was wird sich in 10 Jahren max im Autoverkehr ändern, wenn fast nur noch E-Verkehr?


17.07.2023, 08:27

wenn der Autoverkehr und überhaupt der Besitz eines Autos zunehmend mit Sanktionen belastet, damit mehr freier Platz generiert wird, der individuelle E-mobilbesitz aber gefördert, weil es ohne finanzielle Spritze nicht geht, bei gleichzeitigem Anwachsen der Nutzung des ÖPNV, was die Systeme an die Grenze der Belastbarkeit bringt, welch "Dinoeier" schlummern denn in den Schubladen der zuständigen Gremien noch als gelegt und noch auszubrüten?

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Mit steigenden Verkaufszahlen von E-Autos stellt sich mehr die Frage nach den Problemen der Strom-Infrastuktur. Vor allem in älteren Wohnsiedlungen sind die Stromkabel der letzten Meile oft nicht ausreichend dimensioniert, um immer mehr E-Autos laden zu können.

Bevor dieser Flaschenhals nicht bewältigt wird, sehe ich ab einem gewissen Punkt einen Knick im Absatz der Fahrzeugindustrie. Zudem wird es in 10 Jahren flächendeckend in Deutschland neue Stromzähler geben, die intelligent von außen gelenkt werden können, um dort, wo es notwendig ist, die Stromabnahme zu drosseln, um das marode Stromnetz vor dem Kollaps zu schützen.

Es wird also lieber in Stromzähler investiert, die ggf. das Netz und somit unseren Stromverbrauch regulieren, anstatt die Infrastruktur zu verbessern und weiterhin allen unbegrenzt Strom zu gewährleisten.

In 10 Jahren wird es aber bereits gebrauchte E-Autos geben. Interessant wird dann, wie gut eine Batterie noch in Schuss ist und ob der TÜV dann noch grünes Licht in Bezug auf die Betriebssicherheit solcher Batterien gibt.

Sinnvoller und vor allem verbraucherfreundlicher finde ich den Weg, den der chinesische Fahrzeughersteller NIO geht. Er bietet Ladestationen an, wo die Batterie innerhalb von 5 Minuten vollautomatisch ausgetauscht wird. Somit benötigt man keine langwierigen Ladezeiten und das Problem der maroden Strom-Infrastruktur wäre ebenfalls mit einem Schlag gelöst. Denn diese Stationen würden eher an Hauptstraßen oder Industriegebieten mit guter Infrastruktur gebaut, wo genügend Strom zur Verfügung stünde. Aber - und da gebe ich Dir absolut Recht - nur für diejenigen, die sich solche Autos leisten können. Der erste E-Auto-Hersteller in China soll ja übrigens Pleite gegangen sein.

Von Experte Commodore64 bestätigt

Ein ziemlich wirrer Beitrag von dir mit einer steilen These.

Wie auch du sicherlich schon in deinem Leben auch schon mal bemerkt hast, sind neue Entwicklungen anfangs meist teurer und werden durch Massenproduktion und Verbesserungen in der Produktion immer günstiger. Genau dies kann man auch bei E-Autos sehen, deren Angebot immer größer wird und auch immer mehr Modelle für den kleineren Geldbeutel dabei sind.

Und während die Spritpreise durch die CO2-Abgabe bald immer teurer werden, wird der Strompreis relativ konstant bleiben. Die laufenden Kosten von E-Autos sind schon jetzt deutlich günstiger als von Verbrennern und das wir immer weiter auseinandergehen.

Es ist also eher so, dass sich in 10 bis 20 Jahren nur noch wenige einen Verbrennen leisten können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Commodore64  17.07.2023, 09:56

Korrekt! Davon mal abgesehen muss sich der Verbrennerbesitzer dann irgendwann wie früher sein Benzin in einer Apotheke kaufen so wie das bis in die 1920er Jahre war. Denn damals gab es kaum Fahrzeuge mit Benzinmotor, Tankstellen waren also noch gar nicht erfunden.

Und genau wie damals muss man dann sehr reich sein um sich Benzin in ausreichenden Mengen kaufen zu können.

2
Amtsschreck  17.07.2023, 10:20
Die laufenden Kosten von E-Autos sind schon jetzt deutlich günstiger als von Verbrennern und das wir immer weiter auseinandergehen.

Das sehe ich zu optimistisch betrachtet. Bisher kannten Energiepreise langfristig gesehen nur den Weg nach oben. Dass Verbrenner teurer werden ist unbestritten. Aber auch Strom für die E-Mobilität wird teurer. Interessant finde ich aber das Modell der Batteriewechsel, das der chinesische Hersteller NIO verfolgt.

1
SyntaxError95  17.07.2023, 15:45
@Amtsschreck

Durch erneuerbare Energien, welche die billigste Energiequelle darstellen, wird das sich wieder stabilisieren und ab dort noch günstiger werden, wenn die Kapazitäten genug ausgebaut werden. Hier sind schon Produktionskosten von unter einem Cent / kWh möglich.

Das Frauenhofer Institut hat zu diesem Thema auch eine Studie publiziert:

https://www.ise.fraunhofer.de/de/veroeffentlichungen/studien/studie-stromgestehungskosten-erneuerbare-energien.html

Neue Techniken, wie schwimmende Offshore Parks, welche derzeit in der Forschung sind, könnten für massiv höhere Kapazitäten sorgen und eine beständigere Grundlast zu allen Jahreszeiten. Da Deutschland zugriff auf Gewässer hat, wäre dies auch für uns eine smarte Möglichkeit. Aber ja diese Stromquelle ist etwas teurer als PV Anlagen, aber immer noch weit weit günstiger als Atom, Kohle oder auch GAS etc.

Viele mit Solarmodulen daheim, was immer häufiger zu sehen ist, ist es auch möglich umsonst zu tanken. Aber ja du hast Recht! Dieser eine Fakt wird nicht auf alle zutreffen, vor allem Mieter.

Es wäre auch denkbar, dass der Staat wie die fossilen Treibstoffe ebenfalls hier durch Subventionen ebenfalls Anreize schafft. Allerdings ist die BAFA Prämie jetzt schon ziemlich cool.

3
Amtsschreck  17.07.2023, 17:52
@SyntaxError95

Dennoch sehe ich es eher skeptisch. Die Fahrzeughersteller haben ja zB die Entwicklungskosten auf die E-Autos draufgeschlagen, so dass diese Art der Mobilität (grob geschätzt) etwa 1/3 teurer als vergleichbare Verbrenner ist. Grundsätzlich nachvollziehbar, aber für Deutsche im Autoland Deutschland natürlich ein Schock, der zu Ablehnung führt.

Da jetzt alles nur noch über Strom funktionieren soll, besteht seitens der Netzbetreiber eine gewisse Monopolstellung. Hier werden künftig flächendeckend smarte Stromzähler die Stromverteilung „beaufsichtigen“.

Solarindustrie und Netzbetreiber wollen und können sich dauerhafte Preissenkungen für Verbraucher gar nicht leisten. Die Fahrt wird weiter bergauf gehen. Wie immer. Für eine wachsende Wirtschaft wird ja eine Inflationsrate von ca 2% benötigt. Dauerhaft günstiger funktioniert im Prinzip also nicht.

Ein chinesischer E-Auto-Hersteller ging kürzlich pleite. Vielleicht weil er die Preise senken wollte um am Markt gescheitert ist?

0
Babelfish  17.07.2023, 18:06
@Amtsschreck
Die Fahrzeughersteller haben ja zB die Entwicklungskosten auf die E-Autos draufgeschlagen, so dass diese Art der Mobilität (grob geschätzt) etwa 1/3 teurer als vergleichbare Verbrenner ist.

Die Entwicklungskosten sind bei allen Produkten immer im Kaufpreis mit dabei und die waren bei neuen Motorengenerationen für Verbrenner in der Vergangenheit schon deutlich höher als bei den relativ unkomplizierten E-Autos.

Da jetzt alles nur noch über Strom funktionieren soll, besteht seitens der Netzbetreiber eine gewisse Monopolstellung.

Da gibt es insgesamt wesentlich weniger Monopole als bei den Mineralölkonzernen, da der Strompreis durch deutlich mehr externe Faktoren bestimmt wird und es viel mehr Anbieter gibt.

Solarindustrie und Netzbetreiber wollen und können sich dauerhafte Preissenkungen für Verbraucher gar nicht leisten.

Die bestimmen den Preis aber eben nicht alleine und der europäische Strommarkt und die Strompreisbörse sorgen dafür, dass immer der günstigste Strom genutzt wird.

Die Fahrt wird weiter bergauf gehen.

Aber nur für Strom aus fossilen Brennstoffen, nicht für EE.

Ein chinesischer E-Auto-Hersteller ging kürzlich pleite.

Na das ist aber tragisch… Im Ernst, bei den Chinesen sind in den letzten Jahren E-Auto-Hersteller wie Pilze aus dem Boden geschossen und die werden sich nicht alle halten können. Da wird es noch viel mehr Pleiten geben und geschätzt 2/3 wird es in 10 Jahren nicht mehr geben. Das ist aber nicht verwunderlich und hat auch nichts speziell mit E-Autos zu tun.

Oder hatte bspw. das Internet etwa keinen Erfolg und ist ein Auslaufmodell? Von den unzähligen Firmen um die Nullerjahre und das Jahrzehnt danach haben schließlich auch nur die wenigsten überlebt.

1
SyntaxError95  17.07.2023, 18:07
@Amtsschreck

Es ist gut eine kritische Haltung in solch komplexen Themen einzunehmen und zu hinterfragen, um vor Falschinformationen zu schützen :)

Entwicklungskosten haben wir auch bei jedem Verbrennerfahrzeug oder jeder anderen Technologie.

Schlägst du also vor, dass wir nicht weiter in die Entwicklung neuerer Technologie investieren sollten? Und damit auf den derzeitigen Stand der Technik bleiben sollten? Ich bin mir sicher, das möchtest du nicht. Daher ist die Entwicklung hin zu PKWs, welche keine Treibhausgase imitieren und sehr viel weniger Energie / Strecke benötigen als andere veraltete Technologien, welche aufgrund der Thermodynamik naturgemäß ineffizienter sind als E-Motoren ein guter Fortschritt. Wenn du meinst, wir hätten schon ein Problem mit der benötigten Energie für E-Autos, haben wir keine Chance mit E-Fuels oder Wasserstoff. Diese wertvollen Energieträger sollten nur für "no-regret" Anwendungen, also Usecases eingesetzt werden, für die sie unersetzlich sind, wie die Stahlproduktion.

Den Fakt, das die deutschen Automobilkonzerne nicht mehr hinterherkommen ist auch kein Geheimnis, denn sie haben fast die Elektromobilität verschlafen oder sie werden sie noch verschlafen und am Verbrenner festhalten. Die Amerikaner und die Chinesen haben uns tatsächlich überholt und dieser Fakt könnte langfristig einige Arbeitskräfte kosten, wenn das Exportvolumen in das Ausland stagniert, da keiner mehr unsere alten und viel zu teuren E-Autos haben will, geschweige die Verbrennerautos. Das wäre dann Analog wie zu deiner PV Industrie, welche Deutschland auch an China verloren hat und über 800.000 Arbeitsplätze gekostet hat.

Du hast Recht das die Transformation hin zu erneuerbaren Energien mit erheblichen Investitionen verbunden ist, aber diese Investitionen werden mittel- bis langfristig die Preise wieder senken, wenn der Umbau vorangeschritten ist.

3
Amtsschreck  18.07.2023, 07:04
@Babelfish
und der europäische Strommarkt und die Strompreisbörse sorgen dafür, dass immer der günstigste Strom genutzt wird.

Nicht wirklich. In Leipzig und Paris zB wird ja an den Börsen der Strom gehandelt. Und obwohl regenerativer Strom zu den Günstigsten zählt, verteuert er sich aktuell aus 2 Gründen. Einerseits müssen teure Gaskraftwerke den Ausfall der AKW ausgleichen. Klingt erstmal nicht viel, weil der Stromanteil der AKW zuletzt nur etwa 6% ausmachte. Dennoch läppert es sich. Ein weiterer Aspekt ist der steigende Strombedarf europaweit. Dazu noch die Merit-Order in Deutschland. Europaweit gelten auch die tlw. Ausfälle der AKW sowie niedrige Flusspegel, die Kohlelieferungen an KKW erschweren als Preistreiber. Dadurch wird Strom langfristig nicht mehr günstiger.

Die Entwicklungskosten sind bei allen Produkten immer im Kaufpreis mit dabei und die waren bei neuen Motorengenerationen für Verbrenner in der Vergangenheit schon deutlich höher als bei den relativ unkomplizierten E-Autos.

Unkomliziert mag der Motor sein. Die Entwicklung bezieht aber die Akku- und Ladetechnik mit ein. Wenn ein Verbrenner bisher bei 40K lag, ruft der gleiche Konzern bei vergleichbaren E-Autos etwa 60K auf.

0
Amtsschreck  18.07.2023, 07:36
@SyntaxError95

Zu den Entwicklungskosten schrieb ich „grundsätzlich nachvollziehbar“

Wie kommst Du also auf die Frage, ob ich vorschlagen solle, nicht mehr in die Entwicklung zu investieren? Diesen Gedankengang müsdtest Du mir mal erklären. Hier habe ich lediglich angemerkt, dass die Kosten für E-Autos dadurch wesentlich höher sind. Gleichzeitig sollen alte Technologien verboten werden.

Vergleiche ich das mal mit der Entwicklung von zB CD-Playern, so fand ganz automatisch ein Verdrängungswettbewerb gegenüber kassetten und Vinyl statt. Ganz ohne Verbote. Das führte auch zu einer Preiskorrektur. Kosteten die ersten CD-Player in den 1980ern noch unverschämte 1500 DM, wurden die letzten dann 20 Jahre später als Werbegeschenke nachgeworfen. Was ich damit zum Ausdruck bringen will ist, dass ein künftiges Technologieverbot die Preise eben nicht sinken lässt, weil dem Markt die Alternative genommen wird. Werden andere Technologien wie efuel oder Wasserstoff nicht ebenso gefördert, bleibt uns keine Alternative.

Wenn du meinst, wir hätten schon ein Problem mit der benötigten Energie für E-Autos,

Möchtest Du mich absichtlich missverstehen oder hast Du nur aus Versehen den Inhalt nicht erfassen können? Es ging nicht um die Stromproduktion, sondern um deren Verteilung.

da keiner mehr unsere alten und viel zu teuren E-Autos haben will, geschweige die Verbrennerautos.

Jein. Ja, die deutschen E-Autos sind zu teuer und global kaum wettbewerbsfähig, wobei die Preise der Deutschen in China auch entsprechend angepasst werden. Nein, Verbrenner sind keine Ladenhüter und werden nach wie vor gekauft, weil sich eben nur wenige überhaupt die wesentlich teurere Technologie leisten können.

Du hast Recht das die Transformation hin zu erneuerbaren Energien mit erheblichen Investitionen verbunden ist, aber diese Investitionen werden mittel- bis langfristig die Preise wieder senken, wenn der Umbau vorangeschritten ist.

Mir geht es nicht ums Recht haben. Es ist jedoch eine Tatsache, dass die Politik mit Technologieverboten den Markt negativ beeinflusst. Und weil das so ist, sollten die Subvention so ausfallen, dass der Umstieg den finanziellen Status Quo für Verbraucher nicht verändert. Sonst wird es absehbar, dass der Individualverkehr und somit eine wichtige Einnahmequelle für den Staat schrumpft.

1
Babelfish  18.07.2023, 17:39
@Amtsschreck
Einerseits müssen teure Gaskraftwerke den Ausfall der AKW ausgleichen.

Atomstrom war in DE mit der teuerste Strom von allem. Warum soll der Wegfall für höhere Preise sorgen?

Ein weiterer Aspekt ist der steigende Strombedarf europaweit.

Das steht so nicht fest. Während Privathaushalte in Zukunft mehr Strom benötigen, hat die Industrie massig Einsparungsmöglichkeiten und fängt damit jetzt endlich auch mal an.

Dazu noch die Merit-Order in Deutschland.

Die ist nur fürs Tagesgeschäft interessant und die meisten Verträge werden langfristig abgeschlossen. Und grundsätzlich ist Merit-Order auch nicht schlecht, hat nur in den Ausnahmesituation nach dem Abschalten von NS1 durch Putin und dem extrem gestiegenen Gastpreisen mal versagt. Mittlerweile sind die Preise aber wieder stark gefallen.

Europaweit gelten auch die tlw. Ausfälle der AKW sowie niedrige Flusspegel, die Kohlelieferungen an KKW erschweren als Preistreiber.

Niemand hat gesagt, dass die Energiewende einfach ist – besonders nachdem so lange nichts gemacht wurde. Aber auch hier zeigt sich, dass die Zukunft eben nicht in AKWs liegt, da diese genauso unberechenbar sind und extrem teuer. Und KKW sind sowieso ein Auslaufmodell und müssen bei uns notgedrungen noch etwas weiterlaufen.

Dadurch wird Strom langfristig nicht mehr günstiger.

Ich habe jetzt kein Argument gehört, welches diese Aussage ernsthaft stützt. Wir reden ja von Zeiträumen von 10 oder mehr Jahren und EE ist nun mal in allen Belangen die günstigste Energie. Diese muss nur weiter massiv ausgebaut werden, die Verteilung muss gewährleistet werden, Speicher geschaffen werden und als Reserve Gaskraftwerke bereitstehen, die nur im Notfall oder bei den wenigen Spitzen eingreifen müssen.

Die Entwicklung bezieht aber die Akku- und Ladetechnik mit ein.

Na und? Beim Verbrenner kam zu dem komplizierten Motor noch das komplizierte Getriebe, die Abgaseinrichtungen, die kompliziertere Kraftverteilung etc. pp. dazu. Eine neue Generation Verbrenner-Autos hat die Hersteller Milliarden gekostet.

Wenn ein Verbrenner bisher bei 40K lag, ruft der gleiche Konzern bei vergleichbaren E-Autos etwa 60K auf.

Sehe ich nicht und die höheren Preise liegen auch mit an den (noch) geringeren Verkaufszahlen. Ein VW Tiguan kostet in der Grundausstattung knapp 33 Tausend und ein in etwa vergleichbarer ID4 liegt bei etwas über 40 Tausend. Dabei hat dieser jedoch schon eine bessere Ausstattung und ist steuerlich günstiger.

Und die Preise für E-Autos kennen aktuell nur einen Richtung und die geht nach unten.

0
Amtsschreck  19.07.2023, 08:10
@Babelfish
Atomstrom war in DE mit der teuerste Strom von allem. Warum soll der Wegfall für höhere Preise sorgen?

Das stimmt nicht, wenn man sich den Merit-Order-Effekt anschaut. Hier sind eindeutig Kohle- und Gaskraftwerke die Preistreiber. Vor allem, wenn der Strombedarf steigt und die Erneuerbaren den höheren Bedarf nicht mehr decken können. Und mit der zunehmenden E-Mobilität wird natürlich auch der bedarf steigen. Ergo werden erstmal solange höhere Preise am Markt herrschen, bis soviele Erneuerbaren ans Netz gehen, dass zur Spitzenlast keine teuren Kohle- oder Gaskraftwerke benötigt werden.

Die EU-Kommission versucht diesen Effekt nun dadurch auszubremsen, indem der Strom- vom Gaspreis entkoppelt werden soll.

Während Privathaushalte in Zukunft mehr Strom benötigen, hat die Industrie massig Einsparungsmöglichkeiten und fängt damit jetzt endlich auch mal an.

Dabei sollte man aber auch im Auge behalten, dass versucht wird, wieder mehr Industrie in Europa anzusiedeln, um sich unabhängiger von China zu machen.

Mittlerweile sind die Preise aber wieder stark gefallen.

Und da die Verträge langfristig sind, werden viele Preissenkungen nur stark verzögert oder gar nicht an die Verbraucher weitergeleitet. Hierzu gab es genügend Nachrichten in den letzten Monaten.

Eine neue Generation Verbrenner-Autos hat die Hersteller Milliarden gekostet.

Komischerweise wurden entsprechende Kosten aber nicht derart auf die Fahrzeugpreise aufgeschlagen. Warum wohl? Weil die Motoren bereits entsprechend ausgereift sind und es kaum noch Verbesserungspotential gibt. Bei der E-Mobilität herrscht zumindest in Deutschland immer noch Goldgräberstimmung.

Sehe ich nicht und die höheren Preise liegen auch mit an den (noch) geringeren Verkaufszahlen.

Schon klar, dass Du Dir hier selbst widersprichst. Einerseits siehst Du keine Verteuerung, versuchst im selben Satz aber die Verteuerung zu erklären. Die Kaufprämien verwässern natürlich den Vergleich, wenn bis zu 6750 Euro vom Staat subventioniert wird. Ich zitiere mal aus einer aktuellen ADAC-Studie, wo Listenpreise verglichen wurden:

  • Opel Corsa Benziner 27K, Opel Corsa-e ca. 37K.
  • Citroen Berlingo Benziner 27K, e-Berlingo 40K.
  • Dacia Sandero Benziner 11K, Spring Electric 24K
  • Fiat 500 20K, 500e 35K
  • Ford Kuga 2.5 42K, Mustang Mach-E 62-77K
  • VW T7 50K, ID BUZZ 64K

Fast durch die gesamte Hersteller-Palette ist eine enorme Verteuerung zu sehen. Lediglich bei Porsche sieht man ein umgekehrtes Phänomen. Da sind die Listenpreise der Stromer durchweg günstiger. Vielleicht liegts am besseren Spielraum in diesem Preissegment. Natürlich gibt es auch andere Beispiele, die es umgekehrt zeigen. Und auch in der Unterhaltung liegen viele E-Modelle günstiger. Aber wenn der hohe Kaufpreis eine Hürde darstellt, greift man da eben nicht zu. Auch die Ladezeiten liegen nach wie vor inter aller Sau und entsprechen selbst im günstigsten Fall oft noch beim 4-fachen der Wartezeit im Vergleich zum herkömmlichen Tanken.

Hinzu kommt, dass zB kaum passende Nutzfahrzeuge für Handwerksbetriebe, Logistiker und Dienstleister angeboten werden.

und ist steuerlich günstiger.

Ist doch logisch. Mit irgendwas muss man die Leute doch ködern. Aber auch diese Steuern werden irgendwann wieder steigen. Spätestens, wenn alle notwendigerweise auf E umgestiegen sind oder wenn der Staat sich diese Art der Subventionierung nicht mehr leisten kann oder will.

Und die Preise für E-Autos kennen aktuell nur einen Richtung und die geht nach unten.

Dann ist es wohl besser abzuwarten, bis die Preise unten angekommen sind.

0
Babelfish  19.07.2023, 18:06
@Amtsschreck
Das stimmt nicht, wenn man sich den Merit-Order-Effekt anschaut.

Zum letzen mal, Merit-Order ist für die meisten Privatkunden komplett uninteressant, da ihr Preis nicht dadurch bestimmt wird. Wenn du das nicht begreifen willst, dann kann ich es auch nicht ändern.

Ergo werden erstmal solange höhere Preise am Markt herrschen, bis soviele Erneuerbaren ans Netz gehen, dass zur Spitzenlast keine teuren Kohle- oder Gaskraftwerke benötigt werden.

Diese Kausalität besteht eben nicht aber ich wiederhole mich.

Dabei sollte man aber auch im Auge behalten, dass versucht wird, wieder mehr Industrie in Europa anzusiedeln, um sich unabhängiger von China zu machen.

Das wird aber am Trend nichts ändern.

Und da die Verträge langfristig sind, werden viele Preissenkungen nur stark verzögert oder gar nicht an die Verbraucher weitergeleitet.

Das war schon immer so und hat Mitte 2022 auch dafür gesorgt, dass viele Kunden trotz explodierender Gaspreise am Weltmarkt noch ziemlich lange stabile Preise hatten. Aber da hatte sich ja auch keiner aufgeregt…

Komischerweise wurden entsprechende Kosten aber nicht derart auf die Fahrzeugpreise aufgeschlagen.

Komischerweise schlägt jeder Hersteller die Entwicklungskosten auf den Verkaufspreis auf und das hat dazu geführt, dass auch Verbrenner mit den Jahren immer teurer wurden. Vergleiche mal die Golfs im Laufe der Zeit.

Schon klar, dass Du Dir hier selbst widersprichst. Einerseits siehst Du keine Verteuerung, versuchst im selben Satz aber die Verteuerung zu erklären.

Denk noch mal darüber nach. Ich habe nirgendwo geschrieben, dass E-Autos in der Anschaffung nicht teurer sind. Ich hab nur geschrieben, dass sie mittlerweile eben nicht mehr ganz so teurer sind und immer billiger werden. Den Grund habe ich dir genannt und der ist a) schlüssig und b) siehst man am Markt, dass genau das eintrifft.

Ich zitiere mal aus einer aktuellen ADAC-Studie, wo Listenpreise verglichen wurden

Ich zitiere auch mal aus dieser Studie:

Gesamtkosten: E-Autos oft günstiger
Nimmt man alle Kosten eines Autos zusammen, vom Kaufpreis über sämtliche Betriebs- und Wartungsaufwände bis zum Wertverlust, schneiden Elektroautos häufig, aber nicht immer, besser ab als Benziner oder Diesel.

Danke für den Verweis auf diese Studie. Ist doch schon ziemlich ausgeglichen.

Hinzu kommt, dass zB kaum passende Nutzfahrzeuge für Handwerksbetriebe, Logistiker und Dienstleister angeboten werden.

Stimmt nicht, da gibt es mittlerweile zig Angebote.

Ist doch logisch. Mit irgendwas muss man die Leute doch ködern.

Ködern? E-Autos sind deutlich energieeffizienter als Verbrenner und es es gut, wenn der Staat das fördert. Mehr muss man dazu nicht sagen.

Dann ist es wohl besser abzuwarten, bis die Preise unten angekommen sind.

Das ist dein gutes Recht und niemand zwingt dich jetzt ein E-Auto zu holen.

0
Amtsschreck  20.07.2023, 07:58
@Babelfish
Zum letzen mal, Merit-Order ist für die meisten Privatkunden komplett uninteressant, da ihr Preis nicht dadurch bestimmt wird.

Will ich schwer hoffen, dass es das letzte mal ist, denn wäre das so, müsste es ja gar keine Strombörse geben, um u.a. den Strompreis zu bestimmen. Das machst Du Dir wirklich viel zu einfach.

Diese Kausalität besteht eben nicht

Natürlich besteht diese. Vor allem in Spitzenzeiten und aktuell zum Ausgleich der abgeschalteten AKW. Leider muss auch ich mich hier wiederholen.

Das wird aber am Trend nichts ändern.

Diese Naivität ist erfrischend. Mehr Industrie bedeutet logischerweise mehr Stromverbrauch. Mehr E-Mobilität bedeutet ebenfalls automatisch mehr Stromverbrauch. Mehr Wärmepumpen bedeutet ebenfalls mehr Stromverbrauch. Und nicht weniger. Der Stromverbrauch in Europa wird tendenziell zunehmen und nicht abnehmen, weil die Dekarbonisierung durch regenerative Energie ausgetauscht werden soll und zusätzliche Verbraucher speisen muss.

mit den Jahren immer teurer

Natürlich. Aber dosierter. Und nicht auf einen Schlag. Das ist eben der Unterschied.

Ich hab nur geschrieben, dass sie mittlerweile eben nicht mehr ganz so teurer sind und immer billiger werden.

Das ist korrekt. Und ich hatte geschrieben, dass sie dennoch weit über dem Wert eines Vergleichs-Verbrenner lagen und teilweise noch liegen. Beispiele hatte ich ja genannt.

Stimmt nicht, da gibt es mittlerweile zig Angebote.

Klar, aber keine vergleichbaren Angebote. Vor allem mangelt es an der Performance. Ein Kurier, der Terminfracht über hunderte Kilometer mit seinem Kleintransporter fährt, muss währenddessen und anschließend jeweils Zwangspausen durchs Aufladen hinnehmen. Somit ist er aktuell nicht mehr konkurrenzfähig ggü den Verbrenner-Fahrzeugen.

und es es gut, wenn der Staat das fördert.

Vor allem ist er ja gezwungen. Sonst wäre der Absatz ja noch bescheidener. Deshalb wurde diese Subventionierung ja auch auch verlängert. Das Problem ist aber, dass die Infrastruktur nicht entsprechend voranschreitet. Aber das hatte ich ja ebenfalls bereits erwähnt. Das scheint mir ebenfalls ein wichtiger Grund für die Zurückhaltung zu sein.
Zudem: Viele nehmen eine monatliche Mehrbelastung der laufenden Kosten eines bereits abbezahlten Verbrenners eher in Kauf als die wesentlich höhere monatliche Belastung durch das Abbezahlen eines neuen, und in vielen Fällen überteuerten E-Autos.

0
Babelfish  20.07.2023, 10:08
@Amtsschreck
denn wäre das so, müsste es ja gar keine Strombörse geben, um u.a. den Strompreis zu bestimmen

Ach, die Industrie hast du jetzt wirklich komplett vergessen? Die braucht keinen Strom?

Vor allem in Spitzenzeiten und aktuell zum Ausgleich der abgeschalteten AKW.

Hast du etwa einen Stromtarif mit minütlich schwankenden Strompreisen?

Und mit deinen AKWs gehst du einfach nur noch auf die Nerven. Beschwere dich bei Söder, dass er vor 10 Jahren so vehement einen völlig überstürzten Atomausstieg gefordert und mit Rücktrittsforderungen durchgesetzt hat. Beim ursprünglichen Plan von Rot/Grün hätten wir aktuell noch viele AKWs (bis 2029) und hätten Milliarden an Kosten gespart.

Mehr Industrie bedeutet logischerweise mehr Stromverbrauch.

Zum wiederholten mal: Nein, diese Kausalität besteht auch da nicht.

Mehr E-Mobilität bedeutet ebenfalls automatisch mehr Stromverbrauch. 

Ja, und das spart im Vergleich viel Benzin und Diesel ein.

Mehr Wärmepumpen bedeutet ebenfalls mehr Stromverbrauch.

Ja, und das spart viel Gas ein, was dadurch (bei Bedarf) effektiver in Gastkraftwerken genutzt werden kann. Durch den hohen Wirkungsgrad von WP wird insgesamt viel Gas gespart – ja, auch im unsanierten Altbau und auch dann, wenn wir mal ein paar Tage im Jahr -15°C Außentemperatur haben.

Der Stromverbrauch in Europa wird tendenziell zunehmen

Das kann sein aber das passiert eben auch nicht von heute auf morgen und ist allen Experten zufolge absolut beherrschbar.

Natürlich. Aber dosierter. Und nicht auf einen Schlag. Das ist eben der Unterschied.

Nein, da gibt es keinen Unterschied. Niemand zwingt dich ein E-Auto zu kaufen und wenn 2035 der Verkauf von neuen Verbrennern verboten wird, sind eben weitere 12 Jahre ins Land gezogen. Und dann werden die Preise für E-Auto noch weiter gefallen sein.

Und ich hatte geschrieben, dass sie dennoch weit über dem Wert eines Vergleichs-Verbrenner lagen und teilweise noch liegen. Beispiele hatte ich ja genannt.

Du hast Beispiele genannt und vergessen, die dritte Spalte mit den Kilometerkosten aus der ADAC-Studie mit zu posten. Du hast auch ganz vergessen auf das Fazit der Studie hinzuweisen, obwohl ich dich extra noch mal darauf hingewiesen habe.

Ich denke fast, dass du dir hier einfach nur die zu deinem Weltbild passenden Informationen rausgesucht hast und was nicht passt, wird ignoriert und verschwiegen.

Klar, aber keine vergleichbaren Angebote.

Die gibt es, aber wen interessieren schon Fakten.

Ein Kurier, der Terminfracht über hunderte Kilometer mit seinem Kleintransporter fährt

Der musste ja kommen. Aber du schriebst ja selber über Dienstleister und Handwerksbetriebe und die machen den Großteil der Kunden für solche Kleintransporter aus. Und die sind fast immer regional tätig und wissen genau, welche Strecken sie fahren müssen.

Aber anstatt den Großteil zu erwähnen, kommst du lieber mit dem einen Beispiel, wo ein E-Transporter aktuell noch ungeeignet ist.

Das Problem ist aber, dass die Infrastruktur nicht entsprechend voranschreitet.

Doch, die schreitet voran, wenn auch mit unterschiedlichem Tempo. Das ändert aber nichts an dem Sinn von E-Autos und zeigt nur, dass in einigen Bereichen eben noch mehr getan werden muss.

Zudem: Viele nehmen eine monatliche Mehrbelastung der laufenden Kosten eines bereits abbezahlten Verbrenners eher in Kauf als die wesentlich höhere monatliche Belastung durch das Abbezahlen eines neuen, und in vielen Fällen überteuerten E-Autos.

Niemand sagt, dass jemand einen funktionierenden Verbrenner gegen ein E-Auto tauschen soll oder muss. Wie kommst du auf so einen Unsinn?

Du muss die letzte Frage aber nicht beantworten, da ich mich jetzt eh zurückziehe. Das führt hier zu nichts, da du dir deine Meinung gebildet hast und diese mit den üblichen Mitteln verteidigst. Damit belügst du dich damit nur selbst aber jeder muss das für sich entscheiden.

0
Amtsschreck  20.07.2023, 15:32
@Babelfish
Die braucht keinen Strom?

Gut, dass Du es als Frage formuliert hast. Sonst könnte man noch auf die Idee der Unsachlichkeit kommen.

Hast du etwa einen Stromtarif mit minütlich schwankenden Strompreisen?

Noch so eine Frage mit unterschwelliger Unsachlichkeit. Anscheinend ist Dir nicht bewusst, welche Netzschwankungen die unzähligen PV-Anlagen in Summe im Netz verursachen würden, wenn die Netzbetreiber hier nicht koordinieren könnten.

Und mit deinen AKWs gehst du einfach nur noch auf die Nerven.

Na bitte, die Unsachlichkeit bricht sich bahn.

Beschwere dich bei Söder,

Nö. Mir ist der Söder völlig wurscht. Beschwer Du Dich doch bei Ihm, wenn Dir das so wichtig erscheint.

Zum wiederholten mal: Nein, diese Kausalität besteht auch da nicht.

Zum wiederholten mal: Doch, sie existiert.

Ja, und das spart viel Gas ein, was dadurch (bei Bedarf) effektiver in Gastkraftwerken genutzt werden kann.

Es verlagert lediglich den Verbrauch fossiler Brennstoffe.

und ist allen Experten zufolge absolut beherrschbar.

Ja, in der Herstellung, aber nicht im Transport, insbesondere auf der letzten Meile. Aber da wiederhole ich mich auch schon wieder.

Nein, da gibt es keinen Unterschied.

Doch, den hatte ich ja bereits aufgezeigt. Und da hatte ich auch nichts vergessen, weil es in meiner Argumentation lediglich um die hohen Listenpreise ging. Nicht um das Fazit der Studie.

Ich denke fast, dass du dir hier einfach nur die zu deinem Weltbild passenden Informationen rausgesucht hast und was nicht passt, wird ignoriert und verschwiegen.

Danke, dieser Eindruck ist mir bei Deiner Argumentation auch schon gekommen.

Die gibt es, aber wen interessieren schon Fakten.

Wenn Du sie schon bewirbst, dann hau sie mal raus.

Der musste ja kommen.

Was denn? Sind Dir etwa die Argumente ausgegangen?

Aber du schriebst ja selber über Dienstleister und Handwerksbetriebe

Da hast Du wohl die von mir erwähnten Logistiker mal eben unter den Tisch fallen lassen. Weil sie nicht zu Deiner Argumentation passen?
Und im übrigen sind Dienstleister und Handwerksbetriebe (vor allem im Baugewerbe) mittlerweile auch überregional tätig und fahren mehr als nur 400km am Tag. Vor allem, wenn sie als Subunternehmer für große Firmen tätig sind, die sich an europaweiten Ausschreibungen beteiligen, die ja mittlerweile für Aufträge der öffentlichen Hand ab einem gewissen Wert vorgeschrieben sind.

Doch, die schreitet voran, wenn auch mit unterschiedlichem Tempo. Das ändert aber nichts an dem Sinn von E-Autos und zeigt nur, dass in einigen Bereichen eben noch mehr getan werden muss.

Eben. Nur muss die Infrastruktur für den Stromfluss, und das schließt Ladestationen mit ein, auch die heimische Wallbox, vorhanden sein, bevor man sich einen Verbraucher kauft. Es macht ja auch keinen Sinn, sich einen Kühlschrank zu kaufen, bevor man ein Haus oder eine Wohnung mit Stromanschluss hat.

Niemand sagt, dass jemand einen funktionierenden Verbrenner gegen ein E-Auto tauschen soll oder muss. Wie kommst du auf so einen Unsinn?

Richtig, ein weiterer Grund, weshalb E-Autos ohne Subvention Ladenhüter wären. Und gäbe es in absehbarer Zeit kein Verbot, Verbrenner weiter zu produzieren, würde das auch so bleiben.

Das führt hier zu nichts, da du dir deine Meinung gebildet hast und diese mit den üblichen Mitteln verteidigst. Damit belügst du dich damit nur selbst aber jeder muss das für sich entscheiden.

Ich weiß auch, dass das hier mit Deinen ideologischen Ansichten zu keinem sinnvollen Ende führt. Und auch hier nimmst Du mir die Worte aus dem Mund. Du belügst Dich nur selbst. Schließlich hast Du ja gezeigt, wohin Dich Deine Argumentation bringt.

0

Abwarten, ich halte es durchaus für möglich, dass der Wasserstoff auch beim Auto eine nicht unbeträchtliche Rolle spielen könnte.

Ansonsten ist E-Mobilität nun nicht so signifikant teurer als der heutige Verbrenner, gleichwohl werden wir damit rechnen müssen, dass individuelle Mobilität teurer werden wird.

Bomberos911  14.07.2023, 10:40
ich halte es durchaus für möglich, dass der Wasserstoff auch beim Auto eine nicht unbeträchtliche Rolle spielen könnte.

Wird aber eher noch teurer. Und im Moment setzt kaum ein Autohersteller ernsthaft auf dieses Pferd.

Langfristig sicher denkbar, aber sicherlich wird sich da wenig in den nächsten 10 Jahren durchsetzen.

1
Amtsschreck  17.07.2023, 10:23
@Bomberos911
Wird aber eher noch teurer. Und im Moment setzt kaum ein Autohersteller ernsthaft auf dieses Pferd.

Weil die öffentliche Förderung fehlt. Somit ist es auch aus rechtlicher Sicht unattraktiv. Denn es könnten ohne legislative Rückendeckung irgendwann hohe technische Hürden errichtet werden.

0
Franky1962  14.07.2023, 10:46
Abwarten, ich halte es durchaus für möglich, dass der Wasserstoff auch beim Auto eine nicht unbeträchtliche Rolle spielen könnte.

Da bin ich nicht von überzeugt. Wasserstoff ist in der Herstellung sehr teuer, da macht es mehr Sinn, die Energie gleich in einen Fahrakku zu laden. Eine Wasserstofftankstelle koste ca. ne Million, ne Wallbox bekommt man schon für'n 1000er und kann Zuhause laden.

1
HugoHustensaft  14.07.2023, 10:48
@Franky1962

Ja und? Die heutigen Tankstellen für Benzin werden sicher umgebaut/ergänzt werden. Und energieautark wird Deutschland mit dem heutigen Verbrauch nie werden, es gibt aber sehr viel mehr neue potenzielle Lieferanten.

0
Franky1962  14.07.2023, 10:51
@HugoHustensaft
Die heutigen Tankstellen für Benzin werden sicher umgebaut/ergänzt werden.

Ja, durch Schnellladesäulen.😂

1
Bluemie  17.07.2023, 12:09
@HugoHustensaft

Ja und?

Ich habe jetzt schon keinen Bock mehr an die heutigen Tankstellen zu fahren. Das hätte ich noch vor zwei Jahren niemals für möglich gehalten. Aber ich lade mein Auto fast nur noch zu Hause an der Wallbox mit Strom von meiner eigenen PV-Anlage auf dem Dach oder meinem Batteriespeicher im Keller.

Ausnahmen sind nur die längeren Strecken. Hier kann man aber Schnellladesäulen aufbauen.

Glaub mir, die Leute werden zunehmend keinen Bock mehr haben, an die Tankstellen zu fahren, wenn sie das zu Hause erledigen können.

Klar die Umstellung ist wie bei allem Neuen erstmal die Umgewöhnungsphase.

Es hat lange gedauert, bis sich Automatikgetriebe durchgesetzt hat. Weil den Leuten das Handschalten so viel Spaß gemacht hat. Oder statt elektrischen Fensterscheiben drehten drehten die Leuto ja auch noch jahrelang die Kurbel.

Genauso wird das auch mit E-Autos werden. Tankstellen werden irgendwann überflüssig.

0
HugoHustensaft  17.07.2023, 12:21
@Bluemie
Glaub mir, die Leute werden zunehmend keinen Bock mehr haben, an die Tankstellen zu fahren, wenn sie das zu Hause erledigen können.

Und glaub mir, wie viele Leute sich nach der Tankstelle zurücksehnen werden, wenn der Tank- äh Ladevorgang sich hinzieht ...

Es hat lange gedauert, bis sich Automatikgetriebe durchgesetzt hat.

Hat es doch bis heute nicht wirklich - und klag auch daran, dass die früher üblichen 3-Gang-Atuomatikgetriebe laute Schluckspechte waren.

Oder statt elektrischen Fensterscheiben drehten drehten die Leuto ja auch noch jahrelang die Kurbel.

Klar, weil das teure Extras waren.

Und zum Rest: Wir werden sehen, das Rennen ist noch nicht gelaufen.

0
Bluemie  17.07.2023, 13:01
@HugoHustensaft
Und zum Rest: Wir werden sehen, das Rennen ist noch nicht gelaufen.

Ich glaube schon.

Das bestimmen aber auch nicht wir hier in Deutschland, wo die Menschen noch immer gedanklich im vergangenen Jahrhundert leben.

In China werden aktuell 30% aller Autos als reine E-Autos verkauft. Und auch unsere deutschen Herstreller richten sich da eher nach China aus. Das müssen sie, sonst sind sie weg vom Fenster. Die paar Verbrennermoter-Nostalgie-Fans in Deutschland sind viel zu unbedeutend für die Automobilindustrie.

Außerdem muss man E-Autos auch als Beitrag zur Energiewende sehen. Die werden später mal nicht nur Transportmittel, sondern auch mobile Energiespeicher werden. So kann überschüssiger Strom, nach Haushalt und Speicher dann in das E-Auto fließen. Und sollten mal PV-Anlage und Speicher keinen Strom mehr liefern, dann kann dieser aus dem Auto (wenn es mal nicht bewegt wird) wieder zurück ins Haus fließen.

1
HugoHustensaft  17.07.2023, 14:11
@Bluemie

Genau der letzte Punkt passt aber nicht zur deutschen Mentalität - ich komme in die Garage und will abfahren, aber mein Akku, den ich aufladen wollte, ist leer(er als vorher).

0
Bluemie  17.07.2023, 14:23
@HugoHustensaft

Doch. Wenn es dem Sparen des Geldes in der eigenen Brieftasche nutzt, dann passt der letzte Punkt sehr wohl zur deutschen Mentalität.

Ich habe ja auch nicht geschrieben, dass der Akku komplett entleert werden muss. Das wirst du doch alles per App oder direkt am Auto einstellen können.

Wenn dein 100 KWh-Akku im Auto voll ist und Du weißt, dass Du am nächsten Tag nur 100 km fahren mußt, dann ist es doch ein Leichtes, hier 3 KWh für die Stromversorgung über die komplette Nacht Dein Haus zu versorgen. Dann sind doch immer noch 97 KWh im Akku des Autos.

Wenn Du weißt, dass Du die komplette Woche nicht mit dem Auto fahren mußt, dann könnte das Auto theoretisch auch eine komplette Woche während einer anhaltenden PV-Winterflaute oder eines Stromausfalles versorgen.

1
HugoHustensaft  17.07.2023, 14:25
@Bluemie

Warum haben viele Menschen ein eigenes Auto? Um damit auch spontan mobil sein zu können - jetzt prüfe die Kompatibilität dieser Anforderung mit Deinen Aussagen.

0
Bluemie  17.07.2023, 14:32
@HugoHustensaft

Sie können doch weiterhin spontan mobil sein.

Wo siehst Du da den Widerspruch?

Bedenke doch bitte, dass die durchschnittliche Fahrleistung eines Autos pro Tag in Deutschland nur lächerliche 37 km beträgt.

Da kannst Du doch mit einem 100 KWh-Akku maximal flexibel sein.

Warum nur tun alle so, als ob wir alle Schraubenverkäufer bei Würth wären und am Tag 500 km mit dem Auto unterwegs sind.

1

Kein Fahranfänger hatte je ein eigenes Auto (außer die Eltern sponserten es). Ich fuhr jahrelang mit dem Auto meines Vaters, bis es zu alt wurde und er sich ein neues Gebrauchtes kaufte und ich fuhr das Alte weiter bis es 18 Jahre alt war. Dann fuhr das nächste alte meines Vaters auf. Bis ich mir wirklich, ohne Hilfe von Vater, Oma usw. ein eigenes gebrauchtes Auto leisten konnte, war ich 37.

Es ist auch nicht richtig, dass jeder 18jähriger gleich den Führerschein macht. In meinem erweiterten Bekanntenkreis haben viele erst mit Mitte oder Ende 20 den Führerschein gemacht und auch nur weil es beruflich notwendig wurde. Ich kenne einige, die gar keinen Führerschein mehr machen - Hardcore-Radfahrer und ÖPNV-Nutzer.

Mein e-Corsa kostete vor 2,5 Jahren 21.000 Euro (incl. aller Förderungen) und war damit gleich teuer als sein Vorgänger (Toyota Auris). Doch die Anschaffungskosten sind ja nicht alles. Rechne ich Verbrauch, Werkstatt, Steuer, Versicherung usw. mit ein spare ich mir jedes Jahr ziemlich genau 1.500 Euro gegenüber dem Verbrenner, den ich vorher hatte. Nach fünf Jahren habe ich somit 7.500 Euro mehr auf dem Konto! Das war für mich das Argument mir ein E-Auto zu kaufen (ich wollte eigentlich keins).

Und die Zukunft der Mobilität (egal ob E oder nicht) heißt sowieso Leasing oder Abo. Da zahle ich wenige hundert Euros im Monat - wie jetzt beim Kredit - und gebe das Auto ab, wenn ich ein neues möchte. Fertig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es kann innerhalb von zehn Jahren nicht auf "fast nur noch E-Verkehr" umgestellt werden, außer die halbe Bevölkerung verschwindet einfach. Denn es gibt schlicht und ergreifend weder genug Strom noch Pläne, die Stromerzeugung entsprechend auszubauen, noch gibt es ausreichend Infrastruktur, die nötige Elektrizität zu verteilen. Und natürlich auch keine Pläne zu deren ausreichendem Ausbau. Erkundige dich mal, wie wenige Elektroautos am Schnellader es braucht, um so viel Saft zu ziehen wie ein voll besetzter ICE unter Vollast. Wirst dich wundern. Die Zahl ist noch nicht mal dreistellig.

Aber vielleicht werden diese ganzen überflüssigen Leute ja durch Zwangsarbeit beim Bau der zahllosen benötigten neuen Kraftwerke, Überlandtrassen und dergleichen vernichtet, wer weiß das schon? Würde gleich zwei Probleme mit einer Klappe lösen!

Und das Beste: Wenn diese ganzen Bewohner Deutschlands verschwunden sind, macht es auch gar nichts, dass wegen der Klimakatastrophe Norddeutschland trotzdem bis hinter Bielefeld absäuft! Das brauchen wir dann gar nicht mehr!1