Erkenntnistheorie – die besten Beiträge

Gibt es einen Beweis, dass Gott existiert?

Wenn ja, bitte um 100%igen Beweise!

Den ich als bekennender Atheist sage NEIN !!!

Den Gott kann es auch nicht geben, wenn Gott tatsächlich transzendent ist, wie Monotheisten allgemein annehmen.

Dazu muss man sagen, dass Transzendenz in der Religion in widersprüchlicher Weise definiert sind, und zwar so, dass "transzendent" und "real" nicht miteinander vereinbar sind.

Der Punkt ist, dass die Wissenschaft prinzipiell ALLES messen kann, was einen Einfluss auf die materielle Welt hat. Realität ist, wie Phillip K. Dick bemerkte, das, was übrig bleibt, wenn man aufhört, daran zu glauben.

Man kann auch umgekehrt sagen: Wenn die einzige Methode, etwas für real zu erachten, darin besteht, dass man daran glauben muss, dann ist es wahrscheinlich nicht real.

Man muss also darauf bestehen, dass ein transzendenter Gott keinen Einfluss auf die materielle Welt ausübt. Um einen Einfluss auf die Welt der Gedanken zu haben muss Gott jedoch nicht real sein. Da sich die Wissenschaft - Ausnahmen: Psychologie und Psychiatrie, ebenso wie Soziologie und Pädagogik - mit der Natur beschäftigen, also dem Aufbau und den Vorgängen der natürlichen oder realen Welt, könnte sie einen eingebildeten Gott nicht von einem realen Gott unterscheiden.

Da es keine logisch konsistente und im Einklang mit den empirischen Kenntnissen befindliche Definition von Gott gibt, kann die Wissenschaft nichts dazu sagen, weil sie sich nicht mit Unsinn beschäftigt.

Erste Voraussetzung wäre eine solche Definition für Gott. Da Monotheisten seit über 2.000 Jahren daran scheitern, Gott in einer Weise zu definieren, die logisch konsistent ist, kann es keinen wissenschaftlichen Beweis für diese Vorstellung geben. So weng wie es wissenschaftliche Beweise für Astrologie geben kann oder anderen esoterischen Humbug.

Bevor wir über die Realität eines Gottes überhaupt sprechen können, muss erst diese Voraussetzung einer sinnvollen Definition erfüllt sein. Vorher ist das müßige Gedankenspielerei.

Selbstverständlich wäre es möglich, einen eingreifenden Gott zu beweisen. Dazu muss man nur eine Hypothese aufstellen, die prüfbar ist.

Beispiel:

Hypothese: Es existiert ein Gott, der manchmal (!) Gebete erhört.

Prüfung: Man macht eine wissenschaftliche Studie zur Gebetserhörung. Dazu gibt es zahlreiche Versuche, die beiden besten sind MANTRA und STEP.

Ergebnis: Es konnte kein Einfluss durch Gebete gefunden werden.

Modus Tollens: Es existiert kein Gott, der Gebete erhört.

Man kann so die wichtigsten Eigenschaften - also die, die keinen logischen Widerspruch beinhalten - durchgehen, aber bisher blieb das Ergebnis aller Prüfungen immer negativ.

Eine Zusammenfassung zum Stand der Dinge findet sich hier: Stenger, Victor J. God : The Failed Hypothesis : How Science Shows That God Does Not Exist. Amherst, N.Y.: Prometheus Books, 2007.

Stenger hat dazu die wichtigsten Eigenschaften Gottes, die logisch einwandfrei definiert werden können, genommen, und die relevanten Untersuchungen dazu angeführt. Das Ergebnis ist in allen Fällen negativ.

Wenn, dann gibt es also wissenschaftliche Beweise dafür, dass Gott nicht real ist, und keinen einzigen Fall, bei dem das Gegenteil angenommen werden kann.

Bitte um intelligente Antworten die Wissenschaftlich Fundiert sind!

Christentum, Wissenschaft, Erkenntnistheorie, Gott, Wissenschaftstheorie

Markus Gabriel „Die Welt gibt es nicht“ – durch den Begriff selbst widerlegt?

In Warum es die Welt nicht gibt argumentiert Markus Gabriel, dass es „die Welt“ nicht geben kann, weil sie nicht in einem Sinnfeld erscheint.

Laut seiner Ontologie existiert nur, was in einem Sinnfeld auftaucht – z. B. das Sinnfeld der Kunst, der Politik oder der Biologie. Die Welt als Gesamtheit aller Sinnfelder könne aber nicht selbst in einem Sinnfeld enthalten sein. Daraus folgert er: „Die Welt gibt es nicht.“

Aber ist das wirklich schlüssig?

Ich frage mich:

Kann man nicht einfach sagen, dass der Begriff „Welt“ selbst in einem Sinnfeld auftaucht – nämlich im sprachlichen, philosophischen oder logischen Sinnfeld?

Dann existiert die Welt, weil der Begriff „Welt“ als Objekt des Denkens oder als Bedeutungseinheit ja thematisiert werden kann.

Warum sollte man den Begriff „Welt“ nicht wie jeden anderen Begriff behandeln dürfen – z. B. „Unendlichkeit“, „Menschheit“ oder „Freiheit“?

Gabriels Argument scheint vorauszusetzen, dass „die Welt“ nicht darstellbar oder bedeutbar sei. Aber das stimmt ja nicht – wir sprechen permanent über „die Welt“, philosophieren über sie, stellen sie sprachlich dar.

Damit taucht sie doch im Sinnfeld der Sprache auf. Wäre das nicht ausreichend, um nach Gabriels eigener Definition als existent zu gelten?

Ist sein Argument also am Ende nur ein sprachliches Konstrukt – das durch den bloßen Gebrauch des Begriffs „Welt“ bereits widerlegt ist?

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Warum ist die Annahme eines Gottes aus wissenschaftlich-rationaler Sicht epistemologisch unhaltbar und ontologisch überflüssig?

Die Hypothese eines extrakosmischen, kategorial transzendenten und intentional omnipotenten Agenten – vulgo: „Gott“ – manifestiert sich bei streng analytischer Betrachtung als residualtheologisches Postulat, das aus präempirischer Deutungstradition hervorgegangen ist und in seiner ontologischen Hypertrophie weder methodisch-intersubjektiv validierbar noch logisch-konsistent eingebettet werden kann. Derartige Entitäten entziehen sich strukturell nicht nur der Falsifizierbarkeit im Sinne kritischer Rationalität (Popper), sondern fungieren primär als semantisch überfrachtete Placeholder für kognitive Dissonanzen gegenüber noch nicht vollständig verstandenen Phänomenen – also epistemischer Füllmasse.

Die kategoriale Unerreichbarkeit des postulierten Gottes durch deduktiv-empirische Verfahren resultiert in seiner methodischen Irrelevanz: Was sich nicht operationalisieren, nicht messen, nicht falsifizieren lässt, existiert für die Wissenschaft exakt im selben Modus wie das logisch Nicht-Existente. Eine Entität, deren Implikationen weder empirisch manifest noch theoretisch notwendig sind, erfüllt keinerlei erkenntnistheoretischen Mehrwert. Sie ist strukturell äquivalent zur Nullhypothese eines Nicht-Seienden – eine metaphysische Ornamentik, der jeder explanatorische Zwang fehlt.

Kontrastiert man dies mit dem dynamisch-selbstkohärenten Formalapparat moderner Naturwissenschaften – insbesondere den konsistenten axiomatischen Systemen der relativistischen Feldtheorien, der Standardmodellphysik und der evolutionären Entwicklungsbiologie – ergibt sich ein vollständig in sich geschlossenes, intern rekonstruierbares kausales Netzwerk, das keinerlei epistemologischen Defekt erkennen lässt, welcher die Injektion einer extrinsischen Entität erforderlich machen würde. Die Emergenz struktureller Ordnung aus scheinbarer Entropie – etwa im Kontext der Symmetriebrechung frühkosmischer Zustände oder der selbstorganisierenden Prinzipien nichtlinearer dynamischer Systeme – zeigt: Ordnung ist keine oktroyierte Struktur, sondern eine intrinsische Konsequenz thermodynamischer und informationstheoretischer Gesetzmäßigkeiten.

Der Rekurs auf Ockhams epistemische Rasurpraxis – also die eliminative Präferenz für ontologisch minimierte Theoriensysteme – ist hier nicht bloß methodischer Pragmatismus, sondern erkenntnistheoretisches Gebot. Die Gottesannahme stellt, innerhalb eines vollständig erklärbaren, deterministisch bzw. stochastisch geschlossenen Weltmodells, eine ontologische Obszönität dar: Sie ist nicht nur überflüssig, sondern verzerrend – eine kognitiv konstruierte Nullstelle, die mehr Schatten wirft als sie Licht spendet.

Die fortschreitende Approximation an eine Weltbeschreibung ohne metaphysische Residuen ist kein ideologischer Akt der „Entzauberung“, sondern eine Emanzipation des Logos von der Tyrannei anthropozentrischer Wunschbilder. In einem Kosmos, dessen Gesetzlichkeit weder Willkür noch Intention kennt, erweist sich die Gottesidee nicht als notwendig, sondern als nostalgisch – ein Relikt, das der intellektuellen Hygiene geopfert werden muss.

Denn: Wer die Welt wirklich verstehen will, tut gut daran, sie nicht als Schöpfung, sondern als Konsequenz zu betrachten. 😤

Das nennt man: Metaepistemologische Dekonstruktion der Gottespostulation im Kontext einer naturgesetzlich geschlossenen Systemontologie.

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