3-6 Monate E-Auto - ohne eigene Wallbox?

5 Antworten

Auch wenn ich ja eigentlich mit der Frage nicht angesprochen bin, weil ich so lange ich E-Autos Fahre (ca. 6 Jahre) habe ich immer eine Wallbox gehabt.

Natürlich solltest Du ein E-Auto ausprobieren und sehr wahrscheinlich wirst Du nie wieder einen Verbrenner haben wollen. Allerdings denke ich dass Du das Pferd von hinten aufzäumst.

Du solltest Dir unabhängig davon, wann es bei Dir mit dem E-Auto losgeht, Gedanken machen wie Du Dir eine eigene Landemöglichkeit schaffst. Das ist im Alltag einfach an Komfort nicht zu überbieten. Ich habe mich in den Letzten Jahren logischerweise mit sehr vielen Leuten über das Thema E-Mobilität unterhalten. Oft habe ich gehört, bei mir geht es nicht, ich kann keine Wallbox installieren. Oft haben die gleichen Leute nur Monate später eine Wallbox.

Natürlich fallen die Dinger nicht vom Himmel. - Natürlich kann man nicht überall eine 22 kW Wallbox installieren. Aber das ist auch gar nicht nötig. Meine Frau hat Ihr E-Auto Jahrelang zu 90% an einer vom Elektriker eigens dafür gelegten Schuko Steckdose geladen. Über Nacht war das Auto immer fit für den näcsten Tag. Und die Schuko Steckdose wird innerhalb der Spezifikationen betrieben. Das ist also entgegen aller möglicher wilder Vermutungen sicher. - Ich habe an meinem Hauptladeplatz eine Mobile Wallbox, die heißt Juicebooster. Dafür gibt es eine abschließbare Wandhalterung. Im Urlaub kommt das Ding einfach mit und ich lade (in Absprache mit dem Betreiber natürlich) sogar auf dem Campingplatz.

Natürlich kann es Situationen geben, da geht das mit dem Eigenen Ladeplatz gar nicht.

Ich habe diese Situation nur wenn ich unterwegs bin. Das bin ich aber oft und Lange, diesen Sommer waren es 5 Wochen am Stück. Ich habe also aus der Sicht durchaus Erfahrungen.

Inzwischen gibt es sehr viele kleinere Schnelladeparks auf den Parkplätzen von Einkaufszentren. Beim Einkaufen habe ich die Erfahrung gemacht, das Schnelladen oft beinahe zu schnell ist. d.H. Das Auto meldet das es voll ist, bevor man mit dem Einkaufen fertig ist. Wenn man, also vorhat 1-2 Stunden in der Stadt zu bleiben, dann kann langsam Laden auch eine Alternative sein. Insbesondere, da ein Akku ja nicht immer voll sein muss (im Gegenteil).

Ich bin ja Auf Reisen, wenn ich mich in die Situation begebe, mein Auto nur Unterwegs laden zu können. Da habe ich einerseits vielleicht etwas mehr Geduld als im normalen Alltag, allerdings muss ich auch in jeder Stadt neu herausfinden wo es Säulen gibt, welche für mich preisgünstig sind u.s.w.

In der Eigenen Stadt kann ich mir vorstellen, dass man sehr schnell weiß wo die guten Ladeplätze sind, bzw. wo Ladeplätze mit guter Einkaufsmöglichkeit u.s.w.

Zusammenfassend möchte ich also sagen:

  1. Nicht davon abschrecken Lassen, einfach machen.
  2. Unbedingt einen Eigenen Ladeplatz schaffen.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.
broti0790 
Fragesteller
 22.09.2023, 11:53

Danke für die ausführliche Antwort! Eigene Wallbox kommt hier auch nicht infrage, da Mehrparteien-Mietwohnung und direkt an einer gut belaufenen Straße. Keine Chance. Aber wir haben in der Nachbarstraße 11kW Ladesäulen stehen, ggf. auch größere.

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Franky1962  22.09.2023, 13:01
@broti0790

4 Ladesäulen sind auch bei mir in der Nahe, da lade ich aber so gut wie nie. Wenn ich von der Arbeit komme und das Auto lade, muss ich nach einigen Stunden(ca.4) das Auto umparken. Darauf habe ich keinen Bock.

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mloeffler  22.09.2023, 15:46
@Franky1962

Sowas vermeide ich allerdings auch im Urlaub. Ich bevorzuge es da eher dort zu laden wo ich einkaufe, ins Museum gehe, spazieren gehe, ... jedenfalls nicht einen Ladeplatz, wo ich dann extra noch mal hin muss, wenn das Auto geladen Ist. Das wäre dann ja kein Komfortgewinn sondern sogar ein Nachteil.

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Ich hab daheim eine Wallbox aber war schon öfter im Urlaub ohne eigene Lademöglichkeit. Auch über längere Zeiträume, 1-2 Monate.

Das ist an sich kein Problem. Du musst halt "tote" Zeit nutzen dein Fahrzeug zu laden. Beim Einkaufen, beim Friseur, beim Parken etc...

Eventuell gibts sogar eine Ladesäule bei dir daheim ums Eck?

Mein Kollege fährt auch in E-Auto und hat keine Wallbox, der hat sogar nur 250 Km Reichweite und kommt easy klar.

Also: Ist möglich, musst dich aber schon kurz dran gewöhnen. In 3-4 Tagen hast das aber drin. Und die Akkus halten je nach Nutzung ja auch mehrere Tage. Ich fahr jeden Tag 100 Kilometer und lad trotzdem nur jeden 3. Tag.

Ich fahre seit Marz 2022 einen Skoda Enyaq und verfüge über keine persönliche Wallbox.

Seid ihr einkaufen gefahren und konntet so das Auto effektiv aufladen?

Ja, so mache ich das häufig. Beim Wochenendeinkauf oder beim Besuch eines Baumarktes genügt die Zeit um den Akku voll zu laden.

Auch bei meinen täglichen Terminen nutze ich jede Ladesäule, wenn es Nötig ist.

Die Ladeinfrastruktur ist meiner Meinung nach ganz gut ausgebaut. Wir waren auch schon mehrfach im Urlaub mit dem Enyaq, alles kein Problem bisher.

broti0790 
Fragesteller
 22.09.2023, 11:42

Wie funktioniert das? Muss man eine App vom Anbieter herunterladen? Muss man das im Voraus beantragen? (Ladekarte, etc.pp)

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Franky1962  22.09.2023, 12:55
@broti0790

Ich verwende eine Shell-Ladekarte. Die funktioniert Europaweit an 99% der Ladesäulen. In der Shell Recharge-App kannst du sehen, welche Ladesäulen benutzt werden können.

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Ich fahre selbst nur eine Plugin Hybrid, habe aber auch keine Wallbox, da sich die bei meiner geringen Akkukapazität auch nicht lohnt. Und ein paar Erfahrungen mit voll elektrischen Autos habe ich auch.

Geladen wird bei mir an der 230 V Haussteckdose. Das geht auch mit reinen E-Autos da meines Wissens nach immer ein Notladekabel dabei ist. Auf der einen Seite hat das den Anschluss fürs E-Auto, auf der anderen Seite für die 230 V Steckdose und dazwischen ist ein Ziegelsteingroßes Regelgerät verbaut.

Der Ladevorgang dauert dann natürlich sehr lange. Das muss aber kein Nachteil sein, denn es ist schließlich häufig so, dass der Wagen mindesten über Nacht etliche Stunden eh nur rumsteht. Und fährt man nur kurze Strecken müsste man wahrscheinlich eh nicht täglich laden, bzw bekommt den Verbrauch am Tag über Nacht wieder aufgeladen.

Ansonsten muss man sich eben organisieren, wenn man keine eigene Lademöglichkeit hat, die schnell genug ist: Guck wo überall an deinen häufig besuchten Orten Ladepunkte vorhanden sind. Vielleicht lässt sich das Laden gut mit dem Einkauf kombinieren oder in der Nähe vom Arbeitsplatz gibt es einen Ladepunkt und man läuft ein Stück zu Fuß. Und für längere Fahrten am Stück jenseits der Akkureichweite, muss man eh vorher mal planen, wo man sinnvoll Zwischenstopps machen kann. Ist ungewohnt, aber kein Hexenwerk.

Ansonsten ist es natürlich sehr individuell ob das Sinn macht oder nicht. Wer täglich 100 km fährt hat andere Anforderungen als jemand der alle 2 Tage 40 km fährt. Wer ein e-Auto mit 800 km Reichweite hat, wird ggf. weniger oft auf eine Lademöglichkeit angewiesen sein als jemand mit 200 km Reichweite. Etc.

Die Idee einfach mal ein paar Wochen/Monate den Praxistest zu machen, finde ich aber gut. Es ist eine Umstellung, aber nach meinen bisherigen (geringen) Erfahrungen, ist sie nicht schwer und kann sich lohnen.

Zuhause keine Lademöglichkeit, dann auch kein reines E-Auto. Ich habe einen Toyota RAV4 Plug-in-Hybrid und eine Wallbox. Jeden Morgen stehen mir ca. 80 KM rein elektrisch zur Verfügung ohne gross nachdenken zu müssen. Mir reichen normal diese 80 KM um in die Stadt und zurück zu kommen.

Der Hype zum E-Auto schwindet doch auch schon wieder. Alles nur überstürzte Ideen.

Rolajamo  22.09.2023, 09:16
Der Hype zum E-Auto schwindet doch auch schon wieder.

Nein, E-Autos haben den größten Zuwachs. 170% im Vergleich zum Vorjahr und mit 37% der größte Anteil am Markt bei Neuzulassungen.

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Franky1962  22.09.2023, 09:53
Zuhause keine Lademöglichkeit, dann auch kein reines E-Auto.

Bei mir funktioniert das Laden auch gut ohne eigene Wallbox.

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