunden des Tages in einem Büro/einer Werkstatt zubringen muss
- Schlafdefizit
- Viele können sich nicht friedlich krank melden, weil sie mit einer Unruhe/einem unangebracht schlechten Gewissen zuhause sein würden
- Es wird einem immer gesagt ,,das ist normal, nirgends läuft es perfekt" obwohl man wirklich zu kämpfen hat und am Rande seiner Kräfte ist
- Etc..
Ich finde es so dramatisch. Mmn. riskiert man viel zu viel für die Arbeit und lässt andere Dinge, die unserer Psyche und unserem Körper sehr gut tun würden, schleifen.
So toll ist unsere Wirtschaft trotz der vielen gebrachten Opfer auch nicht. Es ist also die Frage, ob man wirklich so weitermachen muss wie bisher, wenn Quoten wie die der psychischen Erkrankungen (bspw.) immer weiter ansteigen, und das System nicht mehr funktioniert wie es mal war.
Vielleicht braucht es einfach eine Reformation der Arbeitsmoral und "Arbeitsrealität".