Diskussion um Arbeitszeit: Deutsche arbeiten zu wenig?

| Nein. Deutsche arbeiten nicht zu wenig. 73%
| Ja. Deutsche arbeiten zu wenig. 21%
| Ich habe eine andere Meinung zu diesem Thema. 6%

52 Stimmen

14 Antworten

| Ja. Deutsche arbeiten zu wenig.

Hallo Robin

Diskussion um Arbeitszeit: Deutsche arbeiten zu wenig?

Jooo... das ist mal so... 😉

Aber wie ich hier lese, scheinen viele die Wahrheit zu leugnen, wobei es mittlerweile in Mode zu kommen scheint, eine 4 Tagewoche bei vollem Lohnausgleich zu fordern.

Deswegen verweise ich auf die aktuellen Daten der Eurostat.

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Wöchentliche Arbeitszeit im EU-Vergleich

In Deutschland nimmt der Mangel an Fachkräften zu, deshalb werden auch Forderungen nach längeren Arbeitszeiten lauter. 2023 betrug die durchschnittliche normalerweise geleistete Wochenarbeitszeit von 20- bis 64-jährigen Erwerbstätigen 35,1 Stunden. Damit lag sie unter dem EU-Durchschnitt von 37,1 Stunden. Am längsten arbeiteten 2023 im EU-Vergleich die Erwerbstätigen in Griechenland (durchschnittlich 40,9 Wochenstunden). Die geringste Zahl wurde mit 33,1 Wochenarbeitsstunden in den Niederlanden gemessen.

Quelle: Eurostat

In den Ausführungen der Frage werden ein paar Punkte aufgezählt, die aktuell debattiert werden. Es existieren weitere Vorschläge. Was jedoch kontraproduktiv ist, wenn jeder Punkt einzeln betrachtet wird, um unter jedem dann ein Fazit zu führen, es würde nichts ändern.

Es zählt nicht der einzelne Punkt, sondern die Summe aller Veränderungen. Die bewirken durchaus einiges.

.

Alles Gute Dir... und bleib gesund

Gruß, RayAnderson  😉

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RobinPxGF 
Beitragsersteller
 26.05.2025, 08:34

Hey! Vielen Dank für die tolle und ausführliche Antwort.
Dir auch alles Gute und bleib gesund! :)

| Nein. Deutsche arbeiten nicht zu wenig.

"1343 Arbeitsstunden leistete der durchschnittliche Deutsche"

waren da welche dabei, welche fürs Nixtun bezahlt wurden ? :p
ich bin in Ba-Wü bei ~250 Arbeitstagen minus Urlaub im Jahr ..und der Urlaub dauert ganz sicher keine 70 Tage, um wieder auf die 1343 Stunden zu kommen


Caillean1982  25.05.2025, 14:38

Dazu kommt Weiterbildung, Sonderurlaub und (ganz wichtig!) Krankheit, Kinderkrank oder Freistellung wegen Pflege von Angehörigen. Dann kommt das vermutlich schon ungefähr hin, zumal auch TZ-Kräfte in der Statistik enthalten sind

Ranzino  25.05.2025, 14:45
@Caillean1982

diese ominösen 1343 Stunden sind halt statistischer Mumpitz und haben in der Diskussion nix verloren.

Caillean1982  25.05.2025, 14:49
@Ranzino

Naja, wie immer pickt die Politik sich eine Zahl raus, die zufällig die eigene Geschichte stützt und die BLÖD & Co. verbreiten das dann im Volk, welches den Quatsch für "die Wahrheit" hält 🤷‍♀️

| Nein. Deutsche arbeiten nicht zu wenig.

Aber wer genau sind denn die Deutschen, die mehr arbeiten sollen?

Das sind über 3 Millionen Arbeitslose. Das sind die Bürgergeldempfänger. Das sind Menschen, die zugewandert sind und Unterstützung brauchen.

Oder sind diejenigen gemeint, die schon längst den ganzen Laden hier am Laufen halten?

Die sich Tag für Tag den Buckel krumm schuften, nur um irgendwie über die Runden zu kommen? Die Rentner, die Flaschen sammeln? Die Alleinerziehenden, die zwei Jobs machen? Die kleinen Selbständigen, die von einer Krise in die nächste stolpern?

Vielleicht sollte man auch mal fragen, warum das Geld munter für alles Mögliche im Ausland verteilt wird, während hierzulande Schulen verfallen, das Gesundheitssystem am Limit ist und viele Menschen gar nicht wissen, wie sie ihre Heizkosten bezahlen sollen.

Wäre es nicht mal Zeit, sich um das WIR im eigene Land zu kümmern?

Man ist müde von einem System, das immer nur fordert.

| Nein. Deutsche arbeiten nicht zu wenig.

...für die "großen Bosse" können wir natürlich nicht genug arbeiten. Aber (ich kann da nur für mich selbst sprechen) mein Wohlstand reicht mir aus. Auto vorhanden, Urlaub möglich, Häuschen beheizt, Kühlschrank gefüllt und ein bisschen was bleibt über, um es zur Seite zu legen. Noch mehr arbeiten bedeutet bestenfalls, den Wohlstand von "denen da oben" zu verbessern, nicht aber den eigenen. Und Wirtschaft ankurbeln funktioniert doch eher dadurch, den niedrigen Einkommensgruppen mehr Geld zu lassen und damit den Konsum zu fördern...nicht dadurch, die Produktion zu erhöhen, ohne dass diese Produkte gekauft werden können. Aber die Unionspolitiker verstehen offenbar nicht wirklich etwas von Volkswirtschaft....und Nachhaltigkeit. Denn wirklich wichtig ist doch die Arbeitskraft der Werktätigen...sie "auf Verschleiß" zu fahren, bewirkt hohe Krankenstände und frühen, gesundheitsbedingten Ausstieg aus dem Berufsleben....zugunsten kurzfristiger Gewinne einiger weniger Privilegierter.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – seit 40 Jahren Kundendienstler für Heizung/Sanitär

Caillean1982  25.05.2025, 15:23

Danke! Das hast Du sehr treffend formuliert!

| Ich habe eine andere Meinung zu diesem Thema.

Die absolute Anzahl der Arbeitsstunden sagt nichts über die wirklich geleistete Arbeit aus. Dafür muss man die Produktivität berücksichtigen und die liegt in D noch erstaunlich hoch.

Ansonsten empfinde ich die Vorschläge als nicht zielführend und an vielen Stellen auch als ungerecht. Beispielsweise war ich lange alleinerziehend - steuerfreie Überstunden sind da nicht möglich, weil die Kinderbetreuung fehlt.

Andere Berufe sind körperlich (Dachdecker) oder psychisch (Pflege) so belastend, dass gerade ältere Mitarbeiter Probleme haben überhaupt noch Vollzeit zu arbeiten.

Ja, es braucht Anreize mehr Menschen in Arbeit zu bringen. Dafür wären andere Mittel aber viel besser geeignet. Die CDU macht da wieder Politik für ihre Klientel und es werden am Ende die profitieren, die es nicht unbedingt nötig haben.