Ja oder nein: verpflichtende Organspende?

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Beide Lösungen sind akzeptabel, da ein Widerspruch möglich ist.

Ich verfüge schon Jahrzehnte über einen Organspendeausweis, weil ich damit einem anderen Menschen das Leben retten kann.

Vor allem bedarf es einer richtigen Aufklärung. Dann würde es eventuell mehr Organspender geben.

Viele Menschen sind der Meinung, dass sie beim Hirntod nicht tot sind.

In Deutschland sind die Kriterien zur Hirntoddiagnostik mehr als streng und von der BKA festgelegt.

Es gilt den Hirntod richtig!! zu diagnostizieren und zu beweisen. Dafür sind zwei Fachärzte, unabhängig von einander, auf ITS zuständig. Apparative Diagnostik:

EEG,

Doppler Sono, transkraniell,

Perfusionsszintigrafie etc.

Klinisch:

Ausfall Cornealreflex, Pupillenreflex,

Ausfall Pharyngealreflex,

Ausfall auf Schmerzreize,

Apnoe Test mit BGA > arterielle Blutgasanalyse etc.

Bei einer Organspende ist keine Narkose und kein Analgetikum notwendig. Man gibt ein Muskelrelaxans, um unwillkürliche Bewegungen, vom Rückenmark ausgehend, zu unterbinden.

Die Vitalfunktionen des Organspenders werden auf ITS apparativ am Leben erhalten, weil man keine toten Organe transplantieren kann.

Der Hirntod bedeutet der unumkehrbare, irreversible Ausfall der gesamten Hirnfunktionen/Hirnstammreflexe im Groß/Kleinhirn und im Hirnstamm, ohne wenn und aber!

https://www.gutefrage.net/frage/was-spricht-fuer-und-was-gegen-organspende-2#answer-525858188

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Senbu  17.02.2024, 20:05

"Viele Menschen sind der Meinung, dass sie beim Hirntod nicht tot sind."

Seit wann ist der Homo Sapiens nur das Gehirn? Wenn man nach dem hirntot tot ist, dann kann man ja die Maschinen ausschalten. Man ist ja tot und von Toten kann man keine Organe entnehmen. Man entnimmt aber welche, also ist man wohl nicht tot sondern nur ein Organ. Der Mensch ist aber ein Organismus Bestehend aus unzähligen Organen.

Rapunzel324  17.02.2024, 22:49
@Senbu

Es ist keine zentrale Steuerung des gesamten!! Organismus, mittels des Gehirns mehr möglich. Bekanntlich können die Funktionen des menschlichen Gehirns nicht ersetzt werden, wie Cor oder Pulmo. Auf Grund dessen ist der Hirntod ein sicheres Todeszeichen.

Ich schließe mich den relevanten Erklärungen von Frau Dr.med. S. Förderreuther/Universitätsklinikum München an:

"Interview zum Thema: Wann ist ein Mensch tot? | tagesschau.de" https://www.tagesschau.de/inland/hirntod-ts-102.html

Senbu  17.02.2024, 23:42
@Rapunzel324

Ändert nichts daran. Wenn es ein sicheres Todeszeichen ist, wieso kann man dann noch Organe entnehmen? Von einem Toten Organismus geht das ja nicht mehr, weswegen ja Gehirntod vorliegen muss und kein üblicher Tod.

Wer selbst der Meinung ist nur das Gehirn zu sein, der beschränkt sich als Lebewesen eben selbst.

Rapunzel324  17.02.2024, 23:59
@Senbu

Das habe ich bei GF schon unzählige Male erklärt. Weil man keine toten Organe transplantieren kann. Auf Grund dessen werden die Vitalfunktionen des hirntoten Organspenders auf ITS apparativ am Leben erhalten. M.M.n. sehr einfach zu verstehen, sogar für medizinische Laien.

Du scheinst gegen eine Organspende zu sein. Niemand wird dazu gezwungen! Auf Grund dessen haben für Dich richtige Informationen keinerlei Relevanz.

Man kann seinen Körper post mortem auch der Wissenschaft spenden, z.b. den Studenten der Humanmedizin für die Praepkurse/Vorklinik. Die Studenten lernen an Leichen > Präparation > mikroskopische und makroskopische Anatomie.

Gute Nacht!

Senbu  18.02.2024, 00:10
@Rapunzel324

Damit lebt der Organismus, also man selbst, noch.

Ich bin für das SPENDEN, aber nicht für das aufdrängen des SPENDENS dem man widersprechen muss. Auch halte ich nichts davon Menschen auf ein einziges Organ zu reduzieren.

Rapunzel324  17.02.2024, 22:49

Dankeschön für den Stern!

Wie geht es euch damit, wie steht ihr zur verpflichtenden Organspende?

persönlich ist es mir gleich - ich selbst habe mich sowieso zur Bereitschaft der Organspende erklärt.

Für Leute, die anders denken, ist es ggf. noch hinnehmbar, soweit es eine widerspruchsmöglichkeit gibt. Die müssen dann eben noch rechtzeitig genug diese nutzen, möchten sie nicht spenden.

schwieriger wird es bei solchen Menschen, die nie artikuliert haben, was sie eigentlich selbst möchten und auch keine Gelegenheit mehr dazu haben (Krankheit, etc.) sich aktuell zum Thema zu äußern, würde es so eintreten, wie von dir geschildert.

Nun gibt es jedoch Überlegungen zur 'verpflichtenden Organspende', wobei jeder mit der Geburt automatisch Organspender ist, wenn er zu Lebzeiten nicht widerspricht.

diese Überlegungen und Diskussionen zur verpflichtenden organspende sind nicht neu sondern gab es in der Vergangenheit schon häufiger.

Ich werde mich mit allen Kräften gegen Organspende wehren. Weil ich nicht der Sündenbock für erschreckendes Politikversagen sein will.

Die Politik müßte bloß beschließen, dass die engste Familie eines Organspenders (z.B. Ehefrau und Kind) 3000 € Übergangshilfe bekommt. Oder wenigstens Bestattungskosten von 3000 €.

Nur wegen dem saudummen Keulenwort "Organhandel" hat keiner Mut und daher werden Organe immer im Mangel sein. Meine Organe sollen daher verrotten.


Skyler0003 
Beitragsersteller
 16.02.2024, 16:16

Organhandel entsteht primär durch Organmangel...

Lowsugar  16.02.2024, 16:17
@Skyler0003

Unsinniges Reden.

Würde man es dem Spender ein KLEIN WENIG attraktiv machen, zu spenden, dann gäbe es keinen Organmangel. ENDE

Skyler0003 
Beitragsersteller
 16.02.2024, 16:20
@Lowsugar

Kein unsinniges Reden, so listet das Council of Europe die Ursachen des zunehmenden Organhandels auf und benennnt darunter Organmangel.

Organmangel, durch die Wirtschaftskrise verstärkte soziale Ungleichheiten, große Unterschiede zwischen den Gesundheitssystemen und die Gier skrupelloser Organhändler haben in den letzten Jahren zu einer Zunahme von „Transplantationstourismus“ und illegalem Handel mit menschlichen Organen geführt.

Quelle: https://rm.coe.int/168071e03f

Lowsugar  16.02.2024, 16:22
@Skyler0003

Mit solchem IRRSINN gebe ich mich nicht weiter ab.

Wenn die Krankenkasse 3000 € Beerdigungskosten übernimmt, ist das KEIN KEIN KEIN KEIN KEIN "Organhandel".

Aber das Elend besteht seit 20 Jahren. Sobald irgendwelche "Anreize" vorgeschlagen werden, steht der halben Republik der Verstand still. Darum sollen ruhig alle leiden.

Hoffentlich ENDE

Skyler0003 
Beitragsersteller
 16.02.2024, 16:24
@Lowsugar

Tatsächlich Ende, jedenfalls von meiner Seite. Dein Kommentar bezieht sich nicht mehr auf meine Frage bzw. meinen Kommentar, sondern diskreditiert sowohl meine Argumentation, als auch jene des Council of Europes als "Irrsinn".

Lowsugar  16.02.2024, 16:27
@Skyler0003

Weil du abgrundtief daneben schreibst, will ich kein Wort mehr hören.

Lies mal im Lexikon, was HANDEL ist. Da gibts Verkäufer und Käufer und eine Angebotskurve und eine Nachfragekurve. Und die kreuzen sich beim Marktpreis. Und je nach Knappheit steigen die Preise.

Indem z.B. dem Organspender die Beerdigung bezahlt wird, sind SÄMTLICHE Handelskriterien nicht erfüllt. Aber wie gesagt: Der halben Republik steht hier der Verstand still, daher wird die Misere ewig weiter gehen E N D E

Skyler0003 
Beitragsersteller
 16.02.2024, 16:33
@Lowsugar

Du schreibst eher daneben als ich...

Ich weiß was Handel ist, nichtsdestotrotz wird Organhandel durch Organmangel ausgelöst, weil Organhandel etwas anderes ist.

Organhandel bedeutet in Deutschland den gewinnorientierten Umgang mit menschlichen Organen unter Verstoß gegen das Transplantationsgesetz (TPG).

Quelle: Wikipedia.

In welcher Form findet bei der klaren, medizinischen Organspende ein solcher Verstoß gegen das TPG statt?

Dass Organspendern nach dem Tod die Beerdigung bezahlt wird, wäre ebenfalls ein guter Anreiz Menschen zur Organspende zu bewegen.

cafibone  26.06.2024, 08:43
@Lowsugar

kostenübernahme nur durch Charité und Ausstellung Körperwelten - ansonsten muss Familie alles bezahlen - selbst Leichen waschen und schminken, Zunähen und Glasaugen reinmachen - sonst geht Abschied am offenen Sarg nicht). Schlimm

Das neue Bestattungsgesetz ist genauso schlimm.

cafibone  26.06.2024, 08:39

Ich bin auch dagegen, außerhalb Familie im Lebend-oder Sterbefall meine Organe herzugeben. Ich habe Organspende und Spende Hornhaut bei Toten mehrfach erlebt: menschenunwürdig und kommerziell (hinterher wird die ausgeschlachtete Leiche an Bestatter der Familie vergeben)

Ist ok, ich kann dann ja einfach wieder sprechen. Besser ist aber ohne, weil man sich dann nicht die Mühe des Widerspruchs machen muss. Ich hasse Menschen und würde nie in meinem Leben noch meine Organe spenden. Soweit kommt es noch. Es gibt bereits zuviel von uns und wenn ich sterbe ist das gut für die Welt, da braucht man keinen anderen wiederbeleben!!!

Wie der Name schon sagt, geht es um OrganSPENDE. Das sollte einen Zwang oder Automatismus von vornherein moralisch wie formal ausschließen. Spenden müssen freiwillig sein und die Entscheidung muss bewusst fallen. Ich wehre mich stark gegen unmoralische Zustände wie in Österreich.

Die Widerspruchslösung ist unmoralisch und verstößt gegen Grundrechte. Ich hoffe, dass sie niemals kommen wird.

Organspende als Pflicht verstößt gegen alles, was Menschenwürde ausmacht. Jeder sollte über seinen eigenen Körper verfügen dürfen, sowohl zu Lebzeiten als auch posthum.

Ich persönlich möchte definitiv nicht ausgeweidet werden, sondern in Würde sterben und bestattet werden. Mit allem, was dazu gehört.

Es wird viel zu viel Wirbel um Organspende gemacht. Es gibt pro Jahr etwa 1 Million Sterbefälle und etwa 1000 Organspender. Also nur jeder Tausendste Verstorbene endet als Organspender -- und zwar, weil quasi nur Unfalltote in Frage kommen.

Organspender werden so gut wie nur Unfalltote, also so schwer meist am Kopf verwundete Personen, dass der Hirntod eintritt, aber die Organe trotzdem noch nutzbar sind. Wir haben etwa 3.000 Verkehrstote pro Jahr, von denen 1.000 Organspender werden. Selbst wenn alle Bürger der Organspende zustimmen würden, könnte man die Spenden nur auf etwa 2.000 pro Jahr steigern, da die anderen Fälle gar nicht in Frage kommen (andere Krankheiten / Körper zu stark verletzt).

Ja, es ist schön, wenn Empfängern von Organspenden geholfen werden kann, aber man muss auch die Würde des Sterbenden beachten und die Anzahl möglicher Organspenden im Vergleich zu Todesfällen sehen. Organspenden sind eine seltene Sache und werden das auch bleiben.


Skyler0003 
Beitragsersteller
 16.02.2024, 16:42

Nein, stopp.

Das sollte einen Zwang oder Automatismus von vornherein moralisch wie formal ausschließen.

In welcher Form wird dir dein Recht auf körperliche Autonomie verwehrt, wenn du jederzeit der Organspende widersprechen kannst?

Die Widerspruchslösung ist unmoralisch und verstößt gegen Grundrechte.

Tut sie nicht.

Organspende als Pflicht verstößt gegen alles, was Menschenwürde ausmacht. Jeder sollte über seinen eigenen Körper verfügen dürfen, sowohl zu Lebzeiten als auch posthum.

Auch diese Aussage ist falsch: mit der Widerspruchslösung kannst du zu Lebzeiten und nach dem Tod klar über deinen Körper bestimmen. Ein Zwang wäre es, dir keine Wahl zu lassen.

Es wird viel zu viel Wirbel um Organspende gemacht.

Das stimmt nicht, es wird viel zu wenig Wirbel um Organspenden gemacht.

Also nur jeder Tausendste Verstorbene endet als Organspender -- und zwar, weil quasi nur Unfalltote in Frage kommen.

Man endet nicht als Organspender und kommt auch 'nicht nur als Unfalltoter in Frage'. Menschen, welche durch Drogenmissbrauch oder am Alter gestorben sind, deren Organe sind tatsächlich nicht mehr wirklich nutzbar, allerdings sterben sehr viele Menschen an chronischen Erkrankungen (SMA) bzw. Krankheiten wie Krebs, wobei viele Organe auch nach dem Tod noch nutzbar sind.

Selbst wenn alle Bürger der Organspende zustimmen würden, könnte man die Spenden nur auf etwa 2.000 pro Jahr steigern, da die anderen Fälle gar nicht in Frage kommen (andere Krankheiten / Körper zu stark verletzt).

Stimmt semi, so besagt die Infostelle für Organspende unter Voraussetzungen für die Organspende:

Nur wenige Erkrankungen schließen eine Organspende nach dem Tod aus - auch gibt es kein Höchstalter, bis zu dem eine Spende möglich ist. Die wichtigsten Voraussetzungen für eine Organspende sind die Zustimmung und dass bei der verstorbenen Person der unumkehrbare Ausfall der gesamten Hirnfunktionen (Hirntod) festgestellt worden ist. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, prüfen Ärztinnen und Ärzte im Einzelfall, ob der Gesundheitszustand eine Organspende zulässt.

Die Würde des Sterbenden würde in der Widerspruchslösung nicht verletzt werden.

Kajjo  16.02.2024, 16:55
@Skyler0003

Hirntod ohne Herzstillstand ist extrem selten. Du verbreitest Halbwahrheiten grenzend an Fehlinformation. Wie ich schon sagte: Mehrheitlich sind es Unfalltote und die wiederum mehrheitlich Verkehrstote.

Krebskranke sterben so gut wie niemals durch Hirntod. Zudem werden Krebskranke nach aktuellen Regeln kategorisch von der Organspende ausgeschlossen. Vielleicht einfach mal schlau machen, bevor man postet...

Auch sämtliche akute Infektionen des Spenders schließen eine Organspende kategorisch aus.

Zu deinen ersten drei Absätzen:

Eine ethische Abhandlung zur Widerspruchslösung vs. Grundgesetz und Würde. Einfach mal die Zusammenfassung ab Seite 43 lesen:

https://repository.publisso.de/resource/frl:4409708-1/data

Da wird alles gut erklärt und zusammengefasst. Dann sollten auch dir die Antworten klar sein.

Skyler0003 
Beitragsersteller
 16.02.2024, 17:19
@Kajjo

Nein, ich verbreite keine Halbwahrheiten. Man ist nicht nur tot, wenn das Herz nicht mehr schlägt, sondern, wenn man Hirntod ist, so benennt die Bundesärztekammer einen Organismus als sicher Tod, wenn der Hirntod eingetreten ist (vgl. dazu Tod: Bundesärztekammer (Achtung: PDF)).

Richtig, Krebskranke sterben nicht durch Hirntod. Wenn sie tot sind, sind sie dennoch Hirntod, denn erst der endgültige Ausfall der Hirnfunktionen ist tot. Also ja, Kajjo: schlau machen, bevor man schreibt. Dass die meisten infektiösen Erkrankungen eine Organspende ausschließen, halte ich für fehlerhaft, so stehen die meisten Krankheiten keiner Organspende im Weg, wie bereits dargelegt.

Ich werde das nun nicht lesen, weil ich für eine Validierung des Dokumentes alles lesen müsste und dazu die Quellen überprüft werden müssten, ganz ehrlich - das schenke ich mir. Stattdessen hier eine Ansicht der Bundesärztekammer (wieder PDF): https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/pdf-Ordner/Stellungnahmen/2019-09-19_BAEK_Stellungnahme_BT-Anhoerung_Widerspruchsloesung.pdf.

Kajjo  16.02.2024, 17:56
@Skyler0003
Man ist nicht nur tot, wenn das Herz nicht mehr schlägt, sondern, wenn man Hirntod ist

Völlig unstrittig. Warum erwähnst du das überhaupt? Lerne mal faires, erwachsenengerechtes Diskutieren!

Richtig, Krebskranke sterben nicht durch Hirntod. Wenn sie tot sind, sind sie dennoch Hirntod

Beides richtig -- aber sie sind keine potentielle Organspender und darum ging es. Noch einmal: Fair bleiben beim Diskutieren!

Dass die meisten infektiösen Erkrankungen eine Organspende ausschließen, halte ich für fehlerhaft

Fakten sind keine Frage der Meinung. Kannst du überall nachlesen. Beachte: "akute Infektionen" war meine Formulierung.

Ich werde das nun nicht lesen

Tja, du verweigerst dich dem Klügerwerden? Ziemlich dumme Entscheidung. Den Bericht hat ein anerkannter Professor geschrieben und ja, man sollte schon alles kritisch sehen, aber nein, man muss nicht jede Aussage "validieren", wenn sie aus glaubhaften Quellen kommt. Generell schon kein schlechter Ansatz, aber als Ausrede für das Nicht-Lesen einfach nur dümmlich.

Die verlinkte Stellungnahme der Ärztekammer ist bekannt und inhaltslos. Keine Argumente, sondern eben nur deren Forderung.

Skyler0003 
Beitragsersteller
 16.02.2024, 18:42
@Kajjo

Was war daran unfair oder infantil? Es ist ein völlig klarer Fakt - ich erwähne das, weil du darauf den Fehlschluss aufgebaut hast, ich würde Fehlinformationen verbreiten.

Was den Faktor mit Krebskranken angeht: zu meinem Entsetzen hattest du recht, dass bei Krebs keine Organentnahme stattfindet, allerdings (neben HIV/AIDS):

Bei allen anderen Erkrankungen entscheiden die Ärzte nach den erhobenen Befunden, ob eine Organspende infrage kommt.

Das sagt das Bundesgesundheitsministerium: Fragen und Antworten zum Thema Organspende https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/organspende/faqs, was die Bundesärztekammer bestätigt und deine Aussage

Organspender werden so gut wie nur Unfalltote, also so schwer meist am Kopf verwundete Personen, dass der Hirntod eintritt, aber die Organe trotzdem noch nutzbar sind.

hinfällig macht.

Die Aussage "akute Infektion" ist sehr vielfältig, im Deutschen Ärzteblatt steht folgendes:

Beispielsweise ist eine Organentnahme bei einer bakteriellen Infektion dann möglich, wenn die nachgewiesenen Erreger laut Antibiogramm nicht multiresistent sind, die Infektion adäquat behandelt wurde und nach klinischen sowie laborchemischen Kriterien als beherrscht gilt oder im Abklingen begriffen ist. Auch isolierte Pilzinfektionen, zum Beispiel im Tracheobronchialsystem, schließen die Spende viszeraler Organe nicht aus.
Demgegenüber gehören zu den absoluten Kontraindikationen für eine Organspende die therapieresistente Sepsis, eine immunologisch aktive Systemerkrankung, eine HIV-Infektion, Krebserkrankungen, deren Behandlung nicht mindestens zwei Jahre zurückliegt, sowie Metastasen und aktueller Drogen- oder Alkoholmissbrauch.

Aber um den Bezug zur Frage wiederherzustellen, wonach diese Diskussion übrigens obsolet ist: jedes Spenderorgan wird streng geprüft und nicht nach Lust und Laune entnommen, demnach würde sich nichts daran ändern, dass nur nutzbare Organe genutzt würden, selbst wenn man mit Widerspruch einer Organspende entgeht. Das Prinzip ist dabei selbiges wie bei der Zustimmung.

Tja, du verweigerst dich dem Klügerwerden?

Nein, eben nicht. Ich liefere dir eine ausführliche Begründung, wieso ich das nicht tat bzw. nicht in die Diskussion einbringe. Was an diesem Teil hast du denn nicht verstanden?

Den Bericht hat ein anerkannter Professor geschrieben und ja, man sollte schon alles kritisch sehen, aber nein, man muss nicht jede Aussage "validieren", wenn sie aus glaubhaften Quellen kommt.

Den Bericht hat Franziska Kelle geschrieben, leider finde ich online nichts von ihr (auf die Schnelle), demnach habe ich dazu keine Daten. Des Weiteren habe ich übrigens Artikel renommierter Gesellschaften (Ärztekammer) und Zeitschriften (Deutsches Ärzteblatt) gepostet, wogegen sich deine Schreiben nicht gerichtet haben, demnach gilt auch für dich die Frage:

Tja, du verweigerst dich dem Klügerwerden?

Was den fortlaufenden Kommentar betrifft:

Generell schon kein schlechter Ansatz, aber als Ausrede für das Nicht-Lesen einfach nur dümmlich.

Ich komme ursprünglich aus der Biologie, bin aber zur Meteorologie gewechselt. Da ist das Validieren der Quellen nahezu unumgänglich, und nicht nur "kein schlechter Ansatz", sondern natur- und geowissenschaftliche Grundlage. Auch in diesem Falle, wenngleich es eher eine Meinungsfrage ist - zudem würde es nichts an der Basis der Diskussion ändern, zum einen verstehe ich zu wenig von Jura, als dass ich wüsste, wann die Würde im 'sensiblen Bereich' verletzt würde, zum anderen - auch in anderen Ländern gilt "die Würde des Menschen ist unantastbar": wieso kann es bei denen eine Widerspruchslösung geben? Ein Beispiel ist unser Nachbar Österreich.

Postkutsche270  02.04.2024, 00:45
@Skyler0003

Es gibt auch Leute die können überhaupt nicht widersprechen weil sie geisteskrank und möchten vielleicht auch keine Organe abgeben und nun?

Du widersprichst dich also selber.

Skyler0003 
Beitragsersteller
 02.04.2024, 07:12
@Postkutsche270

Nein, tu ich nicht. Menschen, die geisteskrank sind, haben Betreuer, die die Entscheidung vermitteln können.

verreisterNutzer  04.04.2024, 01:36
@Skyler0003

Die Betreuer entscheiden wahrscheinlich nicht in deren sinne. Machen sie ja auch meist nicht in Bezug auf Neuroleptika.

Skyler0003 
Beitragsersteller
 04.04.2024, 07:03
@verreisterNutzer

SMA ist eine Krankheit, wobei Motoneuronen nicht richtig funktionieren. Bezüglich der Betreuer: sie vermitteln nur die Entscheidung. Die Entscheidung auf Neuroleptika fällt ein Arzt.

Skyler0003 
Beitragsersteller
 04.04.2024, 10:25
@verreisterNutzer

Das passiert in den allerseltensten Fällen. Diese Ausrede trifft nicht auf die Allgemeinheit zu.