Wie kann es sein, dass Putins Angriffe auf ukrainische Energieanlagen als Kriegsverbrechen gelten – während Israel für dieselbe Taktik im Krieg gegen den Iran öffentlich Applaus bekommt?
Putin wurde von Politik, Medien und großer Teile der Zivilgesellschaft emotional heftig angegriffen, weil er militärische Angriffe auf Energieinfrastruktur in der Ukraine durchführen ließ – mit massiver Dämonisierung und moralischer Verurteilung. Am zweiten Tag des von Israel selbst begonnenen Krieges bombardiert Israel gezielt iranische Energie- und Infrastrukturanlagen – und statt scharfer Kritik folgt politische Rückendeckung und öffentlicher Beifall.
Was bei Russland Empörung und Ausgrenzung auslöst, wird bei Israel als „mutiger Schritt“ gefeiert – wer soll das noch ernst nehmen?
Internationale Regeln scheinen immer dann höchste Priorität zu haben, wenn sie mit den Interessen des Westens übereinstimmen – und werden ignoriert, wenn sie unbequem werden.
Gerade Staaten wie Indien haben diese Doppelmoral des Westens schon lange kritisiert – und bekommen sie nun wieder schwarz auf weiß bestätigt.
Der Westen hat sich damit mal wieder selbst entlarvt – die Maske der moralischen Überlegenheit fällt immer mehr.
Wer Recht nur selektiv anwendet, betreibt keine Werteordnung, sondern Machtpolitik im moralischen Gewand. wer so handelt, darf sich nicht wundern, wenn der globale Süden zunehmend auf Distanz geht – und das Vertrauen in Völkerrecht und internationale Gerechtigkeit weiter schwindet.