Meinung des Tages: Erste Bilanzen zu Grenzkontrollen - würdet Ihr dauerhafte Kontrollen begrüßen?
Seit September 2024 gibt es an deutschen Landesgrenzen (wieder) systematische Kontrollen. Im Schengenraum sind derartige Kontrollen eigentlich nicht vorgesehen und nur befristet zulässig - nun gibt es die ersten Bilanzen zu den Kontrollen...
Die ersten Zahlen
22.243 unerlaubte Einreisen wurden seit der Wiederaufnahme der systematischen Kontrollen verzeichnet. 13.786 Menschen ohne entsprechende Papiere wurden an den Grenzen abgewiesen. Die Beamten nahmen 518 Schleuser fest. Im Zuge der Kontrollen wurden als eine Art "Beifang" 3.306 offene Haftbefehle vollstreckt und insgesamt 396 Personen entdeckt, die im Zusammenhang mit dem extremistischen oder islamistischen Spektrum stehen.
Insgesamt scheinen die Zahlen der unerlaubten Einreisen rückläufig zu sein. Im Januar '25 wurden 5.147 derartige Einreisen verzeichnet, '24 waren es 6.906 und '23 sogar 7.588.
Union will dauerhafte Grenzkontrollen
Zuletzt wurde besonders Friedrich Merz extrem kritisiert, da er eine Mehrheit für seinen Migrations-Antrag erhalten hat - aufgrund der Stimmen von AfD und FDP.
Die Union wirbt für dauerhaften Grenzkontrollen und fordert, dass alle Versuche illegaler Einreisen zurückgewiesen werden - auch, wenn es sich um Asylsuchende handelt. Abschiebungen, auch nach Afghanistan und Syrien sollen täglich stattfinden.
Umstrittene Grenzkontrollen
Grenzkontrollen werden allerdings nicht von allen befürwortet. Das liegt unter anderem am hohen Personaleinsatz, die Polizisten fehlen dann an anderen Stellen. Auch die Logistikbranche warnt vor dauerhaften Grenzkontrollen, da die Einhaltung von Ruhezeiten der Lkw-Fahrer noch mehr als sowieso schon erschwert würden und Lieferketten unkalkulierbar wären. Dadurch könnten Mehrkosten für Unternehmen entstehen, die zu Kündigungen oder Umlage auf den Endverbraucher führen. Logistiker fordern deshalb "Green Lanes" für den Güterverkehr, sodass Grenzen mit nur geringer Verzögerung passiert werden könnten.
Unsere Fragen an Euch:
- Habt Ihr in den vergangenen Monaten selbst eine Grenze überfahren und die Auswirkungen bemerkt?
- Welche Vor- und Nachteile hätten dauerhafte Kontrollen Eurer Meinung nach und würden diese europäische Partner verärgern, bzw. Schengen gefährden?
- Haben die Grenzkontrollen eine Auswirkung auf Euer Sicherheitsgefühl?
Wir freuen uns auf Eure Antworten!
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
483 Stimmen
73 Antworten
Offensichtlich scheint es ja schon sinnvoll zu sein, da viele Leute quasi entdeckt wurden. Grundsätzlich wäre ich aber schon für offene Grenzen, es sollte jeder auf dieser Welt dort hingehen wo er möchte. Aber anscheinend ist es zum jetzigen Zeitpunkt einfach zu früh für sowas.
kann jeder gerne hingehen wo er will.
Ich sehe aber nicht ein, das wir jeden alimentieren der es über die deutsche Grenze schafft.
es sollte jeder auf dieser Welt dort hingehen wo er möchte.
Das ist doch überhaupt kein Problem. Für nahezu jedes Land gibt es Visa-Verfahren. An die muss man sich eben halten.
Aber anscheinend ist es zum jetzigen Zeitpunkt einfach zu früh für sowas.
Im Prinzip hatten wir das schon und haben das immer noch. Innerhalb Europa kann man meistens nach wie vor nur mit dem Personalausweis einreisen. In verschiedenen außereuropäischen Ländern auch und ansonsten braucht man eben einen Reisepass und ggf. beantragt man ein Visum.
Eine Einreise ohne Papiere ist illegal. Wenn man das tut muss ich zumindest Unehrlichkeit über den Status als Asylsuchender annehmen. Und wenn dem so ist helfe ich lieber Menschen die wirklich verfolgt werden als solchen die versuchen aus sicheren Herkunftsländern sich Asyl zu erschleichen. Dafür gibt es offizielle Wege der Einwanderung. Dein Ausweis ist DAS wichtigste Dokument, wenn du fliehen musst. Du kannst alles andere zurücklassen aber das nicht.
Viele wollen es nicht wahrhaben aber allein Volkswirtschaftlich gibt es irgendwann eine Obergrenze ab dem schlicht keine weiteren Asylsuchenden mehr aufgenommen werden können. Irgendwann fehlt einfach das Geld, den Unterkünfte, der Infrastruktur. Und wenn es darum geht helfe ich lieber Menschen die wirklich keine andere Möglichkeit mehr haben weil sie verfolgt werden.
Völlig richtig und das sagte man schon 1991. Mittlerweile hat Merkel das "postfaktische Zeitalter" eingeführt, das die Realität ignoriert und "gefühlte Ideale" als maßgeblich tituliert. Wir werden um den Untergang nicht herumkommen.
Eine kontrollierte Einwanderungspolitik für die Einreise in unser Land kann nur gut und vernünftig sein. In Kanada, Australien oder Neuseeland wäre es vergleichsweise unmöglich, ohne Job oder sonstiges Einkommen einzuwandern und dann noch von der dortigen Bevölkerung zu verlangen, für Wohnung, Krankenversicherung und Lebensunterhalt aufzukommen. Das hat nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun sondern lediglich mit der Wahrung der Interessen eines Landes. Offene Grenzen plus Sozialleistungen für alle - dies kann auf Dauer nicht funktionieren - Volkswirtschaft für Erstsemester. Wir haben mit über 10 Millionen Arbeitslosen bereits ausreichend Sozialfälle im Land, man sollte sie nicht noch mit aller Gewalt zusätzlich importieren.
Das deutsche Einwanderungsrecht darf auch weiterhin keinesfalls mit dem Asylrecht verwechselt werden. Letzten Endes ist nur ein Bruchteil der Eingereisten (rund 2 Prozent) tatsächlich asylberechtigt, alle anderen haben rein wirtschaftliche Gründe für die Einwanderung nach Deutschland (das ist zwar menschlich nachvollziehbar, aber Armut im Heimatland ist kein Asylgrund).
Weiterhin wäre die Umstellung von Geld- auf Sachleistungen ("Bett, Brot und Seife") zu begrüßen, wie es Dänemark inzwischen seit kurzem praktiziert. Denn interessanterweise will dann plötzlich niemand mehr einreisen, und die Grenzkontrollen könnten langfristig wieder etwas gelockert werden.
Das Wort Illegal muss man nicht erklären.Wenn unsere Volksvertreter sich einfach an geltendes Recht halten würden hätten wir diese unerträglichen Zustände nicht.
Zudem lässt sich Deutschland von unserern Europäischen "Freunden" ausnutzen.
Ja, man sollte sich ein Beispiel an Trump nehmen und
Nein, ich bin kein Nazi.
Ich denke, man muss es leider durchaus erklären: Dass es eben illegal ist, ohne Legitimation oder Papiere in ein Land einzudringen, um dann - wie selbstverständlich - Versorgungsforderungen zu stellen. Und dass dies eben in keinem anderen Land der Welt möglich ist.
Und dass eben Neuseeland, Kanada oder Australien deswegen noch lange nicht von "Nazis" regiert werden. (Wenn ich das schon höre! Wenn alle Oppositionellen heute pauschal "Nazis" sind, dann müssen die Braunhemden anno 1933 - 1945 wirklich eine verdammt harmlose Truppe gewesen sein!)
Und nein - ich bin auch kein "Nazi" - aber ich liebe die Vernunft und den gesunden Menschenverstand.
... das schadet der deutschen Wirtschaft mehr als es nützt.
Logistikunternehmen fahren Miese ein, weil die Flotte die Fahrzeit an den "Grenzen" vertrödelt. Und es sind halt zunehmend Waren im LKW und nicht auf der Schiene unterwegs.
Außengrenzen kontrollieren reicht.
Hallo,
die Taten in jüngster Zeit wurden ausnahmslos von Tätern begangen, die schon seit langer Zeit im Land waren (Teilweise schon lange genug, um zu glühenden AfD- Anhängern geworden zu sein.) Kann mir bitte mal jemand erklären, was es da geholfen hat, dass Personal mit der Bewachung der Grenze gebunden war, statt an Weihnachtsmärkten oder in Parks für Sicherheit zu sorgen??
Schon dass wir diese nach Europarecht nur vorübergehend möglichen Grenzkontrollen seit September wieder haben, ist doch reine Schaufensterpolitik: um die Gefährder, die wir im Land haben, brauchen wir uns nicht zu kümmern, die Bürger sind zufrieden, wenn wir die Grenzen dicht halten! Dann können es zukünftig irgendwann nur noch Deutsche sein, die Straftaten begehen, und das scheint dann wohl niemanden mehr zu stören.
Die dauerhaften Grenzkontrollen, die Merz gemeinsam mit der AfD durchdrücken will, sind nun mal nach Europarecht nicht zulässig. In letzter Konsequenz müssten wir also aus der EU austreten.
Ist ähnlich wie mit einem Rettungsboot. Das ist auch nur so lange gut, wie es nicht untergeht, weil es zu voll ist.