Es gibt Abweichungen, z. B. XYY (XYY-Syndrom oder Jacobs-Syndrom) oder auch XXY (Klinefelter-Syndrom) oder XXX (Triple-X-Syndrom) oder X0 (Turner-Syndrom). In der Regel sind Fehlpaarungen der Chromosomen während der Bildung der Geschlechtszellen dafür verantwortlich, gelegentlich auch Translokationen (interchromosomale Umlagerungen).

Ein YY-Chromosomensatz dürfte aber nicht möglich sein. Allein schon deshalb, weil das X-Chromosom sehr viel größer ist als das Y-Chromosom und entsprechend auch mehr Gene trägt, die bei beiden Geschlechtern notwendig sind. Mindestens ein X-Chromosom muss also vorhanden sein, damit ein Nachkomme überlebensfähig ist. Außerdem wird von der Eizelle aus ja in jedem Fall (mindestens) ein X-Chromosom vererbt.

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Das klingt ziemlich viel, aber ich habe keine Vergleichswerte. Hat jemand zufällig Vergleichswerte von anderen Tieren?

Das ist auch ziemlich viel. Eine umfassende Informationsquelle ist der Pelztieratlas von Heinrich Dathe und Paul Schöps, VEB Gustav Fischer Verlag, Jena 1986. Aus ihm habe ich auch die folgenden Angaben zum Vergleich entnommen.

  • Hermelin (Mustela erminea) (Winterfell): 20 000 Haare/cm²)
  • Mink (Mustela vision): 17 450 Haare/cm²
  • Iltis und Frettchen (Mustela putorius): 8500-9000 Haare/cm²
  • Zobel (Martes zibellina): 13 500 Haare/cm²
  • Das dichteste Fell aller Säugetiere haben Seeotter (Enhydra lutris): je nach Körperstelle haben sie zwischen 100 000 und 400 000 Haare/cm² (Quelle: Guinessworldrecords.de). Zum Vergleich mal die Dichte des Kopfhaars bei Menschen: 100 bis 150 Haare/cm².
Und wie lang ist denn ein Otterhaar durchschnittlich? Dazu habe ich auch nichts finden können.

Auch hier habe ich die Angaben aus dem Pelztieratlas entnommen. Otterhaare sind relativ kurz. Ein Leithaar ist im Schnitt 24.2 mm lang, ein Grannenhaar 18.4 mm und ein Wollhaar 14.6 mm. Die Dichte und Länge hängt auch von der Region (Nord- vs. Südeuropa) und der Körperstelle ab, am Bauch sind die Haare etwas kürzer und dichter (50 000 Haare/cm²) als am Rücken (35 000 Haare/cm²).

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Der Umgang mit einem Mikroskop will schon gelernt sein, sonst sieht man nicht viel und das frustriert natürlich schnell.

Mach dich deshalb erst mal mit den Bauteilen und mit der Bedienung deines Mikroskops vertraut. Schau dir Bilder von Mikroskopen an und lies die Bedienungsanleitung, denn du musst natürlich wissen, was z. B. Okkular, Objektiv, Aperturblende, Kondensor usw. sind, um das Mikroskop vernünftig bedienen zu können.

Leitungswasser und Wasser aus einem Bach sind auch nicht die besten Sachen, um mit der Mikrodkopie anzufangen. Versuche es für den Anfang mal mit einem Heuaufguss oder Teichwasser oder probiere, aus der Haut einer roten Zwiebelschale ein Frischpräparat herzustellen.

Dann beginnt man immer mit der allerkleinsten Vergrößerung, stellt das Bild mit dem Grobtrieb scharf und arbeitet sich schrittweise zu größeren Vergrößerungen vor, bei denen man dann nur noch mit dem Feintrieb nachschärft. Beachte, dass sich die Gesamtvergrößerung ergibt aus Vergrößerung des Okkulars multipliziert mit der Vergrößerung des Objektivs. Hast du z. B. ein 10x Okkular und ein 10x Objektiv, ist die Gesamtvergrößerung 100x. Hast du ein 40x Objektiv, ist die Vergrößerung 400x usw. Probiere auch mal aus, was sich verändert, wenn du die Blende öffnest und schließt. Für Vergrößerungen ab 1000x braucht man außerdem ein Immersionsöl, das zwischen Objektiv und Deckgläschen getropft wird, weil man wegen des unterschiedlichen Brechungsindex der Luft und des Glases sonst nichts mehr sieht (der Brechungsindex des Immersionsöls ähnelt dem von Glas). Nach Gebrauch muss man das Objektiv aber sofort gründlich säubern (Alkohol), da es sonst kaputt geht.

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Dagegen kann man gar nichts machen. Rasierklingen werden nun mal mit der Zeit stumpf, da hilft dann nur Nachschleifen. Die gewöhnlichen Klingen für Nassrasierer lassen sich aber nicht schärfen, da müsstest du dir schon ein Rasiermesser mit schärfbarer (nicht austauschbarer) Klinge kaufen.

Die Lebensdauer einer Rasierklinge kannst du aber erhöhen, indem du sie entgratest. Das geht, indem du sie entgegen der Schnittrichtung über ein Abziehleder streichst. Dein Unterarm funktioniert aber auch.

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Mikroskopieren ist eine Kunst für sich. Einfach was drunter legen und sofort sieht man alles, das funktioniert (meist) nicht. Ich rate dir, lies dir erst mal die Gebrauchsanleitung zu deinem Mikroskop durch und mache dich mit seinen Bestandteilen vertraut und wozu sie dienen (Okkular, Objektiv, Blende, Appertur, usw.) Hilfreich ist z. B. auch, ein paar Artikel im Netz zu lesen.

Außerdem braucht man Zubehör: Objektträger, Deckgläschen, mindestens eine Pipette. Auch hier will der Gebrauch gelernt sein. Bei größeren Vergrößerungen benötigt man außerdem ein Immersionsöl, sonst sieht man nichts. Dessen Verwendung will aber gelernt sein, insbesondere muss das Mikroskop danach penibel und gründlich gereinigt werden, sonst macht man sich schnell mal ein Objektiv kaputt.

Wenn du etwas sehen willst, müssen die Präparate außerdem sehr dünn sein, damit genügend Licht durchscheint und man was sieht. Mit etwas Übung klappt das mit Rasierklingen und Skalpellen ganz gut. Profis verwenden ein Mikrotom.

Und schließlich sind Zellen (meist) farblos und deshalb trotzdem unterm LM (Lichtmikroskop) unsichtbar. Um sie sichtbar zu machen, müssen die Präparate deshalb angefärbt werden. Für Bakterien bietet sich z. B. die Gramfärbung an, tierisches Gewebe wird oft mit der HE-Färbung angefärbt. Dafür braucht man jeweils verschiedene Chemikalien (aus der Apotheke und Shops für Mikroskopierbedarf) und Gerätschaften (bei Bakterien etwa Bunsenbrenner zum Fixieren) und man muss natürlich wissen, wie es geht und die Sicherheitshinweise beachten.

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Natürlich kannst du auch mit unrasierten Beinen zum Schwimmen gehen. Es gibt keine Verpflichtung dazu, das zu tun.

Wenn du mich fragst, finde ich aber, dass rasierte Beine einfach schöner und gepflegter aussehen. Gerade bei Frauen ist es eher ungwwöhnlich, es nicht zu tun. Du musst also damit rechnen, dass andere dich vielleicht komisch angucken werden. Manche werden möglicherweise auch einen blöden und verletzenden Kommentar abgeben. Man muss dann im wahrsten Wortsinn ein dickes Fell haben, um die Blicke und Kommentare anderer zu ertragen.

Wenn dir die Rasur zu aufwändig ist, dann probiere es doch mal mit Waxing oder Sugaring aus. Das hält länger an.

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Es braucht bei dir wahrscheinlich einfach eine Weile, bis du dich daran gewöhnt hast. Als ich mich zum ersten Mal getraut habe zum FKK zu gehen, hatte ich vorher auch eine gewisse Nervosität. Es war nicht unbedingt so, dass ich mich geschämt habe, aber es hat auf jeden Fall Überwindung gekostet. Als ich dann aber erst mal nackt war, hat es sich schon ziemlich bald völlig normal angefühlt. Zumal alle anderen um einen herum ja auch alle nackt sind. Ich kann dir nur raten, geh einfach öfter in die Therme oder geh mit zum FKK-Baden. Mit der Zeit wird es sich für dich ganz normal anfühlen. Vielleicht nimmst du eine gute Freundin mit, zu zweit hat man weniger Hemmungen und fühlt sich sicherer.

Außerdem bist du ja erst 19 und sozusagen noch in den letzten Ausläufern deiner Pubertät. Bei Jugendlichen ist es oft so, dass sie in dieser Zeit eine gewisse Scham entwickeln. Das ging mir damals genauso. Ich war als Teenager noch nicht mal dazu zu bewegen, im Hochsommer kurze Hosen zu tragen. Wenn man älter wird, gibt sich das eigentlich von ganz allein wieder.

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Ja, das würde vermutlich funktionieren. Im Fall der Pinguine hat man das sogar schon einmal gemacht und es hat geklappt. Pinguine wurden in den 1930ern in der Arktis auf den Lofoten ausgesetzt. Zunächst zwei Königspinguinpaare, später auch Goldschopf- und Brillenpinguine. Die Tiere fühlten sich dort ziemlich wohl. Das Projekt scheiterte letztendlich, weil die Zahl der ausgesetzten Tiere zu klein war, um eine sich dauerhaft selbst erhaltende Population bilden zu können. Der Legende nach soll der letzte Pinguin von einer alten Frau erschlagen worden sein, die dachte, der leibhaftige Teufel sei ihr erschienen.

Heute würde man solche Experimente wohl aber nicht mehr durchführen. Da sich kaum abschätzen lässt, welche Auswirkungen eingeführte Tier- und Pflanzenarten (Neobiota) auf die einheimischen Ökosysteme haben.

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Der Fingerabdruck ist nicht gespeichert in dem Sinn, dass seine Information irgendwo im Körper abgelegt ist. Genetisch gespeichert ist er nicht, das hast du richtig erkannt. Und ja, eineiige Zwillinge sind genetisch (nahezu) identisch, haben aber unterschiedliche Fingerabdrücke.

Der Fingerabdruck entsteht während der Fetalentwicklung weitgehend durch den Zufall durch epigenetische Prägung. Das heißt, dass bei den Zellen in unterschiedlicher Weise bestimmte Gene an- oder abgeschaltet werden durch die Mechanismen der Epigenetik. Die Epigenetik ist ein noch recht junges Forschungsfeld und beschäftigt sich mit den Möglichkeiten der Genregulation, bei der die DNA selbst (also der genetische Code) nicht verändert wird. Eine Möglichkeit ist die sog. DNA-Methylierung. Dabei werden Methylgruppen an die DNA geheftet und dadurch wird das Gen sozusagen stumm geschaltet. Während der epigenetischen Prägung entsteht ein spezifisches Muster an ein- und ausgeschalteten Genen und dieses epigenetische Muster gibt die Zelle dann an ihre Tochterzellen weiter. Der Fingerabdruck entsteht also dadurch, dass in den Zellen, welche die Leisten auf der Haut bilden, einfach die Gene in unterschiedlicher Weise aktiv sind. Und weil die Zellen "ihre" epigenetische Prägung jeweils an ihre Tochterzellen weiter geben, bleibt der Fingerabdruck zeitlebens gleich.

Das kann man sich an einem anderen Beispiel ein bisschen leichter vorstellen. Bei Katzen wird die Fellfarbe (rot oder schwarz) auf dem X-Chromosom vererbt. Da Kater nur ein X-Chromosom haben, können sie nur entweder rot oder schwarz sein, aber nicht rot und schwarz. Sog. Schildpatt- oder Tortiekatzen mit einem schwarz-rot gemusterten Fell können deshalb nur weiblich sein, weil dafür zwei X-Chromosomen vorhanden sein müssen, wobei das eine X-Chromosom die Genvariante (Allel) für rot und das andere das Allel für schwarz tragen muss. Das Muster aus roten und schwarzen Anteilen ist bei jeder Schildpattkatze aber einzigartig und nicht genetisch festgelegt. Wenn man eine Schildpattkatze klont, dann hat ihr Klon ein völlig anderes Fleckenmuster. Der Grund dafür ist auch hier eine epigenetische Prägung. Im Vergleich mit männlichen Säugetieren haben Weibchen ja ein X-Chromosom "zu viel" und um wieder ein Gleichgewicht herzustellen (Gendosiskompensation) wird in jeder Zelle ein X-Chromosom weitgehend stumm eschaltet. Das wird dadurch erreicht, dass die DNA extrem dicht verpackt wird und nicht mehr abgelesen werden kann. Im Lichtmikroskop kann man das inaktive X-Chromosom dann mit etwas Glück als Barr-Körperchen erkennen. Welches der X-Chromosomen stumm geschaltet wird, entscheidet auch hier wieder der Zufall. Sind die Zellen aber festgelet, dann schalten auch ihre Tochterzellen dasselbe X-Chromosom stumm. Überall dort, wo also die Katze ein rotes Fell hat, haben die Zellen das X-Chromosom mit dem Allel für schwarzes Fell inaktiviert. Und dort, wo die schwarzen Fellbereiche sind, ist entsprechend das X-Chromosom mit dem roten Allel stumm geschaltet.

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Ja, das passt so. Die Grenzen sind natürlich wie immer fließend. Ein Laufkäfer frisst andere Insekten, wird aber wiederum selbst natürlich auch von Insektenfressern wie etwa Spitzmäusen oder Vögeln gefressen. Und die Amsel und die Kohlmeise fressen gleichzeitig auch Samen von Pflanzen, sind also auch Konsumenten 1. Ordnung. ;-)

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Ausgehen solltest du von den Vorgängen der Erregungsweiterleitung an der Synapse. Bestimmt habt ihr im Unterricht besprochen, was da im Einzelnen passiert. Ein paar Schlagworte, die dir weiterhelfen: Präsynapse, Postsynapse, synaptischer Spalt, Aktionspotential, spannungsabhängige Ca-Kanäle, Neurotransmitter, Rezeptoren. Das ω-Conotoxin blockiert die Ca-Kanäle. Überlege mal, was passiert, wenn diese Kanäle blockiert sind, d. h. kein Ca2+ mehr einströmt?

Für die medizinische Wirkung denk mal nach, wann es vielleicht ganz sinnvoll wäre, wenn die Erregungsweiterleitung an Nerven gestoppt werden könnte. Nerven leiten ja nicht nur angenehme Sinneseindrücke weiter.

Für deine Präsentation zur Abrundung solltest du noch einbauen, was Conotoxine sind und v. a. wo sie in der Natur vorkommen.

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Eine Transportbox reicht (natürlich für jede Katze eine separate). Wichtig ist, dass die Katze sich in der Box wohlfühlt. Wenn die Box zu groß ist, wird sogar die Gefahr größer, dass die Katze zu randalieren anfängt und sich dabei unbeabsichtigt verletzt. Am besten wäre es, du beginnst schon vor dem Umzug mit einem Kistentraining, sodass die Katze von sich aus in die Box geht und sie als sichere "Höhle" akezptiert. Stelle die Box mit offener Tür in das Zimmer deiner Katze, sodass sie das Teil beschnuppern und auch hinein gehen kann und sich damit vertraut macht. Du kannst auch ein paar Leckerlis oder ihr Futter in die Transportkiste geben, damit sie lernt, die Box mit etwas Positivem zu verbinden.

Im nächsten Schritt würdest du bei der Fütterung in der Box die Tür anlehnen, aber noch nicht ganz schließen. Wenn das gut klappt, kannst du minutenweise beim Füttern die Tür ganz schließen und die Zeit schrittweise erhöhen.

Um ihr die Situation während des Transports behaglicher zu machen, ist es ratsam, du legst ihr eine Decke oder ein Kissen in die Box, das den Geruch deiner Katze angenommen hat, z. B. von ihrem Lieblingsplatz. Da die Katze während des Transports nicht auf die Toilette gehen kann, solltest du etwas hineinlegen, was du hinterher auch bei hoher Temperatur in der Waschmaschine problemlos waschen kannst. Du kannst die Box mit einer leichten Decke abdecken (aber darauf achten, dass die Katze noch genug Luft darunter kriegt), sodass es dunkel ist. Dann fühlt sich die Katze sicherer. Bei hohen Temperaturen ist es sicher gut, wenn man eine oder mehrere Pausen macht, in denen man der Katze etwas zum Trinken anbieten kann. Futter ist nicht notwendig; in der Natur bekommen Katzen auch nicht alle Tage was zum Fressen und wenn die Katze einmal einen Fastentag einlegt, dann tut das ihrer Gesundheits nichts Schlechtes. Manche empfehlen sogar generell, dass ein bis zwei Tage pro Woche Fastentage sein sollten.

In der neuen Wohnung sollte die Katze schrittweise erst an ein Zimmer und dann nach und nach an mehr gewöhnt werden. Die Transportbox stellst du am besten in den Raum und öffnest die Tür. Du lässt die Transportbox aber noch im Zimmer stehen. Denn die Umgebung ist für die Katze ja noch völlig neu und bei Bedarf kann sie sich dann in ihre "sichere" Höhle zurückziehen. Zwinge die Katze auch nicht, aus der Box heraus zu gehen. Die Katze soll selbst entscheiden dürfen, wann sie ihre Box wieder verlässt.

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Es gibt verschiedene Formen der Nachahmung (Mimikry). Die bekannteste ist die Bates'sche Mimikry. Dabei imitiert eine ungefährliche Art eine gefährliche. Die völlig harmlose Hainschwebfliege (Episyrphus balteatus) beispielsweise ähnelt in ihrem Aussehen einer giftigen Wespe (Vespula sp.). Die Mimikry basiert darauf, dass Fressfeinde die Wespe als giftig erkennen und daher auch die harmlose Schwebfliege meiden. Ihre Giftigkeit signalisiert die Wespe durch eine auffällige Warntracht (Aposematismus).

Darüber hinaus gibt es noch die Peckham'sche Mimikry. Dabei täuscht eine gefährliche Art vor eine harmlose zu sein, in der Regel um Fressfeinde anzulocken. Ein Beispiel dafür ist die Geierschildkröte (Macrochelys temminckii). Sie besitzt an der Zunge einen Fortsatz, der das Aussehen eines Wurms hat und mit dem sie Beutefische anlockt.

Als Paradebeispiel für ungiftige Schlangen, die Giftschlangen nachahmen, also eine Bates'sche Mimikry, werden oft die Königsnattern (Lampropeltis) genannt. Entgegen der landläufigen Meinung imitieren sie aber nicht die hochgiftigen Korallenottern (Micrurus). Es handelt sich vielmehr um eine Sonderform, die man Mertens'sche Mimikry (auch Emslay'sche Mimikry) nennt, bei der beide, ungiftige Königsnattern sowie hochgiftige Korallenottern, eine dritte mäßig giftige Schlange, nämlich die Falschen Korallenottern der Gattung Erythrolamprus, imitieren. Der Erfolg einer Warntracht hängt ja davon ab, dass der Fressfeind eine erfolgreiche Lernerfahrung macht, d. h. lernt die auffällige Färbung mit einer in der Vergangenheit gemachten schlechten Erfahrung zu verknüpfen und in Zukunft Tiere mit dem gleichen Aussehen zu meiden. Im Fall der Korallenottern würde das aber nicht funktionieren, da sie so giftig sind, dass ein Feind an einem Biss sterben würde und wer tot ist, bei dem kann es keinen Lerneffekt mehr geben, sodass es sich folglich auch bei der Färbung der Korallenottern um eine Form der Mimikry handeln muss. Die eigentliche Warntracht, also das Vorbild, lieferten die schwach giftigen Falschen Korallenottern.

Auch die vorwiegend in Südwesteuropa verbreitete Vipernnatter (Natrix maura) ähnelt in ihrem Aussehen sehr einer Giftschlange, nämlich der Kreuzotter (Vipera berus), mit der sie häufig verwechselt wird und deren Aussehen man als eine Form der Bates'schen Mimikry werten kann. Eng mit ihr verwandt und ebenfalls der Kreuzotter sehr ähnlich, ist die Würfelnatter (Natrix tessellata), die auch in Deutschland vereinzelt noch anzutreffen ist an Lahn, Mosel, Nahe und Elbe. Im Gegensatz zur Kreuzotter mit ihren ähnlich einer Hauskatze schlitzförmigen Pupillen haben die harmlosen Nattern aber runde Pupillen.

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Also ich rasiere mir die Achseln, weil es mir in erster Linie selbst so viel besser gefällt. Trend hin oder her, ich würde mich auch rasieren, wenn es sonst kaum ein anderer tun würde. Ob man sich die Achseln rasiert oder nicht,sollte jeder für sich selbst entscheiden.

Ich denke, dass die Achselrasur bei Jungen und Männern tatsächlich in Deutschland bzw. im deutschsprachigen Raum besonders weit verbreitet ist. Laut einer Umfrage des Playboy sind hierzulande unter den Achseln 59.8 % der Männer rasiert. Bei den Jüngeren dürfte der Anteil sicherlich noch höher sein, bei den Älteren dürften es hingegen weniger sein. So rasierten sich aut einer YouGov-Umfrage aus dem Jahr 2016 ast zwei Drittel (65 %) der unter-34-jährigen Männer, aber nur 30 % der über 55-jährigen. Demnach bevorzugen auch knapp zwei Drittel der Frauen bei ihrem Partner rasierte Achseln. In den USA sind einer repräsentativen Umfrage von 2021 zufolge hingegen nur 13 % der Ansicht, dass Männer ihre Achselhaare entfernen sollten, 47 % ist es egal und 35 % finden, dass Männer ihre Achselhaare nicht rasieren sollten.

Das bedeutet aber nicht zwingend, dass die Achselhaarrasur bei Männern nur ein typisch deutsches Phänomen ist. Einer Umfrage von Men's Health aus dem Jahr 2019 zufolge, werden die Achselhaare bei 68 % der Männer zumindest getrimmt.

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Dass man sich die Körperhaare rasiert gibt es wahrscheinlich schon, seit den Anfängen der Menschheit. Wir haben keine bildlichen Darstellungen überliefert, aber man weiß, dass bereits die Steinzeitmenschen Rasiermesser aus Muschelschalen und Steinwerkzeugen herstellten. Auch in den frühen Hochkulturen war die Entfernung der Körperbehaarung geschlechterübergreifend weit verbreitet und das gängige Schönheitsideal: bei den Ägyptern, bei den Griechen, bei den Römern, ... Zwischendurch gab es immer wieder mal Zeiten, während derer die Körperbehaarung als attraktiv empfunden wurde. Trends kommen und gehen eben.

Der aktuelle Trend zur Intimrasur setzte etwa zur Jahrtausendwende ein. Bei den Frauen etwas früher als bei den Männern. Während meiner Schulzeit waren schon etliche Jungen rasiert, ich auch. Ich glaube, das erste Mal rasiert habe ich mich so 2007 oder 2008.

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Hallo!

Zum einen wird der Genfluss durch die isolation by distance (IBD) limitiert. IBD meint, dass die genetische Distanz (will heißen: der genetische Unterschied) mit zunehmender geographischer Distanz (d. h. Entfernung) zunimmt und zwar auch dann, wenn es keine trennende Barriere (Fluss, Tal, Gebirge etc.) gibt, die einen Genfluss unterbindet. Der Grund dafür ist das limitierte Dispersal der Individuen. Mit Dispersal ist die Abwanderung der Individuen von ihrem Geburtsort mit Erreichen der Geschlechtsreife gemeint, welche Inzucht vermeiden soll. Die Individuen können aber nicht beliebig weit wandern, sondern nur innerhalb eines begrenzten Radius. Wie weit die Individuen abwandern können, ist von Art zu Art unterschiedlich. Eine terrestrische Spezies (z. B. ein Salamander) kann meist nicht so weit abwandern wie etwa eine fliegende Art (z. B. ein Vogel). Für Feuersalamander hat man etwa Dispersalradien von meist zwischen 400 bis 500 m ermittelt bis maximal 1000 bis 1300 m, in seltenen Fällen sogar bis 1900 m (Bar-David et al. 2007, Hendrix et al. 2017). Ein Bartgeier hingegen kann locker den gesamten Alpenraum durchfliegen. So wurde beispielsweise ermittelt, dass Bartgeier, die noch kein Brutrevier besetzt haben, im Schnitt täglich über 46 km weit fliegen und Streifgebiete von bis zu 10 000 km2 Größe nutzen (Margalida et al. 2017). Die Individuen können also nicht beliebig weit wandern und sich logischerweise nur mit den Individuen fortpflanzen, die sich innerhalb ihres Dispersalradius befinden. Individuen, die nah beieinander leben, unterscheiden sich deshalb genetisch nur gering voneinander. Je weiter sie aber entfernt sind, weil sie z. B. an den jeweiligen Grenzen des Verbreitungsgebiets der Art leben, umso stärker ist der Genfluss zwischen ihnen limitiert - weil sie einander einfach nicht erreichen können - und umso größer sind die genetischen Unterschiede.

Bei der parapatrischen Speziation erstreckt sich das Verbreitungsgebiet einer Art zum anderen meist über ein sehr großes Verbreitungsgebiet und folgt dabei einer geographischen Kline (also einem graduellen Unterschied etwa in den klimatischen Verhältnissen. Eine Art könnte z. B. von Nord nach Süd verbreitet sein, wobei es von Norden nach Süden hin immer wärmer wird. Die Populationen haben sich dabei in der Regel an die lokalen Verhältnisse angepasst, was zu morphologischen Unterschieden entlang der Kline führt. Diese verschieden aussehenden lokalen Anpassunsformen würden wir wahrscheinlich als Unterarten bezeichnen. Beispielsweise sind die Tiger im Amur-Ussuri-Gebiet ganz im Norden des Verbreitungsgebiets größer und schwerer (Bergmann'sche Regel) als die südlichen Unterarten wie etwa die Sumatra-Tiger und haben auch ein längeres und dichteres Fell. Selbst wenn entlang der Kline ein unbegrenzter genetischer Austausch möglich wäre, erfolgt die Partnerwahl in den meisten Fällen dennoch nicht wahllos, sondern nach dem Prinzip des assortative mating. Das bedeutet, dass bevorzugt Fortpflanzungspartner gewählt werden, die einem selbst am ähnlichsten sind. Der Hintergrund ist der, dass wenn ein Individuum an die lokalen Gegebenheiten gut angepasst ist, ein ähnlich aussehender Partner mit großer Wahrscheinlichkeit ebenso gut angepasst ist und dadurch auch die gemeinsamen Nachkommen am optimalsten angepasst sein werden. Hybride Nachkommen dagegen sind in der Regel nicht so gut angepasst und haben geringere Überlebensraten. Um beim Beispiel mit dem Tiger zu bleiben: im Norden wäre das Fell der Mischlings-Nachkommen vermutlich zu kurz, um überleben zu können, während es im Süden wiederum schon wieder zu lang wäre. Die größten Überlebensraten haben also im Norden Paarungen zwischen einem langhaarigen Individuum mit einem anderen lanhaarigen Individuum und vice versa gilt dasselbe im Süden für die Paarung kurzes Fell x kurzes Fell. Dass der hybride Nachwuchs eine geringere Überlebenswahrscheinlichkeit hat, wird manchmal auch Auszuchtdepression genannt. Übrigens ist das assortative mating auch für die sympatrische Artbildung von Bedeutung, wo es ja ebenfalls keine geograßhische Barriere gibt, welche eine Hybridisierung verhindern würde.

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So ein Verbot gibt es nicht und das ist auch gut so, denn Zoos erfüllen wichtige Aufgaben; so sind sie z. B. für den Schutz der Biodiversität unerlässlich, aber auch für die Forschung, die Umweltbildung und nicht zuletzt auch für die Erholung. Natürlich gibt es aber rechtliche Regelungen dafür, was ein Zoo eigentlich ist und welche Aufgaben er hat. In Europa regelt das die EU-Zoorichtlinie. Sie muss von allen EU-Mitgliedsstaaten in ein geltendes nationales Recht umgesetzt werden. In Deutschland ist sie beispielsweise im § 42 des Bundesnaturschutzgesetzes (§ 42 BNatSchG) umgesetzt, das für das Betreiben eines Zoos eine Genehmigung vorschreibt, welche die zuständige Naturschutzbehörde ausstellt. Welche Voraussetzungen für die Erteilung einer Genehmigung erfüllt werden müssen, wird ebenfalls im § 42 BNatSchG geregelt.

Darüber hinaus regelt auch das Tierschutzgesetz (TierSchG) die Haltung von Zootieren. So schreibt beispielsweise § 11 TierSchG vor, dass Zoos eine Genehmigung der zuständigen Veterinärbehörde besitzen müssen, um die Tiere auszustellen. Diese Genehmigung stellt die Behörde natürlich nur dann aus, wenn sie nach Überprüfung zur Ansicht gelangt, dass der Zoo die Vorgaben des Tierschutzgesetzes einhält. Denn wie jeder andere Halter auch ist ein Zoo dazu verpflichtet, seine Tiere tiergerecht zu halten, pflegen, unterzubringen und zu ernähren (§ 2 TierSchG).

Es gibt außerdem eine ganze Reihe verschiedener Gutachten, die das Bundeslandwirtschaftsministerium herausgegeben hat. Diese Gutachten geben Mindeststandards vor, die die Tierhaltung mindestens erfüllen muss, um sozusagen gerade so noch als artgerecht gelten zu können. Für Säugetiere ist das z. B. das sog. "Säugergutachten" Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren, das zuletzt 2014 in einer überarbeiteten Fassung erschien. Es wurde zusammen mit Vertretern von Zoos, Tierschutzvereinigungen und unabhängigen Experten erarbeitet. Entsprechende Gutachten gibt es auch für andere Tiergruppen, darunter Vögel und "Reptilien". Diese anderen Gutachten sind aber alle noch aus den 1990er Jahren und müssten einmal überarbeitet werden. Rechtlich bindend sind die Gutachten zwar nicht; die zuständigen Behörden (Veterinärbehörden) orientieren sich bei der Beurteilung aber in der Praxis an den Gutachten und auch die Zoos orientieren sich deshalb an den Gutachten, wenn sie eine neue Anlage planen - wobei in der Regel die Zoos darauf achten, dass die Anforderungen des Gutachtens mehr als erfüllt werden, schließlich soll eine Anlage ja auch in zehn, zwanzig, dreißig Jahren noch eine artgerechte Haltung erfüllen, wenn das zugrundeliegende Gutachten vielleicht erneut überarbeitet und verschärft wurde.

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An Evolutionsvertreter: Wie wird die Existenz von pflanzlichen Heilwirkungen naturalistisch erklärt?

Die Frage wird ausführlich. Wer nicht bereit ist sich in das Thema rein zu denken oder nur auf eine schnelle Widerlegung von Schöpfungsargumenten aus ist, geht besser gleich zur nächsten Frage. Ich hoffe auf einen konstruktiven Austausch.

Ich hole etwas aus:

Wie einige sicher wissen, bin ich überzeugter Vertreter der biblischen Schöpfungslehre. Mir kam vor einiger Zeit der Gedanke, ob pflanzliche Heilwirkungen nicht ein Schöpfungsindiz sein könnten. Der Gedanke war damals, dass sie für die Pflanze selbst keinen Nutzen haben und nur dem Menschen, bzw anderen Lebewesen nützlich sind.

Von gläubigen Wissenschaftlern habe ich dazu aber bisher keine Stellungnahme gefunden, die Frage scheint von schöpfungswissenschaftlicher Seite noch nicht behandelt worden zu sein.

Meine bisherigen Rechercheergebnisse und Überlegungen:

Damit eine Heilwirkung evolutionstheoretisch erklärbar ist, müsste die pflanzliche Stoff, der für sie verantwortlich ist, eine Funktion in der Pflanze ausüben und diese müsste in Zusammenhang zur Heilwirkung stehen.

Bei manchen Heilwirkungen scheint das gegeben zu sein:

Z.B setzt die Pflanze Gerbstoffe zum Fraßschutz und Schutz vor Bakterien- und Pilzbfall ein. Dementsprechend wirken Gerbstoffe auch bei uns gesundheitsfördernd. Ohne jetzt tiefer zu gehen scheinen Gerbstoffe und ihre Wirkung also evolutionstheoretisch erklärbar zu sein. (Basierend auf diesem Artikel)

Aber diese Erklärung scheint nicht auf alle Wirkungen zu passen:

Flavonoide sind bei Pflanzen Farbstoffe (rot, hellgelb, blau, violett), werden beim Menschen aber mit verringertem Risiko für bestimmte Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Bei Tieren sollensie u.a. antioxidativ und antibiotisch sein und das Immunsystem beeinflussen.

Oder Protease-Inhibitoren: Bei der Pflanze hemmen sie den Eiweißabbau, werden beim Menschen aber mit verringertem Risiko für bestimmte Krebserkrankungen in Verbindung gebracht. Beim Tier und in vitro(was auch immer "in vitro" heißt) sind sie u.a. entzündungshemmend.

Meine Quelle zu diesen Angaben: https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/richtige-ernaehrung/sekundaere-pflanzenstoffe-tabelle.html

Da sehe ich bei bestem Willen keinen Zusammenhang zwischen der Funktion in der Pflanze und der Wirkung bei anderen Lebewesen. Was haben Farbstoffe mit Krebs zu tun oder Eiweißabau-hemmende Stoffe mit Entzündungen? Aktuell scheint mir das nur durch einen Schöpfer erklärbar zu sein, der Heilwirkungen in Pflanzen legen kann, ohne dass die Pflanze etwas davon hat.

Weitere Bsp. sind Spitzwegerich (u.a Blutstillend) und persischer Ehrenpreis (juckreizlindernd). - Ich wüsste nicht, dass diese Pflanzen ähnliche Beschwerden haben können.

Soweit meine Überlegungen. Jetzt interessiert mich ob und welche naturalistischen Erklärungen es gibt.

Sollte mir eine naturalistische Erklärung einleuchten, werde ich das akzeptieren. - dann wären pflanzliche Heilwirkungen halt mit beiden Sichtweisen vereinbar. Sollte meine Vermutung sich aber bestätigen, werde ich dieses Argument künftig in meinen Antworten verwenden. Also legt euch ins Zeug ;-)

Abschließend nochmal eine Klarstellung was bei diesem hitzigen Thema gefragt ist und was nicht:

Gefragt ist:

  • Welche naturalistischen Erklärungen gibt es? Gerne mit verlinkter Quelle.
  • Wie können konkret solche Wirkungen erklärt werden, wie ich sie genannt habe? (Flavonoide, Protease-Inhibitoren, Blutstillende- und Juckreiz lindernde Wirkung)

Nicht gefragt ist:

  • Ob es "Schöpfungswissenschaft" gibt
  • Ob es Gott gibt
  • Ob Kreationismus und ID wissenschaftlich sind
  • Ob Evolution belegt, bzw Schöpfung widerlegt ist
  • Kurz: Bitte einfach beim Thema (Erklärung pflanzlicher Heilwirkungen) bleiben.

Bitte bleibt respektvoll und sachlich. Ich möchte hier niemanden überzeugen, einfach nur meine Überlegungen prüfen.

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Selbstverständlich haben die sekundären Pflanzenstoffe, als solche werden all diese unterschiedlichen Stoffe nämlich bezeichnet, auch für die Pflanze einen eigenen Nutzen. Etliche davon hast du selbst schon genannt:

  • Fraßschutz: Pflanzen können nicht weg laufen. Vor Pflanzenfressern schützen sie sich deshalb mechanisch (z. B. Dornen und Stacheln oder Silikatkristalle (Phytolithe) oder chemisch durch sekundäre Pflanzenstoffe, u. a. durch Nikotin, Koffein, Saponine (ein Protease-Hemmer), Alkaloide, Tannine, Iridoide, Cannabinoide, ...
  • Schutz vor Krankheitserregern: Pflanzen werden auch von Viren, Bakterien, Pilzen und anderen Krankheitserregern befallen und nutzen sekundäre Pflanzenstoffe mit antimikrobiellen Eigenschaften als Schutz vor selbigen. Hierzu zählen z. B. ätherische Öle (Terpene wie Menthol und Campher, Phenole, Cumarine, ...)
  • Schutz vor UV-Strahlung und starkem Sonnenlicht: auch Pflanzen können Sonnenbrand bekommen und um sich vor zu starkem Licht zu schützen, lagern Pflanzen sekundäre Pflanzenstoffe in ihre Epidermis ein, v. a. Farbstoffe wie Carotinoide, Flavonoide und Anthocyane. Das kann man sehr schön an jungen Pflanzentrieben sehen, die bei stark besonnten Standorten oft rötlich sind.
  • Anlockfunktion: Die Pflanzenfarbstoffe dienen auch dem Anlocken von Bestäubern oder Samenverbreitern. Sie sind für die leuchtenden Blütenfarben verantwortlich, insbesondere die Flavonoide. Anthocyane färben ebenfalls Blüten und Früchte, z. B. Blaubeeren. Die Anthocyane ändern ihre Farbe ph-abhänngig (sauer: rot, basisch: blau) und zeigen Bestäubern an, ob eine Blüte schon bestäubt wurde oder nicht (Beispiel: Lungenkraut). Darüber hinaus sind viele Farbstoffe auch als Antennenpigmente an der Aufnahme des Lichts für die Photosynthese beteiligt. Für Flavonoide sind außerdem antimikrobielle Wirkungen nachgewiesen. Auch Duftstoffe (Terpene) dienen dem Anlocken von Bestäubern oder Samenverbreitern.
  • Verdunstungsschutz: Um nicht übermäßig Wasser zu verlieren, versehen Pflanzen ihre Blätter mit einer Wachsschicht (Cuticula). Sie besteht zu großen Teilen aus dem sekundären Pflanzenstoff Cutin. Auch Suberin (Korkstoff) dient als Verdunstungsschutz. Lignin (Holzstoff) dient der Festigung des Pflanzengewebes.

Für nähere Details empfehle ich einen Blick in botanische Lehrbücher, speziell auch zur Pflanzenphysiologie.

Fazit: Sekundäre Pflanzenstoffe sind mit der Evolutionstheorie absolut vereinbar. Ein "Beweis" für einen Schöpfer sind sie nicht.

Beim Tier und in vitro(was auch immer "in vitro" heißt)

In vitro bedeutet "im Reagenzglas", also einen organischen Prozess außerhalb des Organismus. Kennt man auch z. B. von der in-vitro-Fertilisation (künstliche Befruchtung). Die Vorgänge im lebenden Organismus werden in vivo genannt. :-)

Nicht gefragt ist:
[...]
Ob Kreationismus und ID wissenschaftlich sind

Daran führt aber kein Weg vorbei, wenn man explizit nach einer evolutionsbiologischen Erklärung der sekundären Pflanzenstoffe fragt. Das Konzept des Kreationismus/ID ist nun einmal nicht wissenschaftlich. Das ist unstrittig, weil das Konzept nun mal die gültigen Regeln wissenschaftlichen Arbeitens nicht erfüllen. Es sind Glaubenskonzepte, nichts weiter.

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