„Verschiedene Berliner Institutionen“Wir haben beim ZDF nachgefragt, wie das Publikum rekrutiert wurde und auf welche Weise. Die Pressestelle antwortet, für die Live-Sendung hätten sich „interessierte Bürgerinnen und Bürger“ anmelden können.
„Bei solchen Sendungen ohne direkte Publikumsbeteiligung ergibt sich daraus in der Regel eine ausgewogene Verteilung. Die politische Einstellung wird nicht abgefragt.“
„Bild“ meint, das sei ein Widerspruch zu dem, was der ZDF-Redakteur eingestanden habe. Aber das ist es nicht. Grundsätzlich werden Tickets für Fernsehsendungen über Dienstleister wie tvtickets.de angeboten, aber auch über die Sender selbst. Nicht immer ist das Interesse so groß, dass die Studios voll wären. Deshalb wird manchmal nachrekrutiert. Oder die Sender gehen, wie in diesem Fall, direkt auf Ortsansässige zu.
Im Vorfeld seien „unter anderem auch verschiedene Berliner Institutionen kontaktiert“ worden, schreibt das ZDF auf unsere Anfrage. Das sei ein übliches Verfahren, auch „mit Blick auf die Möglichkeit einer kurzen Anreise des Publikums“. Der ZDF-Sprecher nennt folgende Institutionen, die „unter anderem“ kontaktiert worden seien:
- J.F.K.-Institut für Nordamerikastudien
- Politik- und Kommunikationswissenschaften der Freien Universität (FU)
- Hertie School
- Humboldt-Universität
Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (siehe Nachtrag)Demographie Netzwerk e.V. (siehe Nachtrag)- Tönissteiner Kreis und die Familienunternehmen e. V.
Man kann nicht sagen, dass das alles linke Institutionen wären. Das Führungskräfte-Netzwerk Tönissteiner Kreis etwa ist ein überparteilicher Verein, in dessen Kuratorium unter anderem der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sitzt.
https://uebermedien.de/102751/nur-mit-links-geklatscht-die-aufregung-ueber-das-publikum-in-der-zdf-wahlsendung/