Denkt ihr eine Postwachstumsgesellschaft , wo die Wirtschaft nicht wächst, wäre möglich?
Wir haben glaube ich genug Wachstum erreicht und wenn wir weiter wachsen , sterben wir alle , mit den Tier und Pflanzenarten aus .
13 Stimmen
7 Antworten
Wirtschaftswachstum ist eigentlich schon etwas "evolutionäres". Menschen handeln und (er-)schaffen etwas, um sich ihr Leben komfortabler zu gestalten. Eine niedrige Zeitpräferenz schafft Kapitalakkumulation, welche wiederum Investitionen ermöglichen, welche wiederum eine Produktion ermöglichen - so zumindest der Grundgedanke in einer gesunden Wirtschaft.
Ich denke, das Problem ist eher die monopolisierte Schuldgeldschöpfung, welche zu massiven Marktverzerrungen, Inflationierungen von Werten und Fehlallokation von Ressourcen führt. Man muss verstehen, dass unser Geldsystem ein Schuldgeldsystem ist. Große Unternehmen können sich ins unermessliche verschulden und somit ihre Ineffizienz fortführen.
Ein Beispiel hierfür wäre das Thema Kohle. Ein steigender Preis sollte zu einer Signalwirkung führen, dass ein Gut bspw. knapp wird oder wir erhebliche Schäden mit dessen Förderung anrichten. Durch Subventionen, die aus dem Nichts geschaffener Verbindlichkeiten gewährt werden, kann die Unternehmung weiter betrieben werden und dessen negativen Auswirkungen, die durch einen erhöhen Preis als Signalwirkung von dem Markt ausgehen, können im Keim erstickt werden. Die Subventionen drücken den Preis, verzerren den Markt und führen zur massiven Fehlallokation.
ich rede gerne von qualitativem Wachstum.
Die Menschheit und unsere Technologien werden sich immer weiter entwicklen.
Aber das muss nicht mit mehr Energieverbrauch, grösseren Wohnungen, Autos und weiteren Reisen verbunden sein. Sonder mit mehr Komfort, besserer medizinischer Versorgung, KI unterstützen Assistenten, Luxus der nicht in den Kategorien grösser, schneller, weiter zu messen ist.
Ich kann nichtmal die Frage beantworten "Was ist Wachstum?" Wie soll man es bewerten wenn man vor 20 Jahren ein Auto und einen PC hatte .. gleicher Preis inflationsbereunigt.
Nur heute hat das Auto mehr PS, Navi, riesenbildschirn, Assistenten, Rückfahrkamera, verbraucht weniger, usw .. und der PC hat statt kleinem röhrenbildschirn und 256 MB Harddisk jetzt eine 2 TB ss drive 10x schnelleren Prozessor, 20 Zoll flachbildschirm usw.
Für die Statistiker ist das kein Wachstum.
Ja wäre möglich, es gibt dutzende Beispiele, Venezuela, Zimbabwe, Argentinien, Japan usw. Nur dem Umweltschutz hilft es nicht. Man glaubt es kaum aber Armut zerstört ein tiefergreifendes Umweltbewusstsein und raubt der Gesellschaft auch die Ressourcen um nachhaltig zu wirtschaften.
Aber was wäre , wenn alle die Postwachstumsgesellschaft hätten , würde der Kahlschlag von Wäldern und andere Natur Zerstörung und Verschmutzung weniger werden?
wenn alle die Postwachstumsgesellschaft hätten
Das ist ein Zustand, den wir nie erreichen werden. Irgendwo fliehen ja all die Menschen hin, die nicht in Armut leben wollen.
würde der Kahlschlag von Wäldern [...] weniger werden?
Der Kahlschlag würde vermutlich zunehmen. Was bauen wir denn noch aus Holz? Wenn Plastik reduziert, Stahl teurer und Beton verboten wird, bleibt dir ja eigentlich nur noch Holz.
Was die Ulrike Herrmanns dieser Welt vergessen, ist, dass nicht nur Quantität einen Einfluss auf Umweltverschmutzung hat, sondern auch Effizienz. Die DDR und die Sowjetunion waren verdammt arme Länder, haben die Umwelt aber stärker zerstört als ihre westlichen Pendants. Deutschland konnte nur das Kyoto-Protokoll einhalten, weil die DDR und ihre Kohleöfen zusammenbrachen. Eine produktive Gesellschaft ist eine reiche Gesellschaft, da mit weniger Arbeit der gleiche Output erzeugt werden kann. Das Gleiche gilt auch für Ressourcen. Je größer und je reicher eine Gesellschaft wird, desto eher kann sie z.B. den CO₂-Ausstoß reduzieren. Die westliche Welt schafft dies seit Jahren, während die 2. Welt CO₂ in immer größeren Mengen in die Umwelt pustet.
Was tatsächlich den Konsum auch in der 2. Welt reduzieren könnte, hat Apfelbusch123 gut herausgearbeitet. Die Abkehr vom Schuldgeldsystem und seiner negativen Anreize könnte die Ressourcenverschwendung massiv reduzieren. Geld, in dem es sich lohnt zu sparen, reduziert auf gesunde Weise den Konsum und schafft Märkte, auf denen mehr gemeinsam genutzt, qualitativer konsumiert und häufiger repariert wird. Das ganze ohne Verbote von heuchlerischen Eliten, die mit Privatjet zu Klimakonferenzen fliegen, schlicht und ergreifend basierend auf den ökonomischen Anreizen einer gesunden Wirtschaft.
Eher wird sich der Mensch ausrotten, als sich in Anbetracht der Zukunft mit weniger zufrieden zu geben.
Das volkswirtschaftliche Denkmodell des "magischen Vierecks" sollte vielleicht dringendst mal überdacht werden.
Wenn wir halt kein Wachstum mehr wollen, müssen halt andere Grössen angepasst werden wie Vollbeschäftigung und aussenwirtschaftliches Gleichgewicht. Aber der Arsch bleibt vermutlich immer hinten, egal welche Richtung.
Aber wenn Grad in den Bereichen, die du sagst , kein Wachstum möglich ist , dann nicht wachsen , oder ? Also ich bin der Meinung, dann nicht wachsen.