Bi

Bisexualität kommt häufiger vor als Homosexualität. Die Gruppe Bi+ (also neben den "klassischen" Bisexuellen z. B. auch pan-, poly- und omnisexuelle Menschen, die ihre Sexualität ähnlich oder sogar gleich wie Bisexuelle definieren) ist die größte Untergruppe innerhalb der LGBTQ Community. Gleichzeitig ist es aber auch die am wenigsten sichtbare Gruppe der queeren Gemeinschaft. Bisexuelle outen sich Laut dem Bi Report 2020 der Organisation Stonewall in Großbritannien nur halb so häufig wie Homosexuelle. 80 % der Bisexuellen verheimlichen demnach ihre Sexualität selbst vor ihrer Familie und 64 % vor ihren Freunden. Ein ähnliches Bild zeichnet eine Studie von 2019 des Pew Research Center in den USA: demnach waren 74 % der Bisexuellen ungeoutet, während es unter den Lesben nur 29 und unter den Schwulen sogar nur 23 % waren.

Wie groß der Anteil der Bisexuellen konkret ist, lässt sich schwer feststellen, weil jede:r den Begriff "bi" auch unterschiedlich definiert. Für manche gehört zum "richtigen" Bi-Sein etwa dazu, sich auch in eine gleichgeschlechtliche Person verlieben zu können, für andere reicht es schon, wenn eine Person verschiedene Geschlechter sexuell anziehend finden kann. So könnten dann also zwei Personen, die im Grunde genommen gleich lieben und fühlen, sich ein ganz unterschiedliches Label verpassen. Nehmen wir z. B. mal an, zwei Mädchen würden sich nur in Jungen verlieben, hätten aber hin und wieder auch mal Sex mit einem anderen Mädchen, dann könnte die eine von ihnen sich als bi identifizieren, während die andere sich als heteroflexibel identifiziert.

Außerdem ist die sexuelle Orientierung ein Spektrum, dem die klassische Einteilung in die Kategorien hetero, bi und homo gar nicht gerecht werden kann. Die Frage, wie Menschen ihre sexuelle Orientierung selbst sehen, hängt daher auch stark ab von der Menge an Auswahl- oder Differenzierungsmöglichkeiten ab. Es macht also einen Unterschied, ob ein Mensch sich beispielsweise als hetero, homo oder bi einirdnen soll oder beispielsweise auf der differenzierten Kinsey-Skala, die die sexuelle Orientierung zwischen 0 und einordnet:

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In repräsentativen Umfragen aus den USA, Israel und Deutschland gaben jeweils mindestens ein Drittel der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren an, dass sie nicht ausschließlich hetero- bzw. homosexuell waren, verordneten sich also auf der Kinsey-Skala zwischen 1 und 5, d. h. im "bisexuellen Spektrum". In Großbritannien ordneten sich sogar 48 % im bisexuellen Spektrum ein, mehr Personen als sich als exklusiv heterosexuell (44 %) bezeichneten. Nicht jede:r, der sich im bisexuellen Spektrum verordnet, nutzt jedoch für sich auch die Eigenbezeichnung "bi". In derselben britischen Umfrage beispielsweise bezeichneten sich nur 16 % der jungen Erwachsenen als "bi", während 75 % sich als "hetero" bezeichneten. Deutlich wird der Unterschied auch an einer Studie aus der Schweiz, wie folgende Graphik verdeutlicht:

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Andere Studien versuchen, die sexuelle Orientierung nicht durch Umfragen zu ermitteln, sondern objektiv zu messen. Eine kontrovers diskutierte Studie dazu erschien 2016 im Journal of Personality and Social Psychology (Rieger et al. 2016). Die Forscher maßen von hetero-, bi- und homosexuellen Probandinnen die sexuelle Erregung beim Betrachten von Frauen- und Männerdarstellungen durch Bestimmung ihrer Pupillenweite. Bei Erregung weitet sich nämlich die Pupille und weil die Muskeln der Iris durch das vegetative Nervensystem gesteuert werden, lässt sich diese nicht willentlich beeinflussen. Dabei stellten sie fest, dass zwischen den Frauen, die sich als heterosexuell einschätzten und den bisexuellen Frauen kein Unterschied feststellbar war, beide Gruppen reagierten sowohl auf die Darstellungen von Frauen als auch auf die von Männern. Lediglich die lesbischen Frauen reagierten nur auf weibliche Darstellungen. "Wenn es darum geht, was sie antörnt, sind Frauen entweder bisexuell oder lesbisch, aber selten hetero", schrieb die Universität Essex, an der der Hauptautor der Studie Gerulf Rieger forscht, in einer Online-Pressemeldung. Eine andere Studie untersuchte die Muster der Gehirnaktivität lesbischer, heterosexueller und bisexueller Frauen mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRI) und konnte ebenfalls bestätigen, dass zwischen hetero- und bisexuellen Frauen kein signifikanter Unterschied bestand (Safron et al. 2018). Auch Studien an männlichen Probanden wurden durchgeführt, um ihre sexuelle Orientierung zu messen - maßgeblich mit dem Ziel zu "beweisen", dass Bisexualität existiert (z. B. Safron et al. 2017, Jabbour et al. 2020). Versuche die sexuelle Orientierung zu "messen" werden allerdings auch scharf kritisiert mit dem Argument, dass sexuelle Orientierung als eine Identität nicht physiologisch gemessen werden könne (Engelberg, Lawton & Shaw 2021).

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In größeren Städten gibt es häufig Treffs und Stammtische für queere Jugendliche. Ob es so etwas in deiner Nähe gibt, finedst du recht leicht heraus, wenn du mal die Google-Suche bemühst. Auf der Homepage des Bisexuellen Netzwerks unter bine.net findest du auch eine aktuelle Übersicht über Bi-Gruppen in deiner Region.

Außerdem bieten sich CSDs und Pride Parades als Kennenlernmöglichkeiten an. Vielleicht findet da ja diesen Monat noch was in deiner Nähe statt.

Bestimmt bist du in deinem Freundeskreis auch nicht das einzige bisexuelle Mädchen. Über ein Drittel der Jugendlichen identifiziert sich heutzutage nicht als ausschließlich hetero- bzw. homosexuell. Die Chancen, dass es in deiner Schule noch andere bisexuelle Mädchen und Jungen gibt, stehen also gar nicht so schlecht. Hör dich doch mal um, vielleicht gibt es ja ein Mädchen, dass dich interessant findet und du weißt es noch gar nicht.

Ansonsten gibt es natürlich auch noch die Möglichkeit, online Kontakte zu knüpfen.

Wenn du irgendwo im Urlaub oder beim Campen bist und dir ein Mädchen gefällt, flirte sie doch einfach mal an. Was soll schon passieren? Im schlimmsten Fall kriegst du einen Korb, aber das ist ja egal, da du das Mädchen nach dem Camping ja nicht mehr wieder sehen musst. So ein unverbindlicher Urlaubsflirt fällt dir bestimmt leichter als in deiner gewohnten Umgebung.

Und sonst kann ich dir nur den Tipp geben: sei einfach offen für alles und beschränke dich nicht selbst. Wenn dir ein Junge gefällt, dann kannst du trotzdem mit ihm flirten und solltest nicht "verzichten", bloß weil du aktuell eher ein Mädchen suchst. Eine Bekannte von mir steht auch mehr auf Frauen, ist aber seit Jahren glücklich mit ihrem Freund. Und ein anderer Bekannter von mir hat jahrelang nur Hetero-Beziehungen gesucht und ist jetzt seit Kurzem in seiner ersten gleichgeschlechtlichen Beziehung mit einem Mann. ;-) Also was ich sagen will: sei einfach offen für Menschen, nicht für Geschlechter.

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Das Gesamtbild sollte einfach passen. Wenn man starke Behaarung hat, gibt es für mich eigentlich nur zwei in sich stimmige Möglichkeiten: entweder komplett alles rasieren, also auch die Beine komplett, aber das möchtest du ja nicht mehr, oder den Intimbereich nicht komplett rasieren, sondern nur kurz trimmen. Alles andere sieht eher seltsam aus, finde ich. Ich persönlich mag Körperbehaarung nicht, deshalb finde ich es tatsächlich am schönsten mit rasierten Beinen. Aber die Geschmäcker sind ja verschieden und es muss am Ende dir gefallen.

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Trockengräben könnten von vielen Tieren tatsächlich recht einfach überwunden werden. Die Tiere machen das nicht, weil es für sie keinen Grund gibt. Das Gehege ist "ihr" Revier, in dem sie alles haben, was sie brauchen und in dem sie sich sicher fühlen. Nimm eine Gazelle als Beispiel. In der Natur würdest du diesen Tieren niemals so nahe kommen können wie im Zoo, weil sie teils sehr große Fluchtdistanzen haben. Im Zoogehege sind die Tiere an die Besucher gewöhnt und wissen, dass sie in ihrem Gehege sicher sind. Außerhalb ihres Geheges wäre das schon wieder ganz anders.

Im Grunde genommen dienen viele Barrieren im Zoo eher dem Zweck, dass nicht Besucher rüber ins Gehege zu den Tieren klettern.

Bei potentiell gefährlichen Tieren müssen die Anlagen natürlich aber so umgrenzt werden, dass die Tiere nicht aus ihrem Gehege können.

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Eine Theorie ist in der Wissenschaft ein beschreibendes bzw. erklärendes Modell, das hinreichend belegt ist und somit als "wahr" angesehen werden kann.

Wissenschaftliche Theorien, die historische Prozesse nachzeichnen, und das tut die Evolutionstheorie, können nicht bewiesen werden. Ein Beweis kann nur in der Mathematik geführt werden. Bei wissenschaftlichen Theorien spricht man stattdessen von Belegen. Ein Beleg ist aber nicht unbedingt schlechter als ein Beweis, weshalb aus dem Umstand, dass die Evolutionstheorie (ET) sich nicht beweisen lässt, nicht folgt, dass die ET keine Tatsache wäre. Beweise und Belege werden lediglich auf unterschiedliche Weise erhoben, können aber genauso gewichtig sein, ähnlich wie vor Gericht eine Zeugenaussage genauso sicher zu einer Verurteilung führen kann wie Indizienbeweise das können. Außerdem sind mathematische Beweise auch von Axiomen abhängig, also von zuvor als Tatsache angenommenen Bedingungen, die nicht geprüft wurden.

Eine Theorie im wissenschaftlichen Sinn hat zwei wesentliche Eigenschaften. Die erste ist ihre Falsifizierbarkeit. Das heißt, dass eine Theorie stets so formuliert sein muss, dass es grundsätzlich möglich sein muss, sie widerlegen zu können. Das klingt erst mal paradox, schließlich will man eine Theorie ja eigentlich bestätigen. Aber erst durch die Eigenschaft der Falsifizierbarkeit können wir eine Theorie überhaupt erst mit den Methoden der Wissenschaft testen. Das Konzept des Intelligent Design (ID) etwa ist nicht falsifizierbar. Wir können mit den Methoden der Wissenschaft die Existenz eines "intelligenten Schöpfers" nicht be- oder widerlegen, dessen Annahme beruht einzig auf dem Glauben daran, weshalb das ID keine Theorie im wissenschaftlichen Sinn und somit auch keine Alternative zur ET ist. Die ET ist falsifizierbar. Es ist grundsätzlich möglich, sie zu widerlegen, vorausgesetzt natürlich, dass diese Belege wirklich existierten. Wenn man beispielsweise ein menschliches Fossil in einer Gesteinsschicht fände, in der es der ET zufolge eigentlich noch keine Menschen gegeben haben kann, wäre das ein Beleg, der die ET falsifizierte (es sei denn natürlich, man fände eine plausible Erklärung dafür). Bisher hat man in über 160 Jahren Erforschungsgeschichte jedoch nicht einen einzigen Beleg gefunden, der der ET widerspräche. Außnahmslos alle Belege stehen mit ihr im Einklang.

Zweitens ermöglicht eine Theorie Prognosen. Unsere Wettermodelle beispielsweise sind auch nichts anderes als wissenschaftliche Theorien, die mit beobachteten Daten gefüttert werden und uns sagen, wie das Wetter werden könnte. Prognosen müssen nicht in jedem Fall eintreffen, aber je präziser das Modell ist, umso zuverlässiger wird natürlich auch die Prognose. Der Wetterbericht für den kommenden Tag etwa ist sehr genau und trifft fast immer zu, während wir für das Wetter in sieben Tagen mit größeren Abweichungen rechnen müssen. Auch die ET erlaubt uns, Vorhersagen zu treffen. Das bekannteste Beispiel lieferte Darwin höchstselbst. Darwin war ja auch ein versierter Botaniker (er war u. a. der erste, der eine Abhandlung über fleischfressende Pflanzen schrieb) und untersuchte auch Orchideen, darunter auch den Stern von Madagaskar (Angraecum sesquipedale). Die Blüte dieser Orchidee besitzt einen langen Sporn, an dessen Ende sich der Nektarvorrat befindet. Darwin prognostizierte, es müsse einen Bestäuber geben, eine Nachtfalterart, dessen Rüssel lang genug ist, um den Nektar am Ende des Sporns zu erreichen. Erst Jahre nach Darwins Tod wurde der Bestäuber wirklich gefunden und Xanthopan morganii praedicta getauft (praedicta heißt so viel wie "wurde vorausgesagt"). Allerdings nahm Darwin an, es hätte sich dabei um einen co-evolutiven Prozess gehandelt, also eine wechselseitige Anpassung zwischen Bestäuber und Pflanze. Inzwischen nimmt man eher an, dass es eher das Resultat eines Bestäuberwechsels (pollinator shift) ist - die Pflanze hat sich einseitig an den langen Rüssel des Bestäubers angepasst. Der lange Rüssel entstand vermutlich schon vorher als Anpassung an Fressfeinde wie z. B. Spinnen, die sich gern in Blüten verstecken, durch den langen Rüssel gelangte der Falter außerhalb der "Sprungweite" seiner Fressfeinde.

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Es sind nur Haare. Du wirst sicher auch mal zwei Wochen damit leben können, die Haare sprießen zu lassen. Wenn wir auf Klassenfahrt gingen, habe ich mich davor noch mal gründlich rasiert und erst dann wieder, wenn wir wieder zurück waren.

Wenn du dich trotzdem rasieren möchtest, dann wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als einen ruhigen Moment dafür abzupassen. Du bist doch sicher nicht die Einzige in eurem Zeltlager, die im Intimbereich rasiert ist. Wie machen das denn die anderen? Frag doch einfach mal. Vielleicht könntest du, wenn du dich rasieren willst, auch einfach mal eine Freundin bitten, so lange vor der Tür zu warten, damit niemand rein kommt und dich stört. Ihr könntet euch ja dann quasi abwechseln mit "Wacheschieben".

Ansonsten fiele mir noch ein, eine langfristigere Enthaarungsmethode zu wählen. Mit Waxing solltest du zwei Wochen lang haarlos sein. Lass es aber in einem Studio machen, zu Hause kriegt man das meist nie so gut hin. Schmerzfrei ist Waxing jedoch nicht.

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Der Wolf ist in Deutschland streng geschützt und darf nicht geschossen werden. Nur vereinzelt dürfen "Problemwölfe" geschossen werden, wenn die zuständige Naturschutzbehörde, meist das jeweilige Umweltministerium des Bundeslandes, eine Ausnahmegenehmigung erteilt hat, so wie jüngst beispielsweise auf Sylt geschehen, wo es aber um einen Goldschakal ging.

Trotzdem kommt es leider immer wieder vor, dasd Jäger sich nicht daran halten und Wölfe abschießen. Oft reden sich sich dann damit heraus, sie hätten den Wolf mit einem streunenden Haushund verwechselt und meist kommen sie leider mit dieser Ausrede ungeschoren davon. Die allermeisten Jägerinnen und Jäger halten sich natürlich an die geltenden Naturschutzgesetze. Schwarze Schafe gibt es aber eben leider immer wieder.

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Also zunächst mal, das heißt nicht "ausgestopft", sondern "präpariert". ;-)

Tierpräparate von geschützten Tieren dürfen Präparatoren nur anfertigen, wenn das Präparat in eine öffentliche Schausammlung kommt. Für Privatpersonen dürfen solche Sachen gar nicht mehr angefertigt werden.

Ich würde dir deshalb tatsächlich empfehlen, ein Requisit zu nutzen und keine echte Schlange. Es gibt Firmen, die Lehrmodelle in Lebensgröße für den Biologieunterricht oder zoologische Lehreinrichtungen herstellen, z. B. die Firma Somso. Die haben u. a. auch mehrere Modelle der Äskulapnatter im Angebot. Ob das deinen Bedürfnissen entspricht weiß ich nicht, aber schau doch mal auf deren Homepage rein:

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Rechtlich ist es nicht zulässig, Eier von geschützten Tieren mit zu nehmen. Auch dann nicht, wenn du vorhast, die Tiere anschließend wieder auszusetzen. Auch das wäre verboten. Klar, wo kein Kläger, da kein Richter. Rein formell begehst du aber eine Straftat.

Es gibt aber auch ganz rationale Gründe, weshalb man solche Sachen, wenn überhaupt, dann nur den ausgewiesenen Expert:innen überlassen sollte. Du weißt ja, wie @PatchrinT schon schrieb, gar nicht, um welche Eidechsrnart es sich genau gehandelt hat. Also kennst du die genauen Brutparameter gar nicht. Die technischen Geräte (Inkubator) hast du bestimmt auch nicht. Vor allem aber, wo willst du die Tiere denn dann auswildern, falls es dir wider Erwarten gelingen sollte? Dort, wo jetzt die Baustelle ist, ist der natürliche Lebensraum ja verschwunden und Umsiedlungen sind immer problematisch. Setzt du die Tierr einfach irgendwo aus, wo geeignete Lebensbedingungen herrschen, ist das Habitat höchstwahrscheinlich schon besetzt von "alteingesessenen" Eidechsen, die die Neuankömmlinge sofort vertreiben oder töten. Im schlimmsten Fall haben die Tiere, die du aussetzt, eine Krankheit und infizieren die anderen Tiere damit. Es gibt gute Gründe dafür, weshalb man Tiere nicht einfach aussetzen darf.

So traurig es klingen mag, aber es überleben in der Natur eben nicht alle Gelege. Das ist der Lauf der Dinge. Du meinst es gut und das finde ich toll, aber gut gemeint ist halt eben selten gut gemacht.

Mein Tipp: bring die Eier doch zu einem Tierarzt in der Nähe. Der kennt bestimmt die Adresse einer Wildtieraufzuchtstation in der Nähe oder von erfahrenen Herpetologen. Damit hilfst du mehr als durch einen ungewissen Selbstversuch.

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Das kann man gar nicht so sagen, weil in Wirklichkeit im Körper aerobe und anaerobe Stoffwechselprozesse parallel nebeneinander ablaufen. Dein Körper führt also immer sowohl aerobe als auch anaerobe Stoffwechselreaktionen durch. Die prozentuale Gewichtung, also vereinfacht gesagt was davon überwiegt, hängt von der Dauer und der Stärke der Belastung ab und damit der Fähigkeit wie gut der Körper Sauerstoff bereitstellen kann.

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Die Evolutionstheorie selbst ist nicht der Beweis, sie ist einfach nur das Modell, das die Entstehung und Veränderlichkeit der Arten beschreibt und erklärt und welches es selbst zu beweisen gilt. Streng genommen wird eine wissenschaftliche Theorie auch nicht bewiesen (Beweise werden nur in der Mathematik geführt), sondern belegt. Das hat man durch unzählige Beobachtungen in der Natur, Labor- und Freilandexperimente, molekulatbiologische Abgleiche, morphologische Vergleiche usw. ganz gründlich getan, sodass wir die Evolutionstheorie heute als zweifelsfrei belegt ansehen können. Dass Evolution stattfindet, ist eine Tatsache genauso wie es eine Tatsache ist, dass Gravitation Dinge anzieht, der Papst katholisch und der Messwein alkoholisch ist.

Die Entstehung des Lebens selbst wird durch die Evolutionstheorie an sich gar nicht erklärt, obwohl es natürlich auch Evolutionsbiologen gibt, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Die Theorie, welche den Ursprung des Lebens erklärt, nennt sich Abiogenese oder chemische Evolution. Die Wissenschaft ist sich heute weitgehend darin einig, dass das Leben durch Abiogenese auf der Erde entstanden ist. Als wahrscheinlichster Entstehungsort für das Leben gelten Hydrothermalquellen im Urozean. Einige Wissenschaftler glauben, dass das Leben außerhalb unserer Erde entstand und z. B. eingefroren im Eis eines Kometen auf die Erde gelangte, was als Panspermie-Hypothese bekannt ist. Die meisten lehnen die Panspermie-Hypothese aber ab und selbst wenn wir sie als möglich erachten, würde sie ja nur den Entstehungsort an eine andere Stelle des Universums verschieben, aber nicht das eigentlich Wichtige erklären, nämlich das "Wie?".

Die Frage wie das Leben entstand ist viel interessanter als dad "Wo?" und sie ist bis heute auch nicht vollständig gelöst. Tatsächlich werden wir diese Frage wohl auch nie abschließend klären, weil das Ereignis in der Vergangenheit liegt und wir es nicht mehr direkt beobachten können. Wir müssten für den endgültigen Beweis streng genommen eine Zeitmaschine bauen, was wohl aber nach den Gesetzen der Physik nicht möglich ist. Was wir aber machen können, ist Experimente zu entwickeln, um zu zeigen, wie die Abiogenese abgelaufen sein könnte. In groben Zügen wissen wir bereits, wie es sich wohl abgespielt hat. Sehr wahrschwinlich entstanden die ersten organischen Moleküle, also die Bausteine des Lebens, und die ersten primitiven Vorformen des Lebens, sog. Protozellen, oberflächengebunden an schwefelhaltigem Gestein, das ist thermodynamisch günstiger als die Annahme, das Leben wäre frei schwimmend in einer "Ursuppe" entstanden. Wahrscheinlich boten poröse Gesteine die besten Voraussetzungen dafür. Porös bedeutet nämlich zum einen, dass die Oberfläche sehr groß ist, auf der Biomoleküle entstehen können. So ist z. B. bekannt, dass sich in solch porösem Gestein große Mengen an Nukleinsäuren samneln können, also die Moleküle, die unsere Erbinformation speichern - die RNA und die DNA. Zum anderen wären die ersten Lebewesen in den "Gesteinsbläschen" auch gut vor äußeren Einflüssen geschützt gewesen. Auch das ist wichtig, denn es wäre ja ungünstig, wenn die organischen Moleküle, die sich gebildet haben, gleich wieder zerstört würden.

Recht klar ist außerdem, dass die ersten Lebewesen wohl noch nicht auf DNA basierten. Zuvor nutzten sie RNA als Träger der Erbinformation (RNA-Welt), möglicherweise davor sogar eine noch einfachere Form. Gegenüber der DNA hat RNA den Vorteil, dass sie Information nicht nur abspeichern, sondern auch vervielfältigen kann, indem sie sich selbst kopiert, man nennt diese Form der Replikation auch Autokatalyse. Belege für die RNA-Welt finden wir heute noch in allen Lebewesen, z. B. in Form der Ribozyme, also katalytisch aktive RNAs. Das bedeutenste davon ist das Ribosom. Und auch der Umstand, dass die Erbinformation erst von der DNA in eine mRNA umgeschrieben werden musst, deutet darauf hin, dasses eine RNA-Welt gegeben haben muss. Erst später nutzte das Leben dann die DNA zum Abspeichern der Erbinformation. DNA als doppelsträngiges Molekül ist gegenüber unbeabsichtigten Veränderungen stabiler als die RNA.

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In Korallenriffen sind viele Tiere, Fische wie Wirbellose, bunt gefärbt. Das hat unterschiedliche Gründe. Einer ist, man mag es kaum glauben, Tarnung. Was man nämlich bedenken muss: Wasser ist ein Lichtfilter. Was für uns so bunt aussieht, ist es im Korallenriff gar nicht, es wird nur bunt, wenn der Taucher es mit einer Lampe anstrahlt. Als erstes werden die roten Lichtstrahlen geschluckt, mit zunehmender Tiefe dann auch nach und nach die kurzwelligeren Lichtstrahlen, zuletzt blau. Was für uns an der Oberfläche rot aussieht, ist im Riff in Wirklichkeit grau und nahezu komplett unsichtbar.

Die Muster, die viele Tiere tragen, dienen der Erkennung von Artgenossen. So kann man potentielle Fortpflanzungspartner leichter identifizieren. Polarisierende Farben werden von Fangschreckenkrebsen auch zur Kommunikation eingesetzt.

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Pflanzen kommunizieren über chemische Signalmoleküle. Das Pflanzenhormon (Phytohormon) Ethen (auch Ethylen genannt) beispielsweise ist gasförmig und hat daher die Eigenschaft, dass es nicht nur zur Übermittlung von Signalen im eigenen Körper (es fördert u. a die Fruchtreifung und die Seneszenz) genutzt werden kann, sondern auch zur Kommunikation mit anderen Pflanzen, wenn es über die Luft ausgeströmt wird.

Man kennt das vielleicht von zu Hause. Wenn man im Supermarkt Bananen gekauft hat, die noch nicht ganz reif sind, kann man einen Apfel direkt dazu legen. Äpfel enthalten sehr viel Ethen, das ausströmt und die Bananen dazu anregt nachzureifen.

Nach dem gleichen Prinzip funktioniert das bei Tabak oder auch bei Akazien. In Afrika hat man festgestellt, dass Giraffen nicht beliebig lange an Akazien knabbern können. Die Akazie will ja eigentlich nicht gefressen werden und verteidigt sich, da sie nicht weg laufen kann, produziert sie übel schmeckende Stoffe, die die Verdauung hemmen. Über die verletzten (will heißen: angefressenen) Blätter strömt Ethen aus, das die umliegenden Akazien wahrnehmen und als Zeichen der Gefahr erkennen. Sie produzieren dann umgehend auch mehr Giftstoffe. Weil Ethen ein Gas ist, hängt seine Ausbreitung maßgeblich vom Wind ab. Giraffen ziehen deshalb oft gegen die Windrichtung weiter - so stehen die Chancen nicht schlecht, dass die nächste Akazie, die sie anfressen, noch nicht gewarnt wurde.

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Wer bitte hat dir denn erzählt, es gäbe Lücken?! Es gibt keine Lücken. Die Evolution ist ausgezeichnet beleg- und beobachtbar. Evolutionsleugner behaupten zwar gerne etwas anderes und führen dann angebliche "Belege" an, um zu suggerieren, es gäbe eine wissenschaftliche Alternative zur Evolutionstheorie, aber das ist nicht der Fall. Die "Belege", die angeführt werden, sind schon über 160 Jahre alt und genauso lange sind sie schon widerlegt worden. Schon Darwin selbst hat in seinem Buch Über die Entstehung der Arten (1859), in dem er seine Evolutionstheorie erstmals ausführlich erläuterte, mit möglichen Einwänden gegen seine Theorie beschäftigt und diese entkräftet - mehr als die Hälfte des gesamten Buches setzt sich mit den Einwänden auseinander.

Die fehlenden Verbindungsstücke sind ein Argument, das häufig hervorgebracht wird. Es ist tatsächlich so, dass der Fossilienbericht lückenhaft ist, aber das widerlegt die Evolutionstheorie nicht. Denn bloß weil ein fossiles Bindeglied fehlt, heißt das nicht, dass dieses Glied nicht trotzdem existiert hat. Es heißt nur, dass davon keine Spuren mehr erhalten sind. Das ist gar nicht überraschend, da die Entstehung eines Fossils an ganz bestimmte Bedingungen geknüpft ist, die nur in absoluten Ausnahmefällen gegeben sind. Beispielsweise wirkt sich feucht-warmes Klima, wie es im tropischen Regenwald herrscht, günstig auf Fäulnisbakterien aus und alles, was an organischem Material vorhanden war, wird so schnell zersetzt, dass kein Fossil mehr entstehen kann. Trockenes Klima ist für die Fossilienentstehung wesentlich günstiger. Aus diesem Grund sind beispielsweise Fossilien von unseren eigenen Vorfahren, den Vor- und Frühmenschen, recht gut und in großer Zahl vorhanden, da sich unsere Evolutionsgeschichte hauptsächlich im trockenen Savannenklima Ostafrikas abspielte, während über die Evolution unserer engsten Verwandten, der Schimpansen, so gut wie gar nichts bekannt ist, da diese sich im feuchten Regenwaldklima abspielte. Wir können die Evolutionsgeschichte der Schimpansen nur durch eine andere Form von Hinterlassenschaften der Vorfahren entschlüsseln, nämlich durch die Gene. So können wir z. B. durch Vergleich der Gensequenzen anhand eines Verfahrens, das molekulare Uhr genannt wird, belegen, dass die Entstehung des Kongoflusses dazu führte, dass die Vorfahren der Schimpansen sich in zwei Teilgrupoen trennten, die sich jeweils zu eigenen Arten entwickelten, dem Gemeinen Schimpansen auf der rechten und dem Bonobo auf der linken Flussseite.

Günstig wirkt sich auf die Entstehung eines Fossils aus, wenn es schnell mit Sedimenten bedeckt und somit vor Fäulnis geschützt wird. Marine Organismen und solche, die in Küstennähe, an Flussufern oder in der Nähe großer Seen lebten, sind deshalb oft besonders gut fossil erhalten. Wenn man in den Alpen wandert und sich das Gestein einmal genau ansieht, fallen einem ganz schnell versteinerte Muscheln, Korallen usw. auf als Beleg dafür, dass die Alpen im Grunde genommen nichts anderes sind als der Boden des Tethysmeeres, der durch dad Aufeinandertreffen der afrikanischen Kontinentalplatte auf die eurasische empor gehoben wurde. Das heißt aber eben leider auch, dass in Regionen, die nicht in der Nähe von früheren Meeren usw. lagen, keine Fossilien erhalten blieben.

Auch die Größe spielt eine Rolle. Große Organismen bleiben eher erhalten als kleine. Wenn du einen Mäusekadaver in deinem Garten in die Erde eingräbst und nach einem halben Jahr an derselben Stelle wieder buddelst, wirst du von der Maus nichts mehr finden. Sie war aber trotzdem da, du hast sie ja selbst vergraben. Nur hat sie sich innerhalb kurzer Zeit völlig zersetzt. Wenn du hingegen beim Fleischer, sagen wir mal, ein Eisbein von einem Schwein verbuddelst und gräbst es nach einem halben Jahr wieder aus, stehen die Chancen gar nicht schlecht, dass du noch etwas von den Knochen wiederfindest.

Außerdem stimmt es ja gar nicht, dass gar keine fossilen Zwischenformen existierten. Man hat zahlreiche Fossilien gefunden und die Naturkundemuseen weltweit damit gefüllt. Beispielsweise der berühmte Urvogel (Archaeopteryx) wurde bereits wenige Jahre nach dem Erscheinen von Über die Entstehung der Arten entdeckt, nämlich 1861. Weitere Beispiele für fossile Brückenorganismen sind Tiktaalik, Ichthyostega, Morganucodon - um nur einige zu nennen. Und auch heute noch existierende Bindeglieder, sog. Lebende Fossilien, belegen die Evolution: der Ginkgo etwa oder die Kloakentiere.

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Warum sollten homosexuelle Männer sich nicht fortpflanzen können? Das können sie doch. Es gibt viele schwule Männer, die mit einer Frau verheiratet waren und Kinder haben. Es gibt die Möglichkeit einer Leihmutterschaft, schwule Paare können per "Bechermethode" eine befreundete Frau bitten usw. Die Grundannahme, dass Homosexuelle sich nicht fortpflanzten, stimmt schon mal gar nicht.

Homosexualität steht nicht im Widerspruch zur Evolutionstheorie. Es gibt verschiedene Gründe dafür, warum das so ist:

Soziobiologie I: Verwandtenselektion

Die biologische Fitness meint das Vermögen eines Individuums seine eigenen Gene an die Folgegeneration weiterzugeben. Das Zeugen eigener Nachkommen, die sog. direkte Fitness, ist jedoch nur ein möglicher Weg zur Weitergabe seiner Gene. Denn nicht nur mit eigenen Nachkommen teilt man einen Teil seiner Gene, auch mit anderen Verwandten tut man das. Ein Individuum kann daher auch über den Weg der indirekten Fitness, indem es anderen Verwandten hilft und sie unterstützt, zur Weitergabe seiner Gene beitragen. Mit einem Vollgeschwister teilt man beispielsweise im Durchschnitt genauso viele Gene wie mit einem eigenen Nachkommen. Wenn man einem Geschwister hilft, ist der Beitrag zur Fitness daher so groß wie das Zeugen eines Nachkommen. Wie ein Gen ausgebreitet wird, ob nun über einen direkten Nachkommen oder einen anderen Verwandten, ist egal, Hauptsache ist, dass es ausgebreitet wird. Das Konzept der Verwandtenselektion geht auf William D. Hamilton zurück (Hamilton 1964a und Hamilton 1964b). Das Konzept erklärt z. B., weshalb sterile Arbeiterinnen im Bienenstaat "zugunsten" der Königin auf die eigene Fortpflanzung verzichten. Es kann aber auch auf Homosexualität angewendet werden. Homosexuelle mögen zwar keine eigenen Nachkommen haben, indem sie andere Verwandte unterstützen, tragen sie aber dennoch zur Weitergabe ihrer Gene bei.

Soziobiologie II: Versöhnungs- und Entspannungspolitik

Bonobos (Pan paniscus) gehören zu unseren engsten Verwandten und sind komplett bisexuell (de Waal 1995). Insbesondere bei Weibchen kommen hetero- wie homosexuelle Sexualkontakte gleichermaßen vor. Gleichgeschlechtliche Kontakte zwischen Männchen sind seltener, aber ebenfalls nicht ungewöhnlich. Bei Bonobos erfüllt Sex nicht mehr hauptsächlich den Zweck der Fortpflanzung, sondern hat in erster Linie eine soziale Funktion inne. Sex stärkt die sozialen Bindungen und wird genutzt, um Konflikte zu entspannen oder, um sich, falls ein Konflikt doch einmal ausgeartet ist, wieder miteinander zu versöhnen. Und weil Konflikte eben auch zwischen gleichgewchlechtlichen Individuen entstehen können, ist es evolutionär gesehen von Vorteil, wenn die Individuen einer Gruppe auch für gleichgeschlechtlichen Versöhnungssex empfänglich sind. Mit Dominanzgehabe hat das übrigens nichts zu tun, denn tatsächlich geht die Initiative für eine sexuelle Handlung bei Bonobos fast immer vom Individuum aus, das aus dem vorhergehenden Konflikt als "Sieger" hervorgegangen war.

Da auch beim Menschen Sex nicht mehr hauptsächlich der Fortpflanzung dient, liegt es nahe, dass auch für unsere Vorfahren ähnliches galt und die Evolution bisexuelle Individuen begünstigt hat.

Pleiotropie

Mit Pleioteopie ist gemeint, dass ein Gen sich oft auf mehr als ein Merkmal auswirkt. Ein Gen, das z. B. die Haarfarbe beeinflusst, beeinflusst oft auch die Haut- und die Augenfarbe. Wenn ein Gen sich auf ein bestimmtes Merkmal negativ auswirkt, kann es auf diese Weise erhalten bleiben, wenn es sich gleichzeitig auf ein anderes Merkmal positiv auswirkt und der positive Nutzen insgesamt den negativen überwiegt.

Auf dem X-Chromosom gibt es einen Marker auf dem Abschnitt Xq28, der in Verbindung mit männlicher Homosexualität steht (Hamer et al. 1993, Sanders et al. 2015), jedoch nicht mit weiblicher (Hu et al. 1995). Weil er auf dem X-Chromosom liegt und weil Frauen bekanntlich zwei davon haben, Männer hingegen nur eines, verbringt jedes Gen auf dem X-Chromosom im Schnitt doppelt so viel "Lebenszeit" in weiblichen Individuen wie in männlichen. Wenn sich das Gen bei Männern "nachteilig" auf deren Fitness auswirkt, indem es zur Homosexualität führt, könnte es bei Frauen die Fitness erhöhen, indem es sie z. B. fruchtbarer macht. Es bliebe dann erhalten, weil der Vorteil insgesamt den Nachteil überwiegt.

Der "Heterozygotenvorteil" der Bisexuellen

Vom Heterozygotenvorteil oder auch Superdominanz spricht man, wenn heterozygote Individuen eine höhere Fitness erzielen als homozygote Träger eines Merkmals². In Malariagebieten schützt beispielsweise die heterozygote Form der Sichelzellanämie vor Malaria, während homozygot Gesunde an Malaria häufiger schwer an Malaria erkranken und sterben. Der Vorteil für die heterozygoten Individuen überwiegt deshalb den Nachteil für die homozygot an Sichelzellanämie Erkrankten, denn die homozygote Form ist unbehandelt meist tödlich. Wir können das Prinzip auf die sexuelle Orientierung übertragen und uns überlegen, dass Heterosexualität und Homosexualität die Phänotypen eines homozygoten Genotyps sind und Bisexualität der Phänotyp eines heterozygoten Genotyps ist. Stellen wir uns stark vereinfacht ein Gen für die sexuelle Orientierung vor³, von dem es zwei Allele gibt: "he" verursacht Heterosexualität und "ho" Homosexualität. Heterosexuelle hätten also den Gebotyp he/he und Homosexuelle den Genotyp ho/ho, Bisexuelle den Genotyp he/ho. Wenn zwei heterozygote Individuen dann beide das Allel "ho" vererben, wäre der Nachkomme homosexuell. Das erklärt auch, weshalb Homosexuelle meist Eltern haben, die selbst nicht homosexuell sind⁴, die aber das entsprechende Allel tragen und vererben können.

Eine weitere mögliche Erklärung für Homosexualität geht deshalb davon aus, dass die Genvarianten "ho" für Homosexualität von bisexuellen Individuen verbreitet und in der Population erhalten werden, nämlich dann, wenn Bisexuelle eine höhere Fitness erzielen als Homo- oder Heterosexuelle, also einen "Heterozygotenvorteil" haben. Wie wir bei den Bonobos sahen, kann Bisexualität ja durchaus von Vorteil sein. Untermauert wird dies durch eine 2023 veröffentlichte Studie über Rhesusaffen (Macaca mulatta). In der beobachteten Gruppe waren 72 % der Männchen bisexuell - und sie erreichten im Schnitt eine höhere Fortpflanzungsrate als ihre ausschließlich heterosexuell agierenden Artgenossen (Clive et al. 2023).

Analog zur Pleiotropie wären Genvarianten für homosexuelles Verhalten dann insgesamt vorteilhaft, obwohl sie sich bei Homosexuellen als "Nachteil" auswirken würden. Tatsächlich ist Bisexualität gar nicht mal so selten wie man allgemein annimmt. In diversen repräsentativen Umfragen gibt heute bereits mindestens ein Drittel der jungen Erwachsenen an, sich dem breiten Bi-Spektrum zuzuordnen, z. B. in Großbritannien, den USA, Deutschland und Israel. Manche sind sogar der Ansicht, dass fast jeder Mensch bis zu einem gewissen Grad bisexuell ist. Man könnte also durchaus von einer Art "Heterozygotenvorteil" der Bisexuellen sprechen.

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Das ist total unterschiedlich und kommt auch auf die Tierart an. Hier spielt auch nicht nur der "Pflegeaufwand" einer Art eine Rolle. Es gibt auch etliche arbeitsschutzrechtliche Bestimmungen zu beachten. Bei potentiell gefährlichen Tieren (z. B. bei der Fütterung von Giftschlangen) sind z. B. immer zwei Pfleger:innen Pflicht - damit im Fall der Fälle schnell jemand erste Hilfe leisten und weitere Hilfe holen kann.

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Nein

Nein. Aber nicht, weil das eklig oder so sein könnte. Sondern weil es gute Gründe dafür gibt, weshalb man Amphibien nicht mit bloßen Händen anfassen sollte.

Die Haut von Amphibien ist bei vielen Arten giftig. Bei anderen ist die Haut zwar nicht direkt giftig, das schützende Sekret enthält aber immer Stoffe, die das Tier vor Pilzen und Bakterien schützen sollen und diese Stoffe können bei empfindlichen Personen Hautreizungen verursachen.

Der zweite Grund ist der, dass man unbeabsichtigt Krankheitserreger auf die Tiere übertragen kann. Viele Amphibien weltweit sind heute vom Aussterben bedroht, man schätzt, dass ungefähr die Hälfte aller Arten bedroht sein könnte. Bei gut zwei Dritteln der Populationen gehen die Bestände zurück. Neben dem Lebensraumverlust spielt hier die Ausbreitung des Chytridpilzes eine große Rolle. In Belgien und den Niederlanden hat z. B. der Chytridpilz Batrachochytrium salamandrivorans nahezu den gesamten Bestand des Feuersalamanders ausgelöscht, auch in Deutschland hat der Pilz in der Eifel, im Ruhrgebiet und in Bayern schon ganze Populationen ausgelöscht. Infizierte Tiere sind dem Tode geweiht und eine Übertragung durch den Menschen ist möglich.

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Solche Tests sind Spielerei. Deine wirklichen genetischen Wurzeln können damit nicht bestimmt werden. Durch jahrtausende währende Migrationsbewegungen (man denke nur an die Völkerwanderung zum Ende des Weströmischen Reichs) wurde der Genpool sowieso ständig durchmischt, sodass die DNA jedes Einzelnen von uns ein bunter Flickenteppich der unterschiedlichsten Herkunftsregionen ist.

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Ptinzipiell kann man das machen. Wenn du mit einer Pinzette jedes Härchen einzeln auszupfen willst, brauchst du nur sehr lange. Schneller geht es mit einem Epiliergerät, mit Zuckerpaste oder Waxing. All die genannten Prozeduren sind aber nicht schmerzfrei. Die Härchen wachsen wieder nach, aber es bleibt länger glatt als bei einer Rasur. Ungefähr alle zwei bis drei Wochen musst du wieder enthaaren, mit der Zeit können die Abstände auch etwas länger werden.

Länger glatte Haut hast du mit einem IPL-Gerät, das aber nicht für alle Haarfarben geeignet ist - helle Haare (blond, rot und grau sowie der ganz feine Pfirsichflaum) gehen nicht.

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