An das "Sie" gewöhnen?

Moin moin liebe Community,

Ich weiß, ich weiß, inzwischen ist das Anwenden eines "Sie" oder des "Du" zu einer Glaubensfrage geworden.

Dennoch habe ich, entgegen meiner eigenen Erwartung, offenbar ein "Problem" damit gesiezt zu werden.

Nach nunmehr 20 Jahren in der Berufswelt, gearbeitet in zwei Mann betrieben und weltweit agierenden Unternehmen mit tausenden Mitarbeitern, bei denen ich schräg angeschaut wurde wenn mir dem Geschäftsführer gegenüber mal ein "Sie" ausgerutscht ist, werde ich bei meinem aktuellen Arbeitgeber, einem kleinen 5 Mitarbeiter fassenden Unternehmen, konsequent und durchweg gesiezt.

Nicht nur, dass sich das für mich nach einer Distanzierung, fast schon Ausgrenzung, anfühlt (jeder wird ansonsten geduzt), stört es mich tatsächlich.

Bei jedem "Sie" und Herr Xy stellen sich mir die Nackenhaare auf und vermitteln mir immerwieder das Gefühl, dass ich nicht dazu gehöre.

Zwar bin ich ein Verfechter des "Du" sieze Kunden und Geschäftspartner, sofern gewünscht, natürlich solange, bis sie mir nicht das "Du" anbieten oder mich von sich aus duzen.

Angeboten hatte ich das du schon, jedoch wurde dies kommentarlos ignoriert und einfach weiter gesiezt.

Gewöhnt man sich daran und entwickelt dennoch irgendwann ein Gefühl des "Ich gehöre dazu."?

Ich weiß, die Frage ist kaum zu beantworten und ja, es sind first world problems, aber mich stört das einfach unglaublich und ich merke zunehmend, dass ich mich bei jedem "Sie" immer unwohler fühle.

Grüße!

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Kollegen (ca 30) duzen mich (18) - kann ich zurück duzen?

Neulich arbeite ich als Aushilfekraft in einem Supermarkt und dort sind viele Kollegen in Teilzeit, die zwischen 25 und 30 Jahre alt sind.

Ich wurde als Neu Eingestellter direkt geduzt. Vorsichtshalber habe ich erstmal, auch die 25-jährigen, gesiezt, da ich ja neu bin und dementsprechend vom "niedrigem Rang".

Dann habe ich aber zwei andere, beide ebenfalls ca. 25 - 30 Jahre alt, gesehen, die ebenfalls zum selben Datum wie mir begonnen haben aber ebenfalls jeden duzen, genauso wie alle anderen Kollegen, die sich auch gegenseitig duzen, obwohl es keine ausgeschriebene Duz-Kultur gibt.

Ich habe gesehen, dass sich bei vielen anderen eine lockere Atmosphäre gibt, während ich, wenn ich darauf achte siezen zu müssen, nicht mal ein "Wie geht's Ihnen" aus dem Mund herausbekomme. Jedenfalls ist mir das Siezen bei einigen Personen sehr unangenehm und verschafft mir eine große Blockade zu kommunizieren.

Nun habe ich eine Kollegin mit der ich mich eigentlich von Anfang an besonders verstanden habe, gefragt, ob ich auch Du sagen darf und sie meinte direkt: "ja, natürlich", klang so, als wäre es etwas was ich nicht fragen muss. Aber: Würde irgendjemand, der mich duzt, auf meine Frage ob ich die Person duzen darf nein sagen? Oder ist die Tatsache, dass wenn ein Kollege mich duzt, quasi ein versteckter Aufruf dass ich sie auch duzen soll, auch wenn die Person älter ist?

Bislang war ich gewöhnt, von allen Erwachsenen geduzt werden, da ich minderjährig war. Aber würden 30-Jährige einen 18-Jährigen als Kollegen siezen?

Mir gefällt es auf jeden Fall mehr, geduzt zu werden, schließlich fände ich es auch ein wenig komisch, von einem 30-jährigen gesiezt zu werden, wenn man Kollegen sind. Tatsächlich wurde ich aber sogar noch älter wahrgenommen als 18, als ich sagte dass ich 18 bin, waren sie überrascht - d. h. ich denke, sie haben mich für ca. 20 - 21 eingeschätzt.

Aber wie ist das für die 30-jährigen, die den jüngeren duzen - ist das denen wirklich egal, ob sie geduzt oder gesiezt werden, und würden sie tatsächlich auf die Anfrage, geduzt zu werden, ablehnen, wenn sie es auch nur ein wenig unangenehm finden? Oder ist es unhöflich als 18-jähriger den 30-jährigen Kollegen zu fragen, ob man duzen darf?

Duzen, Siezen

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