Glaubt ihr an die Evolution?

Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen

Ja, ich glaube an die Evolutionstheorie, weil... 54%
Nein, ich glaube nicht an die Evolutionstheorie, weil... 25%
Andere: 14%
Ich bin zwiegespalten, weil... 7%

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja, ich glaube an die Evolutionstheorie, weil...

Mit Glauben hat das nichts zu tun. Evolution ist ein zweifelsfrei belegter Fakt. Ausnahmslos alle Beobachtungen in der Natur stehen im Einklang mit der Evolutionstheorie. Sie ist schlüssig und plausibel und es gibt schlicht und ergreifend kein alternatives Erklärungskonzept zu ihr, das einer wissenschaftlichen Überprüfung standhielte. Wir haben all die vielen Fossilien, die weltweit in Naturkundemuseen ausgestellt sind und in naturhistorischen Sammlungen lagern. Wir haben die modernen DNA-Vergleiche, wir haben Brückenformen und lebende Fossilien wie die Monotremata, wir haben ein System der angestuften Ähnlichkeit, wir haben Rudimente und Atavismen, wir haben über Jahrzehnte dokumentierte Daten aus dem Freiland, welche die Veränderlichkeit eindeutig dokumentieren, wir haben Beispiele für Haeckels Rekapitulationsregel wie die Metamorphose der Amphibien, wir haben morphologische Stufenreihen, wir haben grundlegende Übereinstimmungen wie die Universalität des genetischen Codes, die eine gemeinsame Abstammung der Lebeweisen zwingend nahelegen, wir haben langjährig geführte Laborversuche wie etwa das Long Term Evolution Experiment, wir haben Befunde aus der Cytologie, ... Die Beweislast ist so erdrückend, dass niemand,der auch nur eine eonzelne funktionierende Hirnzelle besitzt, die Evolutionstheorie ernsthaft in Zweifel ziehen kann.

Der Kreationismus ist wissenschaftlich nicht haltbar. Wenngleich die Kreationisten gern einen anderen Anschein erwecken wollen, entbehrt er jeder wissenschaftlichen Grundlage. Gleichzeitig werden die Kreationisten nicht müde, die immer gleichen Einwände zu erheben, welche angeblich gegen die Evolutionstheorie sprächen, die sie schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts herunterleihern und die schon damals widerlegt worden waren. Was ihnen klar sein müsste, wenn auch nur einer von ihnen Darwins Buch Über die Entstehung der Arten wirklich gelesen hätte. Denn schon Darwin hat darin mögliche Einwände gegen seine Theorie erörtert und entkräftet. Den Kreationisten fällt einfach nichts Neues ein.

Das zeigt doch schon, wie verbohrt und völlig blind die Kreationisten sind. In ihrer Ideologie sind sie dermaßen gefangen, dass sie sich jeder vernünftigen Diskussion vollkommen entziehen. Die zwingenden Beweise für die Evolution sind da, aber die Kreationisten ignorieren sie, weil sie sie nicht sehen wollen. Ein eindrucksvolles und für jeden rational denkenden Menschen gleichzeitig erschreckendes Beispiel dafür findet sich in Die Schöpfungslüge des britischen Verhaltensforschers und Evolutionsbiologen Richard Dawkins. Er beschreibt darin ein Gespräch mit der Amerikanerin Wendy Wright aus dem Jahr 2008, das er anlässlich einer Fernsehsendung über Darwin mit ihr führte. Eine Abschrift findest du hier.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
Skyler0003 
Fragesteller
 14.03.2024, 10:33

Danke für deine Antwort! Kannst du das Buch Dawkins empfehlen?

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Darwinist  14.03.2024, 11:34
@Skyler0003

Ja, unbedingt! Es ist zwar schon etwas länger her, dass ich es gelesen habe, aber es ist hervorragend geschrieben. Auch fûr Laien ist es gut verständlich, außerdem ist es schön bebildert.

Ich empfehle außerdem Atheismus für Anfänger, ebenfalls von Dawkins und speziell für ein jugendliches Publikum geschrieben, aber auch für Erwachsene sehr unterhaltsam. Darin geht Dawkins noch detaillierter darauf ein, warum die Bibel als seriöse Quelle nichts taugen kann und weshalb der biblische Schöpfungsmythos sich so nicht angespielt haben kann.

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Skyler0003 
Fragesteller
 14.03.2024, 20:30
@Darwinist

Danke! Hat Herr Dawkin noch weitere Auszüge aus Interviews in dem Gespräch mit Frau Wright oder anderen Leugnern? Es war ziemlich amüsant zu lesen, was BelfastChild zitierte.

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Darwinist  15.03.2024, 09:20
@Skyler0003

So genau erinnere ich mich daran nicht mehr. Es ist schon gut zehn Jahre her, dass ich es gelesen habe.

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Ja, ich glaube an die Evolutionstheorie, weil...

Hallo,

meine Religion sieht die Entstehung der Menschheit natürlich etwas anders, doch dies ist eben auch Glaube und dieser ist viele hundert Jahre alt.

Die Evolutionstheorie ist mittlerweile meines Erachtens zum Teil mit Fakten belegt worden und für mich einfach die rein logischere Variante.

Da gibt es nichts zu Glauben. Die Evolutionstheorie ist bewiesen. Es gibt keine andere wissenschaftliche Theorie, die ebenso gut bewiesen wurde.

Green8300  14.03.2024, 08:58

vollumfänglich bewiesen ist sie nicht...sie hat Schwächen und kann nicht alle Mechanismen erklären...

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Fuchssprung  14.03.2024, 09:00
@Green8300

Sie kann nicht erklären, warum einige Menschen lieber Ketchup als Pesto auf ihre Nudeln machen. Alles andere kann sie schon erklären.

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Andere:

Ich finde "glauben" immer ein merkwürdiger Begriff in Bezug auf wissenschaftliche Theorien.

Die Evolutionstheorie legt schlüssig dar, wie aus Aminosäuren und DNA-Fetzen Lebewesen entstehen konnten, die sich zunehmend differenzierten und ganz unterschiedliche Formen ausbildeten.

Da wir mit der Zucht auch "Anschauungsmaterial" haben, dass man mit gezielter Einflussnahme auf die Selektion sehr schnell neuartige Lebewesen heranziehen kann, bekommt die Evolutionstheorie zusätzlich Gewicht.

Jedoch muss man bedenken, dass Wissenschaft keine ewigen Erkenntnisse hevorbringt, sondern immer nur Theorien und Hypothesen, die sich bis auf Weiteres als konsistent erweisen.

Diese haben aber nur solange Bestand, wie es keine besseren Hypothesen gibt. Ein plastisches Beispiel ist Newtons Physikgesetze. Diese erklären die Realität ausreichend gut, reichen aber nicht aus, um etwa die Bewegung von Merkur zu erklären. Dazu braucht man dann Einsteins Relativitätstheorie, die erst hunderte von Jahren später entstand.

Die Evolutionstheorie hat meines Erachtens Schwächen, wenn es darum geht, wie sich Lebewesen entwickeln konnten, bei denen nicht ein einzelnes Merkmal zu einem Überlebenserfolg führen konnte, sondern wo mehrere Merkmale zwingend zusammenspielen mussten, um einen Effekt zu haben. Als Beispiel fallen mir da die fleischfressenden Pflanzen ein.

Nein, ich glaube nicht an die Evolutionstheorie, weil...

...weil ich nicht (nur) an sie "glauben" muss. Ich verstehe und akzeptiere sie. 😘